Archiv ‘Schweiz’

Dienstag, 27. Mai 2008

Randal hatte Recht!

Er war der Zeit einfach zwei Jahre voraus. Vor Ostern 2006 gab er zum Besten:

Er prognostizierte bis Ostern einen stark anziehenden Literpreis, mit einer weiteren Steigerung während der Sommerferien (wenn ich mich recht erinnere, fiel gar der Wert von 1.80 SFr./l – das würde sogar mich vom Hocker hauen).

Quelle: think eMeidi: Benzinpreise

Tags: ,
Labels: Energie, Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 27. Mai 2008

Vom Erdöl-Regen in die Pellet-Traufe

Bei den Investitionen ist laut Stritz eine Holzpelletheizung rund doppelt so teurer wie eine Öl-/Gasheizung. Und Wärmepumpen sind zwei bis dreimal so teuer. Beim Betrieb siehts dann jedoch ganz anders aus. Gegenüber Öl- und Gasheizungen sind die Kosten für Pelletöfen rund 40 Prozent tiefer. Für Wärmepumpen (Luft/Wasser) betragen die Betriebskosten noch ein Drittel, für Wärmepumpen mit Erdsonde ein Sechstel.

Quelle: Viele wollen nicht mehr Öl und Gas verheizen – Zürich – Tages-Anzeiger

Bevor sich der Mensch den Energieträger Erdöl zu Nutze machte, musste die Kohle dran glauben (die erste Dampfmaschine wurde bemerkenswerterweise entwickelt, um Kohlegruben von Wasser leerzupumpen – dem Erfinder war damals wohl noch nicht ganz so klar, welche Revolution er mit seiner Wundermaschine einläutete).

Doch vor der Kohle gab es während Jahrhunderten einen noch berühmteren Energieträger: Das Holz.

Schön, dass sich auch die Eidgenossen wieder auf alte Werte zurückbesinnen und ihren Energiehunger billiger stillen möchten, als es derzeit mit einer Erdölheizung der Fall ist.

Durchaus löblich – doch meiner Meinung machen die Leute einen Denkfehler, wenn sie einen Energieträger mit einem anderen ersetzen. Wäre es in dieser unsicheren Periode nicht einmal an der Zeit, sich grundlegende Gedanken über den Energiebedarf und die -nutzung zu machen?

Wer jetzt auf Pellets umstellt, sollte zwei Dinge beachten. Tun dies nämlich alle Mitbewohner des Landes auch, dann …

  • … haben wir ein ähnliches Versorgungsproblem wie beim Erdöl: Es gibt mehr Nachfrager als es Angebote gibt. Gerne würde ich mir von einem Energietechniker vorrechnen lassen, wie viele Wälder von der Fläche des gesamten Landes nötig wären, um den Bedarf im Inland zu decken (Annahme: Jede Haushaltung rüstet auf Pellet-Heizungen um).
  • Logische Konsequenz: Der Holz- und Pelletpreis steigt, der Preisvorteil gegenüber dem Erdöl minimiert sich. Auch wenn ich den genauen Produktionsprozess nicht kenne: Müssen in Pellets nicht auch Unmengen an elektrischer Energie gesteckt werden? Soweit ich weiss, ist ein hoher Druck nötig, um die Dinger zu pressen. Auch darf nicht vergessen werden, dass das Holz zum Pellet-Produzenten gekarrt und die Pellets zum Bezüger transportiert werden müssen. Erdöl findet sich in „grauer“ Form also auch in diesem Produkt wieder.

Tags:
Labels: Energie, Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Samstag, 24. Mai 2008

Hängt die Fahnen raus! Und: Unsere Nati wird (wie immer) floppen


Verräter!
Originally uploaded by emeidi

Heute Nachmittag fuhr ich seit langem wieder einmal bei Tageslicht durch unser Dorf und durfte feststellen, dass sich die Mehrfamilienhäuser reich beflaggt zeigen. Angesichts der in zwei Wochen stattfindenden Euro08 lässt sich in unserem beschaulichen Dorf niemand lumpen und hängt kurzerhand die Landesflagge gut sichtbar auf den Balkon.

Neben den Schweizerkreuzen sind mir auch mehrere italienische (einmal sogar unmittelbar neben einer Schweizerflagge) und eine portugiesische Flagge aufgefallen. Suberi Sach …

Es ist anzunehmen, dass bis zum Anpfiff des ersten Matches rote (und andere) Farbtupfer an Balkonen exponentiell zunehmen werden – dieser neuartige (?) Brauch sich rasend schnell durch die Agglo zu verbreiten.

Wie Staatskarrossen

Der Renner in diesem Jahr sind aber ganz klar die Kleinstausführungen der Flagge, die man mit Plastic-Steckern ans Auto pinnen kann. Mindestens zwei müssen es schon sein, rein nur, um die Symmetrie zu wahren. Ich habe aber bereits ein Fahrzeug gesehen, dessen Besitzer wohl vier Chips-Packungen verdrückt und sein Auto gleich mit vier Fähnchen geschmückt hat. Auch hier wieder: Suberi Sach.

Alles für die Katz

Ich persönlich bin nicht so der Fahnen-Typ, zumal die Halbwertszeit der Flaggen dank den absehbaren Leistungen unserer Nati äusserst gering ausfallen wird. Klar, die Hoffnung stirbt zuletzt, doch unser Land ist nun einfach nicht der Ort, um eine erfolgreiche Fussball-Nationalmannschaft heranzuzüchten.

Einige Unbeirrbare akzeptieren die schmerzliche Wahrheit auch heute Anno Domini 2008 immer noch nicht – und versuchen mit den Fähnchen wohl, das Unterbewusste emotional zu überlisten. Nützen wird all das nichts.

Wir Europameister!

… Träumt weiter!

Um mir eine kluge Prognose über das Abschneiden unserer Mannschaft nicht aus den Fingern saugen zu müssen, kopiere ich kurzerhand den Text, den ich hier bereits anlässlich der Weltmeisterschaft 2006 zum Besten gegeben habe:

Wie immer wird unser Team auch dieses Jahr verbissen kämpfen müssen. Wenn wir weiterkommen, dann nicht auf Grund der (nicht existenten) Stärke als Fussballernation, sondern weil ungefähr 300 Faktoren eingewirkt haben, die nichts mit unserer Mannschaft zu tun haben. Also im Stile von „Wenn der Zweite in dem Spiel vier Goals macht, der Viertplatzierte aber mindestens ein Unentschieden herausholt und – ganz wichtig – Beni Turnheer im dritten Spiel in der vierzehnten Minute kurz das Bewusstsein verliert, ja dann kommen wir weiter“.

Quelle: Prognose Frankreich – Schweiz

Noch kürzer zusammengefasst: Andere Nationalmanschaften spielen sich dank ihrer gewohnten Stärke souverän durch alle Vorrundenspiele. Bei Köbis Jungs ist es aber immer ein enormes „gniet unes knorz“ mit vielen Dämpfern und noch mehr Stossgebeten, ohne dass wir jemals auf einen grünen Zweig kommen. Wir spielen immer derart schlecht, dass vom letzten Spiel alles abhängt und man diesen mit einem Torvorsprung gewinnen müsste, den nicht mal ManU gegen einen Dritt-Ligisten erzielen würde …

Tags: ,
Labels: Neuenegg, Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Samstag, 24. Mai 2008

Skandal: Die SVP wird nicht mehr beachtet!

Die finanzstarken grossen Verbände, die staatsbürgerlichen Organisationen: Sie schweigen. Wie die Parteien. Einbürgerung bewegt sie nicht. Im Kampf der Medien gegen Blocher markieren sie die desinteressierten Zuschauer.

Quelle: Beobachtungen zum Abstimmungskampf | WINKELRIED.INFO

Nichtbeachtung ist das Schlimmste, was der Polterpartei SVP passieren kann. Mangels Widerspruch bleibt die Medienmaschinerie stumm – niemand verschafft der „Volkspartei“ die nötige Plattform, um den Abstimmungskampf in die heisse Phase zu führen.

Ehrlich gesagt: Ich persönlich habe das Gefühl, dass wir momentan andere, grössere Probleme haben als Ausländer anstelle durch Gemeinderäte, Kommissionen oder Hand-Erheben an der Gemeindeversammlung durch geheime Urnenabstimmungen einzubürgern (und nachher von der EMRK noch eins auf Dach zu kriegen).

Daran vermögen auch die unzähligen „Ausländer-Kriminalität“-Werbungen in den Tageszeitungen nichts zu ändern.

Schlüer hat Recht: Irgendwie ist in diesem Abstimmungsmonat die Luft draussen, obwohl sich die gewieften Medien-Dompteure der SVP wirklich alle Mühe gegeben und alle Register gezogen haben. Früher hat das doch immer funktioniert?

Aber äbe: Vielleicht bin ich mittlerweile so richtig zu einem weltfremden Cüpli-Sozi mutiert, dass ich den Draht zu den wahren Probleme der Einwohner unseres Landes längst verloren habe … Und deshalb die Initiative mit 60 Prozent Ja-Stimmen angenommen wird.

Tags:
Labels: Politik, Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Donnerstag, 22. Mai 2008

Überlegungen zur Standortwahl der Firma Wander

Vor einigen Wochen eröffnete die Wander AG hier in Neuenegg ihre neuen Produktionsanlagen (die Medien berichteten). Damit ist sichergestellt, dass auch in den nächsten Jahren Ovomaltine, Caotina und Isostar aus meiner Wohngemeinde nach ganz Europa versandt werden.

Wie der Chef der Wander AG und der Produktionsleiter des Werks Neuenegg in ihrer Podiumsansprache darlegten, stand der Standort auf der Kippe. In Asien hätte man mit deutlich geringeren Kosten Ovo produzieren können. Doch schlussendlich fiel die Wahl dann doch zu Gunsten Neueneggs aus.

Begründet wurde dieser Entscheid in beiden Referaten eher schwammig; man verwies auf die „Swissness“ des Produktes, welche tief in den Konsumenten verankert sei: Von Schweizern für Schweizer gemacht. Dafür war sowohl Wander als auch die Mutterfirma, Associated British Food, mit ihrem äusserst jugendlich wirkenden und astreines British English sprechenden CEO, bereit, eine zweistellige Millionensumme in die Modernisierung des Werkes zu stecken.

Um dem Preisdruck aus Asien standhalten zu können, mussten die ganzen Arbeitsschritte deutlich automatisiert werden, was einen Stellenabbau zur Folge hatte (glücklicherweise abgefedert durch natürliche Abgänge).

Nun gut, ich lasse den Erklärungsversuch für die Standortwahl mit Swissness gelten. Doch in Überlegungen, die ich in den folgenden Tagen anstellte, kamen zwei andere wichtige Punkte zum Vorschein. Es bleibt fraglich, ob sie den damaligen Entscheidern tatsächlich bekannt waren oder nicht:

  • Kürzere Transportwege Klar kann man die Ovo-Dosen aus einem Werk in Südchina mit Frachtern in die Bestimmungshäfen um die halbe Welt herumschicken. Das ist aber zeitaufwändig und wird auf Grund steigender Erdölpreise auch immer ein teureres Unterfangen.
  • Energieversorgung Wer den Automatisierungsgrad des Werkes demonstriert erhalten hat, muss einsehen, dass der Ersatz von menschlicher Arbeitskraft durch Roboter einen erhöhten Energiebedarf zur Folge hat. Auch ist die Herstellung der Ovomaltine (Erhitzung, Trocknung, Verpackung) seit jeher energieintensiv (mit Strom Wärme zu produzieren – man schaue nur den Stromverbrauch von Waschmaschinen und Co. an). Könnte die Beibehaltung des Standorts Neuenegg nicht auch Ausdruck dafür sein, dass das Unternehmen eine seit Jahrzehnten zuverlässige und vergleichsweise billige Stromversorgung den Kohlekraftwerken asiatischer Länder vorzieht? Immerhin kann die Schweiz mit ihren Stauseen Strom erzeugen, ohne auf ausländische Importe angewiesen zu sein.

Nun, wir werden sehen … Auf jeden Fall kann ich also weiterin meine morgendliche „swiss made“ Ovi geniessen. Danke, Firma Wander!

Tags: ,
Labels: Energie, Neuenegg, Schweiz, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 20. Mai 2008

Wir ersaufen im Müll

„Wir sind eine Gesellschaft, die unglaublich viel Abfall produziert“, sagt der Psychoanalytiker Mario Erdheim. „Darüber regt sich niemand auf.“ Tatsächlich: Die Menge des jährlich in der Schwiez entsorgten Abfalls würde eine Lastwagenkolonne von rund 800 Kilometer Länge füllen. Heute sind es über fünf Millionen Tonnen, 1985 waren es erst 3.5 Millionen. […] Statt über weniger Abfall nachzudenken, wird bestraft, wer Müll liegen lässt.

Quelle: Der Beobachter, 10/2008, „Ruhe und Ordnung mit dem Eisernen Besen“, S. 35.

