Montag, 27. März 2006, 21:34 Uhr

Mail.app – Top oder Flop?

Das Blog Hawk Wings hat einige „Promis“ aus der Mac-Szene zu Mail.app (oder Apple Mail) befragt und die Interviews nun übersichtlich und leicht zugänglich online gestellt.

Jawohl, auch ich bin – entgegen den Versuchen von Kollege Liechti, der mich auf die dunkle, thunderbirdige Seite der Macht ziehen will – immer noch ein Mail.app-Fan. Fan? Na gut, Benutzer, auf jeden Fall. Um ein Fan davon zu werden bräuchte die Applikation wirklich noch eine umwerfende Politurmischung.

Was mich an Mail.app (10.3.9) stört:

  • Manuelle Signaturen. Ich kann (ohne Plug-Ins von Dritten?) nicht festlegen, dass Mails von einem bestimmten Account eine bestimmte Signatur zugewiesen bekommen.
  • Nichtbeachten der .mailboxlist Obwohl ich ursprünglich den (proprietären) Mail-Server unserer Uni verdächtigt hatte (juhu, er wird bald gegen etwas Quelloffenes ausgetauscht), liegt es doch tatsächlich an Mail.app. Thunderbird hat nämlich keine Probleme. Meinen Workaround habe ich im Netz veröffentlicht. Leider befürchte ich, dass mein Gebastel bei der Migration zu Problemen führen wird.

Folgenden Kritikpunkt erstaunt mich dann doch aber sehr:

When it comes to writing, its mail composition environment is clumsy and primitive.

Quelle: Talking Mail.app: John Gruber

… sowie …

The text editor is weak. I’d love it if I could edit using an external editor (as in pine and mutt) or if a really great text editor was part of the app (as in Mailsmith).

Quelle: Talking Mail.app: Brent Simmons

Als fortgeschrittener ITler bin ich Plain-Text-Fetischist. Das ist mit Mail.app perfekt möglich. Schliesslich ging damals im Vorläufer von Swissnex (wie hiess das bloss schon wieder? Da dieses Bulletin-Board, auf das ich via die altehrwürdige Bümplizer Box mit 2400-Baud-Modem zugegriffen habe …) noch kein HTML durch die Leitung. Dort habe ich auch gelernt, wie man richtig quotet. Wenn ich ehrlich bin: Ich hasse TOFUs! Alle! Jeden einzelnen, der so verschwenderisch mit der Bandbreite umgeht.

Item. Das Quoting. Perfekt gelöst – eigentlich der Grund, wieso ich (noch) nicht auf Thunderbird umgestiegen bin. Normalerweise kopiere ich aus dem Quote diejenige Abschnitte „nach oben“, die ich gerade beantworten möchte. Mit Thunderbird gibt es im Plain-Text-Modus dann immer komische Umbrüche, wie ich sie gar nicht will. Mail.app dagegen verhält sich schön brav – 99% der Zeit, jedenfalls. Manchmal aber …

Another one is that weird vertical-bar-quotation thing. When I’m writing a reply, that bar sometimes gets stuck in odd locations and I can’t figure out how to delete. What’s wrong with >, like every other email app?

Quelle: Talking Mail.app: Brent Simmons

Ha! Genau darunter leide ich auch manchmal. Ich scheine also nicht der Einzige zu sein, der dieses Problem am eigenen Leibe erfahren hat.

Schluss

Etwas Politur täte wirklich gut. Vielleicht liegt’s ja daran:

[…] In general, my impression is Mail.app is lumped in with a group of other apps which a larger team is responsible for.

In some cases, that’s meant one guy is working on it in addition to other projects, or a group hopping from project to project is, or no one is. Even when someone is working on it, what they’re doing is primarily handed down from management and marketing rather than a group of guys who live and breathe the app.

Quelle: Talking Mail.app: drunkenbatman

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