Archiv März 2006

Sonntag, 12. März 2006

Road Pricing und Autosalon

„Road Pricing hätte zur Folge, dass nur noch gut Betuchte in die Stadt fahren könnten“

Quelle: Der Bund, 11. März 2006, Samstagsinterview mit Rolf Studer*, S. 3.

*) Rolf Studer ist Generaldirektor des Automobilsalons, deshalb der Titel.

Einspruch: Primär einmal senkt das Road-Pricing sinnlose und verzichtbare Fahrten in die Stadt. Die Automobilisten werden sich – wie überall, wenn etwas plötzlich (mehr) kostet – vor jeder Fahrt in die Stadt überlegen, ob sie das Geld „zum Fenster herauswerfen“ wollen. Vielleicht legt man dann eine heute geplante Fahrt mit der morgigen zusammen. Oder nimmt den Zug. Man rechnet einfach den Aufwand gegen den Ertrag auf – das ökonomische Prinzip halt. Wenn der Aufwand höher zu liegen kommt als der Ertrag, müssen Automobilisten mit gesundem Menschenverstand auf die Fahrt verzichten.

Dass aber nun auch noch die Gutbetuchten ins Spiel kommen, ist lächerlich. Ist es nicht bereits heute so, dass die Gutbetuchten, die sich a) ein Auto leisten können und b) sich auch den (teureren) Wohnsitz in der Agglomeration von Städten ausgesucht haben. Natürlich steht ihnen auch das Stadtzentrum offen, was in letzter Zeit (zumindest in Zürich) wieder aufgewertet wurde. Aber oft ziehen die „Gutbetuchten“ eben mit ihren Familien wieder raus ins Grüne. Die weniger gut Betuchten dagegen werden aus den Stadtzentren an die Ränder gedrängt, wie hier in Bern bspw. Bern-Bethlehem. In Bern-Bethlehem benötigt man kein Auto, um in die Stadt (zum Arbeitsplatz) zu kommen – das Quartier ist mehr oder weniger gut mit dem ÖV erschlossen.

Wieso ist die Agglo teurer ist? Nun, es kann sein, dass die Mieten vielleicht billiger sind, obwohl ich das nicht genau sagen kann. Doch zur Miete kommt – für Arbeitstätige – eben auch noch die täglichen Wegkosten in die Stadt. Mit dieser Komponente wird das Leben in der Agglo sicherlich teurer als in der Stadt.

Eine Untersuchung der Universität Graz ist denn auch zum Schluss gekommen:

Pkw-Road-Pricing wirkt in der Tendenz progressiv, das heißt ärmere Haushalte sind dadurch in geringerem Ausmaß belastet als reichere. Grund dafür ist vor allem die mit dem Einkommen stark zunehmende Pkw-Fahrleistung.

Quelle: Technologien und Wirkungen von Pkw-Road-Pricing im Vergleich.

[…] Es sind vor allem die reichen Haushalte, die mit Einbussen in der Kaufkraft für marktübliche Güter rechnen müssen, während ärmere Haushalte bereits vor Einführung des PKW-Road-Pricing vermehrt das ÖV-Angebot nutzen bzw. stärker dazu tendieren, kleine PKWs und weniger zu fahren und damit die genannten Einbussen geringer ausfallen. Reichere Haushalte wenden einen grösseren Teil ihrer Ausgaben für Verkehr auf (nicht nur absolut, sondern auch relativ), deshalb trifft sie auch die Einführung von PKW-Road-Pricing stärker.

Quelle: Zusammenfassung Technologien und Wirkungen von Pkw-Road-Pricing im Vergleich (ausführlicheres Dokument als obige Zusammenfassung).

Fazit: Leute, die auf’s Geld achten müssen, sind sehr wahrscheinlich eben schon in der Stadt und benutzen dort den ÖV, gehen zu Fuss oder nehmen das Fahrrad. Oft, weil sie sich gar kein Auto leisten können. Erst wenn diese über ein Auto verfügten, würde sich Studers Argumentation rechnen.

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Sonntag, 12. März 2006

Schnee


Snow Falling
Originally uploaded by emeidi.

Kurzes, etwa 10-Minütiges Intermezzo von Wettermacher Petrus. Dann war der Spuk auch schon wieder vorbei. Das Wetter spinnt!

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Sonntag, 12. März 2006

"Wo bist du, mein Sonnenlicht?"

So hören Sie sich also an, die gemäss SVP-Paranoia den Rechtsstaat unterwandernden Muslime:

Videoclip Wo bist du, mein Sonnenlicht? (WMV, 9MB)

Ich finde die Jungs recht gut assimiliert – sie singen nicht türkisch, sondern deutsch. Sie ziehen sich an wie jeder Westeuropäer auch (und haben, ehrlich gesagt, einen besseren Kleidergeschmack und -stil als viele von uns). Sie präsentieren sich in der „Tradition“ westlicher Boy-Groups. Kein Wort von Gott, Ungläubigen oder dem Koran und der Sharia. Könnte es sein, dass diese drei Leute die in Westeuropa lebenden Muslime vielleicht doch besser repräsentieren als die überall gefürchteten Hassprediger? Auch bei den Muslimen gibt es Minderheiten – diese drei zähle ich aber zu derjenigen Mehrheit, die sich bis heute kaum etwas zu Schulde haben kommen lassen und die in der Profilierungsmaschine der rechten Politiker glattwegs und bewusst übersehen werden.

Natürlich schaut man sich den Clip schmunzelnd an – doch irgendwie gefallen mir die Jungs! Nein nicht äusserlich, aber das, was sie selbst produziert haben. Dank den heutigen Möglichkeiten der EDV und des Internets macht man sich nicht nur zum Journalisten, Fotografen und Video-Produzenten – sondern stellt auch innert kürzester Zeit seine Boy-Band ins Netz.

Ich hoffe schwer, dass die Jungs diesen Musik-Clip auf Mac OS X produziert haben: GarageBand und iMovie, ein paar Mikrofone und eine Videokamera – mehr braucht man nicht. Dann stellt man den Clip ins Netz und die Mund-zu-Mund-Propaganda macht den Rest.

Natürlich sollten die Türken vielleicht noch etwas an ihrer Stimme feilen – aber he: Würde man in die drei soviel Geld hineinbuttern wie bei DSDS, würden auch sie zu den Superstars. Da bin ich mir sicher. Der Unterschied zwischen den Amateuren und den „Profis“ ist definitiv nicht proportional zum eingesetzten Geld, sondern viel kleiner.

Dazu noch das obligate BILDBunte-Interview.

Dank: pixeljunkie

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Samstag, 11. März 2006

How-To: Debug

Wil Shipley gibt in seinem abonnierenswerten Blog einen Blick auf das Debugging von Delicious Library. Ein sehr interessanter Artikel – auch wenn ich nach dessen Lektüre gemerkt habe, dass auch die nur mit Wasser kochen. Da sie aber keine Web-Applikation entwickeln, die auf einem bestimmten Server mit bestimmter Software läuft, ist die Fehlersuche deutlich aufwendiger. Nicht so aufwendig wie bei Microsoft Windows, dass noch einmal eine Million weiterer Kombinationen von Hard- und Software vorweist als die relative bescheidene Mac OS X-Plattform.

Einige Ausschnitte, die mir persönlich gefallen haben:

Now, let me state something unequivocally: 98% of the time when you think you’ve found a bug that is not your fault, it really is your fault. The other 2% of the time… well, it’s probably your fault as well.

Quelle (im folgenden): Pimp My Code, Part 8: Mary, Mary, why you buggin?

Das ist nicht nur beim Programmieren so, sondern auch beim PC-Support. Allzuoft schiebt man dem Benutzer die Schuld in die Schuhe und muss im nachhinein zugeben, dass er überhaupt nicht für den Fehler verantwortlich ist.

Oder man erinnere sich daran, was/wem man die Schuld in die Schuhe schob, als man das letzte Mal etwas verloren hatte und es nicht mehr finden konnte. Zuerst verdächtigt man jedes einzelne Mitglied der Familie als den hinterhältigen Bösewicht, bis man am Schluss eingestehen muss, dass man den Schlüsselbund wohl selber unters Sofa fallen liess.

Es entspricht wohl einfach dem menschlichen Ego, aus Reflex zuerst einmal die Mitmenschen für Fehler und eigenes Fehlverhalten verantwortlich zu machen.

First off, when you’re tracing down a bug, keep your mind open. Don’t get married to a theory or an approach. This isn’t like programming, you’ve got to defocus your mind, read a bunch, look at your code. Don’t think „I know I did this,“ think, „I *thought* I did this, but maybe I’m crazy.“ Question EVERY LINE around the crash. Does „if“ really mean what I think it does? Does „*“ bind tighter than „++“? Did I really write the correct variable name there, or did I write in some different variable and I keep reading it as the correct variable because that’s what I meant to write?

Das ist ein weiteres Problem beim Debugging: Es ist sehr schwer, den im Geiste bildlich vorhandenen Code (der natürlich funktioniert, ist ja klar! *smile*) beiseite zu schieben und die tatsächlich niedergeschriebenen Anweisungen zu realisieren. Es erfordert grosse Konzentration, zu erkennen, was man schlussendlich wirklich zu „Papier“ gebracht hat. Gelingt dies, findet man den Fehler wenige Minuten später.

Debuggen will gelernt sein!

A propos debuggen: Ich kann mich gut daran erinnern, als ich im 2001 für einige Monate bei einem Gymer-Kollegen in seinem Studenten-Studio in Zürich unterkam (er war … im Militär?). Es war ein Studentenwohnheim an der Wehntalerstrasse, wenn ich mich richtig erinnere, wo sich weitere Kollegen aus dem Kirchenfeld aufhielten und ihr erstes Semester Elektro-Technik an der ETH absolvierten.

Der Zufall wollte es, dass ich eines Abends bei einem Kollegen auf ein Bier vorbeiging und dieser mit den anderen Studenten vor dem Laptop sass und Java-Übungen programmierte.

Fasziniert sah ich ihm über die Schultern, als das Programm Fehlermeldungen ausspuckte. Hilflos sass er vor dem Computer, sah die Fehlermeldungen an – und wusste nicht weiter. Da ich Java bis heute nicht erlernt habe, konnte ich ihm nicht in spezifischen Fragen helfen. Doch mich juckte es förmlich in den Fingern, einzugreifen und das zu tun, was ich täglich bei streikenden .asp und .php-Scripts tat: print()-Befehle einzubauen, um zu schauen, wo genau der Code durchkam und welche Abschnitte er nicht erreichte. Oder auch, welchen Wert eine Variable zugewiesen bekam. Ihm mangelte dieses Wissen und die Erfahrung, weil er noch nie aus eigenem Antrieb etwas programmiert hatte und ihm somit die Übung und die Verbissenheit fehlte. Das Problem liess sich einfach nicht lösen, indem man nur auf den Bildschirm starrte. Man musste etwas tun – den Profi-Coder zu rufen und ihn das Debugging übernehmen zu lassen, war aber wohl die schlechteste Idee von allen …

Damals begann es mir zu dämmern, dass Programmieren die eine, richtiges Debuggen die andere Fähigkeit eines guten Entwicklers ist. Wer das eine gut konnte, war noch nicht prädestiniert, auch das andere – das Auftreten von Fehlern und unerwartetes Verhalten von Programm-Code – richtig zu handhaben.

Moral der Geschicht: Noch während den Prüfungen im Sommer kam besagter Kollege zurück auf Bern und begann im nächsten Semester einen neuen Studiengang.

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Samstag, 11. März 2006

Satzzeichen

tja du solltes die aktuellen nachrichten verfolgen Frau Merkel hat dies der Telekom auf der CEBIT versprochen………… weiss auch nicht was das geschrei soll die T Com sind nicht die ersten da gibts schon arcor usw die das schon längst im angebot haben ………

Das nächste Mal bitte die Punkte (Satzzeichen) nicht gruppieren sondern an die entsprechenden Stellen setzen. Vielen Dank.

Quelle: Weitere Details zum kommenden IPTV-Angebot von T-Online Vision

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Samstag, 11. März 2006

gangstahVille n‘ generation G

LuLus (nicht mehr so) anonyme Eskapaden haben mich auf seine persönliche Web-Site gebracht – unglaublich, was ich dort vorfinde:

[…] All die 14-jährigen Pimps mit ihren 12-jährigen Biatches gehen mir langsam auf den Keks. […] Man könnte glatt eifersüchtig werden, denn wenn diesen Posern mal das Geld ausgeht, können sie einfach in ihren Hosen wohnen.

Quelle: generation_g.zip

Das hatte ich heute doch gerade! Der Artikel rundet die ganze Diskussion ab und lässt keine Fragen mehr offen. Wenn dies ein Spiegelbild des neuen Zürichs ist, dann haben wir es hier in Bern ja noch ganz gemütlich …

LuLu, du bist ein Schatz!

