Montag, 17. August 2009
Die aktuelle Erholung wird sich als nicht dauerhaft herausstellen. Sie entsteht, weil die Lagerbestände nach dem extremen Abschwung weltweit wieder aufgefüllt werden, sowie durch den gewaltigen Umfang staatlicher Hilfen. Die Profitabilität der Unternehmen wird aktuell von harten Kosteneinsparungen und nicht durch nachhaltiges Ertragswachstum getrieben. Solange nicht die Gesamtnachfrage von Konsumenten und Unternehmen die Basis der konjunkturellen Belebung bildet, ist die Erholung nicht von Dauer. Warum sollten die Konsumenten gerade jetzt mehr konsumieren, da ihnen Arbeitslosigkeit droht und sie beträchtliche Vermögenseinbussen zu verkraften haben?
Quelle: «Die aktuelle Erholung ist nicht dauerhaft» – News Wirtschaft: Konjunktur – bernerzeitung.ch
Aber anscheinend haben diesen Umstand all die Aktienkäufer da draussen nicht bemerkt und kaufen sich im Irrglauben eines neuen Aufschwungs wieder voll in den Markt ein. Irgendwie ja auch logisch – wer bereits vor dem Niedergang in den Aktienmärkte investiert war, hat die Hoffnung längst noch nicht aufgegeben. Schliesslich will man das investierte Kapital nur mit Gewinn herauslösen. Ausserdem wurden wir in den letzten Jahrzehnten regelrecht mit dem Mantra erzogen, dass es an den Börsen längerfristig nur aufwärts gehen kann.
Dabei weiss doch jedes Kind: Nach 1929 kam 1932!
Quelle: Chart of the day: Dow 1928-1932
Nachdem der DJI 1929 auf 200 Punkte abgestürzt war, kehrten viele Anleger zurück, weil sie einen Aufschwung herbeisehnten. Falsch gedacht: 1932 hatte der Index noch einmal drei Viertel verloren und stand auf unter 50 Punkten.
Auch Bill drüben bei The Daily Reckoning warnt vor übertriebenem Optimismus:
How do you like this recovery? Pretty good, huh?
Except for the jobs, of course.
And except for the retail sales.
And except for the foreclosures…and house prices. And incomes. And consumer prices. And business profits.
[…] At least stocks are doing well.
Quelle: Economists Agreed the Stimulus Was Working and the Recession Was Coming to an End