Archiv ‘Schweiz’

Mittwoch, 5. August 2009

Zurück aus den Ferien, Schweinegrippe immer noch da

Und munter arbeiten sich die Journalisten, Ärzte und die Pharmafirmen in die Hände:

Ob sie die Schweinegrippe hatte, oder einfach nur eine Erkältung hatte, wird sie nie erfahren.

Quelle: «Ist es die Schweinegrippe oder nur eine Erkältung?» – News Zürich: Region – tagesanzeiger.ch

Zurück aus Mallorca muss ich feststellen, dass sich das Medienkarussel um die „Pandemie“ derart rasch dreht, dass überall in meiner Umgebung Panik ausbricht. Sei es auf der Arbeit, sei es im Kollegenkreis.

Tags: ,
Labels: Schweiz

1 Kommentar | neuen Kommentar verfassen

Samstag, 1. August 2009

Unfreiwillige Erwähnung in der 1. August-Rede

Da besuche ich völlig ahnungslos die Bundesfeier hier in Neuenegg (Das Magazin findet pünktlich zum 1. August: „hier riecht es nach Fremde und nach Pisse“), um dem Apéro zu huldigen und eine Bratwurst zu verdrücken (kostenlos, notabene, damit die Ränge gefüllt werden) — aber natürlich auch, um den Worten des diesjährigen Festredners Regierungsrat Christoph Neuhaus (SVP) zu lauschen.

Namentliche Erwähnung

Seine süffisante, abwechslungsreiche Rede neigt sich schon langsam dem Ende zu, als ich plötzlich hellwach werde:

… Nutzen wir also dieses Fest, um miteinander in Kontakt zu treten! Ich beispielsweise würde mich freuen, wenn ich mit einem Blogger aus Ihrer Gemeinde – Mario Aeby heisst er – einige Worte wechseln könnte. Er hat mich nämlich in einem Artikel verewigt. Bei meiner Ankunft hat man mir zuerst gesagt, er sei nicht da, in den Ferien – doch kurz vor meiner Rede wurde mir dann mitgeteilt, dass er doch hier sei …

(sinngemäss)

Ooops. Danke jedenfalls für die „Würdigung“, die mir selbstverständlich die Röte ins Gesicht trieb und die Kollegen um mich herum in schallendes Gelächter ausbrechen liess. Peinlicher war eigentlich nur, dass ich mich um Gottes Willen nicht mehr erinnern konnte, dass ich a) überhaupt einmal über Herrn Neuhaus gebloggt habe, und b) was der Inhalt des Artikels war.

Doch der Blogger von heute ist optimal vernetzt – und so googelte ich mit meinem iPhone 3G S nach „christoph neuhaus emeidi“ und fand prompt den angesprochenen Artikel. Er stammt aus meiner Blogger-Steinzeit und ist – glücklicherweise – für einen Artikel über die SVP äusserst zahm ausgefallen. Einzig Kollege Zgräsch musste laut herauslachen, als er die wohl angriffigste Passage des Artikels las:

[…] Wer austeilt, sollte auch Einstecken können, liebe SVP! Immer diese weinerlichen Typen …

Quelle: Medienspiegel (Selten dämlicher Titel für einen Blog-Artikel, aber henusode – Jugendsünden)

Konfrontation

Selbstverständlich liess ich mir es nicht nehmen, die Aufforderung des Gastes anzunehmen und ihm nach der Rede persönlich zu gratulieren. Er entpuppte sich als äusserst freundlicher, intelligenter Kerl mit guter Sachkenntnis. Anscheinend hatte er nicht nur meine scharfzüngige Polemik, sondern auch noch andere Artikel gelesen; unter anderem Wahlanalysen – und liess mich wissen, dass er diese als mehrheitlich valide einstufte. Von einem Nebenfach-Politologe hört man das natürlich gern! Noch mehr überrascht war ich, als er sogar wusste, wer mein Vater war und wie er hiess. Chapeau, Herr Neuhaus! Es freut mich zu wissen, dass mindestens einer unserer Regierungsräte mit Google umzugehen weiss.

Zu meiner Ehrrettung muss ich erwähnen, dass ich selbstverständlich auch nicht untätig geblieben war und mich vor der „Konfrontation“ nicht nur über meinen „Senf“, sondern auch über den Werdegang des Regierungsrates informiert hatte. Auf seiner Homepage liest man, dass er

lic.rer.pol. (Betriebs-, Volkswirtschaft und Politologie)

sei. Ich habe mir mittlerweile zum Sport gemacht, in solchen Fällen die Titel der jeweiligen Lizentiatsarbeiten im Bibliothekskatalog nachzuschlagen. So wusste ich, dass er seinen Abschluss 1997 mit einer Arbeit über

Wertschöpfungsstudie am Beispiel des Rado Swiss Open Gstaad

Neuhaus, Christoph. Lizentiatsarb. Betriebswirtschaftslehre Bern, 1997.

