Posts Tagged ‘Drosten’

Donnerstag, 11. Februar 2021

Der tägliche Pandemie-Wahnsinn in Schlagzeilen gepresst

Eines ist klar: Bald zwölf Monate nach dem ersten SARS-CoV-2 positiven Test in der Schweiz haben sie* endgültig nicht mehr alle Tassen im Schrank:

Quelle: Jetzt kommt die Variante der britischen Mutation

Quelle: Forscher entdecken Mutation der britischen Variante

*) Der politisch-wissenschaftlich-mediale Komplex, gefangen in einem für sie virtuous (aus meiner Sicht: vicious) cycle (Definition (engl.).

Drosten hatte recht: Das sieht nicht gut aus. Aber nicht auf die Pandemie bezogen, sondern auf den Komplex.

Ah, einen habe ich noch (auf Twitter entdeckt):

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Dienstag, 22. Dezember 2020

MUTATION!!!

Nachtrag

Vincent Racaniello erläutert ruhig und sachlich, was in der Geschichte wirklich Sache ist. Das Ganze beginnt mit einem Tadel gegen Apoorva Mandavilli, welche einen reisserischen New York Times-Artikel zum Thema verfasst hat. Gegen Schluss des Videos nimmt er dann noch die Unwissenschaftlichkeit von NERVTAG ins Visier und spricht PCR-Tests ab, Infektiosität zu diagnostizieren — wenn es sogar Vincent „den Deckel lüpft“, muss das was heissen:

Ganz wichtig: Begriffe!

  • isolates
  • mutations
  • variants
  • strains

Überarbeiteter Text

(Nachdem ich Vincents Video geschaut habe, habe ich den Text wo fehlerhaft angepasst)

Fast seit Anbeginn der Pandemie folge ich Richard Neher und Emma Hodcroft auf Twitter (Genau der Neher, der die diesjährige Goldene „Nostradamus“ Himbeere erhält).

Deshalb kenne ich Nehers Datenset auf der Website Nextstrain schon seit dem Frühjahr 2020. Kann man ganz doll mit rumspielen und sehen, welche sog. „Variants“ des Virus mit Genom-Mutationen wann und wo aufgetaucht sind, und wohin sie sich während der „Pandemie“ weltweit verteilt haben.

Die Schweizerische Journalistenelite — sprich die Besten der Besten — scheint erst jetzt entdeckt zu haben, dass SARS-CoV-2 ganz viele verschiedene Varianten aufweist. Gemäss Vincents Video wurden seit der Entdeckung von SARS-CoV-2 bis Oktober 2020 über 12’000 Mutationen in über 90’000 „isolates“ (dt. einzelnen Virenspezimen, die in Infizierten isoliert wurden) festgestellt.

Notabene: Von „strains“ (dt. „Stämme“) von SARS-CoV-2 würde man dann sprechen, wenn Virus-Varianten (im Menschen!) neue biologische Eigenschaften entwickeln. Vincent sieht bei SARS-CoV-2 noch keine „strains“. Das ist höchstens verwirrend, als dass Nehers Web-Applikation auf nextstrain gehostet wird.

Da aber „Mutation“ viel, viel gefährlicher tönt als „Variante“ (und zu deutlich mehr Klicks führt), ist die Print- und Online-Presse in Kalenderwoche 52 ausgeflippt: Nun enthält jede zweite Schlagzeile den Begriff „Mutant“ oder „Mutation“.

Christian Drosten dachte sich gestern, dass er dem noch einen draufsetzen sollte, und setzte folgenden Tweet ab:

Merkt euch:

Das sieht leider nicht gut aus.

Der Laie denkt sich vermutlich eher das:

Drosti ist mittlerweile zurückgerudert:

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Donnerstag, 17. Dezember 2020

Ist Drosten angezählt?

After careful consideration, our international consortium of Life Science scientists found the Corman-Drosten paper is severely flawed with respect to its biomolecular and methodological design. […] Considering the severe errors in design and methodology of the RT-PCR test published by “Eurosurveillance”, this raises the concern whether the paper was subjected to peer-review at all.

Quelle: Retraction request letter to Eurosurveillance editorial board

Ich zähle 4 Professoren und 20 Doktoren, die den Retraction Request unterzeichnet haben.

Aber vermutlich alles irrwandelnde Individuen, die vom rechten Pfad abgekommen sind. Alles Häretiker, die das Wort Drostens Gottes anzweifeln!

PS: Wer in den letzten Monaten nicht komplett geschlafwandelt ist, hat dieses Video garantiert schon ein-, zweimal gesehen:

Vollversion:

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Donnerstag, 17. Dezember 2020

Drosten & Kollegen: „Risikogruppen UNSCHÜTZBAR!“

Wir weisen erneut darauf hin, dass die Risikogruppen viel zu zahlreich, zu heterogen und zum Teil auch unerkannt sind, um aktiv abgeschirmt werden zu können. […] De facto sind also weite Teile der Bevölkerung in Deutschland den Risikogruppen zuzuordnen. Dementsprechend ist eine allein auf diese Gruppen abzielende Abschirmungsstrategie in der Realität weder umsetzbar noch ethisch vertretbar.

Quelle: 16.12.2020: AKTUELLE ERKLÄRUNG DER GFV (PDF)

„Die Wissenschaft“ hat gesprochen, keine Widerrede, basta!

Ich habe hier vor zwei Tagen bereits gezeigt, wo über 90 Prozent der Todesfälle auftreten: Bei den Über-70-Jährigen:

Aus meiner (naiven Laien-)Sicht haben wir hier doch einen extrem markanten Cluster, und die Risikogruppe hinter diesem Cluster kann klar abgegrenzt werden: Jahrgang 1950 und älter, mit besonderem Fokus auf Jahrgang 1940 und älter.

Advocatus Diaboli Aeby: Hat schon jemand aus Politik und der Task Force nur eine Sekunde an eine Ausgangssperre für diese Altersgruppe gedacht? Und wehe, es schreit mir gleich ein schweizweiter Lockdown-Befürworter oder ein Skigebiet-Schliesser etwas von „Verhältnismässigkeit“ ins Ohr …

20min stellt eine ähnliche Frage: Könnten disziplinierte Senioren den Lockdown verhindern?: Rund 80 Prozent der Covid-Patienten in den Spitälern sind älter als 60 Jahre. Der Kanton Tessin verlangt eine «Sensibilisierung» der älteren Bevölkerung.

Ein Sprecher von Pro Senectute opponiert im Artikel vehement gegen solche Gedankenspiele:

Gegen Massnahmen, die nur die Freiheit der Senioren einschränken, ist Peter Burri von Pro Senectute: «Das Virus kennt keine Altersgrenze. Eine Ausgangssperre für über 65-Jährige wie im Kanton Uri im Frühjahr ist falsch. Wir dürfen niemanden aufgrund des kalendarischen Datums komplett aus dem öffentlichen Leben verbannen, um neue Massnahmen abzuwenden.»

Drüben beim Blick spricht EWS zum selben Thema und kommt — als Präsidentin von Pro Senectute — erstaunlicherweise zum selben Schluss: Geht nicht, darf man nicht, wie kann man nur! Stattdessen:

Es braucht jetzt Einschränkungen von allen, ansonsten wird die Situation noch schlimmer.

Somit verbleiben noch zwei Möglichkeiten:

  1. Alle, vom Baby bis zum Hundertjährigen, einsperren (Lockdown), obwohl Leute wie ich (40-jährig, keine Vorerkrankungen) vermutlich eine höheres Risiko habe, beim Duschen auszurutschen und zu sterben, als dass mich SARS-CoV-2 hinraffen würde
  2. Wir fahren weiter wie bisher, und schauen zu, wie die Todesbalken der Alterskategorien 70-79 und Ü80 weiterhin in den Himmel wachsen

Nebenbei: Schwangere?!

Ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf ergibt sich z.B. bei Übergewicht, Diabetes, Krebserkrankungen, einer Niereninsuffizienz, chronischen Lungenerkrankungen, Lebererkrankungen, Schlaganfall, nach Transplantationen und nach ersten Erkenntnissen auch während einer Schwangerschaft.

Quelle: 16.12.2020: AKTUELLE ERKLÄRUNG DER GFV (PDF)

Spannend! Wie viele der Über-70-Jährigen, die SARS-CoV-2 positiv getestet gestorben sind, waren wohl schwanger?

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Samstag, 31. Oktober 2020

Dem Lockdown-Mob entgegenhalten

Vor einigen Stunden ist ein fantastischer Artikel im Bund erschienen: Mit dem Coronavirus leben. Die Schweiz ist das neue Schweden. Das macht Hoffnung.

Die Möglichkeit eines Circuit Breakers – eines strengen Kurz-Lockdown – wurde zwar auch in der Schweiz zwischenzeitlich diskutiert. «Wenn Sie danach aber ohne weitere Massnahmen in die alte Übertragungssituation zurückkehren, sind Sie nach drei Wochen wieder in derselben Situation», sagt Tanner. Bloss kein Jo-Jo-Effekt. […]

Mitigation heisst: Die Folgen der Epidemie werden gemildert, indem man etwa Risikogruppen speziell schützt. Das Gegenteil davon wäre Containment: So heisst die Strategie, deren primäres Ziel eine Eindämmung der Epidemie ist. Man könnte auch sagen: Die Schweiz versucht, mit dem Virus zu leben. […]

So sagte der österreichische Infektiologe Franz Allerberger, Leiter der Abteilung für öffentliche Gesundheit bei der staatlichen Agentur Ages, in einem Radiointerview: «Jeder von uns wird das Virus früher oder später kriegen, ausser er stirbt vorher.» […]

Viele Virologen und Epidemiologen distanzieren sich davon. Es ist ein Konflikt, wie ihn die Schweiz auch kennt. Er lässt sich, stark vereinfacht, auf die Formel herunterbrechen: die Praktiker gegen die Theoretiker. […]

Für Marcel Tanner von der Corona-Taskforce ist es nichts als verständlich, dass Forscher und Hausärzte einen anderen Blick auf die Dinge haben: «Der eine modelliert an seinem Computer, was passieren könnte, wenn sich das Virus ungehindert ausbreitet. Und der andere sieht seinen Patienten, dem das Ausharren in der Zweizimmerwohnung psychisch stark zusetzt.» […]

Wir sind jetzt acht Monate lang Team Theoretiker gefolgt, davon ein Monat lang mit Lockdown. Die Podcaster und zwanghafte Twitterer hatten ihre Chance. Es wird Zeit, dass Team Praktiker übernimmt.

