Archiv 11. Oktober 2007

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Die Schmach von Bern – Sofortmassnahmen

Die Medien müssen dem schwarzen Block unendlich dankbar sein – seit letzten Samstag gibt es ein grosses Thema, das die Tagespresse kontinuierlich wiederkäut.

Damit der Spuk ein Ende hat, habe ich ein Bündel von griffigen Massnahmen zusammengestellt, welche für einen immerwährenden Frieden reichen müssen:

  • Aberkennung der Hauptstadtwürde. Zürich wird neue Hauptstadt der Schweiz. Das frisch renovierte Bundeshaus wird sich selbst überlassen, die Bundesverwaltung und die Beamten zügeln an die Goldküste. Die Züglete wird zum Anlass genommen, die nutzlose Verwaltung radikal zurechtzustutzen. Die Hälfte der Beamten findet an ihrem neuen Arbeitsort geschlossene Türen vor. Bern wird wieder zum bedeutungslosen Provinzstädtchen, wie sie es bereits vor 1848 war.
  • Installation einer provisorischen bürgerlichen Regierung. Der mehrheitlich rot-grüne Gemeinderat – direktdemokratisch vom Volk gewählt – hat versagt und gehört abgesetzt. Um weiteres Ungemach zu vermeiden, wird eine bürgerliche Regierung unter Aufsicht der Schweizerischen Volkspartei eingesetzt. Die rot-grünen Verräter von Bern werden verhaftet. Um das Volk inskünftig vor unfähigen Politikern zu schützen, werden Listen von SP und Grünen ab den nächsten Wahlen verboten.
  • Ausgangssperre. Ab 21 Uhr dürfen sich nur noch Personen mit gültigen Passierscheinen auf den Strassen bewegen. Kontrolliert wird dies durch Polizisten, unterstützt durch zivile Helfer, die eine staatstragende Gesinnung aufweisen müssen.
  • Errichtung von gesicherten Aufenthaltsanlagen für potentielle Chaoten. Mittels Sonderverfügung werden die Sekretariate der Sozialdemokratischen Partei Bern und der Grünen Partei durchsucht. Alle auf Stadtgebiet wohnhaften Parteimitglieder werden zu ihrem eigenen Schutz in eine besonders gesicherte Anlage abtransportiert. Sobald die Personen nachweisen können, dass sie nichts mit den Anschlägen vom Samstag zu tun haben, dürfen sie mit ihren Familien die Stadt verlassen und sich im Umkreis von Bern niederlassen. Die Regierung muss über jeden Wohnortswechsel informiert werden.
  • Einführung neuartiger Verhörmethoden. Um die Hintermänner der Schmach von Bern ausfindig zu machen und rasch der Justiz zuzuführen, werden neuartige und von Experten als äusserst effektiv beurteilte Verhörmethoden erprobt.
  • Niederbrennen der Reithalle. Damit die entwürdigten Hallen nie mehr als Rückzugsgebiet für subversive Kräfte dienen können, wird das Gebäude dem Erdboden gleich gemacht. Gleichzeitig verschwindet ein Symbol, das Passanten jedesmal erneut an die Schmach von Bern erinnert.
  • Institutionalisierung von Folklore-Umzügen. Ab sofort wird die SVP jeden Samstag einen Folklore-Umzug durch die Berner Altstadt durchführen – angeführt von einem Ziegenbock. Damit kann der Bevölkerung jede Woche auf’s neue bewiesen werden, dass die Stadt nun ein für allemal sicher vor linken Chaoten ist. Die Bevölkerung ist angehalten, sich jeden Samstag um 12.00 Uhr an einem Strassenzug vorzufinden, an dem die Umzugsroute vorbeiführt. Beim Passieren der Umzügler ist diesen mit lautstarkem Beifall für die Gewährleistung der Sicherheit zu danken.

Aber halt, es war ja alles ganz anders: Urs Paul Engeler schreibt in der Weltwoche, wie es wirklich war.

Fussnote

Selbstverständlich bin ich für die freie Meinungsäusserung. Selbstverständlich bin ich gegen Sachbeschädigung. Selbstverständlich nehme ich keinen der Spassvögel von den Schwarzen Schafen in Schutz. Selbstverständlich bin ich der Meinung, dass das direkt betroffene Berner Stimmvolk bei den Gemeinderatswahlen 2008 der Regierung eine Quittung verpassen kann, falls es in ihren Augen unfähig gehandelt hat. Selbstverständlich bleibt Bern Hauptstadt der Schweiz. Selbstverständlich wird 2008 im Stade de Suisse Fussball gespielt. Selbstverständlich sind Nazi-Unterstellung (so blumig und irreal sie auch sein mögen) gegenüber der rechtschaffenen Schweizerischen Volkspartei ein verzweifeltes Mittel von Linken, die Diskussion auf Nebenschauplätze zu verlagern.