Tags:
Labels: Gesellschaft, Politik, Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Sonntag, 18. Mai 2008

Freiburger Kühe sind zäher als man denkt!

Der Letzte hiess Héron. Als der schwarz-weiss gefleckte Stier aus dem Freiburger Dorf Villaranon 1975 zur Schlachtbank geführt wurde, bedeutete dies in der Schweiz das Ende einer ganzen Rasse. Die typische Freiburger Kuh war von kanadischen Holstein-Kühen vollständig verdrängt worden.

[…] Der massige Vorderkörper, das trichterförmige Euter, der tonnenförmige Bauch, der rundliche Hinterkörper – alles wie bei den alten Freiburger Kühen.

[…] Die Freiburger war eine Dreinutzungs-Rasse: Sie wurde als Fleisch- und Milchkuh sowie als Zugtier eingesetzt.

Quelle: Ausgestorbene Schweizer Viehrasse wiederentdeckt (Schweiz, NZZ Online)

Tags: ,
Labels: Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Sonntag, 18. Mai 2008

Blochers Niedergang?

[…] Initiativgegner bemerkten, Blocher habe an rhetorischer Stärke eingebüsst; zeitweise habe er fahrig gewirkt.

Quelle: Streit um neue «Arena» nach der Rekord-Sendung (Schweiz, NZZ Online)

Er ist nicht mehr der Jüngste – und mit seiner Abwahl als Bundesrat im Dezember 2007 ist eindeutig der Lack ab … Ob Brunner die Lücke füllen kann?

Messmer ist überhaupt nicht davon überzeugt:

Er wird auch in fünf Jahren nicht über das hinauswachsen, was er derzeit ist: En Buurebueb, en glatte Siech, einer, der eigentlich lieber Viehhändler geworden wäre und zwar ein guter, wäre da nicht diese vermaledeite Politik dazwischen gekommen.

Quelle: SVP: Am Ende der Fahnenstange angelangt

Labels: Medien, Politik, Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Samstag, 17. Mai 2008

Blocher vs. Schlumpf

Na dann habe ich ja bei der Besichtigung der Saidef, dem vorzüglichen Apéro riche (mit viel Gemüse!) und dem anschliessenden Abendessen nichts wichtiges verpasst …

Doch zur allgemeinen Abkühlung der Gemüter lässt sich nach der «Arena»-Sendung festhalten: Eveline Widmer-Schlumpf ist noch in der SVP, Christoph Blocher ebenfalls, und weder sie noch er sind handgreiflich geworden.

Quelle: Für «das Bild des Jahres» reichte es nicht – Schweiz – Tages-Anzeiger

Was während der Sendung völlig un-Weltbewegendes vor sich ging, liest man am Besten im Artikel Widmer-Schlumpf war am lockersten nach …

Winkelried stellt in Live-Bloggen zur Arena eine andere Sichtweise dar – doch im Zweifelsfalle halte ich mich dann doch an die „offizielle“ Version des Tagis.

Labels: Medien, Neuenegg, Politik, Schweiz

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 16. Mai 2008

Exekutiert die Academy!

Ein Mail, das gestern in meiner INBOX eintraf und ich 100-prozentig als Spam einstufe (ich hab der Firma meine E-Mail-Adresse nie bewusst übermittelt), darf von Gesetzes wegen nicht Spam sein – sagt der Versender:

Hinweis zu Artikel 3 des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG): Diese e-Mail wurde Ihnen nach der manuellen Erfassung Ihrer Adressdaten in unserer Datenbank zugesandt. Sie kann also nicht als Teil einer Massenwerbung aufgefasst werden und verletzt somit Artikel 3 des UWG nicht.

Quelle: Mail der Academy for Best Execution für ein Weiterbildungs-Seminar „Strukturierte Produkte“ vom 18. Juni 2008 Zürich

Abgesehen davon: Solche Scheiss-Namen („Academy for Best Execution“) entstehen, wenn man deutschsprachige Marketing-Fritzen frisch vom gerade abgeschlossenen BWL-Studium weg Firmennamen austüfteln lässt – und zwar auf englisch, da dies heutzutage ja äusserst professionell klingt.

Ich jedenfalls verstehe unter „Best Execution“ nicht „Ausführung“, sondern „Exekution“, also das organisierte Töten von Leuten (meist Gefängnisinsassen in den USA) mit Strom oder Gift.

Tags: , , ,
Labels: Funny, Schweiz, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen