Archiv ‘Schweiz’

Donnerstag, 30. April 2009

Führungscockpit für Gemeinden

«In den Exekutiven kleiner und mittlerer Gemeinden wird vieles aus dem hohlen Bauch entschieden», sagt Christoph Miesch vom kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung.

Da hat er leider nicht so unrecht …

«Dabei werden in einer Datenbank Informationen aus verschiedenen Quellen gesammelt und auf einer Website präsentiert»

Quelle: Computer- statt Politprogramm – News Region: Bern & Region – bernerzeitung.ch

… doch ob wir hier wirklich das Ei des Kolumbus gegen solche Entscheide gefunden haben? Erinnert mich stark an den Portal-Hype, der im Internet vor einigen Jahren für Furore gesorgt. Jedes Unternehmen investierte in ein Portal und ch.ch wurde auf ebendiesem Rohrkrepierer-Konzept aus dem Boden gestampft. Heute spricht niemand mehr von Portalen, weil sich die hochfliegenden Erwartungen nicht erfüllt haben.

Wenn dieses Cockpit dann doch eher nur ein Wiki sein soll – nun gut, damit könnte ich leben. Dann sollte man es aber auch als solches verkaufen. Auf alle Fälle sollten sich Kommunalpolitiker nicht zu sehr auf dieses Werkzeug freuen: Sollte es wirklich funktionieren, werden sie nämlich arbeitslos. Die Gemeinderäte werden durch eine Computersoftware ersetzt, die anhand von mathematischen Formeln über die Geschicke der Gemeinde entscheidet. Wollen wir Sesselkleber es wirklich so weit kommen lassen?

An der Suisse Public (9. – 12. Juni 2009) wird das Produkt einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Gerne lasse ich mich – trotz meiner hier geäusserten Skepsis – von der Nützlichkeit des Produktes überzeugen.

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Donnerstag, 30. April 2009

Wie die wahren Profis für den Grand Prix von Bern 2010 trainieren

Machen wir es wie der Stamm der mexikanischen Tarahumara:

Then there’s the secretive Tarahumara tribe, the best long-distance runners in the world. These are a people who live in basic conditions in Mexico, often in caves without running water, and run with only strips of old tyre or leather thongs strapped to the bottom of their feet. They are virtually barefoot.

Come race day, the Tarahumara don’t train. They don’t stretch or warm up. They just stroll to the starting line, laughing and bantering, and then go for it, ultra-running for two full days, sometimes covering over 300 miles, non-stop. For the fun of it. One of them recently came first in a prestigious 100-mile race wearing nothing but a toga and sandals. He was 57 years old.

When it comes to preparation, the Tarahumara prefer more of a Mardi Gras approach. In terms of diet, lifestyle and training technique, they’re a track coach’s nightmare. They drink like New Year’s Eve is a weekly event, tossing back enough corn-based beer and homemade tequila brewed from rattlesnake corpses to floor an army.

Unlike their Western counterparts, the Tarahumara don’t replenish their bodies with electrolyte-rich sports drinks. They don’t rebuild between workouts with protein bars; in fact, they barely eat any protein at all, living on little more than ground corn spiced up by their favourite delicacy, barbecued mouse.

Quelle: The painful truth about trainers: Are expensive running shoes a waste of money? | Mail Online

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Dienstag, 28. April 2009

Warenbewirtschaftungschaos bei Ex Libris?

Am 22. April 2009 habe ich bei Ex Libris den Dumont-Reiseführer Amsterdam bestellt. Heute ist die längst erwartete Lieferung eingetroffen. Im Karton war aber nicht etwa der erhoffte Reiseführer über das Kifferparadies und die orangen Paradiesvögel, sondern ein wirklich äusserst interessant klingendes Buch mit dem Titel Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt … Klärend wirkt für die Sache, dass auf dem Buch über die Hunde ein Etikett angebracht ist, welches fälschlicherweise die ISBN-13 des Reiseführers trägt.

Das ist das erste Mal, dass mir Ex Libris ein falsches Buch schickt. Mal schauen, ob ich das Buch in einer Filiale umtauschen kann …

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Dienstag, 21. April 2009

Sozialdetektive im Schatten der Bankenrettungen

In einem halben Jahr wurden in der Schweiz 80 Betrüger entlarvt und damit 24 Millionen Franken Renten gespart. Pro Jahr könnten so rund 50 Millionen gespart werden.

Quelle: So werden IV-Betrüger entlarvt – Schweiz: Standard – tagesanzeiger.ch

Wie bereits früher erwähnt: Diese Sozialdetektive sind gut und recht, aber was bringen uns jährlich 50 Millionen Franken, wenn wir plötzlich wieder eine unserer Grossbanken mit einem „Zustupf“ von 6 Milliarden retten müssen? 120 Jahre Sozialdetektive, und wir haben das Loch durch die UBS-Hilfsaktion gestopft

(Ein platter Vergleich, ich weiss. Dennoch: Sowohl das in die UBS investierte Geld arbeitet, wie auch dasjenige, das unberechtigterweise an Sozialhilfebetrüger gelangt – denn diese sparen die Batzeli garantiert nicht, sondern geben diese aus.)

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Mittwoch, 8. April 2009

Wie den Amis das duale Bildungssystem erklärt wird

In Germany, workers in a number of industries still study as apprentices for three-and-a-half years, during which time they work three days a week and earn a modest salary, and then go to school the other two days.

[…] The roots lie deep in German culture, experts say. „It has to do with the German lifestyle and career patterns,“ suggests Terwiesch. „In the U.S., it’s all about change. People change jobs all the time: They do a startup, it doesn’t work, they do another start up, or they go work for a company. They’re constantly moving. Germany, on the other hand, is a society that favors stability.“

Quelle: Innovation Thrives Among German Firms, Though Hurdles Persist – Knowledge@Wharton

Manchmal vergisst man als Schweizer leicht, dass nur sehr wenige (deutschsprachige) Länder ein duales Bildungssystem kennen. Laut Genosse Strahm einer der Trümpfe, wieso unser Land (immer noch) so reich ist …

Ob das hier aber auch wirklich stimmt, wage ich zu bezweifeln:

Even at the very top of the company, he says, domain experts are still likely to be in charge. „You could take any board member from BMW and they could, by hand, take a car apart and put it together again,“ he says.

Sind doch alles BWL-Fachidioten, die lieber zehn MBAs machen als einmal einen Schraubenschlüssel in die Hände zu nehmen …

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Montag, 6. April 2009

Bank Bär sollte ihren Bankern Unterstand für Ferraris bauen

Intern für Aufsehen sorgte Collardi, als er nach seinem Wechsel zu Bär eine Überdachung des Parkplatzes am Zürcher Sitz für 90 000 Franken beantragte, um seine Ferraris und die Luxusautos von Widmer vor Hagel zu schützen. Der Antrag wurde abgelehnt. Heute fährt Collardi mit einem Fiat Cinquecento zur Arbeit.

Quelle: SonntagsZeitung, 5. April 2009, „Aufsteiger muss abbauen“, S. 57.

Früher, als die Börsenticker nur eine Richtung kannten, war der Fall klar: Wenn der Investmentbanker der Bank meines Vertrauens mit einem Ferrari zur Arbeit fuhr, hatte man das gute Gefühl, auf die richtige Bank mit den richtigen Leuten gesetzt zu haben. Die logische Schlussfolgerung aus dem Umstand: Ferrari bedeutet erfolgreicher Besitzer bedeutet gut investiertes Kapital bedeutet saftige Zinsen.

Nun, dank der Wirtschaftskrise sollten auch die hinterletzten Gutbegüterten diese Fundamentalgleichung in Frage stellen. Fragt man sich heute nicht eher: Ferrari bedeutet primär einmal, dass das Bonus-Baby seine eigenen Schäfchen ins Trockene gebracht hat, während er mein Kapital nach einer äusserst gründlichen Risikoabschätzung bei Bernie Madoff oder in strukturierte Produkte der Lehman-Brüdern investiert hat. Und für diesen erstklassigen, weltweit einmaligen Service selbstverständlich happige Gebühren von mir und Kickbacks von Bernie und den Leh(m)männern als ihm rechtmässig zustehendes Eigentum betrachtet.

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Freitag, 3. April 2009

Von Starken und Schwachen

Ein Bankenanalyst zur „grauen“ Liste:

«Recht des Stärkeren setzt sich immer mehr durch»

Quelle: «Recht des Stärkeren setzt sich immer mehr durch» (Nachrichten, NZZ Online)

Ich kann mich nicht erinnern, wann sich in der Menschheitsgeschichte jemals der Schwächere durchgesetzt hat … abgesehen davon waren die Banker doch bisher immer auf der Seite der „Stärkeren“, nicht?

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Mittwoch, 1. April 2009

parlament.ch läuft mit Microsoft-Müll

die flex-applikation mit diversen flash-basierten komponenten liess sich problemlos in die site parlament.ch integrieren. in diesem fall handelte es sich um eine sharepoint-basierte website,

Quelle: nothing blog from outer space : Neue Sitzordnung im National- und Ständerat

Es wurde ja bereits seit längerem von den Dächern gezwitschert, dass dieser Server unter handgefrickelter, äusserst performanter Software aus Redmond lief. Eh ja, logisch! Schliesslich mussten dutzende zwischengeschaltete Consultants ihre 200 Franken pro Stunde absahnen …

Ansonsten fände ich den „Pultlinachbar“-Browser von nothing durchaus angebracht – leider wird aber sowohl unter Nationalrat wie auch unter Ständerat nur das Get Flash-Icon angezeigt.

Mega-Fail! (Mac OS X 10.4.11, Safari 3.2, Shockwave Flash 9.0 r124)

Nachtrag: Mich stört übrigens das auf den Screenshots ersichtliche Checkbox-Label „Alle/Keine Fraktion/en“. Aus Usability-Sicht sollte hätte dieser Knopf (meiner Meinung nach) auf zwei Radio-Buttons aufgeteilt werden müssen: „Alle Fraktionen“ und „Keine Fraktionen“ …

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Sonntag, 29. März 2009

Sozialhilfebezüger: Irgendwie nur noch Peanuts …

Spätestens mit so laschen Urteilen gegen Sozialbetrüger, die garantiert auch noch schwarz nebenbei gearbeitet haben (wer Gartenarbeiten bei sich zu Hause macht, macht sie auch bei ‚Freunden‘) und sich so neben den 800’000 ertrogenen Franken noch einige hunderttausend ‚erarbeitet‘ haben dürften, fördert man Schwarzarbeit noch.

Quelle: Wie sich IV-Betrug lohnt | Snoop InfoSystems

Seit die Ospels & Co. die UBS an die Wand gefahren haben und mit 6’000’000’000 Schweizer Franken aus dem Schlamassel gerettet werden mussten, sind durch Sozialhilfebetrug ergatterte 800’000 Schweizer Franken irgendwie nur noch Peanuts. Mir erscheint es mittlerweile fast lächerlich, mit Sozialdetektiven Jagd auf Personen zu machen, die pro Monat einige hundert, vielleicht auch Tausend Franken unberechtigterweise beziehen. Je mehr Geld so in der Sozialhilfekasse bleibt, desto höher werden die Begehrlichkeiten der Politiker, damit eine Bankenrettung zu finanzieren …

Notabene: Es wurde noch kein einziger Banklümmel zu Rechenschaft gezogen, weil er Volksvermögen vernichtet hat. Anscheinend ist es bedeutend schwieriger, Leuten Milliardenbetrug nachzuweisen als Millionenbetrug … Verkehrte Welt! Vor kurzem habe ich treffenderweise gelesen, dass man MIGROS-Kassiers feuert, weil sie ein paar Fränkli aus der Kasse klauen. Den Bankmanager muss man aus vertraglichen Verpflichtungen sogar noch Bonis nachzahlen, damit man sie los wird.

Nachtrag: Na, wer sagt’s denn?

Für ihn ist klar, dass dies gut investiertes Geld ist. Denn würden die Renten, welche nun nicht bezahlt werden müssen, bis ins AHV-Alter hochgerechnet, spare die die Invalidenversicherung (IV) über vier Millionen Franken.

Quelle: IV-Detektive lohnen sich

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Freitag, 27. März 2009

Totschlägerargument Nationaler Notfall

The idea behind all the bailout programs is always the same – to stick the losses onto someone who doesn’t deserve them.

Of course, the stickers tell us not to ask questions; it’s a national emergency!

Quelle: No One Knows How the European Central Government Functions

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