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Donnerstag, 11. Oktober 2007

Ich wähle Peter Brand


Smartvote – Peter Brand
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Smartvote – Rudolf Kaeser
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Wieso? Na, weil er meinen Einstellungen zu sagenhaften 21.5% entspricht! Unsere Ansichten liegen also mehr oder weniger diametral gegenüber, wie die Smartvote-Grafik zeigt (blau: ich, grün: er).

Spass beiseite. Ein SPler steht dieses Jahr in meiner Auswertung auf Platz 1. Deckungsgrad: 81.0%. Wow. Ich trage das richtige Parteibüchlein auf mir.

In der Wahlempfehlung (schade, dass man nicht gleich online wählen kann oder zumindest einen Wahlzettel ausdrucken kann, den man kommentarlos in das Couvert schmeisst) habe ich folgende Vertreter:

  • 7 Leute von der Liste SP, JUSO und Gewerkschaften – Frauen
  • 6 Leute von der Liste SP, JUSO und Gewerkschaften – Männer
  • 6 Leute von der Liste Grüne Kanton Bern
  • 6 Leute von der Liste JGrüne und JA!
  • 1 Person von der Liste Grün-Alternative (Nein, nicht Daniele Jenni, sondern Regula Fischer)

Selbst zum Smartvote Versuchskaninchen werden …

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Donnerstag, 11. Oktober 2007

Testet Swisscom das iPhone?

Es wird gemunkelt, dass in den heiligen Gängen des Monopolisten Swisscom erste iPhone-Testexemplare aufgetaucht sind.

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Donnerstag, 11. Oktober 2007

Simonetta überragt sie alle


Simonetta überragt sie alle
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Donnerstag, 11. Oktober 2007

Mord mit der Armeewaffe


Ein Polizist bei einer Verhaftung erschossen
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Ein Polizist bei einer Verhaftung erschossen.

Stein (Aargau), 2. d. Der 35 jährige Polizist Zumsteg, Vater von drei unmündigen Kindern, wurde bei der Ausführung eines Hausausweisungsbefehls gegen den kürzlich von seiner Frau geschiedenen, dem Trunke ergebenen Kolonialwarenhändler Kaut von diesem mit einem Ordonnanzgewehr durch die geschlossene Türe hindurch erschossen, worauf sich der Mörder durch einen Schuss in den Kopf selbst tötete.

Quelle: Der Bund, 3. Juni 1916, S. ?.

Wer das Gefühl hat, dass sich die Morde mit Sturmgewehr und Pistole der Schweizerischen Armee erst in letzter Zeit gehäuft haben, irrt. Anscheinend war es auch schon 1916 gang und gäbe, damit Amok zu laufen.

Dass das Teil glatt durch eine Tür schiesst und noch mörderisch gut trifft (Blindschuss, sozusagen) – Gratulation an den Schützen! Unsere Schiessprügel und deren Besitzer waren halt schon immer Meister ihres Fachs.

Um was es sich für eine Waffe handelt, konnte ich nicht genau feststellen, tippe aber auf Langgewehr 11:

  • Stgw 90
  • Stgw 57
  • Karabiner 31
  • Karabiner 1811 (Diskussion hier)
  • Langgewehr 11

Quellen: Obligatorische Schiesspflicht sowie SwissRifles

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Donnerstag, 11. Oktober 2007

Karrer’s Haschisch


Karrer’s Haschisch
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Haschisch

Gegen Hühneraugen Hornhaut & Warzen

wirkt sicher, schmerzlos und dauernd. Preis: Fr. 1.–

Verlangen Sie ausdrücklich „Karrer’s Haschisch“

In Apotheken und Drogerien

Hauptdepot in Bern: Apotheke Mosimann
Aeusseres Bollwerk.

Quelle: Der Bund, 13. Juni 1916, S. 5.

  • Haschisch für einen Stutz?*
  • Haschisch in einer Tageszeitung inseriert?
  • Haschisch aus dem Hauptdepot?!

*) Inflationsbereinigt ca. 8 SFr. (Konsumentenpreisindex)

Übrigens: Schon damals gab es das Deppen-Apostroph

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