Archiv ‘Schweiz’

Montag, 24. August 2009

Tod durch Armeewaffen

Es ist einfach nicht richtig. Francesca wurde mit einer Armeewaffe und mit Armeemunition getötet: Ihr Tod ist eine Angelegenheit des Militärs.

Quelle: «Wir leben nicht mehr, wir überleben bloss» – Schweiz: Standard – bernerzeitung.ch

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Sonntag, 23. August 2009

Schweizer Google Street View rocks!

Parkiertes Auto mit unverpixeltem Nummernschild vor Berner Bordell.

Quelle: Klageflut gegen Street View – News Digital: Internet – bernerzeitung.ch

*muhahahahaaa*

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Sonntag, 23. August 2009

Aufschrei wegen Lybien (mit Nachtrag)

Man kann es so sehen: Herr Clinton reiste nach Nordkorea, um zwei Amerikanerinnen heimzuholen und Herr Merz reiste nach Libyen, um zwei Schweizer heimzuholen, die seit Wochen als Geiseln festgehalten werden. Das war diese diplomatische Formel allemal wert.

Quelle: Arlesheim Reloaded. Mäuse schultern Elefanten. – Herr Merz entschuldigt sich

Ich stelle mich auf die Seiten der Pragmatiker. Sobald wir haben, was wir wollen (unsere Landsleute), sollten wir diesem skurilen Staat mit einem Weirdo an der Spitze konsequent aus dem Weg gehen.

Nachtrag

Nach der Lektüre der SonntagsZeitung und weiterer Nachrichten, u.a. dem Kommentar der NZZ mit dem doch recht aufschreckenden Titel „Nun hat Ghadhafi drei Schweizer Geiseln“, muss ich meine Meinung – etwas – revidieren.

Wichtigstes Ziel ist immer noch, dass die zwei Schweizer nun endlich wohlbehalten nach Hause zurückkehren können. Ich folge aber Jean Zieglers Argumentation, dass der Vertrag nur hätte unterzeichnet werden sollen, wenn Merz die Geiseln gleichzeitig ausgehändigt worden wären. Merz flog aber ohne diese im Bundesratsjet nach Hause.

Auch widerspricht es jeglicher Logik, dass der Bundespräsident nicht auf die Verwaltung (in diesem Fall das EDA) gehört und deren Vertragsentwurf durchgesetzt hat, sondern anscheinend frisch-fröhlich irgendein Fötzel unterschrieben hat, der ihm von einem Lakaien Ghadaffis vorgelegt wurde. Insbesondere, weil das EDA offensichtlich ganz klare Anweisungen ausgearbeitet hatte, welche Wörter im Vertrag vorkommen durften und welche nicht.

Andererseits muss man trotzdem die Relationen wahren: Wie viele „falsche“ Wörter in einem Vertrag sind zwei Schweizer Staatsbürger wert, die in Geiselhaft gehalten werden? Aus meiner Sicht sehr viel, sofern die Konsequenzen für unser Land tragbar sind. Und in diesem Fall sind sie es.

In der SonntagsZeitung liess mich aber noch ein anderer Satz aufhorchen: Dass Merz der Schweizer Wirtschaft noch etwas schuldig war – denn anscheinend ist Lybien ein wichtier Handelspartner. Aus linker Sicht nähern wir uns so wieder einmal in unserer „neutralen“ Geschichte dem unsäglichen Punkt, den wir in schöner Regelmässigkeit wieder antreffen. Sei es wegen jüdischem Raubgold, die Zusammenarbeit mit dem Apartheid-Regime in Südafrika, Waffenlieferungen in Krisenregionen und schlussendlich – völlig aktuell – das UBS-Debakel – anscheinend ist unser Land, insbesondere die ökonomisch-politische Elite schlicht und einfach lernresistent. Aus dieser Sicht hat die Schweiz diesen Vertrag mehr als nur verdient. Wer Geschäftsinteressen über alles stellt, muss seine Prostitution zwangsweise in Kauf nehmen. Aber hey, ich sehe Helvetia mit gelüpften Rock säuseln: „I was young and needed the money!“

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Samstag, 22. August 2009

Schweizer Heimatfront nach der Mobilmachung

Als die Rationierung der Lebensmittel verfügt wurde, staunte ich, wie gross unsere Verwandtschaft war. Entfernteste Verwandte kamen plötzlich auf Besuch und wollten uns Mehl und Eier abkaufen.