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Samstag, 17. Oktober 2020

Binswanger fordert uns zu uneingeschränktem Wissenschaftsgehorsam auf

“Wir verfügen über hervorragende Wissenschafts­einrichtungen und über Forscherinnen, die zwar ganz bestimmt nicht allwissend sind, die aber ihre Erkenntnisse immer umsichtig und verant­wortungsvoll in die Debatte getragen haben. Warum werden sie nicht gehört?”

Quelle: Schluss mit dem Corona-Nonsens!

Aha. Meines Wissens sind „die“ Wissenschaftler seit Anfang 2020 auf Dauersendung, und tragen ihre Erkenntnisse „immer umsichtig und verantwortungsvoll“ in die Welt hinaus. Einige Beispiele?

Quelle: Forscher ist vorsichtig optimistisch

Lockdown eine Woche später hätte über 6000 Opfer mehr gefordert

Laut einer Modellrechnung der Uni Bern wären rund 1600 Leben gerettet worden, hätte der Bundesrat die Schweiz sieben Tage früher stillgelegt. Eine Woche später und die Spitäler wären überlastet gewesen. […] Christian Althaus, Epidemiologe der Universität Bern, ist dieser Frage nachgegangen.

Quelle: Berner Studie zu Corona-Massnahmen

Etwas anders sieht es ein emeritierter Professor, bei welchem ich seinerzeit (in grauer Vorzeit) die Einführungsvorlesung Politikwissenschaften besucht habe:

“Und so kamen Wissenschaftler mit anderen Fachbeurteilungen – vor allem auch kritische Volkswirtschafterinnen oder Juristen – gegenüber den meinungsführenden Virologen und Epidemiologen nicht zum Zug: Diese dominierten die Problemdefinition der Pandemie nicht nur zu Beginn des Prozesses, sondern auch während des gesamten Krisenmanagements. Das gab einer ebenso alten wie falschen Idee neuen Auftrieb: Dass «die» Wissenschaft die eine, richtige, gar einzig richtige Antwort auf neue Fragen finde.”

Und an die Adresse der Binswangers in den Redaktionsstuben:

“Die einseitige Medien-Berichterstattung samt den Versuchen, Kritiker insgesamt als «Verschwörungstheoretiker» zu denunzieren, ist unverzeihlich. Sie verletzt die Medien-Grundsätze der Unabhängigkeit wie des «audiatur et altera pars».”

Quelle: Wissenschaftler sollen zu den Grenzen ihres Wissens stehen

Den Kommentaren nach zu urteilen wünschen sich die meisten Republik-Leser das von Binswanger herbeifabulierte Coronistan herbei.

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Samstag, 13. Juni 2020

NZZ Standpunkte: Medizin-Ethik in der Corona-Pandemie

Leben und sterben mit Covid-19 – Wie schaffen wir das?

Die knapp einstündige Sendung wurde mir von einem Bekannten empfohlen. Ich habe sie mit youtube-dl heruntergeladen und dann während dem Rudertraining mit dem Mediaplayer Infuse 6 auf meinem iPad mit 1.75-facher Geschwindigkeit geschaut (meiner Meinung nach die Mindestgeschwindgkeit, die man wählen sollte — mehr Zeit ist das Gespräch nicht wert).

Was ich mitgenommen habe:

  1. Eine Patientenverfügung ist eine äusserst gute Sache und sollte in gesunden und unbeschwerten Zeiten verfasst und mit dem Partner und einem (geschulten?) Arzt besprochen werden.
  2. Das radikale Besuchsverbot in Alters- und Pflegeheimen war ganz klar ein Fehler des Bundesrats und des BAG (aus meiner Sicht: einer von vielen). Es war wissenschaftlich nicht rechtfertigbar, und hat viel Leiden ausgelöst (ein Corona-Kollateralschaden mehr).
  3. Generell sollten deutlich mehr evidenzbasierte Entscheide gefällt werden, ein Mittel dabei sei der „Rapid Review“ von wissenschaftlichen Artikeln.
  4. Eine breit abgestützte Task Force sofort einberufen. Meine Ergänzung: Bitte lasst die Viro- und Epidemiologen mit narzistischen Persönlichkeitsstörungen aussen vor. Mir scheint es als gäbe es eine sehr starke Korrelation zwischen der Berufswahl und der Geilheit auf Medienauftritte.
  5. Sterbenskranke Ärzte ziehen es vor, nicht im Spital zu sterben, sondern zu Hause (Palliativmedizin). Das sind die Experten, haben viele auf dem letzten Weg begleite — und genau das sollte uns zu denken geben.

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