Quelle: IDS Basel Bern 001483261

erlangt hatte. Da sich die Gelegenheit nicht bot, spielte ich diesen Trumpf nicht aus.

Baldiger Wahlkampf

Mit Blick auf den bald beginnenden Wahlkampf liess er mich übrigens wissen, dass er sich überlegt habe, mit Bloggen zu beginnen und und gar einen Twitter-Benutzerkonto zu eröffnen – Regierungsräte, die Web 2.0-Schlagworte nicht nur vom Hörensagen kennen, sondern auch wissen, was sich konkret dahinter verbirgt, hat man gerne!

Auch wenn wir das politische Heu nicht auf derselben Bühne haben, wünsche ich ihm auf alle Fälle einen begegnungsreichen und vor allem erfolgreichen Wahlkampf – und hoffe, bald seinen brandneuen Twitter-Feed abonnieren zu dürfen.

Tags:
Labels: Neuenegg, Politik, Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Donnerstag, 30. Juli 2009

Sisqo und seine 14-jährige "Eroberung"

Schon 1999, als er als 20-Jähriger mit seiner Band Dru Hill im damaligen El Cubanito in Zürich gastierte, beeindruckte er seine Fans. Auch Jasmina K.*

Sie war 14 und hatte mit ihren Freundinnen Tickets für den VIP-Bereich.

Quelle: Gericht bestätigt: US-Star hat Sohn in Zürich – – bernerzeitung.ch

Hmmm, gibt’s da nicht den ominösen Art. 187 StGB?

1. Wer mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, […] wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe bestraft.

2. Die Handlung ist nicht strafbar, wenn der Altersunterschied zwischen den Beteiligten nicht mehr als drei Jahre beträgt.

Quelle: 1. Gefährdung der Entwicklung von Unmündigen. Sexuelle Handlungen mit Kindern

Tags: , , ,
Labels: Schweiz, USA

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 28. Juli 2009

Brotlohn

Seit dem zweiten Weltkrieg sinkt der Anteil der Lebensmittel an den gesamten Schweizer Haushaltsausgaben stetig. 1945 lag der Wert im Schnitt bei 35 Prozent, in der aktuellsten Erhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) für das Jahr 2007 machen sie noch gut 7 Prozent oder 638 Franken pro Monat aus.

Quelle: Wie lange wir für unser tägliches Brot noch arbeiten – News Wirtschaft: Konjunktur – bernerzeitung.ch

Da ich mich gerade durch Lizentiats-Lektüre über die Französische Revolution wälze, darf ich dem gesagten noch beifügen, dass es 1789 auf Grund einer Missernte 80 Prozent waren, die ein Arbeiter von seinem Einkommen für das täglich Brot ausgab.

Tags: ,
Labels: Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Montag, 27. Juli 2009

Das schweizerische Warenhausverbot

Die Weltwirtschaftskrise stärkte den Willen zum Eingriff in den Wettbewerb bzw. zum Erlass einer protektionist. Gewerbeordnung auf gesamtschweiz. Ebene. Mittels dringl. Bundesbeschlüsse wurden Massnahmen zu Gunsten einzelner Wirtschaftsgruppen eingeführt; das bis 1945 immer wieder verlängerte Warenhausverbot von 1933 schützte z.B. die Detaillisten.

Quelle: Gewerbepolitik, 2 – Protektionistische Ära bis 1954

Etwa gleich verrückt wie 700 Milliarden US-Dollars als „Stimulus“.

Tags:
Labels: Schweiz, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Montag, 27. Juli 2009

Worte und Taten in der politischen Opposition

So meinte Robert Grimm einmal, man vergesse, „dass die Taktik der Propaganda nicht die Taktik der Aktion ist, dass das, war wir propagandistisch aufstellen und verwerten, das, was wir an Agitation leisten, um die geistige Bildung der Massen zu beschleunigen und zu erweitern, häufig mit dem verwechselt wird, was konkret, was taktisch möglich ist.“

Quelle: Hans-Ulrich Jost: „Linksradikalismus in der Schweiz 1914-1918“, Bern, 1973. S. 11.

Tags: ,
Labels: Politik, Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Mittwoch, 22. Juli 2009

Bye bye, close-up!