Via: di lorenzo – downloads und meh

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Freitag, 10. März 2006

Auf den Spuren eines anonymen Kommentators

Anonyme Kommentare – nun gut. Wer die Balls nicht hat. Aber wie BloggingTom es heute bedauerte:

Übrigens: Wär doch schön wenn man wüsste, mit wem man hier diskutiert. Insofern finde ich „anonym“ etwas schade. Just my two cents…

Da im Netz niemand wirklich anonym ist, recherchiere ich aus Langeweile (und als kleine Herausforderung) ein bisschen. Welch‘ ein Glück, dass ich mein Blog auf dem eigenen Server hoste und so Zugriff auf die RAW-Logs habe.

Als erstes filtere ich das gestrige RAW-Log nach Zugriffen auf die entsprechende Seite. Der Kommentator muss ja den Kommentar von BloggingTom auf seinen Kommentar zuerst lesen, um darauf antworten zu können:

cat access.log | grep "GET /2006/03/partyguide-und" > access-filtered.log

25 Hits wurden auf diese Seite im Laufe des 10. März registriert. 7 Suchmaschinen-Einträge fallen weg, sind es noch 18 Stück.

Wie verhält sich der anonyme Kommentator wohl? Ich vermute im Laufe meiner Recherchen, dass er BloggingToms Kommentar liest und danach gleich seine Replik verfasst. Also interessieren mich die Zugriffe vor 15:16 Uhr und hoffe insbrünstig, dass Blogger.coms Uhren in etwa richtig justiert sind.

Drei Zugriffe kommen in die engere Wahl:

[1] wod0001.zl.com - - [10/Mar/2006:14:24:43 +0100] "GET /2006/03/partyguide-und-die-verweilzeit.html HTTP/1.1" 200 12275 "http://www.cocomment.com/comments/BloggingTom" "Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; de; rv:1.8.0.1) Gecko/20060111 Firefox/1.5.0.1"

[2] 80-219-177-208.dclient.hispeed.ch - - [10/Mar/2006:15:05:57 +0100] "GET /2006/03/partyguide-und-die-verweilzeit.html HTTP/1.0" 200 12275 "http://search.blogger.com/?as_q=partyguide&ie=UTF-8&ui=blg&bl_url=blog.emeidi.com%2F&x=238&y=17" "Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; en-US; rv:1.8) Gecko/20051111 Firefox/1.5"

[3] 146.67.250.199 - - [10/Mar/2006:15:10:54 +0100] "GET /2006/03/partyguide-und-die-verweilzeit.html HTTP/1.1" 200 12275 "http://search.blogger.com/?as_q=partyguide&ie=UTF-8&ui=blg&bl_url=blog.emeidi.com%2F&x=238&y=17" "Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 6.0; Windows NT 5.1; SV1)"

Ich verfüge nun also über drei IP-Adressen und die Informationen der verwendeten Browser. Auch sehr schön ersichtlich sind die sog. „Referer“, also die Angaben, von wo (URL) ein Besucher auf meine Seite kam (bspw. durch den Klick auf einen Link auf einer anderen Seite).

Die Hispeed-Adresse interessiert mich auf den ersten Blick am Meisten. Der einfachste aller „Tricks“: Man gibt diese in den Browser ein und schaut, ob eine Antwort zurückkommt. Viele Leute betreiben ja heutzutage zu Hause einen kleinen Web-Server. Für mich das gefundene Fressen – wenn denn eine Antwort zurückkommt:

80-219-177-208.dclient.hispeed.ch

Kaum zu glauben – es Antwortet jemand. Ich werde aber gleich auf eine „offizielle“ Web-Site umgeleitet:

beta:~ mario$ wget 80-219-177-208.dclient.hispeed.ch
--00:51:07--  http://80-219-177-208.dclient.hispeed.ch/
           => `index.html'
Resolving proxy.hispeed.ch... done.
Connecting to proxy.hispeed.ch[62.2.17.118]:8080... connected.
Proxy request sent, awaiting response... 302 Moved Temporarily
Location: http://www.bimixx.ch/ [following]

www.bimixx.ch

Was ist denn das? Aha: „bimixx Network ist ein gratis WebHoster“. Spannend. Muss aber noch nichts heissen – der Name sagt mir jedenfalls nichts.

Wer steckt wohl dahinter? Schauen wir mal doch mal bei Über uns

Und jetzt haut’s mich vom Hocker. Volltreffer! Was lese ich dort:

Nach der Reorganisation von bimixx.ch besteht das Team nur noch aus Sandro Roth und Fabio Di Lorenzo. Bald gibts hier mehr =)

Fabio Di Lorenzo? Den kenn‘ ich doch! Bestens sogar. Ich habe LuLu vor wenigen Wochen einen think eMeidi-Artikel gewidmet: Partyguide bloggt.

Di Lorenzo ist nicht nur frischgebackener Blogger, sondern auch als Photograph für Partyguide tätig. In der Hierarchie trägt er den spannenden Titel „Regionalmanager Zürich“ (PG-Profil dilorenzo). Mehr über ihn in seinem Steckbrief.

Ich kann es natürlich nicht beweisen, doch ich vermute stark, dass es sich beim anonymen Kommentator um ihn handelt.

Jetzt kann ich wieder beruhigt schlafen *zwinker*.

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Freitag, 10. März 2006

Just Fucking Google It!

Wenn der Chat-Partner mal wieder selten blöde Fragen stellt:

Just Fucking Google It!

Wenn er eher orthographische Mankos aufweist:

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Freitag, 10. März 2006

Google Analytics sau-langsam

Wer wie ich seit einigen Tagen Probleme mit Blogger.com hat (träge Ladezeiten), sollte in seiner /etc/hosts folgendes eintragen:

127.0.0.1     www.google-analytics.com

Blogger selbst funktioniert nämlich, aber Google Analytics Server scheinen einen Performance-Engpass zu haben. Die Browser legen sich so lahm, weil sie unzählige Sekunden (Minuten?!) auf die Antwort dieses Services warten.

Vgl. bspw. auch Google Analytics saugt! oder Google Analytics

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Freitag, 10. März 2006

Gangsta-Jugend

Auch die schweizerische Jugend nutzt das Internet immer intensiver und ergreift die vielfältigen Möglichkeiten, sich im World Wide Web anderen Leuten zu präsentieren. Präsentieren ist das richtige Wort dafür – Image ist alles. Insbesondere gerade Mitglieder der Generation Hip-Hop (wie konnten wir es nur dazu kommen lassen?) haben sich in mühseliger Arbeit ein individuelles Selbstbildnis gezimmert. Komisch nur, dass alle dasselbe anziehen, sagen und hören.

Erst kürzlich habe ich ja einige bildnerische Trouvaillen von Partyguide-Benutzern präsentiert. Lange vor mir kamen aber bereits andere Blogonauten, die sich dem Thema angenommen haben! Schön, dass die heutigen Tendenzen nicht nur mich stören.

Ist euch schon aufgefallen, wie viel junge Teenager sich sehr provokativ und sexistisch präsentieren? Wenn deren Eltern davon wüssten, wären sie alles andere als begeistert. […] Nicht zu vergessen sind diese unleserlichen Texte mit diesen Slangs und Schreibweisen der Jugendliche.

Quelle: Ich hasse Meinbild.ch

125 Kommentare – soviele Antworten habe ich noch nie auf einen Blog-Artikel eintrudeln sehen. Die Lektüre dieser ist langwierig, aber spannend:

Nein, die Seite meinbild.ch ist mal wieder eines dieser tollen Beispiele, das Zeigt für was unsere Jugend auch fähig sein kann. Ein solches Beispiel nimmt einem manchmal ganz arg den Wind aus den Segeln, wenn man für einen starke Jugend einstehen möchte.

Gerade deswegen weil sich zeigt auf welch niedrigem Niveau sich unsere Jugend inzwischen bewegt. Denn wenn ich mich mal schlecht fühle, mit mir selbst mal wieder nicht zufrieden bin und ich mich selbst frage, ob ich wohl nicht ganz normal bin, dann mus ich nur die Website meinbild.ch besuchen und ich merke wieder, wie froh ich eigentlich sein kann, nicht zum Durchschnitts-Niveau zu gehören.

wered all so konservativ wie ihr, würdemer no i höle wohne und mitere kühle um fraue werbe!!!! all redet vonere verblödig und nivolosiket.. ich sege aber es isch es anders nivo vo eus junge, es revoluzioners*g* mi hend hald kei ziit und lust me uf die ganz rechtschribe schei****e, üses ziel isch sich zverstendige underenand, obs jetz en gangsa- skater- sprayer- kifferslang isch, spielt kei rolle.. klar, die 14 jährige halb nakte meitli findi au nöd grad guät, vorallem mit all dene pedos wos inzwüsche git..

[Antwort an den Revoluzzer] Revolution? Dass ich nicht lache. Eine Revolution der Verblödung? Da sieht man’s mal wieder, wieviele der jungen Leute dumm sind und auch dumm bleiben. Nur weil 50% und mehr (Messlatte: meinbild.ch) der Youngsters nicht mehr richtig Deutsch sprechen plus schreiben, sollen sich die Intellektuellen deren anpassen? Nicht mit mir! Mir scheint, als müsste man inzwischen weniger von einer “Verblödungsrevolution” sprechen als von einer Intellektualrevolution.

[…] und diese slangs, das ist einfach das, was wir heutzutage benutzen. es sieht einfach cooler aus, wenn man einen slang benutzt.

ich sege eigentlich nix übner anderi lüt aber die chline 11 jöhrigi wo halb nackt im meinbild sind isch scho chli danebet

übrigens: ja ich finde dass ich inteligent [sic!] bin danke:D

mein gott ir scheiss tye sind so beschisse demlich ey, ir labered was vo verblodig vo de menschheit, aber ir sind scho lang verblodet, raffed ers ned?

[CUT]

Und es geht ewigs so weiter – anscheinend lesen die Teenies auch Blogs? Und sie kommentieren auch und verteidigen ihr Revier. Wow :-)

In der Blogosphäre wurden Morphis Worte in weiteren Artikeln verarbeitet:

Normale Entwicklung?

Trotzdem:

Meinbild.ch zeigt also auf, auf welchem ach so tiefen Niveau unsere Jugend, ich inbegriffen, heutzutage steht. Ich kann dem absolut nicht beipflichten. Wir haben unsere eigene Sprache, voll von Anglizismen, schwiizerdütsche Wörtlis, und “Insider”- Ausdrücken. Aber ist das wirklich so schlimm? Schliesslich hat jede Generation irgendwie ihre eigene Umgangssprache, sie ist sogar notwendig um sich von anderen Gruppen abzugrenzen.

Guter Punkt. Die alte Generation steht der nachfolgenden immer skeptisch gegenüber, wobei wir in diesem Fall ja nicht vom Konflikt zwischen Eltern und ihren Kindern, sondern zwischen Teenagern (14 bis 18?) und jungen Erwachsenen (18+) reden.

Dass die Sprache dauernd im Fluss ist, zeigt die Forschung ja klar auf. Damit muss man sich abfinden. Obwohl ich finde, dass gepflegtes Deutsch im späteren Berufsleben wichtig ist (oder wollen Meinbildler solche Jobs gar nicht?), darf man die Jungen nicht dauernd daran aufhängen. Die Slanger müssen sich einzig bewusst sein, dass sie (noch?) nicht die Regeln machen. Und solange man die Regeln nicht macht, sollte man sich anpassen. Oder auswandern und einen Freistaat gründen.

Was mich aber stört ist die ganze Hip-Hop-Kultur, inspiriert durch das US-amerikanische Gangstertum. Das Bild, das durch all die Hip-Hop-Clips aus den Staaten in unsere Wohnzimmer flimmern, ist bedenklich. Viel zu viele Junge orientieren sich am Gangstertum und fühlen sich als Reinkarnation der Ghetto-Boys. Sie handeln leider auch immer wie mehr danach. Das ist das wahre Problem. Und diese Tendenzen beunruhigen mich, weil die Pimps und Gangstas noch nicht aufgezeigt haben, wie man das von ihnen vorgelebte Leben wirklich bestreitet (Wie fährt man eine schicke Karosse? Wie hat man dauernd drei Bitches um sich herum? Wie kommt man zum täglichen Brot?).

Kommas einsetzen

Zum Schluss noch einer dieser „Kommas, mir doch egal“-Ergüsse:

Sali zämmä ich finde das mega übertriebe vu verblödig vu dä jugend zredä sorry hey äs wird immer meh verlangt vu dä jugendliche egal i wellere richtig d’asprüch werdet immer extremer und respekt das viel jugendlichi dem gwachse sind und jetzt zu denä slangs dsproch isch lebendig und entwicklet sich und so slangs sind eini vu villne grundlage das sich eusi sproch witerentwicklet ob zum guete oder schlechte naja das isch gschmacksach und no so vuwägä kritik jo kritik isch an und für sich okay solang si konstruktiv isch aber i hacket jo nume druff umä naja so erreicht mir jugendliche äs ziel diä “allzugschiede” hässig mache also sorry würd zerscht mol luege wiä mers besser cha mache und ned verabscheue bye bye s’hansli

Erinnert mich an meinen Artikel Rechtschreibung und Stil in deutschen Blogs. Diesen Text könnte übrigens der/die Suchende benutzen, wo [sic!] mit der Suchanfrage "Text wo die Kommas noch nicht eingesetzt sind." auf mein Blog gekommen ist *grins*

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