Archiv Mai 2008

Samstag, 24. Mai 2008

Demokratie 2.0: Doppeltes Stimmgewicht

Das Papier trägt den Titel „Drei Thesen zur Stärkung der Leistungsträger“. Ludewig fordert darin: „Diejenigen, die den deutschen Wohlfahrtsstaat finanzieren und stützen, müssen in diesem Land wieder mehr Einfluss bekommen. Die Lösung könnte ein doppeltes Wahl- und Stimmrecht sein.“ Allein mit „Hartz IV-Beziehern und Rentnern“ könne der soziale Ausgleich in Deutschland nicht funktionieren.

Quelle: Absurder Vorstoß: CDU-Verbands-Chef will Rentner zu Wählern zweiter Klasse degradieren – Politik – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

Tolle Idee. Dieses „one man, one vote“-Geschwafel war auch mir seit jeher im Dorn im Auge. Zurück zum geschassten Dreiklassenwahlrecht des guten, alten Preussens:

Der Begriff Dreiklassenwahlrecht wird allgemein für das Wahlrecht verwendet, das 1849 von Friedrich Wilhelm IV. zur Wahl der zweiten Kammer des Preußischen Landtags, dem Abgeordnetenhaus, eingeführt wurde und bis 1918 in Kraft blieb. Der Name rührt daher, dass die Wähler ein nach Steuerleistung in drei Abteilungen („Klassen“) abgestuftes Stimmengewicht besaßen.

Quelle: Dreiklassenwahlrecht

Natürlich nahm mich Wunder, was dieser Spassvogel denn so studiert. Für einmal war es nicht BWL – knapp daneben ist auch vorbei:

2003 – 2005 Grundstudium der Volkswirtschaftslehre an der TU Berlin

Quelle: Gottfried Ludewig

Das Nebenfach Geschichte würde vielen Studentennaturen gut tun …

Tags: , ,
Labels: Gesellschaft, Politik

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Samstag, 24. Mai 2008

Skandal: Die SVP wird nicht mehr beachtet!

Die finanzstarken grossen Verbände, die staatsbürgerlichen Organisationen: Sie schweigen. Wie die Parteien. Einbürgerung bewegt sie nicht. Im Kampf der Medien gegen Blocher markieren sie die desinteressierten Zuschauer.

Quelle: Beobachtungen zum Abstimmungskampf | WINKELRIED.INFO

Nichtbeachtung ist das Schlimmste, was der Polterpartei SVP passieren kann. Mangels Widerspruch bleibt die Medienmaschinerie stumm – niemand verschafft der „Volkspartei“ die nötige Plattform, um den Abstimmungskampf in die heisse Phase zu führen.

Ehrlich gesagt: Ich persönlich habe das Gefühl, dass wir momentan andere, grössere Probleme haben als Ausländer anstelle durch Gemeinderäte, Kommissionen oder Hand-Erheben an der Gemeindeversammlung durch geheime Urnenabstimmungen einzubürgern (und nachher von der EMRK noch eins auf Dach zu kriegen).

Daran vermögen auch die unzähligen „Ausländer-Kriminalität“-Werbungen in den Tageszeitungen nichts zu ändern.

Schlüer hat Recht: Irgendwie ist in diesem Abstimmungsmonat die Luft draussen, obwohl sich die gewieften Medien-Dompteure der SVP wirklich alle Mühe gegeben und alle Register gezogen haben. Früher hat das doch immer funktioniert?

Aber äbe: Vielleicht bin ich mittlerweile so richtig zu einem weltfremden Cüpli-Sozi mutiert, dass ich den Draht zu den wahren Probleme der Einwohner unseres Landes längst verloren habe … Und deshalb die Initiative mit 60 Prozent Ja-Stimmen angenommen wird.

Tags:
Labels: Politik, Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 23. Mai 2008

Neue Karre – Knarre inklusive

the Butler, Missouri auto dealership is offering a free handgun to anyone in the market for a new car or truck.

Quelle: American auto dealer offers free handguns | The Register

Labels: Funny, USA

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 23. Mai 2008

Der Dollar hat Blasenschwäche

The dollar bubble is going to burst, and that is inevitable.

Quelle: A Dollar Crash Will Have Disastrous Implications for Global Financial Markets

Tags:
Labels: USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 23. Mai 2008

Entkuppler

Wo es Verkuppler gibt, müssen auch die Entkuppler (Scheidungsanwälte?) nicht weit sein. Doch genug gestusst, worauf ich eigentlich heraus will:

First, have you heard that word: “decoupling?” We were afraid to use it; we thought it described the end of a porno movie.

Quelle: Consumer Prices for the Essentials are Skyrocketing

Labels: Funny

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 23. Mai 2008

Das Leben wird teurer

a 4-pint bottle of milk has gone up 16.5% in the United Kingdom. The price of milk from the farm has soared nearly three times as much – 45.8%. Or take bread. Wheat is up 56.9% over the last year. But a loaf of bread has only gone up only 8.5%. Crude oil is 62% more expensive today than it was a year ago. But a can of oil…or petroleum products generally, at the retail level…are up only 25.4%.

Quelle: Consumer Prices for the Essentials are Skyrocketing

Haben die Detaillisten die Preise nur deshalb nicht der tatsächlichen Preisentwicklung angepasst, weil sie bereits ein Ende der Verteuerung der Rohstoffe sehen?

Labels: Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 23. Mai 2008

Die Ölpreis-Rally geht ununterbrochen weiter

China and India are only beginning to consume oil at any meaningful level. Right now, they are consuming oil at a rate the U.S. did in the early years of the 20th century.

Quelle: Has Oil Hit Its Peak Price?

Tags: ,
Labels: Energie, USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 23. Mai 2008

Von den Kommunisten Kapitalismus lernen

So weit sind wir also schon gekommen …

America wanted to secure its access to cheap oil, […] The price of oil was only $25 a barrel when the war began in September of 2003. Yesterday, it hit $130 a barrel. And the war itself is expected to cost the nation $1 trillion or more. For all its efforts, the United States secured the most expensive energy in world history.

China, meanwhile, decided to take the capitalist road. Instead, of using military force to get oil, it simply bought it on the open market. […]

Quelle: Why Those Who Praise Capitalism Have So Little faith in It

Tags:
Labels: USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 23. Mai 2008

Das RTC mag Mails mit PNG-Dateien nicht

Krass, sowas habe ich ja noch nie erlebt:

host mail2.rtc.ch[195.65.71.90] said: 550 Error: Sorry,
    we do not accept .png file types. Wir weisen png-Dateien ab. (in reply to
    end of DATA command)

… ein Wunder, dass sie überhaupt noch ASCII durchlassen *zwinker*

Tags:
Labels: IT, Web

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Donnerstag, 22. Mai 2008

Überlegungen zur Standortwahl der Firma Wander

Vor einigen Wochen eröffnete die Wander AG hier in Neuenegg ihre neuen Produktionsanlagen (die Medien berichteten). Damit ist sichergestellt, dass auch in den nächsten Jahren Ovomaltine, Caotina und Isostar aus meiner Wohngemeinde nach ganz Europa versandt werden.

Wie der Chef der Wander AG und der Produktionsleiter des Werks Neuenegg in ihrer Podiumsansprache darlegten, stand der Standort auf der Kippe. In Asien hätte man mit deutlich geringeren Kosten Ovo produzieren können. Doch schlussendlich fiel die Wahl dann doch zu Gunsten Neueneggs aus.

Begründet wurde dieser Entscheid in beiden Referaten eher schwammig; man verwies auf die „Swissness“ des Produktes, welche tief in den Konsumenten verankert sei: Von Schweizern für Schweizer gemacht. Dafür war sowohl Wander als auch die Mutterfirma, Associated British Food, mit ihrem äusserst jugendlich wirkenden und astreines British English sprechenden CEO, bereit, eine zweistellige Millionensumme in die Modernisierung des Werkes zu stecken.

Um dem Preisdruck aus Asien standhalten zu können, mussten die ganzen Arbeitsschritte deutlich automatisiert werden, was einen Stellenabbau zur Folge hatte (glücklicherweise abgefedert durch natürliche Abgänge).

Nun gut, ich lasse den Erklärungsversuch für die Standortwahl mit Swissness gelten. Doch in Überlegungen, die ich in den folgenden Tagen anstellte, kamen zwei andere wichtige Punkte zum Vorschein. Es bleibt fraglich, ob sie den damaligen Entscheidern tatsächlich bekannt waren oder nicht:

  • Kürzere Transportwege Klar kann man die Ovo-Dosen aus einem Werk in Südchina mit Frachtern in die Bestimmungshäfen um die halbe Welt herumschicken. Das ist aber zeitaufwändig und wird auf Grund steigender Erdölpreise auch immer ein teureres Unterfangen.
  • Energieversorgung Wer den Automatisierungsgrad des Werkes demonstriert erhalten hat, muss einsehen, dass der Ersatz von menschlicher Arbeitskraft durch Roboter einen erhöhten Energiebedarf zur Folge hat. Auch ist die Herstellung der Ovomaltine (Erhitzung, Trocknung, Verpackung) seit jeher energieintensiv (mit Strom Wärme zu produzieren – man schaue nur den Stromverbrauch von Waschmaschinen und Co. an). Könnte die Beibehaltung des Standorts Neuenegg nicht auch Ausdruck dafür sein, dass das Unternehmen eine seit Jahrzehnten zuverlässige und vergleichsweise billige Stromversorgung den Kohlekraftwerken asiatischer Länder vorzieht? Immerhin kann die Schweiz mit ihren Stauseen Strom erzeugen, ohne auf ausländische Importe angewiesen zu sein.

Nun, wir werden sehen … Auf jeden Fall kann ich also weiterin meine morgendliche „swiss made“ Ovi geniessen. Danke, Firma Wander!

Tags: ,
Labels: Energie, Neuenegg, Schweiz, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen