Archiv ‘Wirtschaft’

Dienstag, 12. August 2008

Wer kann verlässt die UBS

Zudem will die UBS im Personalbereich sparen. Das Unternehmen kündigte an, rund 5500 Stellen zu streichen – davon 1500 in der Schweiz. Im vergangenen Quartal sind demnach bereits rund 2400 Arbeitsplätze weggefallen. Besonders betroffen ist dem Vernehmen nach das Investmentbanking.

Quelle: Finanzkrise: UBS verbucht Millionenverluste und streicht Stellen – Wirtschaft – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

Wie mir ein Bekannter kürzlich erzählte, sind Bänkeler mit „Fronterfahrung“ (also sogenannte Kundenberater) auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt derzeit äusserst gefragt. Für die Back-Office-Mitarbeiter, die mit ihren Excel-Sheets all die schönen (aber unbrauchbaren) Risikoabwägungen berechnet hätten, interessiere sich momentan hingegen kein Schwein.

Marktwirtschaftlich ist klar, wie diese Entwicklung enden wird: Diejenigen, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind, werden abspringen und den Wechsel nutzen, um den beruflichen Aufstieg voranzutreiben und selbstverständlich auch eine Lohnerhöhung durchzusetzen. Diejenigen, die im Back-Office sitzen, werden sich bei ihrem Apotheker Anti-Depressiva im Monats-Abo holen gehen, um die Bekanntgabe der nächsten Quartalsergebnisse ohne Angstzustände überleben zu können.

Da auch mein Bekannter zu den Erstgenannten gehört, hat er es sich nicht zweimal überlegt und ist vor kurzem von der UBS zu einer anderen schweizerischen Grossbank übergelaufen.

Mit den Kundenberatern auch die Kunden

Die schlechten Ergebnissen der vergangenen Monate haben das Vertrauen der Kunden in die UBS erschüttert. Die Vermögensverwaltung der Schweizer Bank musste im zweiten Quartal einen Netto-Geldabfluss von 17,3 Mrd. Franken (10,7 Mrd. Euro) hinnehmen.

Quelle: FTD.de – Neue Verluste bei der UBS: Reiche Privatkunden ziehen Milliarden ab – Finanzdienstleister

Er erwähnte zudem, dass Kunden ihr Geld eigentlich nicht einer Grossbank, sondern ihrem Kundenberater anvertrauen. Der Berater ist der ausschlaggebende Faktor. Verlassen diese die UBS, so wechseln die (von dessen Qualitäten überzeugten Kunden) über Kurz oder Lang zur neuen Bank. Neben den am Ende eines jeden Quartals bekannt gemachten Horrormeldungen von der UBS wird dies sicherlich mit ein Grund für den respektablen Geldabfluss sein.

Ob das so wirklich stimmt, kann ich nicht sagen (mit meinem läppischen „Vermögen“, das diesen Namen gar nicht verdient, habe ich es jedenfalls nicht zu einem persönlichen Kundenberater geschafft).

Mal schauen, wie das mit der UBS weitergeht. Ich habe ein schlechtes Gefühl in der Magengegend …

Tags: , ,
Labels: Arbeit, Schweiz, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Montag, 11. August 2008

Taumelnde Riesen?

Yes, China has become the world’s factory. But if the world’s leading shopper [USA] is shopped-out and busted, this might not be much of an advantage.

Quelle: Clusterfuck Nation by Jim Kunstler : Shoulder Season

Tags:
Labels: USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Montag, 11. August 2008

Inflationsblinde

Vor allem bei festen Brennstoffen und Mineralölerzeugnissen gab es einen Preisschub – sie kosteten im Juli im Großhandel satte 30,8 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor. Getreide, Saaten und Futtermittel wurden um über 18 Prozent teurer. Erze, Eisen und Stahl verteuerten sich um fast 16 Prozent.

Auch bei vielen Lebensmitteln lagen die Werte im zweistelligen Prozentbereich: Obst, Gemüse und Kartoffeln kosteten im Juli etwa 13,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Milch, Milchprodukte, Eier, Speiseöle und Nahrungsfette 13,2 Prozent mehr. Bei Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze erhöhten sich die Preise um 12,7 Prozent.

Insgesamt lagen die Preise damit um 9,9 Prozent über den Werten des Vorjahresmonats. Das war die höchste Jahresteuerungsrate seit November 1981. Damals waren die Preise innerhalb eines Jahres um zehn Prozent gestiegen.

Quelle: Düsteres Omen: Großhandelspreise steigen wie seit 27 Jahren nicht mehr – Wirtschaft – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

Dies so als Gegenpunkt zu der Auffassung drüben bei Winkelried: „Inflation? Welche Inflation?!“

Gelungen finde ich angesichts des obigen Ausschnittes folgende Worte der Wirtschaftsexperten aus Zug:

Ökonomisch gesehen ist die Inflation also nur zu einem kleinen Teil auf die Erdölpreise zurückzuführen. Fakt ist, dass die meisten Wirtschaftssubjekte ihre Preise erhöhen. Als Rechtfertigung geben sie alle unisono die Erdölpreise an, weil das jeder an der Tankstelle sieht und die Medien – Journalisten sind nun mal nicht die intelligentesten – dies einfach ungeprüft nachplappern.

Würde der Konsument diese Behauptungen konsequent in Frage stellen, wäre die Inflation nicht halb so hoch. Dazu braucht es aber Medien, die richtig informieren.

Quelle: Geschwatze Inflation

Die SPIEGEL-Redakteure jedenfalls geben nicht „unisono“ den gestiegenen Erdölpreis als Grund für die Inflation an. Wie man sieht, haben sich Rohstoffe und Nahrungsmittel verteuert.

Was Winkelried zudem nicht schnallt: In (fast) allen Produkten steckt Erdöl drinne! Natürlich nicht physisch, aber in Form von Arbeitsleistung (bspw. Bagger, die Erze abgraben. Oder Traktore, die Felder mit Kunstdüngern vollpumpen, die wiederum mit Hilfe von Erdöl hergestellt wurden)

Tags: , , ,
Labels: Blogosphäre, Energie, Medien, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 8. August 2008

Bodenpreise halbiert?

sein Unternehmen sei bereit, bis zu 2 Mrd. Pfund für den Erwerb des Flughafens auszugeben. Er sei im übrigen sicher, dass Ryanair den Flughafen besser führen könne als BAA. Nach einer Übernahme wolle er eine zweite Landebahn und ein zweites Terminal in Stansted bauen und die Landegebühren halbieren. Damit solle die Zahl der Passagiere von derzeit 24 Millionen auf 40 Millionen pro Jahr gesteigert werden. Stansted ist Ryanairs Hauptdrehkreuz.

Quelle: FTD.de – Übernahmeplan: Ryanair rechnet Kauf von Stansted durch – Handel + Dienstleister

Gute Sache. Mit solchen Aussagen hat Ryanairs CEO die Boden- und Wohnungspreise in Stansted über Nacht wohl mehr als halbiert.

Tags: , ,
Labels: Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Freitag, 8. August 2008

Die unsäglichen US-Inflationszahlen

Guantanamo-style torture of the inflation statistics by government economists over the years have permanently rendered the official inflation statistics almost meaningless, at least when viewed in a historical context.

Quelle: The Case Against Investing in Gold :: The Market Oracle :: Financial Markets Analysis & Forecasting Free Website

Tags:
Labels: Funny, USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Mittwoch, 6. August 2008

Ryanair pokert hoch

Topp, die Wette gilt!

der für seine flotten Sprüche bekannte Manager begegnet den Problemen mit unerschütterlichem Optimismus – und kalkuliert dabei äußerst riskant. Der Ölpreis „wird wieder unter 100 Dollar sinken, weil die Nachfrage zurückgeht. Es gibt keine Ölknappheit“, sagt er.

Quelle: Trotz Mega-Krise: Ryanair-Chef O’Leary will bis zu 400 Flugzeuge kaufen – Wirtschaft – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

Tags: ,
Labels: Energie, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Mittwoch, 6. August 2008

Wann sind die USA nicht mehr kreditwürdig?

1 Jahr? 5 Jahre? 15 Jahre?

Let me fast-forward to the final, fatal stage of this cancer, the stage we must avoid at all costs. Let me take you to the day, however unlikely that day is, when it could spread to the U.S. government itself, when investors all over the world can no longer trust the debt of the United States Treasury Department.

[…] never forget: Millions of investors, mostly overseas, have put their faith in U.S. government securities. They’ve loaned you their money because they trusted you , the U.S. Treasury Department. If you turn around now and pour their money down the bottomless pits we talked about today — Fannie and Freddie, GM and Ford, major banks — what do you think their reaction will be?

Quelle: US Financial System in Crisis as Government Hides the Truth to Prevent Bond Market Panic :: The Market Oracle :: Financial Markets Analysis & Forecasting Free Website

Labels: USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 5. August 2008

Hybrid-Autos: Batterie ist Schlüsseltechnologie

Der amerikanische Zulieferer Cobasys kann die für den Wagen benötigten Nickel-Metallhydrid-Batterien nicht liefern – deshalb hat Daimler einen Rechtsstreit mit Cobasys begonnen.

Quelle: Hybrid-Geländewagen: Daimler verklagt Batterielieferanten – Wirtschaft – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

An diesen Auto-Batterien wird sich der Westen noch die Zähne ausbeissen. Eine lange Lebensdauer und eine grosse Speicherkapazität ist gefordert – mit gleichzeitig möglichst geringem Gewicht. Ah, und billig sollte der Klotz auch noch sein.

Mal schauen, ob die Ingenieure dies gebacken kriegen. Für Spekulanten ist der Fall klar: Batterie-Hersteller analysieren und danach gezielt investieren. Damit lässt sich in den nächsten Jahren ein Heidengeld verdienen.

Tags: , , ,
Labels: Wirtschaft, Wissenschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Sonntag, 3. August 2008

Bald ist finanzieller Judgement Day

Derweil bleibt zu befürchten, dass die Anleger den Grund für die kräftigen Gewinnsteigerungen über die vergangenen Jahre immer noch nicht ganz erfasst haben: Während die Globalisierung Preise und Löhne im Westen gedämpft hat, haben vor allem die angelsächsischen Länder und Spanien weit über ihre Verhältnisse gelebt und somit für Nachfrage gesorgt. Nun aber geht es dort an die Tilgung der Schulden, während die Kosten in den Schwellenländern steigen.

Quelle: FTD.de – Das Kapital: Trügerische Ruhe an den Aktienmärkten – Marktberichte Aktien

Tags:
Labels: Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Sonntag, 3. August 2008

Macht der freie Markt Entwicklungsländer verwundbarer?

The situation in many developing nations is desperate in part because the International Monetary Fund, under the “Washington consensus,” required them to give up their subsistence agriculture in favor of crops raised for export by agribusiness, while the people who once supported themselves on family farms have had to migrate to urban slums. The Western corporate-owned press calls it “free market reforms.”

Quelle: Fake Inflation Statistics and the New World Order Heralds Class Warfare :: The Market Oracle :: Financial Markets Analysis & Forecasting Free Website

Tags: ,
Labels: Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen