Posts Tagged ‘Finanzkrise’

Mittwoch, 14. Januar 2009

Auch 1929 war das Scheitern unmöglich

Als Prüfungslektüre habe ich gerade Galbraiths The Great Crash abgeschlossen und befasse mich nun mit meinen Notizen. Unter anderem lese ich aber auch Rezensionen aus den 1950ern durch.

Folgende Textstelle einer Rezension ist mir ins Auge gestochen – es ist schon fast unheimlich, wie der Crash von 1929 Dinge hervor brachte, mit denen wir uns in der derzeit herrschenden Finanzkrise erneut herumschlagen müssen:

Optimism of the „Coolidge prosperity,“ faith in the omnipotence of bullish financial prophets and the belief that everyone could get rich combined to drive the market ever upward. As long as the market rose, the supply of buyers buying for an increase kept pace. In a sense, this is to say that the market went up because it went up! In retrospect there seems to have been little else to support belief in the ability of the market perpetually to generate riches.

Quelle: The Journal of Finance, Vol. 11, No. 1 (Mar., 1956), pp. 100-101

In einer anderen Rezension lesen wir:

Then, as in the twenties, the mere suggestion that stock prices might be going up too fast was treated as nonsense, or perhaps something even worse, both by the speculators themselves and by those leaders of business and government who confuse the prosperity of stockmarket speculators with the prosperity of the whole economy.

Quelle: The American Economic Review, Vol. 45, No. 4 (Sep., 1955), pp. 687-688

Tags: ,
Labels: Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Sonntag, 4. Januar 2009

Ultimative Abrechnung mit dem heutigen Bankensystem

Seit Beginn der Finanzkrise ist folgender Artikel die krasseste Abrechnung mit den Herren „Bänkeler“:

Wenn Manager Boni einfordern, obwohl sie scheinbar keinen Überblick über die wahren Verhältnisse in ihren Unternehmen haben, dann hat ihr Realitätsverlust bedrohliche Züge angenommen.

Quelle: TP: Machtspiele im Spielcasino

So geht es alle Sätze des Artikels hindurch weiter. Leider wird wohl mehr an Schmidts Aussagen wahr sein, als uns lieb sein kann …

Tags: ,
Labels: Allgemein

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 2. Januar 2009

Die echten Unternehmer tadeln die Banker

Natürlich brauchen wir akute Finanzhilfen, auch wenn mir nicht ganz einleuchtet, weshalb jetzt ausgerechnet die als Erste Geld vom Staat bekommen sollen, die am schlechtesten gewirtschaftet haben.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Ökonomie: „Die Welt hat viel zu sehr auf Pump gelebt“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

Tags: , ,
Labels: Allgemein

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 2. Januar 2009

Pharma-Mafia

Einerseits verhindern die Pharma-Multis die Publikation wichtiger Forschungsergebnisse …

To a doctor reading the published literature, 94% of the trials conducted were positive. In reality, 51% were positive.

Quelle: EzraKlein Archive | The American Prospect

… andererseits nehmen sie viel Geld in die Finger und üben unterbewusst Einfluss auf die Einstellung der Forschenden aus:

A recent survey found that about two thirds of academic medical centers hold equity interest in companies that sponsor research within the same institution. A study of medical school department chairs found that two thirds received departmental income from drug companies and three fifths received personal income.

Beängstigend. Wie eine zu starke Interessenbindung an den Auftraggeber so richtig schief gehen kann, zeigt das Debakel um die Rating-Firmen und deren Bewertung von Ramsch-Hypotheken.

Tags:
Labels: Allgemein

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Montag, 22. Dezember 2008

Finanz-Juristen sprechen Klartext

„Diese Entscheidung wurde aus Sicht des Verwaltungsrates der Verwaltungsgesellschaft (LRI, Anmerkung der Redaktion) notwendig, da die vorgenannten Teilfonds per 17. Dezember 2008 in den OGAW nach luxemburgischen Recht Herald US Absolute Return Fund Euro beziehungsweise in den Herald US Absolute Return Fund Dollar investiert waren. Ein mutmaßlicher Betrugsfall, welchem der vorgenannte Zielfonds offenbar zum Opfer gefallen ist, hat dazu geführt, dass zum einen aktuell keine Preisbewertung des Zielfonds mehr stattfindet und zum anderen es auch zu befürchten steht, dass mit einem Totalausfall des Zielfonds gerechnet werden muss. Aus Sicht des Verwaltungsrates der LRI Invest ist eine ordnungsgemäße Berechnung der Anteilwerte der Teilfonds derzeit unmöglich.“

Quelle: Madoff-Affäre: Erste Fonds geschlossen – manager-magazin.de

Alles klar? Logisch! Wer sich für diesen Berufszweig interessiert (Motto: viele Anschläge, kaum substanzielle Inhalte und schon gar nichts, das ein Kunde vor Gericht gegen den Arbeitgeber des Juristen verwenden könnte), beachte zwingend auf Blogging Remys Artikel Einige Tipps zur Studienwahl

Tags: , , ,
Labels: Arbeit

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Sonntag, 21. Dezember 2008

Die USA in der Liquiditätsfalle

Die überraschend starke Zinssenkung in den USA wirkt mit Blick auf die Liquiditätsfalle deshalb eher wie eine Verzweiflungstat. Die Fed hat ihr letztes Pulver verschossen – aber es ist fraglich, ob sie damit dem Kampf gegen die Rezession eine entscheidende Wende gegeben hat. Denn das Problem der US-Wirtschaft ist nicht die mangelnde Liquidität. Das Gegenteil ist der Fall: Die heutigen Probleme der US-Wirtschaft sind die Folge einer überreichlichen Liquidität und eines mangelnden Vertrauens in die Kreditwürdigkeit und die Zukunftsfähigkeit.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Große Depression: Retten kann uns nur noch die Steuerpolitik – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

Tags: ,
Labels: USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Sonntag, 21. Dezember 2008

Kreditor China mit Ratschlag an die USA

People, especially Americans, started believing that they can live on other people’s money. And more and more so. First other people’s money in your own country. And then the savings rate comes down, and you start living on other people’s money from outside. At first it was the Japanese. Now the Chinese and the Middle Easterners.

We—the Chinese, the Middle Easterners, the Japanese—we can see this too. Okay, we’d love to support you guys—if it’s sustainable. But if it’s not, why should we be doing this? After we are gone, you cannot just go to the moon to get more money. So, forget it. Let’s change the way of living. [By which he meant: less debt, lower rewards for financial wizardry, more attention to the “real economy,” etc.]

Quelle: “Be Nice to the Countries That Lend You Money”

Tags: , , ,
Labels: Gesellschaft, Politik, USA

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 16. Dezember 2008

Die Finanzkrise bringt nach und nach den ganzen Schlamassel an den Tag

Das Vertrauen in unsere Bänkelere wird über Jahre erschüttert sein. Madoff war der letzte Nagel im Sarg der „Finanzprofis“:

Ponzi took money from ordinary investors, widows and orphans. But Madoff went for bigger game – hedge funds, banks, and professionals. Today’s news tells us that the world’s largest bank – HSBC – was a victim. Banks in Geneva said they were out $4 billion. The Fairfield Greenwich Group said it had invested $7.5 billion with Madoff.

Of course, we don’t like to see widows and orphans lose get scammed. But hedge funds? Banks? Who can honestly say that they don’t enjoy seeing these mighty moneymen tripping over their own greedy delusions?

Quelle: Gold Coins for $870-$890 An Ounce

Tags: ,
Labels: Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 16. Dezember 2008

Ökonomen "verwirren" – und haben keinen blassen Schimmer

Angesichts der immer schlechter werdenden Vorhersagen für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland hat Klaus Zimmermann, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), beim Krisengipfel im Kanzleramt für einen vorübergehenden Prognose-Stopp plädiert. „Wir haben im Kanzleramt darüber gesprochen, dass Ökonomen alle verwirren, wenn sie ständig neue Zahlen in die Welt setzen“, sagte Zimmermann der „Financial Times Deutschland“. „Ich habe gesagt, man könnte sich vorstellen, eine Zeit lang keine Prognosen vorzulegen. Das ist eine Frage der intellektuellen Redlichkeit. In den meisten Modellen, die wir für unsere Vorhersagen nutzen, kommen keine Finanzkrisen vor. Und wenn sie vorkommen, dann ist diese Krise so spezifisch, dass wir sie nicht erfassen können. Wir können sagen, da passiert was Schlimmes, aber wie schlimm es wird, können wir nicht sagen.“

Quelle: Krisenticker: Prognose-Stopp gefordert – manager-magazin.de

Schön. Wunderbar. Die studierten Jungs machen als Prognosen auf Basis vereinfachter Modelle, die bei der kleinsten Anomalie nur noch Müll produzieren. Angesichts solcher Aussagen frage ich mich, wieso denn die „Schönwetter“-Prognosen unserer „Konjunkturforscher“ nur einen deut zuverlässiger sein sollten …

Die Top 3-Berufe im Jahr 2008: Banker, Marketing-Fuzzi und Konjunkturforscher. Alle Eltern sollten ihre Sprösslinge dazu drängen, einen der drei so vielversprechenden Berufe zu erlernen. Ohne diese drei Gattungen steht unsere Wirtschaft still!

Tags: ,
Labels: Funny, Wirtschaft, Wissenschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Samstag, 13. Dezember 2008

Rezessions-Frauen

Turns out, a lot of women who married rich men in the financial industry were in it just for the money. „Toxic wives,“ at least, that’s what the press calls them.

„Would you still love me if I lost all my money?“
„F*** no,“ was the reply.

The commentators despise these women; they married men only for the money. But what’s wrong with that? Money was all these men had. Besides, anyone who marries for money earns it.

Quelle: The Planet’s First Worldwide Bailout

Tags: ,
Labels: Funny, Gesellschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen