Posts Tagged ‘Nationalsozialismus’

Sonntag, 20. Juni 2021

Alle zwei Jahre dasselbe mit unserer Nati …

2006

Wie immer wird unser Team auch dieses Jahr verbissen kämpfen müssen. Wenn wir weiterkommen, dann nicht auf Grund der (nicht existenten) Stärke als Fussballernation, sondern weil ungefähr 300 Faktoren eingewirkt haben, die nichts mit unserer Mannschaft zu tun haben. Also im Stile von „Wenn der Zweite in dem Spiel vier Goals macht, der Viertplatzierte aber mindestens ein Unentschieden herausholt und – ganz wichtig – Beni Turnheer im dritten Spiel in der vierzehnten Minute kurz das Bewusstsein verliert, ja dann kommen wir weiter“.

Für die von mir bisher erlebte Fussballgeschichte der Schweiz war es prägend, dass es nie einfach so „flutschte“, dass unsere Nati nie derart souverän und überlegen auf dem Feld stand, dass der Endsieg in keiner Minute angezweifelt werden konnte.

Quelle: Prognose Frankreich – Schweiz

2021

Die Schweiz gewinnt gegen die Türken und Wales verliert gleichzeitig gegen Italien. Dann stünden beide Teams bei 4 Punkten und das Torverhältnis würde darüber entscheiden, wer als Gruppenzweiter weiterkommt. Derzeit hat Wales (3:1) gegenüber der Schweiz (1:4) deutlich die Nase vorn. Das bedeutet, die Schweiz müsste genügend hoch gewinnen bzw. Wales genügend hoch verlieren.

Die Schweiz gewinnt gegen die Türkei und Wales punktet gegen Italien. In diesem Fall kann die Schweiz nur noch als Gruppendritter die Qualifikation schaffen. Ab da wird es kompliziert. Von den restlichen 5 Gruppen müsste die Schweiz 2 Drittplatzierte hinter sich lassen, um sich als einer der 4 besten Gruppendritten zu qualifizieren.

Quelle: Szenarien vor Türkei-Spiel: So schafft es die Schweizer Nati noch in die Achtelfinals

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Freitag, 13. Oktober 2017

The Man in the High Castle war keine reine Fiktion

Die us-amerikanische Zeitschrift The Atlantic hat vor drei Tagen ein Video veröffentlicht, das einen Aufmarsch von amerikanischen Nazis im Februar 1939 am Madison Square Garden in New York zeigt:

Wer bisher meinte, dass die Amazon-Serie The Man in the High Castle (basierend auf Philip K. Dicks Roman) einem reinen Hirngespinst entstammt, wird mit diesem Originalfilmmaterial eines Besseren belehrt: Offenbar gab es lange vor der von Dick ausgedachten deutschen Invasion Nordamerikas Strömungen im Land, die dem Nationalsozialismus viel abgewinnen konnten.

Als ich das Video geschaut habe, standen mir die Haare zu Berge: „Das kann doch nicht real sein?!“ Da war alles präsent, was wir vom Filmmaterial aus Nazi-Deutschland kannten: Leute in Scharen, die Standarten und Flaggen, das Hakenkreuz, die Fahnenträger, die Uniformen, die Armbinden, der Hitlergruss, (kurios: anstelle von Hitler prangte ein überlebensgrosser George Washington hinter dem Redner), der Saalschutz, die Hitlerjugend.

Und das Beste: Ein Göring in Uniform als Redner, mit hörbarem deutschen Akzent, der Amerika über Alles preist. Was uns vielleicht auch einen Hinweis gibt, wer die feurigsten Anhänger der „Glaubensbrüder“ in Übersee waren: Deutsche Immigranten. Aber ich kann mich täuschen.

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Freitag, 10. Juli 2009

Gestatten: Erich J. Hess, Blockwart

«Der Sozialmissbrauch in der Stadt Bern geht weiter», ist SVP-Stadtrat Erich Hess überzeugt. Die Missbrauchsquote liege «deutlich im zweistelligen Bereich», die Dunkelziffer bleibe unbekannt – und der Gemeinderat tue zu wenig. «Deshalb handeln wir jetzt und richten per sofort selbst ein Sozialmissbrauchstelefon ein», so Hess. Unter 031 398 42 00 würden Anrufe von Bürgern entgegengenommen, die den Sozialmissbrauch bekämpfen wollten. Gefragt seien nicht nur Schilderungen von Vorfällen, sondern auch Beweismittel wie Fotos oder allenfalls Belege. «Nach seriö ser Prüfung der Unterlagen reichen wir diese – ohne die Quelle zu nennen – an das Sozialamt der Stadt Bern weiter», so Hess.

Quelle: Berner SVP lanciert Schnüffler-Telefon

Man muss kein Historiker sein, um sofort Parallelen zu dunklen Zeiten zu erkennen:

Blockleiter, umgssprachlich „Blockwart“

In der NSDAP-Parteiorganisation gab es ab 1933 die Dienstbezeichnung Blockleiter der NSDAP. Der Name leitet sich vom innerstädtischen Bau- oder Wohnblock ab. … Zur politischen Überwachung führte er eine normierte Haushaltskartei, notierte Unmutsäußerungen und das Verhalten bei Beflaggung, gab Leumundszeugnisse ab und war allgegenwärtiger Ansprechpartner für Denunziationen. …

Quelle: Blockleiter – Wikipedia

Aber es ist selbstverständlich nur purer Zufall, dass sich wieder einmal ein Parteimitglied der Schweizerischen Volkspartei SVP mit seinen Aussagen und Aktivitäten – selbstverständlich völlig unbewusst – in die Nähe einer populären deutschen Partei aus den 1930er-Jahre rückt …

Wie man vermuteten Sozialhilfemissbrauch wirklich meldet

Auch wenn ich mit Frau Olibet nichts am Hut habe – ihre Aussage ist völlig korrekt:

«Wir brauchen keine Umwege über die SVP. Fälle kann man bei uns direkt melden – und das passiert auch», entgegnet Sozialdirektorin Edith Olibet. Diesen Fällen gehe ihre Direktion nach.

Was aber viele Leute Denunzianten stört: Die Sozialdienste unterliegen der Schweigepflicht. Sie nehmen Hinweise aus der Bevölkerung auf, gehen ihnen nach – dürfen aber dem „Tippgeber“ keine Rückmeldung geben. Schliesslich könnte ein Jäger gegen „Sozialschmarotzer“ seine ganze Nachbarschaft anschwärzen, um zu erfahren, wer denn nun eigentlich alles Sozialhilfebezüger ist. Der lokale Sozialdienst darf nicht nennen, wer seine Kunden sind – und genau so wenig wer es nicht ist. Wird Missbrauch durch einen Hinweis aufgedeckt, wird der Übeltäter aber selbstverständlich auf rechtlichem Weg belangt.

Viele Konservative sind der Meinung, dass alle Namen von Sozialhilfebezügern eines Dorfes öffentlich aufgelistet werden sollten, am besten gleich per Massensendung in jeden Haushalt. Nicht nur, damit so der Gang zur Sozialhilfe für jeden Bedürftigen äusserst peinlich wird, sondern auch, damit man seine Nachbarschaft unter die Lupe nehmen kann – man hat ja sonst nicht zu tun. Denn: Sei wachsam, der Feind ist unter uns!

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Mittwoch, 25. März 2009

Das Hakenkreuz rettete auch Leben

Im Augenblick der Verzweiflung kommt ihm plötzlich die rettende Idee. Rabe, seit Jahren Mitglied der NSDAP, lässt eilends eine riesige Hakenkreuzfahne, die ihm die Partei nach China geschickt hat, entfalten. Zusammen mit zahllosen Einheimischen kauert er sich unter das Tuch. Und tatsächlich: Die mit Deutschland verbündeten Japaner stellen den Angriff ein.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Kino: Gute Deutsche, böses Land – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Kultur

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Freitag, 24. Oktober 2008

Finanzkrisen und ihre politischen Auswüchse

Adolf Hitler in einer Rede am 10. Juli 1932:

Der deutsche Bauer verelendet, der Mittelstand ruiniert, die sozialen Hoffnungen vieler Millionen Menschen vernichtet, ein Drittel aller im Erwerbsleben stehenden deutschen Männer und Frauen ohne Arbeit und damit ohne Verdienst, das Reich, die Kommunen und die Länder überschuldet, sämtliche Finanzen in Unordnung und alle Kassen leer.

Quelle: Max Domarus, 1965, „Hitler. Reden 1932 bis 1945“, S. 115.

Und wer war daran Schuld? Hitler in einer Rede vom 16. Februar 1932:

Der Nationalsozialismus stellt die Lebensgesetze des Volkes höher als die Interessen des internationalen Finanzkapitals, welche zur Vernichtung aller naturgemässen Grundlagen des deutschen Volkes und der deutschen Wirtschaft geführt haben.

Blüht uns so etwas ähnliches in den nächsten Jahren auch wieder? Wehe, denn solche Finanz- und Wirtschaftskrisen scheinen in Vergangenheit ja den Grundstein für einen Weltkrieg gelegt zu haben …

(Als Historiker muss ich natürlich beifügen, dass sich Geschichte nicht wiederholt. Aber manchmal entwickeln sich Dinge doch sehr ähnlich)

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