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Sonntag, 19. September 2021

Von Stretch nach Bullseye mit gravierenden Problemen

Gestern lüpfte ich einen zweiten OpenVPN-Server von Debian Stretch auf Bullseye.

Das erfolgte leider nicht kurz- und schmerzlos. Ich kämpfte mit und debuggte während 16 Stunden (abzüglich 7 Stunden Schlaf) an folgenden Problemen:

Konsolen-, SSH- und Telnet-Logins dauern 1min30sec

D.h. nach Eingabe des Passwortes scheint das System zu hängen. Wer sich in Geduld übt, landet nach eineinhalb Minuten in der gewohnten Shell.

Bei mir bildeten sich in diesen ersten 90 Sekunden bereits viele Schweissperlen, denn wie flickt man ein Debian GNU/Linux, wenn man sich nicht mehr einloggen kann? Mittels grub in den Single User/Recovery Mode zu booten wäre ein noch grösserer Alptraum geworden …

Meldungen in syslog:

...
Sep 18 22:40:43 OPENVPN2 systemd[1]: Starting User Manager for UID 1000...
Sep 18 22:42:13 OPENVPN2 systemd[1]: user@1000.service: Main process exited, code=exited, status=1/FAILURE
Sep 18 22:42:13 OPENVPN2 systemd[1]: user@1000.service: Killing process 89451 (gpgconf) with signal SIGKILL.
Sep 18 22:42:13 OPENVPN2 systemd[1]: user@1000.service: Killing process 89452 (awk) with signal SIGKILL.
Sep 18 22:42:13 OPENVPN2 systemd[1]: user@1000.service: Killing process 89457 (dirmngr) with signal SIGKILL.
Sep 18 22:42:13 OPENVPN2 systemd[1]: user@1000.service: Killing process 89452 (awk) with signal SIGKILL.
Sep 18 22:42:13 OPENVPN2 systemd[1]: user@1000.service: Killing process 89457 (dirmngr) with signal SIGKILL.
Sep 18 22:42:13 OPENVPN2 systemd[1]: user@1000.service: Failed with result 'exit-code'.
Sep 18 22:42:13 OPENVPN2 systemd[1]: user@1000.service: Unit process 89452 (awk) remains running after unit stopped.
Sep 18 22:42:13 OPENVPN2 systemd[1]: user@1000.service: Unit process 89457 (dirmngr) remains running after unit stopped.
Sep 18 22:42:13 OPENVPN17 systemd[1]: Failed to start User Manager for UID 1000.
...

Die Lösung:

# apt-get remove gpgconf
...
The following packages will be REMOVED:
  dirmngr duplicity gnupg gnupg-agent gnupg2 gpg gpg-agent gpg-wks-client gpg-wks-server gpgconf gpgsm libgmime-2.6-0 libgpgme11
  libnotmuch4 mutt python3-gpg samba-dsdb-modules scdaemon

Die vielen zu deinstallierenden Pakete liessen mich kurz zweifeln, aber das System lief nach deren Deinstallation problemlos weiter.

Quelle: WireGuard Bounce Server Setup

Wobei, wenn ich die Kommentare so lese: Eventuell war gpgconf gar nicht das Problem, sondern der Nameserver, der nicht reagierte (siehe unten).

Netzwerkprobleme

Probleme mit named und localhost

BIND 9 ist zwar an localhost (127.0.0.1) gebunden und lauscht auf dem Interface …

# lsof -i :53
COMMAND PID USER   FD   TYPE DEVICE SIZE/OFF NODE NAME
named   653 bind   23u  IPv4  15673      0t0  UDP localhost:domain 
named   653 bind   24u  IPv4  15679      0t0  UDP localhost:domain 
named   653 bind   25u  IPv4  15680      0t0  TCP localhost:domain (LISTEN)
named   653 bind   27u  IPv4  15681      0t0  TCP localhost:domain (LISTEN)
named   653 bind   29u  IPv4  15682      0t0  UDP 10.1.2.3:domain 
named   653 bind   30u  IPv4  15683      0t0  UDP 10.1.2.3:domain 
named   653 bind   31u  IPv4  15684      0t0  TCP 10.1.2.3:domain (LISTEN)
named   653 bind   32u  IPv4  15685      0t0  TCP 10.1.2.3:domain (LISTEN)

… aber die Namensauflösung funktioniert nicht. Wenn man mit telnet 127.0.0.1 53 eine Session aufbauen will, hängt die Verbindung.

Mittels strace analysierte ich dann was im Hintergrund genau vor sich ging, und verglich die Ausgabe mit einem strace auf einem Server, bei dem die Namensauflösung funktionierte:

Defekter Server:

# strace ping -c 1 emeidi.com
...
socket(AF_INET, SOCK_DGRAM|SOCK_CLOEXEC|SOCK_NONBLOCK, IPPROTO_IP) = 5
setsockopt(5, SOL_IP, IP_RECVERR, [1], 4) = 0
connect(5, {sa_family=AF_INET, sin_port=htons(53), sin_addr=inet_addr("127.0.0.1")}, 16) = 0
clock_gettime(CLOCK_REALTIME, {tv_sec=1631995746, tv_nsec=794103764}) = 0
poll([{fd=5, events=POLLOUT}], 1, 0)    = 1 ([{fd=5, revents=POLLOUT}])
sendto(5, "{\311\1\0\0\1\0\0\0\0\0\0\6emeidi\3com\0\0\1\0\1", 28, MSG_NOSIGNAL, NULL, 0) = 28
poll([{fd=5, events=POLLIN}], 1, 1000)  = 0 (Timeout)
clock_gettime(CLOCK_REALTIME, {tv_sec=1631995747, tv_nsec=795739261}) = 0
poll([{fd=5, events=POLLOUT}], 1, 0)    = 1 ([{fd=5, revents=POLLOUT}])
sendto(5, "{\311\1\0\0\1\0\0\0\0\0\0\6emeidi\3com\0\0\1\0\1", 28, MSG_NOSIGNAL, NULL, 0) = 28
poll([{fd=5, events=POLLIN}], 1, 1000)  = 0 (Timeout)
close(5)                                = 0
...

Funktionierender Server:

# strace ping -c 1 emeidi.com
...
socket(AF_INET, SOCK_DGRAM|SOCK_CLOEXEC|SOCK_NONBLOCK, IPPROTO_IP) = 5
setsockopt(5, SOL_IP, IP_RECVERR, [1], 4) = 0
connect(5, {sa_family=AF_INET, sin_port=htons(53), sin_addr=inet_addr("127.0.0.1")}, 16) = 0
poll([{fd=5, events=POLLOUT}], 1, 0)    = 1 ([{fd=5, revents=POLLOUT}])
sendto(5, "UK\1\0\0\1\0\0\0\0\0\0\6emeidi\3com\0\0\1\0\1", 28, MSG_NOSIGNAL, NULL, 0) = 28
poll([{fd=5, events=POLLIN}], 1, 1000)  = 1 ([{fd=5, revents=POLLIN}])
ioctl(5, FIONREAD, [463])               = 0
recvfrom(5, "UK\201\200\0\1\0\1\0\r\0\r\6emeidi\3com\0\0\1\0\1\300\f\0\1"..., 2048, 0, {sa_family=AF_INET, sin_port=htons(53), sin_addr=inet_addr("127.0.0.1")}, [28->16]) = 463
poll([{fd=5, events=POLLOUT}], 1, 999)  = 1 ([{fd=5, revents=POLLOUT}])
sendto(5, "W}\1\0\0\1\0\0\0\0\0\0\6emeidi\3com\0\0\34\0\1", 28, MSG_NOSIGNAL, NULL, 0) = 28
poll([{fd=5, events=POLLIN}], 1, 998)   = 1 ([{fd=5, revents=POLLIN}])
ioctl(5, FIONREAD, [278])               = 0
recvfrom(5, "W}\201\200\0\1\0\0\0\0\0\r\6emeidi\3com\0\0\34\0\1\1a\fr"..., 65536, 0, {sa_family=AF_INET, sin_port=htons(53), sin_addr=inet_addr("127.0.0.1")}, [28->16]) = 278
close(5)                                = 0
...

Macht man dasselbe mit der internen IP des Servers (bspw. 10.1.2.3) kann eine Session aufgebaut werden. Die Namensauflösung konnte ich nicht durchführen, weil mir der oder die Befehle nicht geläufig waren — im Nachhinein aber las ich dann, dass es sich bei DNS-Abfragen nicht um Klartextkommandos handelt.

Nun gut, dies bewog mich zu einem Workaround, ohne das eigentliche Problem zu beseitigen. Ich passte kurzerhand meine /etc/resolv.conf an:

#nameserver 127.0.0.1
nameserver 10.1.2.3

options timeout:1
options single-request

Ich vermutete zuerst Probleme in systemd-resolved. Installieren resp. entfernen tut man das Paket mit:

# apt-get install libnss-resolve
# apt-get remove libnss-resolve

Ist das Paket installiert, hat man neben /etc/resolv.conf auch noch Konfigurationen in /etc/systemd/resolved.conf und /run/systemd/resolve/resolve.conf. Typischer systemd-Wahnsinn. (siehe dazu Ubuntu – 18.04 Unable to connect to server due to “Temporary failure in name resolution” sowie Ubuntu 18.04 DNS resolution fails after a while)

Als ich systemd-resolved mit meinen Pröbelein zerschossen hatte, tauchten in /var/log/syslog noch folgende Fehlermeldungen auf:

Sep 18 20:35:04 localhost dbus-daemon[329]: [system] Activating via systemd: service name='org.freedesktop.resolve1' unit='dbus-org.freedesktop.resolve1.service' requested by ':1.15' (uid=0 pid=2015 comm="resolvectl ")
Sep 18 20:35:04 localhost dbus-daemon[329]: [system] Activation via systemd failed for unit 'dbus-org.freedesktop.resolve1.service': Unit dbus-org.freedesktop.resolve1.service not found.

Siehe auch Activation via systemd failed for unit ‚dbus-org.freedesktop.resolve1.service‘: Unit dbus-org.freedesktop.resolve1.service not found

Site-to-site OpenVPN erlaubt Pings in nur eine Richtung

Die Sache wurde immer mysteriöser: Aus dem entfernten Subnetz, in welchem der hier Probleme verursachende Server steht, konnte ich problemlos zur anderen Site pingen. Sowohl den VPN-Endpunkt, als auch alle anderen IPs im Subnetz hier. Das funktionierte auch von anderen Geräten im entfernten Subnetz aus.

