Seit ich zu Beginn des Jahres meine Diät angepasst habe (Stichwort: „Low carb, high protein“), esse ich fast täglich ein gekochtes Ei (Coop-Artikel) und Hüttenkäse (mein Favorit: Hirz 115 Gramm, aus dem Coop).
In diesem Jahr war ich bereits zwei Mal in Frankreich: Einmal um Ostern herum in Dijon, sowie bis letzten Donnerstag in Nizza.
Das Problem: In den dortigen Supermärkten findet man einfach keine Pic Nic-Eier (mich nervt es, die Eier selber kochen zu müssen), und in dem gefühlten Laufkilometer Käsekühltheke findet sich kein Hüttenkäse.
Stichprobenraum: Carrefour Dijon La Toison d’Or, Carrefour Nice Gambetta, U Express Nice Rue de France.
Juksunchae. Fantastisches Gourmet-Menu, aus der Open Kitchen serviert. Entwickelt und präsentiert von Chef Henry, in Kanada aufgewachsen, und nun in Bangkok tätig. Das Spezielle: Jedes Gericht ist mit einer sehr persönlichen Geschichte verknüpft — was „Soul Food“ eine völlig neue Bedeutung gibt. Natürlich sassen am Tresen noch zwei andere Schweizer … ACHTUNG: Das Restaurant ist gut versteckt im obersten Stock eines Gebäude. Ich dachte bereits, Google Maps habe mich in die Irre geführt — denn am Gebäude findet sich kein leuchtendes Schild, das auf das Restaurant hindeutet. Aber man ist richtig, wenn man das „Wood Berry“ Schild sieht und vor dem Kin Lenn steht. Einfach auf der Seite von Kin Lenn in den Lift, und dann hoch in die luftige Höhe.
Embassy Room. Ich war verspätet, weil ich mich durch das Park Hyatt durchhangeln musste. Am Empfang stand der Chef, welcher mich begrüsste. Ich entschuldigte mich, dass ich ein paar Minuten zu spät sei — er meinte „Sie sind absolut pünktlich für spanische Verhältnisse“, doch ich entgegnete, ich sei ja Schweizer. Wunderbare katalanische Küche, perfekt für ein Mittagessen in Bangkok.
Und ja, ich weiss — auf diesem ersten Layover in Bangkok bin ich nicht in das „echte“ Thailand abgetaucht. Auf Grund der restlichen Ferienplanung, dem Mangel an Ferientagen sowie auch aus Angst vor Magen-Darm-Beschwerden verzichtete ich darauf, wie die Leute vor Ort zu essen.
Wer gediegen in das Nachtleben abtauchen will, dem empfehle ich das Oskar Bistro. Hochstehende Cocktails (ich hatte einen Negroni, schmeckte wie in Europa), aber das ganze ist nicht ganz günstig.
Als ein in Neuenegg aufgewachsenes Kind war die Firma Wander, und ihr Flaggschiff-Produkt, die Ovomaltine, immer präsent.
Für die Skilager unserer Klasse spendete das Unternehmen meines Wissens jeweils eine unglaublich grosse Dose Ovomaltine.
Die Ovo, welche mir jeweils am Besten schmeckte, war diejenige, welche kalt zubereitet wurde, und so richtig schaumige Milch aufwies.
Noch heute steht in einigen Restaurants der dafür verwendete Ovomaltine-Schäumer, und auf Ricardo lassen sich solche Prachtstücke gelegentlich ersteigern (hier ein Ovomaltine Ovo Mixer Milchshaker für stolze 250 Franken).
Seit einer Rekonvaleszenz nach einem Ski-Unfall kam ich dank des Spitalaufenthaltes wieder auf den Geschmack von allmorgendlicher Ovomaltine. Seither bereite ich das Getränk wieder regelmässiger zu.
Benötigte Utensilien
Bodum Pavina OutdoorGalaxus, 25 CHF (für zwei Gläser) Die Plasticgläser (deshalb der Zusatz „Outdoor“ — können auf den Boden fallen, ohne dass sie wie die Original Pavina Doppelwandgläser in tausend Glassplitter zersplittern) fassen 600ml. Wichtig ist, dass man die Milch nicht bis ganz an den Rand füllt, damit es beim Aufschäumen nicht überläuft. Ich fülle die Milch jeweils bis zu der gut sichtbaren Naht am oberen Teil des Trinkbehälters. Achtung: Mit der Zeit bilden sich an der Innenwand Spuren des Schäumers, falls dieser Gelegentlich die Innenwände touchiert.
MOSUO Elektrischer MilchaufschäumerAmazon, vergriffen Im März 2022 habe ich eine Ladung Milchschäumer bestellt. Dieser gefiel mir von den drei Modellen am Besten, und ist bis heute in Gebrauch. Riesengrosser Vorteil gegenüber dem Milchschäumer, welchen wir davor besassen: Er verfügt über einen Micro USB-Anschluss und lässt sich so aufladen. Nie mehr Batterien wechseln, nie mehr Wackel. Das Gerät hat zwei Schwingstufen, wobei ich jeweils die stärkere der beiden für ca. 60 Sekunden verwende. Dann ist die Milch schön aufgeschäumt.
Verschiedene Länder, verschiedene Rezepturen
Übrigens: Vor einiger Zeit machte ich den Fehler, im Ottos Warenposten, oder Radikal, eine Dose von in Italien produzierter Ovomaltine zu kaufen. Nicht gut. Wander scheint in vielen Ländern eine angepasste Rezeptur zu verwenden. Die italienische Ovomaltine wies einen viel stärkeren Schokoladengeschmack auf, und das war überhaupt nicht mein Fall.
Da der Wander-Fabrikladen drei Fussminuten von unserer Wohnung entfernt liegt, kaufte ich dann schlussendlich eine originale, in Neuenegg und für den Schweizer Markt konzipierte Ovomaltine. Wunderbar!
Als ich im Fabrikladen an der Kasse anstand, überhörte ich auch ein Gespräch mit den Kunden vor mir: Sie wunderten sich, wieso in Deutschland die Ovomaltine anders schmeckte als in der Schweiz. Die Dame an der Kasse erwähnte, dass eine andere Rezeptur verwendet wird, und unter anderem wies sie auch darauf hin, dass in Deutschland Kristallzucker verwendet wird, in der Schweiz nicht (oder in der Schweiz, dafür in Deutschland nicht?).
Ovomaltine in aller Welt
Auf einer Reise im April nach Taiwan fiel mir in den Family Mart und 7-Eleven Convenience Stores auf, dass die Läden auch Ovomaltine verkaufen — dort aber unter dem namen „Ovaltine“, meines Wissens geprägt von den Engländern. Natürlich musste ich die Ware abphotographieren, und habe mir auch ab und zu einen solchen Drink gegönnt:
The Essenza Mini is the new unit Nespresso places as their entry-level basic. Like its predecessor, the Inissia, the machine is small, lightweight, and simple to use. It uses the same capsules and produces the same 19 bars of pressure found across the Nespresso home-use line.
Nespresso has also upgraded the internal functions of the Essenza Mini. Newer technology in the pump reduces noise and energy consumption, making the Essenza Mini a good housemate even in a limited space.
Für mich und die meisten hier ist Essen „einfach da“ — Brot und Milch kaufe ich im Coop, oder in der MIGROS, und seit Gedenken stand ich noch nie einem leeren Regal (ausser beim Änngelibeck in Bern, kurz vor Ladenschluss).
Im Gegensatz zu meinen Grosseltern und Eltern kenne ich keinen einzigen Preis für Grundnahrungsmittel und weiss deshalb auch nicht, wenn der Preis für Brot oder Milch aufschlägt (aus welchen Gründen auch immer).
Folgendes Gespräch hat mich wachgerüttelt — so wüst die humanitäre Katastrophe in der Ukraine selber aktuell ist, tun wir gut daran, wenn wir uns jetzt schon auf einen weltweiten Versorgungsschock an Grundnahrungsmitteln einstellen, welcher uns mindestens dieses wie auch nächstes Jahr begleiten wird:
Wenn wir reichen Schweizer Glück haben, bedeutet das für uns „nur“, dass wir in den nächsten ein-zwei Jahren mehr für Nahrung bezahlen müssen. Nicht schön, aber ertragbar, indem wir andere, aber nicht zwingende Ausgaben reduzieren. Ärmere Länder, die bereits jetzt immer knapp durchgekommen sind, wird es aber deutlich härter treffen. Resultate könnten Hungersnöte mit vielen Toten sein, aber auch Aufstände, und damit verbunden Massenmigration.
Viele hier hoffen auf einen „Regime-Change“ in Moskau, doch vermutlich werden wir zuerst Regime-Changes in anderen Ländern sehen.
Wieso diese Schwarzmalerei? Das Video erklärt es sehr gut: Die Ukraine und Russland gehören zu den grössten Nahrungsmittelproduzenten und -exporteuren der Welt. Der Wegfall von zehn Prozent bis zu einem Drittel der weltweiten Produktionsleistung kann am Planeten schlicht nicht spurlos vorüber gehen.
Der Krieg führt einerseits dazu, dass Sonnenblumen, Weizen, Gerste und Mais in der Ukraine entweder nicht angebaut werden, oder die Felder im Sommer/Herbst nicht geerntet werden können. Landwirtschaft ist ein zeitkritisches Geschäft, wo man mit der Anpflanzung oder der Ernte nicht beliebig zuwarten kann.
Andererseits wird sich wohl das mit Sanktionen belegte Russland zwei Mal überlegen, in welche Länder es seine eigene Nahrungsmittelproduktion liefert — falls es die Produkte nicht gleich mit einem Ausfuhrverbot belegt.
Zur kritischen Lage trägt indirekt auch Treibstoffmangel bei. Der ukrainische Grosslandwirt erklärt im Video, dass beispielsweise Diesel für die Traktoren entweder von der ukrainischen Armee konfisziert, oder aber vernichtet wurde, damit es den Russen nicht in die Hände fällt.
Weiter vermute ich (ohne Verifizierung!) auch andere Einflüsse: Maschinerie und Transportmittel fehlen dort wo sie eigentlich gebraucht werden, weil sie in Sicherheit gebracht wurden (Landwirtschaftsmaschinerie kostet unglaublich viel Geld), für anderes als Landwirtschaft eingesetzt werden (Abtransport russischer Panzer), oder sie könnten auch in Kämpfen zerstört oder beschädigt worden sein. Selbst wenn die Kriegshandlungen eingestellt werden, ist die Frage, ob und wie rasch man Ersatzteile für Reparaturen bekommen wird. Und: Ohne Maschinerie kann man keine industrielle Landwirtschaft betreiben — egal, wie viele Hände man als Ersatz aufbieten würde.
Schlussendlich erwähnt der Landwirt auch noch verminte Felder, und ich kann mir vorstellen, dass die Überfahrt von Panzern und sonstigem schweren Gerät über Felder nicht gut ist für den Untergrund. Oder wenn verlassenes oder zerstörtes Armeematerial wie Panzer und Haubitzen auf den Feldern liegenbleibt, welches dann erst geräumt werden muss (nicht ganz trivial, wenn noch scharfe Munition rumliegen sollte).
Dasselbe mit Getreidelagern mit der Ernte von 2020, sowie Saatgut: Im schlimmsten Kampfhandlungen zerstört, oder die Ware aus welchen Gründen auch immer verdorben, oder konfisziert und abtransportiert. Der Landwirt erwähnt sein eigenes Maislager im Kriegsgebiet, und dass er nicht wisse, wie es dem dort lagernden Mais ergeht. Ich denke etwas von 300’000 Tonnen gelagertem Mais gehört zu haben (eine fantastische Zahl, die man noch verifizieren müsste — tatsächlich: bei 17 Minuten und 30 Sekunden spricht der Landwirt die Zahl aus). Zur Einschätzung: die Ukraine hat 2020/21 ungefähr 29 Millionen Tonnen produziert.
Weiter man muss sich auch bewusst sein, dass sowohl (künstlicher) Dünger als auch Pestizide aus fossilen Brennstoffen (Gas) hergestellt werden — und einer der grössten Gas-Produzenten führt derzeit eine „Spezialoperation“ in der Ukraine durch.
Einschub: Wie sich das bei mir anekdotisch bemerkbar macht? Im Februar 2013 habe ich meinen zweiten Aktienkauf in meinem Leben getätigt, mit ganz, ganz wenig Spielgeld. Ich habe mir damals auf Grund eines Blog-Artikels Potash-Aktien gekauft (ein Kanadisches Unternehmen, welches „Pottasche“ abbaut, sprich das „Kaliumkarbonat“ im NPK-Düngertriumvirat). Der Aktienpreis stürzte in der Folge ab, aber ich entschied mich, die wenigen Aktien zu halten. Das Unternehmen wurde irgendwann einmal von Nutrien aufgekauft, und ich erhielt dafür Nutrien-Aktien. Und jetzt endlich, 9 Jahre später, bin ich so nah wie noch nie am Break Even: Meine Aktien dümpeln „nur“ noch 11.92 Prozent unter dem Einstandspreis, nachdem sie seit Februar 2022 (war da was?) eine unglaubliche Rally hingelegt haben.
Wieso ein ITler sich um solche Dinge kümmert? Der Titel meines Lizentiats lautete Die Missernte 1916/17 in der Schweiz. «Wenn nur der Wettergott bald ein Einsehen hätte» (Download als PDF hier).
Und da wären wir auch schon im letzten Punkt: Auch die Ungläubigsten unter uns sollten ab und zu beten, dass die Landwirte dieses Jahr nicht auch noch von schlechtem Wetter oder Witterung getroffen werden. Sonst nähern wir uns einem perfekten Sturm.
Zum Schluss: Cui Bono? Neben der Fracking-Industrie und den Waffenproduzenten wird dieser Konflikt auch sehr positive Ertragsauswirkungen auf die U.S.-Landwirtschaft haben.
Nachtrag
Die Witterung scheint uns nicht gut gesinnt:
Südasien wird derzeit von einer aussergewöhnlichen Hitzewelle heimgesucht. Sie bedroht die Ernten vieler Bauern. Indien ist der zweitgrösste Weizenproduzent der Welt. Die durch den Ukraine-Krieg angespannte Situation auf den Agrarmärkten dürfte sich damit noch verschärfen.
Wie bereits vom ukrainischen Landwirten angetönt und von uns allen befürchtet, haben die Kriegsparteien in der Ukraine offenbar landwirtschaftliche Felder (oder: Zugangswege dazu) vermint:
Chernihiv Oblast, another Ukrainian tractor hit a mine while working. An additional unexploded TM-62M anti vehicle mine was recovered at the scene. pic.twitter.com/K1ThinfjnL
… kauft man in einer der Filialen des Ängelibecks in Bern oder Köniz:
Hat man einen solchen Laugenkranz einmal probiert, wird man die MIGROS- und Coop-Aufbackware verabscheuen. Niemand macht einen so guten Laugenkranz wie der Ängelibeck.
Es scheint mir, als werden nicht viele dieser Kränze produziert, weshalb es leider oft vorkommt, dass die Ware bereits ausverkauft ist, wenn man die Filialen betritt.
A propos: Eine in Fussdistanz gelegene Filiale des Ängelibecks ist eines der wenigen Dinge, welche ich seit dem Wegzug aus der Stadt Bern in die Agglomeration vermisse.
(Und ja, seit langem wieder einmal ein Corona-freier Beitrag …)
Doch wie schaut die Verletzung aus? Über eine kurze Google Image-Suche nach „avocado hand“ habe ich zwei verarztete, unblutige Beispiele gefunden: Eins (Quelle) und zwei.
Gestern lud uns ein befreundetes Paar ein, mit Ihnen nach Biel Abendessen zu gehen. Die ursprünglich geplante Begleitung hatte die Teilnahme kurzfristig abgesagt, um sich nicht unnötig in die Gefahr einer möglichen Infizierung zu geben: Sie arbeiten im Spital, und dort scheint der Mangel an Pflegekräften und Ärzten prekär zu werden.
Wir bedauerten die Einladung keine Sekunde: Wir hatten noch nie vom Maruzzella gehört, verliessen es aber begeistert. Preis-Leistung top! Wir haben schon lange nicht mehr so gut und gleichzeitig solche Gourmet-Qualität derart preiswert gegessen.
Als Wein gab es übrigens eine Flasche 2016er Clos Mogador Priorat von Isabelle & René Barbier — finanziell deutlich über meiner Schmerzgrenze, aber perfekt. Und angesichts der hysterischen Politiker, die Restaurants schliessen und uns wieder in den Lockdown zwingen möchten, während des vielleicht letzten Restaurantbesuchs für eine Weile völlig gerechtfertigt.
Mario Aeby, geboren am 25. September 1980 in Bern, Schweiz
Ein Weblog über IT (Linux, OSS, Apple), Heim-Automation; mein mittlerweile abgeschlossenes Geschichtsstudium; Erkenntnisse aus meiner aktuellen Tätigkeit in der Informationssicherheit, meine Erfahrungen als IT-Berater, IT-Auditor, Web-Developer und IT-Supporter; die Schweiz, den Kanton Bern, meine ursprüngliche und auch wieder aktuelle Wohngemeinde Neuenegg, meine vorherige Wohngemeinde Bern, über lokale, regionale und globale Politik; meine Reisetätigkeit und Erfahrungen mit anderen Kulturen; und zu Guter letzt auch das Älter werden.
Alle in diesem Blog gemachten Aussagen und Meinungen sind persönlich und nicht als Ansichten meines aktuellen und/oder meiner bisherigen Arbeitgeber zu verstehen.