Quelle: Leben im Reduit? Die Frauen hatten es schwerer – News Wissen: Geschichte – bernerzeitung.ch

Die Aussagen decken sich weitgehend mit denjenigen, welche ich in meiner Lizentiatsarbeit mache. Über den 1. Weltkrieg, notabene.

Über die Réduit-Soap:

[…] So wie die Fernsehbäuerinnen gemütlich ein paar Kartoffeln ausgruben und mit der Sense herumhantierten, wären sie fast verhungert. Der Arbeitsalltag war viel härter. Die Sendung lieferte ein falsches Bild der Kriegszeit. Vielleicht auch dadurch, dass das Hauptgewicht auf den Soldaten lag. Mein Vater hatte immer grosses Mitleid mit uns zu Hause. Er wusste, dass wir hart arbeiteten und finanzielle Engpässe hatten, während er im Baselbiet ein paar Strässchen bauen half.

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Donnerstag, 20. August 2009

Natürliche Klimaanlage

We have no air conditioning. But we have shutters. We close the shutters, partially, in the morning to block out the sun. Then, in the evening, when it cools off, we open them up and enjoy the cool air. In the winter, you close shutters at night to conserve heat. In the summer, you use them to regulate heat and light. And always, they protect windows, curtains and fabrics.

Quelle: Shutters, A Great Invention

Viele Leute wissen auch hierzulande nicht mehr, dass man in solchen Hitzetage in der Nacht möglichst jedes Fenster der Wohnung öffnen sollte, damit die kühle Luft ins Haus strömt. Bei Sonnenaufgang, spätestens aber am Vormittag, sollten dann die Schotten Fenster dicht gemacht werden, um die kühle Luft im Haus zu behalten. Ausserdem fahren wir auf dem Balkon auch noch die Storen voll aus.

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Donnerstag, 20. August 2009

Top, die UBS-Wette gilt

Was für den Bund beim Verkauf tatsächlich herausschaut, ist noch unklar. Derzeit würden die Offerten entgegengenommen, sagte Peter Siegenthaler, Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, am späten Mittwochabend auf Anfrage. Im Laufe des Donnerstag soll dieser Prozess abgeschlossen sein. Dann werde auch klar sein, welchen Preis der Bund für das Paket gelöst habe, sagte Siegenthaler.

Quelle: Der Bund steigt bei der UBS aus – News Wirtschaft: Unternehmen – bernerzeitung.ch

Am 20. Juni 2009 habe ich im Hübeli mit Pesche B. gewettet, dass das mitmischeln des Bundes bei der UBS in einem Verlust für die Eidgenossenschaft enden wird. Nun, wie es ausschaut, werde ich wohl einen Teil der Wette verlieren – denn die Pflichtwandelanleihe soll nun eingelöst werden. Kein schlechter Zeitpunkt, würde ich meinen. Denn nach 1929 kam ja bekanntlich 1932.

Aber vergessen wir die dutzenden Milliarden an „Toxic Papers“ nicht, die die UBS zusammen mit der SNB noch in unbeschrifteten Mülleimern im Hinterhof hält …

A propos UBS-Wetten: Wo bleiben jetzt eigentlich Benkös UBS-Spaghetti???

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Dienstag, 18. August 2009

Raser-Initiative geht zu wenig weit

Neben einer intensiven verkehrspsychologischen Therapie empfhielt Widmer begleitende Massnahmen wie eine Null-Promille-Lösung für Neufahrer, intensivere Kontrollen an neuralgischen Punkten oder Fahrtenschreiber für Raser, die wieder autofahren dürfen.

Quelle: Die Raser-Initiative kommt (Schweiz, NZZ Online)

Ist ja logisch, dass der Verkehrspsychologe seinem Berufsstand mehr Arbeit zuschanzen möchte. Aus meiner Sicht kann man die Therapie aber aus dem Massnahmenkatalog streichen. Harte Strafen, Null-Promille für Neufahrer unterstütze ich sofort. Ein Schwerpunkt sollte aber auf Kontrollen gelegt werden. Und Fahrtenschreiber – die Kosten für den Einbau trägt selbstverständlich der Raser. Der Entzug des Führerscheins ist aus meiner Sicht weiterhin ein probates Mittel, obwohl man so nie ausschliessen kann, dass der notorische Raser halt auch ohne Schein unterwegs ist.