Endlich! Was habe ich mich jeden Monat über diesen Scheissprospekt genervt, der mir auf Grund meines Academica-Kontos bei der Crédit Suisse ungefragt zugestellt wurde:

Versand des Filmmagazins close-up! wird eingestellt

[…] Ciné-Card-Inhaber erhalten das close-up! bereits seit über 10 Jahren nach Hause zugesendet. Da sich die Sicherung von Sponsorenleistungen immer schwieriger gestaltet und der Postverstand des close-up! mit erheblichen Portokosten verbunden ist, müssen wir die Heimzustellung der Printausgabe ab der der nächsten Ausgabe (September 2009) leider einstellen.

Quelle: Brief vom 22. Juli 2009.

Ganz klar: Das Internet hat ein solches Magazin überflüssig gemacht. Nicht nur, weil ich mich heute im Netz sowohl viel ausführlich und ohne kommerziellen Bias über das Kinoprogramm informieren als auch gleich die Tickets für den Kinobesuch einkaufen und ausdrucken kann, sondern auch, weil es irgendwie doch immer lächerlich war, ein Heftli über Filme herauszubringen, welches aus offensichtlichen Gründen nicht mal die entsprechenden Trailer abspielen konnte … Etwa so lächerlich, als würde jemand Podcasts niederschreiben.

Da erstaunt es doch sehr, dass man wieder mal nur halbe Sachen machen wollte:

Gleichzeitig können wir Ihnen mitteilen, dass wir das close-up! ab sofort – anstelle einer Printabomöglichkiet – als E-Paper unentgeltlich online anbieten. Die aktuelle elektronische Ausgabe kann jeden Monat auf www.kitag.com […] abgerufen werden. Sofern Sie über einen Internetanschluss verfügen, müssen Sie zu Hause somit auch künftig nicht auf die Lektüre des close-up! verzichten.

Selbstverständlich liegt die aktuelle Ausgabe nach wie vor in allen kitag-Kinofoyers in den close-up!-Ständern für Sie bereit.

Nana, lieber Teleclub. In 1-2 Jahren wird das Projekt endgültig Geschichte sein.

Tags: , , , ,
Labels: Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 21. Juli 2009

Staatssozialismus – Feind der Freiheit!

„[…] Ein anderer Feind der Freiheit geht lautloser, aber direkter auf sein Ziel los: der Staatssozialismus, eine bizarre Allianz von Despotismus und Sozialismus, die die Kompetenzen der Regierung immer mehr erhöht, deren Handlungsspielraum erweitert, etwa auch dadurch, dass sie den Staat nicht nur mit der Armenfürsorge beauftragt, sondern überhaupt mit der Fürsorge für eine ganze Armee von Leuten, die nicht selber für sich sorgen können. Diese Armee, die der Staat auf Kosten der Arbeiter von ihren Sorgen befreit, besteht aus Nichtsnutzen und Faulpelzen. Die Regierung ihrerseits wird von dieser Armee, dem verdorbensten Teil der Bevölkerung, gestützt. Dieser Fortschritt ist im Begriffe, sich zu verwirklichen.“

Gonzague de Reynold, 1890, zitiert nach: Jost, „Die reaktionäre Avantgarde“, 1992, S. 84.

Tags: , , , , ,
Labels: Politik, Schweiz

4 Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 21. Juli 2009

Krankheitskosten aufgeschlüsselt

20 Prozent der Versicherten verursachen 80 Prozent der Kosten. Die teuersten 10 Prozent der Patienten verbrauchen 60 Prozent des Geldes in der Grundversicherung.

Welche Krankheiten und Menschen hinter den Zahlen stecken, zeigen Angaben der Helsana-Gruppe – mit 1,9 Millionen Versicherten die grösste Krankenkasse der Schweiz. Hier machen 5 Prozent der Kunden die Hälfte der Kosten aus. Die kostspieligen Versicherten sind einerseits Diabetiker, Bluter, HIV-Kranke, Drogensüchtige und Alkoholiker, also Chronischkranke und Menschen mit mehrfachen Problemen; sie kosten im Schnitt 30’000 bis 60’000 Franken pro Jahr.

Quelle: Das sind die teuersten Patienten – Schweiz: Standard – thunertagblatt.ch

Tags: , , ,
Labels: Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Montag, 20. Juli 2009

Die Schweinegrippe wird [furchterregende Begriffe hier einsetzen]

Several people in the UK have quite possibly got swine flu, but this doesn’t necessarily mean the end of civilisation.

… Of course flu is nothing to be, umm, sneezed at. It kills about 1,500 people in the UK every winter – but of course that is dull old people flu, not this headline-friendly new flu.

Quelle: Swine flu will [enter scare words here]… • The Register

Kann jemand bitte die unheilige Allianz aus BAG und Medienhäusern abstellen?

Tags: , , , ,
Labels: Medien, Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen