Archiv 24. Mai 2008

Samstag, 24. Mai 2008

Hängt die Fahnen raus! Und: Unsere Nati wird (wie immer) floppen


Verräter!
Originally uploaded by emeidi

Heute Nachmittag fuhr ich seit langem wieder einmal bei Tageslicht durch unser Dorf und durfte feststellen, dass sich die Mehrfamilienhäuser reich beflaggt zeigen. Angesichts der in zwei Wochen stattfindenden Euro08 lässt sich in unserem beschaulichen Dorf niemand lumpen und hängt kurzerhand die Landesflagge gut sichtbar auf den Balkon.

Neben den Schweizerkreuzen sind mir auch mehrere italienische (einmal sogar unmittelbar neben einer Schweizerflagge) und eine portugiesische Flagge aufgefallen. Suberi Sach …

Es ist anzunehmen, dass bis zum Anpfiff des ersten Matches rote (und andere) Farbtupfer an Balkonen exponentiell zunehmen werden – dieser neuartige (?) Brauch sich rasend schnell durch die Agglo zu verbreiten.

Wie Staatskarrossen

Der Renner in diesem Jahr sind aber ganz klar die Kleinstausführungen der Flagge, die man mit Plastic-Steckern ans Auto pinnen kann. Mindestens zwei müssen es schon sein, rein nur, um die Symmetrie zu wahren. Ich habe aber bereits ein Fahrzeug gesehen, dessen Besitzer wohl vier Chips-Packungen verdrückt und sein Auto gleich mit vier Fähnchen geschmückt hat. Auch hier wieder: Suberi Sach.

Alles für die Katz

Ich persönlich bin nicht so der Fahnen-Typ, zumal die Halbwertszeit der Flaggen dank den absehbaren Leistungen unserer Nati äusserst gering ausfallen wird. Klar, die Hoffnung stirbt zuletzt, doch unser Land ist nun einfach nicht der Ort, um eine erfolgreiche Fussball-Nationalmannschaft heranzuzüchten.

Einige Unbeirrbare akzeptieren die schmerzliche Wahrheit auch heute Anno Domini 2008 immer noch nicht – und versuchen mit den Fähnchen wohl, das Unterbewusste emotional zu überlisten. Nützen wird all das nichts.

Wir Europameister!

… Träumt weiter!

Um mir eine kluge Prognose über das Abschneiden unserer Mannschaft nicht aus den Fingern saugen zu müssen, kopiere ich kurzerhand den Text, den ich hier bereits anlässlich der Weltmeisterschaft 2006 zum Besten gegeben habe:

Wie immer wird unser Team auch dieses Jahr verbissen kämpfen müssen. Wenn wir weiterkommen, dann nicht auf Grund der (nicht existenten) Stärke als Fussballernation, sondern weil ungefähr 300 Faktoren eingewirkt haben, die nichts mit unserer Mannschaft zu tun haben. Also im Stile von „Wenn der Zweite in dem Spiel vier Goals macht, der Viertplatzierte aber mindestens ein Unentschieden herausholt und – ganz wichtig – Beni Turnheer im dritten Spiel in der vierzehnten Minute kurz das Bewusstsein verliert, ja dann kommen wir weiter“.

Quelle: Prognose Frankreich – Schweiz

Noch kürzer zusammengefasst: Andere Nationalmanschaften spielen sich dank ihrer gewohnten Stärke souverän durch alle Vorrundenspiele. Bei Köbis Jungs ist es aber immer ein enormes „gniet unes knorz“ mit vielen Dämpfern und noch mehr Stossgebeten, ohne dass wir jemals auf einen grünen Zweig kommen. Wir spielen immer derart schlecht, dass vom letzten Spiel alles abhängt und man diesen mit einem Torvorsprung gewinnen müsste, den nicht mal ManU gegen einen Dritt-Ligisten erzielen würde …

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Samstag, 24. Mai 2008

Ungesunde Nahrungsmittel beschönigend kennzeichnen

Bereits im September 2007 habe ich mich gewundert, wie Coca Cola seine Kunden für dumm verkauft. Auch der Spiegel hat sich nun mit dem Problem der Nährwertangaben auf Nahrungsmitteln auseinandergesetzt. Ein äusserst lesenswerter Artikel (auch du, Randal?):

um die Nährwertangaben möglichst gering zu halten, wird dem Verbraucher empfohlen, bei Erdnüssen und Chips nur eine winzige Handvoll von 25 Gramm zu essen, von der Tiefkühlpizza soll die Hälfte liegen gelassen und auch von der Halbliterflasche Cola darf nur die Hälfte getrunken werden.

Quelle: Nahrungsmittelkennzeichnung: Verbraucherschützer enttarnen Kalorienbomben – Wirtschaft – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

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Samstag, 24. Mai 2008

Ölpreis: Definitiv Spekulanten!

