Archiv ‘Wirtschaft’

Montag, 13. Juli 2009

Nutzlose Ökonomen

Für einmal muss ich kein einziges bashendes Wort verwenden – Bill macht gleich alles selber und trifft den Nagel auf den Kopf:

An economist, of the modern variety, is a statistician…an extrapolator…and a mountebank. If numbers go up two months in a row, he predicts they will go up another one. He rarely stops to ask whether his numbers really make any sense.

Instead, he merely adds them up and rolls them out. Thus – at the bubbly top in 2006 – he was he able to describe the likelihood of default on a certain derivative instrument as a „Six Sigma event“ without laughing. A Six Sigma event happens once every 2,500,000 days. Then again, when the Bubble of 2002-2007 popped, they happened once a week. The blogs are full of chatter on the subject. What good is the economics profession, asks Paul Samuelson, if it cannot foresee the biggest single economic event in at least a quarter-century?

Quelle: Robert McNamara Described as the „Architect“ of Vietnam War

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Donnerstag, 9. Juli 2009

Tilllate konkurs

Auf Drängen hin von gleich zwei voneinander unabhängigen Tippgebern mache ich hier noch die formelle Mitteilung, dass eine Firma namens tilllate management SA zu Beginn dieses Monats konkurs gegangen ist:

Aguna AG

Adliswil (ZH)

Übersetzungen des Firmennamen

  • tilllate management Ltd
  • tilllate management SA

Mit Verfügung vom 01.07.2009 hat der Konkursrichter des Bezirksgerichts Horgen über die Gesellschaft mit Wirkung ab dem 01.07.2009, 08.00 Uhr, den Konkurs eröffnet; demnach ist die Gesellschaft aufgelöst.

Quelle: Aguna AG in Liquidation

(Bemerkenswert, dass die Firma im Februar 2009 von tilllate management AG nach Aguna AG umbenannt wurde – wollte man damit weniger Aufmerksamkeit auf sich lenken? Vielleicht auch einfach nur um zu verhindern, dass ein blöder, kleiner Blogger einen Artikel mit „Tilllate konkurs“ betitelt … *zwinker*)

Keine Angst, liebe Züricher Partyszene – ihr könnt euch weiterhin im Indochine oder Kaufleuten ablichten lassen. inside-it hat am Tag der Konkurseröffnung bereits verdeutscht, was uns die Firma und das Handelsamtsblatt eigentlich mitteilen wollten:

Die im Jahr 2000 in der Schweiz gegründete Nightlife-Site Tilllate hat nach „intensiver Suche“ einen Abnehmer für ihre internationalen Ableger gefunden. Das internationale Geschäft und die Markenrechte für alle Länder ausser der Schweiz und Liechtenstein werden vom schottischen Konkurrenzunternehmen Equitate übernommen. Die Schotten sind Besitzer des Nightlife Magazins „M8 Magazine“.

In der Schweiz und Liechtenstein wird die Site weiterhin von der Tilllate Schweiz AG, die seit Januar dieses Jahres zum Tamedia-Verlag gehört, betrieben.

Quelle: Tilllate wird internationales Geschäft los

Bye bye, multinationales Tilllate. Dabei ergeht es Tilllate in etwa wie Rivella, welche vor einiger Zeit in England und den USA Fuss fassen wollte. (die BWLer verloren trotz dieses Misserfolgs keine Zeit und lancierten gleich die nächste Schlappe: Rivella Gelb) Einige Schweizerische Unternehmen sind von Marketing-Fuzzis und BWLer einfach falsch beraten, wenn sie den Sprung ins Ausland wagen – und grandios scheitern. Lieber sollte man seine Fähigkeiten auf den lokalen Markt konzentrieren statt sich international zu verzetteln.

Doch unter uns gesagt gelingt Tilllate selbst die nationale Präsenz mehr schlecht als recht. Zu lange ist man mit dem uralten Design von 2000 unterwegs gewesen, zu lange hat man vor sich hingewurstelt, anstelle Innovationen auf den Markt zu bringen. Kein Wunder, dass Facebook kam, sah und siegte. Bestes Indiz: Hat Facebook einen „tilllate connect“-Knopf prominent auf seinen Seiten? Eben …

Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich das Geschäft mit der Ankündigung von Parties und der Publikation von Partyföttelis den durch die Wirtschaftskrise veränderten Bedingungen weiter anpassen wird.

Totgeschwiegen?

Wieso erschien der Konkurs nicht als Eilmeldung auf meinem Blog? Nun, momentan widme ich mir der Lektüre meiner Lizentiatsprüfung, die ich im Herbst absolvieren werde. Dies hat momentan die höchste Prioritätsstufe.

Abgesehen davon: Ich habe den „Markt“ für schweizerische Partyfötteli-Flirt-Kindergarten-Communities längst als tot erklärt, weshalb ich meine Zeit nicht mehr mit Artikeln über dieses Web-Segment vergeuden möchte. So fand auch das erst kürzlich veröffentlichte Tilllate-Redesign (ja, der Murks vom letzten Oktober (2008) musste schon überarbeitet werden) keine Erwähnung hier. Auf den Punkt gebracht: Das Redesign macht sicherlich einiges Besser, doch das reicht im Zeitalter von Facebook halt einfach nicht mehr.

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Donnerstag, 9. Juli 2009

Im Gold-zu-Schulden-Verhältnis sind wir Spitze!

What nation has the best gold/debt ratio? Switzerland. It has only twice as much in government debt as it has in gold.

Quelle: War Between the Uighurs and Han Chinese

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Montag, 29. Juni 2009

Schweizer Mobilfunker profitieren von der EU

Apple verpflichtete sich gemeinsam mit weiteren Unternehmen zu einem „universellen Ladegerät“ für datenfähige Mobiltelefone. Dies gab die EU-Kommission heute per Pressemeldung bekannt: «In einer Vereinbarung, die der Kommission heute vorgelegt wurde, verpflichtet sich die Industrie, für die Kompatibilität der Ladegeräte auf der Grundlage eines Micro-USB-Steckers zu sorgen.

Quelle: fscklog: Apple verpflichtet sich zu „universellem Ladegerät“ für künftige EU-iPhones [Update]

Gerne lasse ich mir von radikalen Verfechtern der freien Marktwirtschaft erklären, wieso das lenkende Einwirken des Staates hier Nachteile für uns Kunden schafft … Die EU hat halt eben doch gute Seiten!

A propos: Da der GSM-Standard ein digitaler ist, weisen alle Mobiltelefone die „Datenfähigkeit“ auf, nicht?

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Sonntag, 28. Juni 2009

Verdammt alte Zöpfe

Die Welt wartet darauf, was der Papst zur Wirtschaftskrise zu sagen hat. Doch die Enzyklika verzögert sich. Die lateinische Übersetzung wird nicht fertig.

[…] Dass die Pflege der alten Sprachen auch ihre Tücken hat, erlebt Benedikt XVI. nun hautnah. Seine Mitarbeiter schaffen es nicht, die neue päpstliche Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ – also „Liebe in Wahrheit“ – rechtzeitig in die offizielle Kirchensprache zu übersetzen. Eigentlich sollte die Stellungnahme des römisch-katholischen Oberhirten am Montag erscheinen. Doch nun verzögert sich der Start um eine Woche.

Quelle: FTD.de – Sprachprobleme im Vatikan: Veritas, veritatis, veritati – Europa

Die Aktionäre dieses Unternehmens haben wortwörtliches Gottvertrauen … andere Buden (bspw. General Motors) hätten längst den Bankrott erklärt. Nur im Vatikan übersetzt man geflissentlich weiter.

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Montag, 8. Juni 2009

Wider die Profitabilität und die Effizienz

Vielen ist die Steigerung der Produktivität der wichtigste Lebensinhalt geworden, auf dass morgen noch mehr Güter gekauft werden können, die kein Mensch braucht. Fast scheint es so, als ob Muße aus unserem Wortschatz verschwunden wäre. Das schreit förmlich nach einer Revolution – in Bildung, Kunst und Kultur.

Quelle: FTD.de – Das Kapital: Zeit für eine richtige Krise – Marktberichte Aktien

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Dienstag, 2. Juni 2009

Wie kommen die USA nur aus diesem Schlamassel raus?!

You’ve got a debtor nation whose largest corporate institutions are failing (perhaps a preview of State failure). It’s shipped its industrial infrastructure off-shore and replaced it with a financial industry that thrived on credit and derivatives. And now you wonder why investors are pushing interest rates on your debt up?

Quelle: Chinese Surge in Construction Explains Pickup in Base Metals Stocks

Aus einem andere Artikel auf The Daily Reckoning:

Unless the US becomes a net saver, „another global financial crisis triggered by a dollar crisis could be inevitable,“ forecast former Chinese central banker Yu Yongding over the weekend. (Oy… Beijing is 7,000 miles from Washington, and even they can see this coming.)

Quelle: American Family’s Share of Government Debt Now Over Half a Million Dollars

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Dienstag, 2. Juni 2009

China baut sich aus der Krise heraus

„By the end of April, China had built 20,000 kilometres (12,430 miles) of rural roads, 214,000 low-rent homes, 445 kilometres of highway, and 100,000 square meters (1.08 million square feet) of airport buildings under the stimulus plan,“

Quelle: Chinese Surge in Construction Explains Pickup in Base Metals Stocks

Mit dem Geld und dem Tempo, mit welchem die Chinesen für 445 Kilometer Autobahnen bauen, sehen wir Eidgenossen äusserst blass aus.

Das Hilfsmittel Geld sitzt bei den Chinesen recht locker, da sie der grösste Kreditgeber der USA sind und diese vom Wertzerfall geprägten US-Dollars so rasch als möglich aus ihrem ungefähr hundert Etagen tiefen Keller auf den Markt werfen möchten. Lieber eine physische Gegenleistungen statt grünes Toilettenpapier.

Es handelt sich hierbei meine persönlich zusammengereimte Erklärung, falls ein VWLer eine andere Sichtweise hält, soll er dies mit der Kommentarfunktion kundtun.

Wie viel wohl diese 445 Kilometer gekostet haben? Die Westumfahrung Zürich (25km) wurde für läppische 4 Milliarden Franken hingeknallt. Natürlich muss man aber beachten, dass die Hälfte davon Tunnels waren. Die Chinesen werden es sich diesbezüglich einfach gemacht haben: Auf Grund der Landreserven und billigen Arbeitskräfte (es geht zudem ja auch um ein Stimulus-Programm!) baut man die Autobahn lieber um den Hügel herum als hindurch.

Bezüglich dem Tempo wiederum bin ich froh, dass hier noch nicht ganz chinesische Umstände herrschen. Umweltschutz? Fremdwort. Arbeiterschutz? Fremdwort. Amtliche Bewilligungsverfahren? Der Parteiapparat befiehlt. Auch muss man sich Fragen, ob die Chinesen die Autobahnen von westlichen Ingenieuren bauen lassen, oder ob die Schnellstrassen in wenigen Jahren totalsaniert werden müssen …

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Freitag, 29. Mai 2009

Ein brenzliger Herbst 2009?

Aber eigentlich kann sich kaum jemand ein Worst-case-Szenario vorstellen. Aus dem einfachen Grund, weil den beiden derzeit aktiven Generationen jegliche Erfahrung für ein solches abgeht. Wir wissen schlicht und einfach nicht, wie man mit einer tiefgreifenden wirtschaftlichen- und damit auch gesellschaftlichen Krise umgehen muss.

Quelle: Arlesheim Reloaded. Mäuse schultern Elefanten. – Es kommt viel schlimmer als derzeit gefühlt

Zu einem ähnlichen Schluss komme ich in meiner Lizentiatsarbeit über die Missernte von 1916/17 im Ersten Weltkrieg: Niemand wusste mehr, wie sich eine Versorgungskrise anfühlte. 1918 wurde nicht wirklich kein friedliches Jahr … abgesehen vom Waffenstillstand von Compiègne.

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Donnerstag, 28. Mai 2009

Frauen haben den Kapitalismus wohl nicht erfunden …

Wenn Frauen herrschen, ist es Teil ihrer Arbeit. Ihnen gefällt es, wenn einfach alles läuft und es der Familie gut geht. Die Idee, Vermögen anzuhäufen oder viel Geld zu verdienen, kommt ihnen einfach nicht in den Sinn.

Quelle: Matriarchat: „Männer leben besser, wo Frauen das Sagen haben“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Panorama

Der ist auch ganz gut:

Ja, den Kindern wird sogar damit gedroht, ‚Wenn du nicht brav bist, dann verheiraten wir dich‘. Die Kinder kennen Verheiratetsein als Horrorgeschichte.

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