Sonntag, 11. September 2005, 12:24 Uhr

Marinade

Anlässlich der Grill- und Abschiedsparty von meinem alten Gymerkollegen Röthlisberger (sorry, keine Homepage *grins*) liess ich mir etwas ganz besonderes einfallen: Da die Marinade, die Coop an seine Grill-Fleische streicht, unausstehlich bzw. einfach nicht jedermans Sache ist, habe ich mich entschieden, mit Hilfe des Internets selber eine Marinade herzustellen.

Aus dem Coop Neuenegg brachte ich mir zwei Schweins Nierstückli heim, nature natürlich. Danach warf ich Google an und begab mich auf die Suche nach Marinaden-Rezepten. Nach dem Test einiger Such-Strings fand ich dann mit „Schwein Marinade“ ein interessantes Rezept. Leider aber nur noch unter Zuhilfenahme von Google Cache, denn anscheinend hat der Autor die Seite entfernt. Falls der Cache-Eintrag in nächster Zeit verschwinden sollte, habe ich das Rezept der Allgemeinheit hier erhalten.

Leider blieb für die genannten „3 Stunden marinieren“ nicht wirklich mehr Zeit. Um 16 Uhr war ich vom Einkauf zurück in den eigenen vier Wänden und begann sogleich mit der Zubereitung. Sowohl Zwiebel als auch Knoblauch fanden den Weg in die Pfanne und wurden angebrutzelt – die Hitze war gar etwas zu stark, weil sich die pflanzlichen Bestandteile rasch braun verfärbten. Pfeffer hinzu (anstelle der fehlende Peperoncino), Sesamsamen und Erdnüsse liess ich gleich ganz weg. Dafür aber Dijon-Senf, etwas Bier (den Rest habe ich mir danach vor dem PC gegönnt), viel Pfeffer und M-Budget-Honig, da der richtig teure gerade ausgegangen war. Zitronensaft durfte auch nicht fehlen. Bezüglich den Massangaben gabe ich mir keine Mühe (dass da ein gewisser Spielraum besteht, habe auch ich mittlerweile bemerkt). Komisch war die plodernde Masse aber schon anzusehen …

Am Schluss legte ich die Fleischstücke etwas ein und goss dann alles zusammen in ein grosses Tupperware, um es besser transportieren zu können. Schliesslich konnte man so die Fahrt nach Zürich noch zu den eigentlich benötigten 3 Stunden anrechnen.

Beim Bootshaus der ETH Zürich am Mythenquai nach einer rekordverdächtigen „Blindfahrt“ durch die Zürcher Innenstadt (erster Versuch: Volltreffer) angekommen, hatte ich und Kollege Petrascu (sorry, leider keine Homepage *grins*) zuerst mit der fast schon abgebrannten Glut zu kämpfen. Als die Hitze wieder so richtig entfacht war, brutzelte ich meine beiden Fleischstücke.

Mein Misstrauen gegenüber meinen Kochkünsten erwies sich aber als unbegründet – das Fleisch war wirklich fein! Der Geschmack ist schwer zu beschreiben, eher ungewohnt süsslich. Teilweise auch etwas fad, wobei ich vermute, dass dies an der kurzen Marinier-Zeit lag – und ich das Grillfleisch auf dem Grill nicht noch weiter mit Marinade bestrich. Einige Stelle waren aber wirklich schön richtig durchtränkt und schmeckten dementsprechend super!


Rat approaching marinade
Originally uploaded by emeidi.

Die anderweitig vor Ort anwesenden Ratten (Ein Schnappschuss der Ratte – wie auch ein Gruppenfoto mit Röthu (nicht mit der Ratte, mit uns!) – folgen evtl. noch – anyone?) begannen sich im Laufe des Abends auch für die Marinade und sonstiges Essbares in der Nähe zu interessieren. So entschieden wir uns, das Tupperware mit Chips zu befüllen und die Viecher zu füttern. Nach anfänglicher Ängstlichkeit setzte ein immer häufigeres Schleichen zum Tupperware ein. Wider erwarten meiner Kollegen lagen die Tiere nach dem Genuss nicht im Sterben, was mich doch etwas beruhigte. So schlimm konnte die Marinade wirklich nicht gewesen sein, wie das Tupperware heute morgen nach Zwiebeln/Knoblauch stank.

Dennoch: Diese Marinade kommt überhaupt nicht gegen diejenige unseres vorzüglichen Dorfmetzgs Jaun an. Die Metzgersteaks mit Leinsamen-Marinade sind der Knüller. In wenigen Stunden werde ich solche Riesenflären bei Kollege Zgraggen auf den Grill schmeissen können anlässlich der Abschiedsparty von Kollege Sedlacek (sorry, keine Homepage *grins*).

Labels: Neuenegg

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