Egal ob in Deutschland, in der Schweiz oder (aus aktuellem Anlass) in Neuenegg – Eltern machen Stunk:
Eltern sind die nervöseste Spezies, die mit Schule zu tun hat. Und die ungeduldigste Spezies. Sie wollen alles für ihr Kind – aber sie wissen oft kaum, wie Schule heute funktioniert. Ihre Devise lautet: Mein Kind first. Ihre Reformbereitschaft ist so ausgeprägt wie die Konrad Adenauers: „Keine Experimente.“ Eine brisante Melange für die Pisa-geschockte Gesellschaft. Denn die Schule braucht Reformen, sie braucht sie wie die Wüste das Wasser.
Aber auf Neues reagieren Eltern allergisch. Und militant.
Ob ich auch mal so werde? Wollen tu ich es nicht, aber wahrscheinlich wird man automatisch so …
So sind sie, die Eltern. Sie wollen Schulreformen jetzt und sofort – aber bitte nur die, die ihrem Kind nützen. Sie kämpfen für Noten, aber wehe, wenn es der eigene Filius ist, der schlecht abschneidet. Sie sind für eine gerechte Gesellschaft. Aber nur, wenn nicht zu viele Migrantenkinder in die Klasse des eigenen Kindes drängen. Sie beschimpfen Lehrer als faule Säcke, aber sie werfen selten einen Blick in die Hefte ihrer Kinder.