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Dienstag, 18. August 2009

Obamacare hat Schweiz als Vorbild

Obama is essentially proposing that we move from our system to the Swiss system: Private insurance with rules that make sure that everyone’s covered.

Quelle: Here Are Our Healthcare Choices–Pick One

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Samstag, 8. August 2009

Top Ten der Handelsüberschüsse

Es soll immer noch einige Nationen geben, die diesen Volkswirtschaftsidioten auf dem letzten Platz Waren verkaufen wollen. Nun gut, das ist per se nicht schlecht – solange man seine Dienste nicht mit der grünen Müllwährung bezahlt kriegt:

Country Comparison – Current account balance

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Mittwoch, 5. August 2009

Köppel, der Hobby-Historiker

Fazit: Die Belächlung des Réduit ist geschichtsblind. Noch so gern hätten die Deutschen die Schweiz in ihr Möchtegern-Weltreich integriert, nicht zuletzt als Truppenreservoir für spätere Feldzüge. Ohne Guisans Alpenriegel hätte die Schweiz ihre Unabhängigkeit verloren.

Quelle: Editorial: Guisans Réduit | Die Weltwoche, Ausgabe 31/2009 | www.weltwoche.ch

Gratuliere, Herr Köppel! Toller Artikel. Am Besten reichen Sie diesen umgehend zu einem Peer-Review bei einer Geschichtszeitschrift ein – und publizieren dann die vernichtende Kritik, die Ihnen ausgestellt wird. Falls man überhaupt darauf eingeht. Selbstverständlich können sie in einem weiteren Editorial genüsslich über „linke“ ignorante Historiker herziehen. Win-win, meiner Meinung nach.

Ich bin zwar immer noch Geschichtsstudent, aber in meinem Studium habe ich gelernt, dass es einer historischen Arbeit nicht würdig ist, wenn man weder den aktuellen Forschungsstand darlegt, noch zu seiner Argumentation ausschliesslich ein einziges Werk zitiert.

Nach einer kurzen Recherche im Bibliothekskatalog gehe ich davon aus, dass es sich bei Köppels Zitat konkret um die 20-seitige Publikation

Stüssi-Lauterburg, Jürg. – Allein : die Schweiz zwischen dem 5. März 1940 und dem 5. August 1941 / von Jürg Stüssi-Lauterburg. – Aarau : Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg Geschäftsstelle, 2004 [003566411]

Quelle: IDS Basel Bern 003566411

handelt.

Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg? Dieser Name tönt spontan äusserst verdächtig. Und siehe da, die im Studium anerzogene quellenkritische Hinterfragung erweist sich in diesem Fall als äusserst treffend:

Die Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg hat sich zum Ziel gesetzt, die Leistungen der Aktivdienstgeneration wahrheitsgemäss darzustellen. Sie ist eine Dachorganisation, der über 20 Organisationen mit rund 25’000 Mitglieder angeschlossen sind. Sie unterstützt Personen und Publikationen, die ein gewisses Gegengewicht setzen zum Trend, die Schweiz und ihre damaligen Verantwortlichen zu verunglimpfen. Die IG wehrt sich dagegen, dass das Ansehen der Schweiz wieder demontiert wird.

Quelle: Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg

Wir sehen hier die Heirat zwischen Thesenjournalismus und tendenzieller Geschichtsschreibung in grosser Perfektion. Aber bei der Weltwoche und ihren Machern ist das ja Programm.

Darf man zudem raten, ob es sich bei den 25’000 Mitgliedern um mehrheitlich Historiker handelt? Ich denke kaum; viel eher wird sich dahinter die AUNS und sonstige Vereinigungen verstecken, die die – seinerzeit durchaus taktisch kluge – Propaganda von der „geistigen Landesverteidigung“ und vom „Réduit“ bis heute als bare Münze nehmen.

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