Posts Tagged ‘Deutschland’

Dienstag, 28. Oktober 2008

Der Effekt von Leerverkäufen am lebenden Beispiel

Der Großeinkauf von VW-Aktien durch Porsche hat die Spekulanten kalt erwischt: Die Hedgefonds, die auf fallende Kurse gesetzt hatten, verloren an einem Tag bis zu 15 Milliarden Euro, berichtet die „Financial Times“. Erstmals kosteten die Titel jetzt mehr als 1000 Euro.

Quelle: Leerverkäufe: Hedgefonds verzockten fast 15 Milliarden Euro mit VW-Aktien – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

Hedge-Funds „wetteten“ auf sinkende Aktienpreise der Firma VW (fast wie im Casino beim Roulette, aber natürlich viel wissenschaftlicher). Leider stieg der Kurs aber, weil Porsche den Laden aufkaufen will. Da die „Finanzgenies“ die Wetten mit sog. Leerverkäufen durchführten (man besitzt die Aktien noch gar nicht, weil man diese erst kaufen will, wenn die Preise stark gefallen sind), mussten sie in einer Feuerwehrübung die auf dem Markt noch verfügbaren Aktien nachkaufen, um den Schaden zu minimieren.

Doch nun setzte umgehend die geniale Marktwirtschaft ein: Wenn das Angebot klein, die Nachfrage aber gross ist, steigen die Preise des nachgefragten Produktes … Arme Hedge-Funds. Sind deren Manager bald ein Fall für die Sozialhilfe? Vielleicht finden sie ja als Croupier einen Job.

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Freitag, 24. Oktober 2008

Finanzkrisen und ihre politischen Auswüchse

Adolf Hitler in einer Rede am 10. Juli 1932:

Der deutsche Bauer verelendet, der Mittelstand ruiniert, die sozialen Hoffnungen vieler Millionen Menschen vernichtet, ein Drittel aller im Erwerbsleben stehenden deutschen Männer und Frauen ohne Arbeit und damit ohne Verdienst, das Reich, die Kommunen und die Länder überschuldet, sämtliche Finanzen in Unordnung und alle Kassen leer.

Quelle: Max Domarus, 1965, „Hitler. Reden 1932 bis 1945“, S. 115.

Und wer war daran Schuld? Hitler in einer Rede vom 16. Februar 1932:

Der Nationalsozialismus stellt die Lebensgesetze des Volkes höher als die Interessen des internationalen Finanzkapitals, welche zur Vernichtung aller naturgemässen Grundlagen des deutschen Volkes und der deutschen Wirtschaft geführt haben.

Blüht uns so etwas ähnliches in den nächsten Jahren auch wieder? Wehe, denn solche Finanz- und Wirtschaftskrisen scheinen in Vergangenheit ja den Grundstein für einen Weltkrieg gelegt zu haben …

(Als Historiker muss ich natürlich beifügen, dass sich Geschichte nicht wiederholt. Aber manchmal entwickeln sich Dinge doch sehr ähnlich)

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Montag, 20. Oktober 2008

Wehe, wer Rettungspakete nicht gut findet!

Der Bankmanager hat nach Informationen des SPIEGEL in Bezug auf sein Institut jüngst erklärt: „Ich würde mich schämen, wenn wir Staatsgeld annehmen würden.“ Die Aussage führte am Montag zu harscher Kritik an Ackermann. Im wurde vorgeworfen, das staatliche Rettungspaket für das Finanzwesen in Misskredit gebracht zu haben.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Kritik am Rettungspaket: Steinbrück fordert Klarstellung von Ackermann – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

Spinnen die jetzt endgültig? Das sind ja Zustände wie im kommunistischen Moskau.

Ackermann nutze die Situation „auch noch, um einen Wettbewerbsvorteil für sein Institut zu machen, und macht es den anderen schwerer, das Angebot in Anspruch zu nehmen“

Pöhser, pöhser Ackermann!

Mal im Ernst: Wenn Banken das Hilfspaket in Anspruch nehmen müssen, sollte man deren CEOs und Verwaltungsräte nackt durch die ganze Stadt treiben – von der Filiale bis zur Tür des Finanzministeriums! Damit’s denen so ultrapeinlich wird, dass sie solche Fehler garantiert niemals mehr wiederholen.

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Sonntag, 12. Oktober 2008

Bankenkrise, das neue Brettspiel

Dank: Ändu

Der Clip wäre wirklich zum Totlachen, wenn das Gezeigte nicht so derart nah an die Realität herankommen würde …

Nachtrag: Die Kommentare dazu sind auch sauglatt:

Wer die Spielregeln nicht kapiert, macht den Paulson und darf sich neue Regeln ausdenken

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Dienstag, 26. August 2008

Und plötzlich zählen Patente nichts mehr

Für die USA bekam die synthetische Produktion von Kautschuk Bedeutung, nachdem Japan im Zweiten Weltkrieg die USA von ihrem wichtigsten Kautschuk-Lieferanten Malaysia abgeschnitten hatte. Die Patente für Buna lagen aber bei der Standard Oil of New Jersey, welche sich aufgrund eines Abkommens mit der I.G. Farben weigerte, die Buna-Patente für den amerikanischen Markt freizugeben, worauf eine Untersuchungskommission Standard Oil of New Jersey einer „fortgesetzten Verschwörung zugunsten Deutschlands“ bezichtigte und Harry S. Truman auf einer Pressekonferenz von „Verrat“ sprach. Der amerikanische Kongress beschloss die Freigabe der Buna-Patente für Amerika, die Standard Oil of New Jersey musste nachgeben.

Quelle: Buna (Kautschuk) – Wikipedia

Zwei Erkenntnisse:

  • Patente, durch Gesetze geschützt, können sehr rasch obsolet werden – wenn es Politiker nur wollen. Aktuelles Stichwort: Parallelimporte.
  • Interessant zudem, wie „unpatriotisch“ sich die Standard Oil of New Jersey verhielt (oder: wie eng die Verflechtungen zwischen der deutschen und der us-amerikanischen Wirtschaft waren, obwohl die Länder gegeneinander Krieg führten)

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Mittwoch, 20. August 2008

Definitiv schlechte Zeiten für neoliberale Geister

Die Deutschen schicken sich an, ihre Wirtschaft vor pöhsen, pöhsen ausländischen Investoren zu „schützen“. Die Franzosen tun das ja bereits seit längerem

Damit könnte die Regierung künftig das Engagement eines ausländischen Investors von mehr als 25 Prozent an einem deutschen Unternehmen untersagen.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Gesetz: Kabinett beschließt Schutz vor ausländischen Übernahmen – Wirtschaft

Ich finde: Solange die Kirche im Dorf Industrie im Land bleibt, sollte man den freien Markt spielen lassen.

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Dienstag, 19. August 2008

Zur Hochzeit gibt es Mein Kampf mit dazu

„Mein Kampf“ – Ob das wohl der Untertitel einer jeden Heirat sein sollte?

Ab 1936 wurde von den Standesämtern deutschen Brautpaaren anstatt der Bibel Mein Kampf auf Staatskosten geschenkt.

Quelle: Mein Kampf – Wikipedia

Noch bizarrer ist folgende Entwicklung:

Da Hitler bis zu seinem Tod mit Wohnsitz am Prinzregentenplatz 16 in München gemeldet war, wurde sein Vermögen, das von den Alliierten beschlagnahmt worden war, nach Kriegsende vom Freistaat Bayern eingezogen. Zu diesen Vermögenswerten zählen nach Ansicht des Freistaats Bayern auch die Nutzungsrechte an Mein Kampf. Sie enden am 31. Dezember 2015 (70 Jahre nach Hitlers Tod, gemäß Urheberrechtsgesetz). Der Bayerische Staat geht gegen unkommentierte oder vollständige Nachdrucke mit allen rechtlichen Mitteln vor.

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Montag, 18. August 2008

Wenn deutsche Parlamentarier nach Kalifornien reisen

Ich hätte alles gegeben, um mit dieser Spasti-Truppe durch den Sonnenstaat zu „tourisieren“:

Dieser Service sollte wohl vor allem der Freizeitgestaltung dienen. Vor Reiseantritt habe Krüger „wiederholt“ darauf hingewiesen, „dass das Programm bitte nicht mit inhaltlichen Terminen zu überfrachten sei und genug Zeit zur freien Verfügung bleiben möge“, notierte Generalkonsul Schütte.

[…] Jene „souveräne Entscheidung“ beim Frühstück, die Termine in Sacramento platzen zu lassen, begründet Widmann-Mauz damit, dass ihnen dort ohnehin nur Gespräche mit Mitarbeitern von Abgeordneten sicher gewesen seien. „Wir legen schon Wert auf Augenhöhe“, sagt die CDU-Frau.Für die Absage musste der Generalkonsul eine „Notlüge“ – Erkrankung der Delegationsleiterin Widmann-Mauz – erfinden.

Quelle: Abgeordnete: Neger gesucht – Politik – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

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Sonntag, 17. August 2008

Deutsche Ministerin mit Allüren

26.500 Euro für 146 Kilometer: Forschungsministerin Annette Schavan wird wegen der Nutzung der Bundeswehr-Flugbereitschaft kritisiert. Die CDU-Politikerin flog im Helikopter von Stuttgart nach Zürich – für einen Vortrag und ein Interview. Der Linienflug hätte 329 Euro gekostet.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Flugbereitschaft: Helikopter-Trip nach Zürich bringt Schavan in Bedrängnis – Politik

Dank dem Blick wissen wir glücklicherweise auch, wie viele Flugkilometer unsere schweizerischen Bundesräte diesen Sommer auf dem Buckel haben.

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Freitag, 15. August 2008

Ich will da rein! – Der muss da raus!

In Malle hatte ich mit Kollege Zgräsch (derzeit mit Kegelhut als Vietcong getarnt in HCMC unterwegs) eine kleinere Suff-Diskussion, in der er immer wieder Stoibers „Der muss da wieder raus!“ nachäffte:

Ich wies ihn darauf hin, dass Stoibers Aktion Bezug nahm auf eine weit, weit in der Vergangenheit liegende Aktion Schröders – erst so macht das ganze Sinn und wird doppelt lustig:

Es gibt eine immer wieder gern erzählte Legende um Gerhard Schröder: Vor Jahren soll der junge SPD-Bundestagsabgeordnete im Scherz am Zaun des Bundeskanzleramts gerüttelt und dabei gerufen haben: „Ich will da rein.“

Quelle: Gerhard Schröder

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