Doch im Umkehrschluss funktionierte das nicht; d.h. von meinem Heimnetzwerk konnte ich nur den OpenVPN-Endpunkt pingen, aber nichts im entfernten Subnetz. Die ICMP-Pakete kamen zwar beim Zielgerät an (bspw. dem Internet-Router), dieser antwortete, aber das Antwortpaket wurde dann von auf dem entfernten OpenVPN-Endpunkt nicht von eth0 auf tun0 weitergeleitet.

Immerhin lernte ich für das Debugging nützliche tcpdump-Befehle kennen:

# tcpdump -n icmp and host 10.1.2.1
# tcpdump -i tun0 -n icmp and host 10.1.2.1
# tcpdump -i eth0 -n icmp and host 10.1.2.1

Die Ausgabe ist auch deshalb hilfreich, weil derselbe ping-Prozess immer dieselbe id trägt. Und die Sequenznummern sieht man auch gleich angezeigt. So konnte man isolieren, wo genau die ICMP-Pakete „verloren“ gingen respektive noch durchkamen.

Ausserdem kann man iptables so konfigurieren, dass sie verarbeitete Pakete ins syslog loggen (eine Regel iptables -I FORWARD -i eth0 -o tun0 -j ACCEPT existiert dabei schon und ist aktiv):

# iptables -I FORWARD -i eth0 -o tun0 -j LOG --log-prefix "OUTGOING "
# iptables -I FORWARD -i tun0 -o eth0 -j LOG --log-prefix "INCOMING "

Das Logging wird deaktiviert, indem man die Regel wieder entfernt:

# iptables -D FORWARD -i eth0 -o tun0 -j LOG --log-prefix "OUTGOING "
# iptables -D FORWARD -i tun17 -o eth0 -j LOG --log-prefix "INCOMING "

In dmesg entdeckte ich dann auch noch folgende Fehlermeldungen, was mich bewog, den Kernel zu aktualisieren:

...
cgroup2: unknown option "nsdelegate,memory_recursiveprot"
...

Die finale Lösung: Aktualisiere von Kernel-Version 4.9.0-16 auf 5.10.46-4, und Neustart.

# apt-get install linux-image-amd64

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Donnerstag, 1. April 2021

Das nervende „You have mail.“ beim SSH-Login loswerden

Gestern habe ich auf allen meinen Linux-Systemen /etc/motd geleert, um bei SSH-Logins kein grosses Login-Banner mehr angezeigt zu bekommen.

Jetzt aber ist mir auf verschiedenen Systemen die folgende Zeile markanter ins Auge gestochen:

Linux GRIFFINDOR 4.9.0-12-amd64 #1 SMP Debian 4.9.210-1 (2020-01-20) x86_64
You have mail.
Last login: Thu Apr  1 15:13:36 2021 from 10.1.2.3

Wie wird man diesen Hinweis los? Ganz einfach:

  1. $ mail
  2. d1-%Anzahl Emails in INBOX%
  3. q

Quelle: Safely get rid of “You have new mail in /var/mail” on a Mac?

Der Befehl d1-100 weist mail an, die ersten hundert Emails zu löschen. q bedeutet „quit“.

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Donnerstag, 25. März 2021

Supports Wake-on: pumbg

Kürzlich habe ich nachgeschaut, welche meiner Lenovo ThinkPad Linux-Server Wake-on-LAN (WOL) aktiviert haben.

Dies überprüft man mittels des folgenden Kommandos:

# ethtool eth0
...
        MDI-X: on (auto)
	Supports Wake-on: pumbg
	Wake-on: g
        Current message level: 0x00000007 (7)
...

Doch was bedeutet pumbg?

p   Wake on PHY activity
u   Wake on unicast messages
m   Wake on multicast messages
b   Wake on broadcast messages
a   Wake on ARP
g   Wake on MagicPacket™
s   Enable SecureOn™ password for MagicPacket™
d   Disable (wake on nothing). This option clears all previous options.

Quelle: Wake on LAN unter Linux

Schön. Jetzt muss ich nur noch überprüfen, ob die Laptops auch wirklich hochfahren, wenn ich ihnen im ausgeschalteten Zustand ein WOL-Paket sende.

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Mittwoch, 16. September 2020

Debian: Repository changed its ‚Codename‘ value

Heute verweigerte apt-get seinen Dienst:

# apt-get upgrade
...
Reading package lists... Done                                                                            
E: Repository 'https://dl.ubnt.com/unifi/debian stable InRelease' changed its 'Codename' value from 'unifi-5.14' to 'unifi-6.0'
N: This must be accepted explicitly before updates for this repository can be applied. See apt-secure(8) manpage for details.

Das Problem löst man, in dem man vor apt-get upgrade folgenden Befehl ausführt:

# apt-get update --allow-releaseinfo-change

Quelle: APT codename change from unifi-5.5 to unifi-5.6 errors

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Montag, 27. April 2020

Debian-Pakete melden bei der Installation ‚unknown option „–skip-systemd-native“‚

Ich betreibe hier noch mehrere Debian Stretch-Instanzen, installiere aber gelegentlich bereits (aktuellere) Buster-Pakete mit folgendem Befehl: apt-get install -t testing %PAKET%

Gestern erschien ein Update eines meiner Lieblingstools, monit. Doch bei der Installation passierte folgendes

...
invoke-rc.d: syntax error: unknown option "--skip-systemd-native"
dpkg: error processing package monit (--configure):
 subprocess installed post-installation script returned error exit status 1
...

Was nun? Heute fand ich die Lösung nach einer kurzen Recherche. Das Problem behebt man (unter Debian Stretch) folgendermassen:

# apt-get install -t testing init-system-helpers

Ab sofort kennt invoke-rc.d nun das Flag --skip-systemd-native. Die Lösung fand ich in folgendem Beitrag, zu welchem ich über ein Github-Issue rüberstolperte:

[…] init-system-helpers >= 1.54 which supports the required option.

Bis dahin war unter Debian Stretch nur init-system-helpers 1.48 vorhanden. Jetzt läuft apt-get wieder durch.

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Montag, 13. April 2020

Bildschirm eines Debian-Servers nach Inaktivität ausschalten

Ich habe hier bereits erwähnt, dass gebrauchte ThinkPads mit Debian die Linux-Server meiner Wahl sind.

Gestern habe ich meinen ELK Log-Server von einem Lenovo ThinkPad X201 auf ein Lenovo ThinkPad T440p migriert (und habe gleichzeitig von einem unsäglichen Docker-Gefrickel auf native Pakete gewechselt).

Eines der bis eben ungelösten Probleme war, dass sich der Bildschirm des ThinkPads nach einer Inaktivitäts-Zeitlimite nicht automatisch ausschaltete. Das habe ich nun folgendermassen gelöst:

/etc/default/grub

...
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="consoleblank=60"
...

Der Wert 60 drückt die Inaktivitätszeit in Sekunden aus.

Danach muss noch GRUB aktualisiert werden, und dann wird’s ab dem nächsten Neustart nach 60 Sekunden dunkel:

# update-grub

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Samstag, 7. März 2020

Festplatte mit NTFS-Partition unter Linux mounten

Kürzlich fiel eine in einem ELK-System verwendete Magnetfestplatte aus. Ich ersetzte diese mit einer SSD, die hier seit einiger Zeit unbenutzt herumlag. Ergattert hatte ich diese bei einer Geschäftsauflösung in Kalifornien, wo sie ungefähr fünf Jahre in einem Schrank am Verstauben war.

Bevor ich die Festplatte formatierte, nahm mich der alte Inhalt darauf wunder. Die Platte wurde in einem Windows-System betrieben und war mit dem Microsoft NTFS Dateisystem formatiert.

Eine solche Festplatte mountet man folgendermassen unter Linux:

# apt-get install ntfs-3g
# mkdir /mnt/ntfs
# mount -t ntfs-3g /dev/sda1 /mnt/ntfs

Fazit: Nicht viel spannendes, vor allem dutzende ISO-Dateien von völlig veralteten Windows-Installationsmedien und Linux-Distributionen.

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Samstag, 7. März 2020

rkhunter betrachtet libkeyutils.so.1.9 als Malware

Kürzlich alarmierten mich Installationen von rkhunter auf einigen meiner Debian GNU/Linux-Server täglich über einen möglichen Malware-Befall:

Warning: The following processes are using suspicious files:
         Command: dig
           UID: 114    PID: 388
           Pathname: /lib/x86_64-linux-gnu/libkeyutils.so.1.9
           Possible Rootkit: Spam tool component
         Command: dig
           UID: 417    PID: 388
           Pathname: 2799
           Possible Rootkit: Spam tool component
         Command: dig
           UID: 418    PID: 388
           Pathname: 2799
           Possible Rootkit: Spam tool component
         Command: dig
           UID: 419    PID: 388
           Pathname: 2799
           Possible Rootkit: Spam tool component

Nach etwas Recherche dann die Erkenntnis:

Christian Hesse (eworm): But rkhunter has a match on the plain file name „libkeyutils.so.1.9“, see /usr/bin/rkhunter from line 9765. I guess any malicious software used that file name in the past. […]

A. Bosch (progandy): It seems there was an SSHD rootkit in 2013 that used the name. That should be the reason for the entry in rkhunter.

Quelle: FS#63369 – [keyutils] RKhunter reports a possible rootkit

Die Lösung des Problems ist in dem Forumsbeitrag ebenfalls beschrieben. Nachdem ich in rkhunter.conf folgende Zeile eingefügt hatte, verschwand die Warnmeldung:

...
EXCLUDE_USER_FILEPROP_FILES_DIRS=/lib/x86_64-linux-gnu/libkeyutils.so.1.9
...
RTKT_FILE_WHITELIST=/lib/x86_64-linux-gnu/libkeyutils.so.1.9
...

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Sonntag, 21. Juli 2019

pixelserver-tls läuft nicht unter Debian 10 „Buster“

Mittels eines „manuellen“ Canary-Releases habe ich vor einer Woche einen meiner Linux-Server hier im Haus von Debian 9 „Stretch“ auf Debian 10 „Buster“ migriert.

Wie es zu erwarten war, klappte das nicht ganz ohne Schluckauf. Beispielsweise schaltet sich der Monitor meines Lenovo ThinkPads X201 (P/N 3626GN7) nicht mehr automatisch aus. Leider habe ich die Lösung im Internet noch nicht gefunden.

Das beunruhigendste Problem war aber folgende Fehlermeldung von monit, die nach der Neukompilierung von pixelserv-tls mit Debian 10 „Buster“ in meinem Postfach landete:

Connection failed Service pixelserv-tls 

	Date:        Mon, 15 Jul 2019 22:44:25
	Action:      restart
	Host:        ADBLOCKER
	Description: failed protocol test [HTTP] at [10.1.2.3]:443 [TCP/IP TLS] -- SSL connection error: error:14094438:SSL routines:ssl3_read_bytes:tlsv1 alert internal error

Your faithful employee,
Monit

Der Aufruf der Statusseite unter http://10.1.2.3/servstats funktionierte ebenfalls nicht.

Am letzten Freitag fand ich nun etwas Zeit, um das Problem genauer anzuschauen.

Software-Versionen

pixelserv-tls hat seit Monaten keine Anpassung mehr erfahren — beim Abgleich meiner Sourcen mit denjenigen auf GitHub gab es nur in cert.c eine Anpassung, die ich einspielte, aber eigentlich nichts mit dem hier beschriebenen Problem zu tun hat.

Eine Ursache für das Problem war aber, dass die OpenSSL-Library, gegen welche pixelserv-tls kompiliert wird, aktualisiert worden war. Auf einem System mit Stretch (stable) waren installiert …

# dpkg --list | grep -i ssl
ii  libcurl3:amd64                       7.52.1-5+deb9u9                   amd64        easy-to-use client-side URL transfer library (OpenSSL flavour)
ii  libcurl4-openssl-dev:amd64           7.52.1-5+deb9u9                   amd64        development files and documentation for libcurl (OpenSSL flavour)
ii  libflac8:amd64                       1.3.2-1                           amd64        Free Lossless Audio Codec - runtime C library
ii  libgnutls-openssl27:amd64            3.5.8-5+deb9u4                    amd64        GNU TLS library - OpenSSL wrapper
ii  libio-socket-ssl-perl                2.044-1                           all          Perl module implementing object oriented interface to SSL sockets
ii  libnet-smtp-ssl-perl                 1.04-1                            all          Perl module providing SSL support to Net::SMTP
ii  libnet-ssleay-perl                   1.80-1                            amd64        Perl module for Secure Sockets Layer (SSL)
ii  libssl-dev:amd64                     1.1.0j-1~deb9u1                   amd64        Secure Sockets Layer toolkit - development files
ii  libssl-doc                           1.1.0j-1~deb9u1                   all          Secure Sockets Layer toolkit - development documentation
ii  libssl1.0.0:amd64                    1.0.1t-1+deb8u6                   amd64        Secure Sockets Layer toolkit - shared libraries
ii  libssl1.0.2:amd64                    1.0.2r-1~deb9u1                   amd64        Secure Sockets Layer toolkit - shared libraries
ii  libssl1.1:amd64                      1.1.0j-1~deb9u1                   amd64        Secure Sockets Layer toolkit - shared libraries
ii  mitmproxy                            0.18.2-6                          all          SSL-capable man-in-the-middle HTTP proxy
ii  openssl                              1.1.0j-1~deb9u1                   amd64        Secure Sockets Layer toolkit - cryptographic utility
ii  perl-openssl-defaults:amd64          3                                 amd64        version compatibility baseline for Perl OpenSSL packages
ii  python-backports.ssl-match-hostname  3.5.0.1-1                         all          Backport of the Python 3.5 SSL hostname checking function
ii  python-brotli                        0.5.2+dfsg-2                      amd64        lossless compression algorithm and format (Python 2 version)
ii  python-certifi                       2016.2.28-1                       all          root certificates for validating SSL certs and verifying TLS hosts
ii  python-openssl                       16.2.0-1                          all          Python 2 wrapper around the OpenSSL library
ii  python-passlib                       1.7.0-2                           all          comprehensive password hashing framework
ii  python-service-identity              16.0.0-2                          all          Service identity verification for pyOpenSSL (Python 2 module)
ii  ssl-cert                             1.0.39                            all          simple debconf wrapper for OpenSSL

… auf dem neuen System war hingegen installiert:

# dpkg --list | grep -i ssl
ii  libcurl4:amd64                 7.64.0-4                     amd64        easy-to-use client-side URL transfer library (OpenSSL flavour)
ii  libgnutls-openssl27:amd64      3.6.7-4                      amd64        GNU TLS library - OpenSSL wrapper
ii  libio-socket-ssl-perl          2.060-3                      all          Perl module implementing object oriented interface to SSL sockets
ii  libnet-smtp-ssl-perl           1.04-1                       all          Perl module providing SSL support to Net::SMTP
ii  libnet-ssleay-perl             1.85-2+b1                    amd64        Perl module for Secure Sockets Layer (SSL)
ii  libssl-dev:amd64               1.1.1c-1                     amd64        Secure Sockets Layer toolkit - development files
ii  libssl-doc                     1.1.1c-1                     all          Secure Sockets Layer toolkit - development documentation
ii  libssl1.0.0:amd64              1.0.1t-1+deb8u7              amd64        Secure Sockets Layer toolkit - shared libraries
ii  libssl1.1:amd64                1.1.1c-1                     amd64        Secure Sockets Layer toolkit - shared libraries
ii  libzstd1:amd64                 1.3.8+dfsg-3                 amd64        fast lossless compression algorithm
ii  mitmproxy                      4.0.4-5                      all          SSL-capable man-in-the-middle HTTP proxy
ii  openssl                        1.1.1c-1                     amd64        Secure Sockets Layer toolkit - cryptographic utility
ii  perl-openssl-defaults:amd64    3                            amd64        version compatibility baseline for Perl OpenSSL packages
ii  python3-brotli                 1.0.7-2                      amd64        lossless compression algorithm and format (Python 3 version)
ii  python3-certifi                2018.8.24-1                  all          root certificates for validating SSL certs and verifying TLS hosts (python3)
ii  python3-openssl                19.0.0-1                     all          Python 3 wrapper around the OpenSSL library
ii  python3-passlib                1.7.1-1                      all          comprehensive password hashing framework
ii  ssl-cert                       1.0.39                       all          simple debconf wrapper for OpenSSL

Relevant ist das Paket libssl-dev — auf Stretch war die Library 1.1.0j-1~deb9u1, in Buster 1.1.1c-1. Gegen diese kompiliert pixelserv-tls.

TLSv1.3?

Um Probleme mit TLSv1.3 auszuschliessen, hackte ich util.h und stellte das Script so ein, dass TLSv1.3-Support nie einkompiliert wird:

...
# ifdef TLS1_3_VERSION
#   define FEAT_TLS1_3  " no_tls1_3"
# else
#   define FEAT_TLS1_3  " no_tls1_3"
# endif
...

Leider half dies nichts zur Lösung des Problems.

Indem man pixelserv-tls ausführt, erfährt man, ob TLSv1.3 einkompiliert ist oder nicht:

$ pixelserv-tls --help
pixelserv-tls 2.2.1 (compiled: Jul 15 2019 22:34:41 flags: tfo tls1_3)
...

Respektive:

$ pixelserv-tls --help
pixelserv-tls 2.2.1 (compiled: Jul 15 2019 22:48:04 flags: tfo no_tls1_3)
...

Dasselbe erfährt man auch in error.log, wenn pixelserv-tls gestartet wird:

...
Jul 19 19:52:46 localhost pixelserv-tls[28352]: pixelserv-tls 2.2.1 (compiled: Jul 19 2019 19:51:13 flags: tfo no_tls1_3) options: 10.1.2.3 -u root -p 80 -k 443 -l 5 -z /tmp/pixelserv
...

AppArmor?

Zuerst vermutete ich ein Problem mit AppArmor, welches in Debian 10 out-of-the-box aktiviert ist und läuft. Doch nachdem ich mich ein wenig eingelesen hatte, war mir klar, dass AppArmor nur dann zur Anwendung kommt, wenn ein entsprechendes Applikationsprofil erstellt wurde. Auch scheint es keine Standardeinstellungen zu geben, die auf alle Prozesse angewendet werden.

Log-Analyse

Basierend auf den lokalen Einstellungen loggt pixelserv-tls mehr oder weniger hilfreiche Informationen in das syslog. Auf Grund der von mir temporär gewählten Kommandozeilenoption -l 4 („4“ steht für den Loglevel „info“) las ich dort:

$ tail -f /var/log/error.log
...
Jul 19 19:04:00 localhost pixelserv-tls[22361]: create_child_sslctx: cannot find or use $CERTDIR/_.google-analytics.com
Jul 19 19:04:00 localhost pixelserv-tls[22361]: tls_clienthello_cb: fail to create sslctx or cache _.google-analytics.com
...

Fragezeichen über Fragezeichen — haben wir ein Problem mit den Zertifikatsdateien?

Datei- und Verzeichnisberechtigungen

Dann vermutete ich Probleme beim Lesen und Schreiben der Zertifikate, obwohl ich an der Ordnerstruktur und den Ordner- und Dateiberechtigungen nichts geändert hatte. Sowohl das Starten von pixelserv-tls mit der Option -u root (normalerweise läuft pixelserv-tls unter „nobody“ — Sicherheitstechnisch eine sehr weise Einstellung, da die Software wie auch OpenSSL Schwachstellen aufweisen könnten, die dann jeder im lokalen Netzwerk ausnützen könnte) als auch das Verschieben des Zertifikatsordner nach /tmp/pixelserv lösten das Problem nicht.

Mit strace die Syscalls auf das Dateisystem anschauen

Auch die Verwendung von strace — einem Werkzeug, das ich nur bei ganz hartnäckigen Problemen zur Anwendung kommen lasse, zeigte keinen Hinweis, der mich auf die richtige Fährte gebracht hätte. Was ich lernte: Mittels der Option -p kann man sich bei strace in einen bereits laufenden Prozess „einklinken“. Hier das Resultat

# strace -p %PID%
...
select(8, [5 6 7], NULL, NULL, NULL)    = 1 (in [6])
accept(6, {sa_family=AF_INET, sin_port=htons(64242), sin_addr=inet_addr("10.0.1.102")}, [16]) = 9
fcntl(9, F_GETFL)                       = 0x2 (flags O_RDWR)
fcntl(9, F_SETFL, O_RDWR)               = 0
setsockopt(9, SOL_TCP, TCP_NODELAY, [1], 4) = 0
setsockopt(9, SOL_SOCKET, SO_RCVTIMEO, "\0\0\0\0\0\0\0\0\360I\2\0\0\0\0\0", 16) = 0
getsockname(9, {sa_family=AF_INET, sin_port=htons(443), sin_addr=inet_addr("10.1.2.3")}, [128->16]) = 0
read(9, "\26\3\1\0\353", 5)             = 5
read(9, "\1\0\0\347\3\3n\277\307zl\26\2155A\257@\nFK\272\326x:Z\320\32:\347\32\2\217"..., 235) = 235
stat("/usr/local/apps/pixelserv/certs/_.optimizely.com", {st_mode=S_IFREG|0644, st_size=1596, ...}) = 0
openat(AT_FDCWD, "/usr/local/apps/pixelserv/certs/_.optimizely.com", O_RDONLY) = 10
fstat(10, {st_mode=S_IFREG|0644, st_size=1596, ...}) = 0
read(10, "-----BEGIN CERTIFICATE-----\nMIIB"..., 4096) = 1596
close(10)                               = 0
getpid()                                = 23461
sendto(3, "<27>Jul 19 19:21:47 pixelserv-tl"..., 131, MSG_NOSIGNAL, NULL, 0) = 131
getpid()                                = 23461
sendto(3, "<27>Jul 19 19:21:47 pixelserv-tl"..., 109, MSG_NOSIGNAL, NULL, 0) = 109
write(9, "\25\3\3\0\2\2P", 7)           = 7
getpid()                                = 23461
sendto(3, "<28>Jul 19 19:21:47 pixelserv-tl"..., 141, MSG_NOSIGNAL, NULL, 0) = 141
shutdown(9, SHUT_RDWR)                  = 0
close(9)

Da sah alles Bestens aus — das Zertifikat kann gelesen werden, wie die erste Zeile read(10, "-----BEGIN CERTIFICATE-----\nMIIB"..., 4096) = 1596
verdeutlicht.

Quellcode-Analyse

Als nächstes muss man sich in solchen hartnäckigen Fällen mit dem Source-Code auseinandersetzen. Ich durchsuchte das GitHub-Repository nach folgender Fehlermeldung: „cannot find or use“. Fündig wurde ich dazu in cert.c, ab Zeile 814:

...
if(SSL_CTX_use_certificate_file(sslctx, full_pem_path, SSL_FILETYPE_PEM) <= 0
       || SSL_CTX_use_PrivateKey_file(sslctx, full_pem_path, SSL_FILETYPE_PEM) <= 0)
    {
        SSL_CTX_free(sslctx);
        log_msg(LGG_ERR, "%s: cannot find or use %s\n", __FUNCTION__, full_pem_path);
        return NULL;
    }
...

Na toll! Die Log-Meldung wird somit generiert, wenn die OpenSSL-nativen-Funktionen SSL_CTX_use_certificate_file() oder SSL_CTX_use_PrivateKey_file() einen Wert zurückgeben, der kleiner gleich 0 ist. Gemäss Dokumentation der quelloffenen Library meldet ein Rückgabewert von 1, dass die Funktion erfolgreich ausgeführt wurde.

Quellcode hacken

Ich bin kein C-Programmierer, aber mir gefiel die Programmlogik aus folgenden Gründen nicht:

  1. Wenn eine der beiden Funktionen einen Fehler zurückgibt, bricht der Programmcode ab. Schön, dass man den Code damit komprimiert hat, aber beim Debugging wäre es noch nett zu wissen, welche der beiden Funktionen den Fehler generiert.
  2. Die Fehlermeldung "%s: cannot find or use %s\n" mit den zwei Variablen "Funktion" sowie dem Pfad zum Zertifikat sagt rein gar nichts darüber, was denn nun konkret schiefgegangen ist.
  3. <= 0 empfinde ich als den falschen Ansatz: Ich würde stattdessen prüfen, ob der Rückgabewert NICHT 1 entspricht (an dem sind wir interessiert).

Um dem Problem näher zu kommen war es deshalb nötig, dass ich selbst Hand an den Code anlegte, die Logik entzwirnte sowie die in OpenSSL intern vorhandenen detaillierten Fehlermeldungen in das Log ausgab. Natürlich fand ich über etwas Googlen heraus, wie man OpenSSL diese Fehlermeldung entlockt. Dies führte zu folgendem Code:

...
    if(!SSL_CTX_use_certificate_file(sslctx, full_pem_path, SSL_FILETYPE_PEM)) {
        log_msg(LGG_ERR, "%s: SSL_CTX_use_certificate_file error for file %s with error %s\n", __FUNCTION__, full_pem_path, ERR_error_string( ERR_get_error(), NULL ));
    }
    if(!SSL_CTX_use_PrivateKey_file(sslctx, full_pem_path, SSL_FILETYPE_PEM)) {
        log_msg(LGG_ERR, "%s: SSL_CTX_use_PrivateKey_file error for file %s with error %s\n", __FUNCTION__, full_pem_path, ERR_error_string( ERR_get_error(), NULL ));
    }
...

Die wahre Fehlermeldung

Neu kompiliert, installiert und gestartet, dann die Werbeschleuder SPIEGEL Online angesurft und das Log überprüft:

$ tail -f /var/log/error.loa
...
create_child_sslctx: SSL_CTX_use_certificate_file error for file /tmp/pixelserv/_.ioam.de with error error:140AB18F:SSL routines:SSL_CTX_use_certificate:ee key too small
...

"ee key too small"? Now we're talking! Eine erneute Google-Suche ergab, dass sich OpenSSL 1.1.1 (im Gegensatz zu 1.1.0) weigert, ein Zertifikat zu verarbeiten, dessen RSA-Schlüssellänge kleiner als 2048 Bit ist.

Die Lösung des Problems

Ich nahm deshalb folgende zwei Anpassungen vor:

Zuerst einmal generierte ich eine neue ca.key mit einer Schlüssellänge von 2048 Bits:

$ openssl genrsa -out $CERTDIR/ca.key 2048

Anschliessend passte ich auch noch cert.c an, da dort die mittlerweile als schwach erachtete Schlüssellänge (1024) hartkodiert ist:

...
if (RSA_generate_key_ex(rsa, 2048, e, NULL) < 0)
...

Seit ich pixelserv-tls ein letztes Mal neu kompiliert und installiert habe, funktioniert das Schwarze Loch für alle Arten von Web-basierten Trackern wieder einwandfrei.

Verifikation

Überprüfen kann man das ... natürlich auch mit openssl auf einem separaten Client:

pixelserv-tls funktioniert nicht (richtig)

$ openssl s_client -connect www.googleadservices.com:443
CONNECTED(00000003)
140735858492360:error:14077438:SSL routines:SSL23_GET_SERVER_HELLO:tlsv1 alert internal error:s23_clnt.c:802:
---
no peer certificate available
---
No client certificate CA names sent
---
SSL handshake has read 7 bytes and written 308 bytes
---
New, (NONE), Cipher is (NONE)
Secure Renegotiation IS NOT supported
Compression: NONE
Expansion: NONE
No ALPN negotiated
SSL-Session:
    Protocol  : TLSv1.2
    Cipher    : 0000
    Session-ID: 
    Session-ID-ctx: 
    Master-Key: 
    Key-Arg   : None
    PSK identity: None
    PSK identity hint: None
    SRP username: None
    Start Time: 1563537109
    Timeout   : 300 (sec)
    Verify return code: 0 (ok)
---

pixelserv-tls funktioniert (richtig)

Und jetzt:

CONNECTED(00000003)
depth=1 CN = Pixelserv CA
verify error:num=19:self signed certificate in certificate chain
---
Certificate chain
 0 s:/CN=10.1.2.3
   i:/CN=Pixelserv CA
 1 s:/CN=Pixelserv CA
   i:/CN=Pixelserv CA
---
Server certificate
-----BEGIN CERTIFICATE-----
MII...=
-----END CERTIFICATE-----
subject=/CN=10.1.2.3
issuer=/CN=Pixelserv CA
---
No client certificate CA names sent
Peer signing digest: SHA256
Server Temp Key: ECDH, P-256, 256 bits
---
SSL handshake has read 2148 bytes and written 434 bytes
---
New, TLSv1/SSLv3, Cipher is ECDHE-RSA-AES128-GCM-SHA256
Server public key is 2048 bit
Secure Renegotiation IS supported
Compression: NONE
Expansion: NONE
No ALPN negotiated
SSL-Session:
    Protocol  : TLSv1.2
    Cipher    : ECDHE-RSA-AES128-GCM-SHA256
    Session-ID: F66E6966BF7CE8F970AF4834A1CC45FE396D1F7B041F512CA5B3F65419EACD24
    Session-ID-ctx: 
    Master-Key: 7EE1C54219A4CABF0BEB73BB420C93DD4F51F5F319897937137B9C1093045B4EB91B0FD50F30154DF5A7D18AD95A493C
    Key-Arg   : None
    PSK identity: None
    PSK identity hint: None
    SRP username: None
    TLS session ticket lifetime hint: 3600 (seconds)
    TLS session ticket:
    0000 - e8 63 17 bb 31 c0 91 7d-95 eb f8 b4 78 dc a6 89   .c..1..}....x...
    0010 - be 14 43 2c ac cc 4c dd-f3 e9 9d f5 cb 36 46 a4   ..C,..L......6F.
    0020 - c6 9a 67 7c fb 83 a1 a6-6d 74 6b 62 4e b5 60 33   ..g|....mtkbN.`3
    0030 - 8b 1b 5f 1f cf ba c6 bf-73 c0 8a 7d 31 db 8a 75   .._.....s..}1..u
    0040 - 81 8b b3 c3 e5 76 1e 34-c3 3d 2e 11 e4 58 a3 fc   .....v.4.=...X..
    0050 - 73 5b 2e 9c 13 f5 64 4e-c3 26 10 98 96 e1 64 aa   s[....dN.&....d.
    0060 - ce 41 aa cd 54 68 12 a1-87 10 98 cc f0 e5 e9 d9   .A..Th..........
    0070 - de ec e6 2e 83 80 8f 51-71 ff 07 eb a7 b2 66 ae   .......Qq.....f.
    0080 - ad b5 44 c0 47 06 eb b7-5f 19 c2 74 5d 1f 47 20   ..D.G..._..t].G 
    0090 - 5d 93 0f 57 c4 ee 86 b7-7e 7f e3 2a ed 57 27 43   ]..W....~..*.W'C

    Start Time: 1563745313
    Timeout   : 300 (sec)
    Verify return code: 19 (self signed certificate in certificate chain)
---

Das Problem habe ich nun auch im GitHub Issue-Tracker des Projekts beschrieben ("Use 2048-bit RSA key to make pixelserv-tls work on Debian 10 "Buster""). Eigentlich hätte ich den Patch ja auch gleich selber als Pull Request hochladen können, doch diese Funktion von Git verstehe ich immer noch nicht wirklich richtig ... hoffen wir, dass der Maintainer die Ursache des Problems deshalb selber bald beseitigt.

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Sonntag, 10. März 2019

pip: pkgcairo: Fehlende Debian-Pakete

Damit pip das Paket pkgcairo installieren kann, müssen auf dem Debian-System folgende Pakete installiert sein:

# apt-get install libcairo2 libcairo2-dev libjpeg-dev libgif-dev python-cairo

Leider halfen diese Pakete auf meinem System auch nicht viel, denn:

...
running build_ext
pycairo: new API
error: pycairo >= 1.11.1 required, 1.8.8 found.

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