„There are no tankers waiting in the Middle East, there are no cars waiting at gasoline stations because they are out of stock. This has to do with psychology in the markets and you cannot forecast psychology“.

Quelle: Shell CEO says record oil not due to shortage | Markets | Reuters

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Samstag, 24. Mai 2008

Zahlen zum serbelnden Fluggeschäft

Doch just im zeitkritischen Flugsektor scheint 2008 einiges aus dem Takt zu laufen. Auf Expansionspläne und steigende Flugzeugauslieferungen treffen ein seit Jahresanfang um 88 Prozent gestiegener Kerosinpreis und die Gefahr abnehmender Passagierzahlen. […] Credit Suisse schätzt, dass bereits bei einem Ölpreis von 120$ keine Gesellschaft mehr profitabel fliegen kann,

Quelle: FTD.de – Marktberichte – Das Kapital – Für die Flieger brechen harte Zeiten an

Na dann Feierabend! Grounding 2.0, bis Jahresende in ihrem örtlichen Kino?

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Samstag, 24. Mai 2008

Demokratie 2.0: Doppeltes Stimmgewicht

Das Papier trägt den Titel „Drei Thesen zur Stärkung der Leistungsträger“. Ludewig fordert darin: „Diejenigen, die den deutschen Wohlfahrtsstaat finanzieren und stützen, müssen in diesem Land wieder mehr Einfluss bekommen. Die Lösung könnte ein doppeltes Wahl- und Stimmrecht sein.“ Allein mit „Hartz IV-Beziehern und Rentnern“ könne der soziale Ausgleich in Deutschland nicht funktionieren.

Quelle: Absurder Vorstoß: CDU-Verbands-Chef will Rentner zu Wählern zweiter Klasse degradieren – Politik – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

Tolle Idee. Dieses „one man, one vote“-Geschwafel war auch mir seit jeher im Dorn im Auge. Zurück zum geschassten Dreiklassenwahlrecht des guten, alten Preussens:

Der Begriff Dreiklassenwahlrecht wird allgemein für das Wahlrecht verwendet, das 1849 von Friedrich Wilhelm IV. zur Wahl der zweiten Kammer des Preußischen Landtags, dem Abgeordnetenhaus, eingeführt wurde und bis 1918 in Kraft blieb. Der Name rührt daher, dass die Wähler ein nach Steuerleistung in drei Abteilungen („Klassen“) abgestuftes Stimmengewicht besaßen.

Quelle: Dreiklassenwahlrecht

Natürlich nahm mich Wunder, was dieser Spassvogel denn so studiert. Für einmal war es nicht BWL – knapp daneben ist auch vorbei:

2003 – 2005 Grundstudium der Volkswirtschaftslehre an der TU Berlin

Quelle: Gottfried Ludewig

Das Nebenfach Geschichte würde vielen Studentennaturen gut tun …

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Samstag, 24. Mai 2008

Skandal: Die SVP wird nicht mehr beachtet!

Die finanzstarken grossen Verbände, die staatsbürgerlichen Organisationen: Sie schweigen. Wie die Parteien. Einbürgerung bewegt sie nicht. Im Kampf der Medien gegen Blocher markieren sie die desinteressierten Zuschauer.

Quelle: Beobachtungen zum Abstimmungskampf | WINKELRIED.INFO

Nichtbeachtung ist das Schlimmste, was der Polterpartei SVP passieren kann. Mangels Widerspruch bleibt die Medienmaschinerie stumm – niemand verschafft der „Volkspartei“ die nötige Plattform, um den Abstimmungskampf in die heisse Phase zu führen.

Ehrlich gesagt: Ich persönlich habe das Gefühl, dass wir momentan andere, grössere Probleme haben als Ausländer anstelle durch Gemeinderäte, Kommissionen oder Hand-Erheben an der Gemeindeversammlung durch geheime Urnenabstimmungen einzubürgern (und nachher von der EMRK noch eins auf Dach zu kriegen).

Daran vermögen auch die unzähligen „Ausländer-Kriminalität“-Werbungen in den Tageszeitungen nichts zu ändern.

Schlüer hat Recht: Irgendwie ist in diesem Abstimmungsmonat die Luft draussen, obwohl sich die gewieften Medien-Dompteure der SVP wirklich alle Mühe gegeben und alle Register gezogen haben. Früher hat das doch immer funktioniert?

Aber äbe: Vielleicht bin ich mittlerweile so richtig zu einem weltfremden Cüpli-Sozi mutiert, dass ich den Draht zu den wahren Probleme der Einwohner unseres Landes längst verloren habe … Und deshalb die Initiative mit 60 Prozent Ja-Stimmen angenommen wird.

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