Archiv März 2006

Freitag, 24. März 2006

Microsoft, Microsoft … *tz*

Zuerst müsst ihr eingestehen, mit Windows Vista nicht rechtzeitig fertig zu werden und verschiebt die Produktveröffentlichung (für Heimanwender) ins nächste Jahr. Anstelle „late 2003“ wird Vista voraussichtlich mehr als drei Jahre später als geplant veröffentlicht. Bis zu besagtem Januar wird niemand das neue Windows benutzen, da Unternehmen, die bereits im Oktober 2006 auf Vista zugreifen könnten, sich normalerweise hüten, Microsoft-Betriebssysteme vor dem Erscheinen des ersten Service Packs in den produktiven Einsatz zu entlassen. Und wer es trotzdem tut – Gott stehe euch bei.

Einen Tag später verschiebt man auch die Veröffentlichung von Office 12 2007 nach hinten und kündigt einen Umbau der Betriebssystemsparte an. Ein weiters Zeichen mehr, dass Microsoft zur Zeit grosse Probleme hat, und diese in den nächsten Monat noch grösser werden könnten.

Das mit der Firma seit längerem etwas nicht stimmt, veranschaulicht folgende Microsoft-Dokumentationssendung in BBC-Qualität:

Okey, Apple muss sich nicht verstecken, hat die Firma in ihrer knapp 30-jährigen Geschichte (am 1. April ist es soweit – kein Scherz) auch einige Glanzszenen produziert:

Via: The History of Microsoft

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Freitag, 24. März 2006

Regierungsratskandidaten in Laupen


Regierungsratskandidaten in Laupen
Originally uploaded by emeidi.

Heute Donnerstag-Abend war ich in Laupen und wohnte einer Wahlkampf-Veranstaltung für die kommenden Regierungs- und Grossratswahlen bei. Alle neun RegierungsratskandidatInnen standen sich selber, dem Moderator Otto Zutter (Berner Zeitung) und schlussendlich auch uns Politikinteressierten Red‘ und Antwort.

Konkurrenzkampf

Auf die Frage meines Vaters, ob Wirtschaftsförderung bedeute, dass Gemeinden sich untereinander mit Steuervergünstigungen etc. die Unternehmen abjagen, gab es interessante Voten. Denn schliesslich möchte man sich nicht nur gegenseitig die Arbeitsplätze abjagen, sondern auch neue schaffen. Da waren sich alle einig.

(Aus meiner Sicht) Die Bombe platzen liess darauf Eva Desarzens (Boll, FDP), ihreszeichen doktorierte Historikerin (wir sind halt doch noch zu etwas nütze). Die FDP, die sonst doch immer den Wettbewerb über alles lobt und als Allheilmittel sieht, worauf Lahme plötzlich Weltmeister über 100-Meter werden – sie als Mitglied dieser Partei schlug vor, Steuern juristischer Personen auf kantonaler Ebene einzufordern. Unternehmen könnten in unserem schönen Kanton also hinziehen wo sie wollten – sie bezahlten überall denselben Steuersatz. Der Anreiz, alle paar Jahre in neue Gemeinden zu ziehen und dabei individuelle Steuerermässigungen auszuhandeln, entfiele.

Den Nuggi jagte es mir aber endgültig raus, als selbst Urs Gasche (Fraubrunnen, SVP) (ausgerüstet mit einem ständig blinkenden Smartphone) vorschlug, die Steuern nicht nur ausschliesslich in der Wohnortsgemeinde, sondern auch in der Gemeinde zu entrichten, in der der Arbeitsplatz liegt. So, wie Gasche ausführte, würde es einem Herr Ospel (nicht explizit beim Namen genannt) dann eben rein gar nichts mehr bringen, wenn er sich in den steuergünstigen Kanton Schwyz absetzen würde. Einen Teil seiner Steuern würde er weiterhin an seinem Arbeitsort, wohl also in Basel oder Zürich, entrichten. Als anderes Beispiel wurde auch eine Person erwähnt, die in Bern arbeitet, aber im steuergünstigeren Kanton Aargau wohnt und so jährlich 10’000 SFr. sparen könne. Auch ein solches Verhalten würde durch eine Revolution des Steuersystems keinen Profit für den Einzelnen mehr einbringen.

Liebe Leute – folge ich diesen Erläuterungen und skaliere sie auf eine höhere Ebene, handelt es sich hierbei ganz und gar um eine Absage an ein heterogenes Steuersystem, das sich aus 26 Kantonen zusammensetzt …

Auslaufmodell Kanton

Spät kam es, aber umso mehr erfreute es mich, dass quer durch die ganze Parteienlandschaft Personen das heutige förderale System der 26 Kantone in Frage stellen. Für einmal denken Politiker nicht nur an die nächste Legislatur, sondern über ihren eigenen Nasenspitz hinaus, in die Zeit, in der ich noch lebe, die Alt-Regierungsräte dann wohl aber zu Grabe getragen werden.

Natürlich geschieht die Abkehr von den Kantonen nicht über Nacht – es begeistert mich aber, dass sich langsam, aber sicher der Mut breit macht, althergebrachte Gebilde in Frage zu stellen. Leider im typisch schweizerischen Tempo – aber he, immerhin macht sich überhaupt einmal jemand Gedanken darüber.

Feinheiten

Sind Personen derart der Öffentlichkeit ausgeliefert wie die Kandidaten, erlaube ich mir immer wieder, auf Nebensächlichkeiten zu achten. Heute Abend beispielsweise auf die Fussbewegungen. Mit Blick auf das Gefuchtel oder eben die Totenstarre unter dem Tisch erkennt man sehr genau, wer angespannt, und für wen das ganze „a piece of cake“ ist. Auch die Schuhmodelle sind nicht ohne: Egger-Jenzers Cowboy-Stifeli hatten es mir ganz besonders angetan *grins*

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Donnerstag, 23. März 2006

Party-Photographen abwerben?

Eigentlich freuen wir uns ja über Mitbewerber, oder solche welche es gerne sein würden. Sie spornen uns an, noch besser zu werden und hart für unsere treuen Lautundspitz Fans zu arbeiten! Doch wenn ein „Filmlidrüller“ plötzlich auf die Idee kommt, kurzerhand einfach alle unsere Fotografen anzuschreiben und versucht abzuwerben, dann finden wir das nicht nur ethisch bedenklich, sondern, da er das ganze noch über Lautundspitz.ch gemacht hat, einfach nur noch dämlich!

Quelle: Lautundspitz Newsletter 12/2006, 23. März 2006.

Sorry, wenn es wieder einmal so weit ist: Da stecken doch nicht etwa die von Partyguide dahinter, oder?

Sobald ich von Lautundspitz mehr über diese Story erfahre, poste ich meine Erkenntnisse hier.

Nachtrag: Doch nicht. Das kommt halt davon, wenn man den PG-Reflex schon fest einprogrammiert hat. In Tat und Wahrheit war es ein findiger Kopf von Videooo.ch:

Video ist keine Konkurrenz zu Partyfotos, sondern ein neues, spannendes Medium. Wir suchen
dringend Leute, die Lust haben, hin und wieder auch mit einer Profi-Videoausrüstung aus Zürich,
Bern, Basel, Luzern oder der Ostschweiz von der Partyszene zu berichten. Falls Du jemanden
kennst, der sich für Video interessiert, freue ich mich über ein Mail an team@videooo.ch
Bernhard Seiffert, Gesamtleitung videooo.ch

Quelle: Mail von Saxer an Mario Aeby, 23. März 2006.

Jungs, sorry, aber das will kein Mensch. Es gibt zwar auch Videodokumente von eMeidi ausser Rand und Band – aber daraus gleich einen abendfüllenden Spielfilm zu produzieren? Näää. Mal schauen, ob sich das Konzept – analog zu Handy-TV – dennoch durchsetzen wird …

Demnächst in einem Kino in Ihrer Nähe:

Foto-Wars!

Wie kürzlich ein unerkannt bleibender Kenner der Party-Photographen-Szene süffisant im Gespräch mit bemerkte:

Wenn 50% unserer Photographen nicht mal ihre Kameras bedienen können, wie sollen Sie je von RSS gehört haben?

Dennoch: Ist das Party-Photographen-Handwerk derart kompliziert, dass man nicht etwa neue Leute mit ihrem Aldi-Kompaktkameras anwirbt (O-Ton: Blitz? Für was brauch‘ ich mitten in der Nacht einen Blitz?), sondern der Konkurrenz die Leute „abzugrasen“ versucht?

Komische Welt … *kopfschüttel*

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Mittwoch, 22. März 2006

Hübsche Politikerinnen

Sie sind rar gesät, hier aber meine kleine persönliche Auswahl an Politikerinnen, die nicht nur politisieren, sondern dazu auch noch hübsch sind. Inspiriert durch die Entmachtung Masonis:

Marina Masoni (TI, FDP)

Quelle: Masoni teilweise entmachtet

Pascale Bruderer (AG, SP)

Quelle: Pascale Bruderer

Offizielles Foto (Parlament.ch)

Doris Leuthard (AG, CVP)

Quelle: CVP-Frauen Schweiz

Offizielles Foto (Parlament.ch)

Jasmin Hutter (SG, SVP)

Quelle: Willkommen bei Jasmin Hutter

Offizielles Foto (Parlament.ch)

Maya Lalive d’Epinay (SZ, FDP)

Quelle: SwissICT: Beirat

(Okey, eine gehört nicht in die Liste – welche es wohl ist?)

Nachtrag

Die Web-Site des Parlaments bietet ja 300dpi-Aufnahmen all ihrer Mitglieder an – die mühsame Bilder-Suche via Google hätte ich mir ersparen können.

Labels: Politik

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Dienstag, 21. März 2006

Ausländer verhauen unsere Polizisten

Die SVP berichtet in ihrem Blog, das heute übrigens Erwähnung in der BZ fand (Dank: Mami – ja, auch Blogger haben eine Erzeugerin), über Türken, die eine Polizeistreife bös vermöbelten (kommt davon, wenn man bei der Ausbildung unserer Freunde und Helfer spart, liebe SVP!).

Natürlich finde ich solche Vorkommnisse erschreckend, möchte aber trotz linker Manier nicht gleich rufen „Aber die Schweizer machen das ja auch!“ und die Diskussion so gleich an einen toten Punkt führen. Im Gegenteil: Es muss offen darüber geredet werden und – wichtig – Lösungsansätze miteingebracht werden. Manchmal vermute ich fast, dass die SVP bei Ausländerthemen gar nicht wirklich darauf hoffen mag, dass dort auftretende Probleme gelöst werden. Wie sonst kann man dann noch lustige Wahlkämpfe schmeissen? Eben.

Ich sage: Es muss hier hart durchgegriffen werden (wirklich!). Wer Widerstand gegen die Staatsgewalt leistet, soll dementsprechend bestraft werden. Mir ist dabei aber eigentlich egal, welcher Hautfarbe und welcher Herkunft jemand ist. Repression ist das eine – aber wir alle, Einwohner der Schweiz, ob Eidgenosse oder nicht, sollten uns auch überlegen, wie wir den Respekt vor den Bullen wieder generell heben können.

Soviel zu meiner Position. Ich musste mich natürlich auch ins Kommentar-Kampfgetümmel stürzen und habe folgendes Pfund hinter feindlichen Linien liegen gelassen:

Davon ausgehend, dass der Bericht der Wahrheit entspricht, bin ich mir sicher, dass die beteiligten Personen mit aller Härte (aber gesetzeskonform, liebe Ausländerfreunde des SVP-Blogs!) angefasst werden.

Klar ist: Der Polizei als Staatsgewalt wird heutzutage kaum mehr Respekt entgegengebracht – nicht nur von jugendlichen Ausländern, notabene.

Wenn man nun die Ausweisung der besagten Personen herbeiwünscht – was machen wir in einem hypot[h]etischen Falle, wenn die Täter Schweizer sind? Die können wir ja nicht vor die Türe stellen und müssen diese ein ganzes Leben lang in unserem mehrheitlich friedlichen und anschaulichen Land ertragen. Ist das nicht fürchterlich? Wie steht die SVP zu einem solch hypothetischen, wenn auch unrealistischen Fall (wir Schweizer wissen uns ja noch zu benehmen, verkiffen nicht jährlich Millionen von Franken oder saufen uns die Birne weg)?

Ich fordere deshalb: Die Gesetze müssen wieder kompromisslos eingehalten werden. Mit drakonischen Strafen werden Verfehlungen belangt. So z.B. auch Geschwindigkeitsüberschreitungen. Gerade hier könnten wir anfangen. Denn sind es nicht nur Ausländer, die diese begehen? Wir würden diese dort an einem empfindlichen Nerv treffen.

(Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten)

Quelle: Nach Unfall: Junge Türken verprügeln drei Basler Polizisten

Gelungen ist meine Frage nach den bösen Schweizern. Die sollten wir eigentlich auch ausschaffen können – auf hoher See über Bord werfen. Oder lässt man bei denen nur aufgrund ihres Passes Rücksicht walten? Nicht doch!

PS: Etwas ketzerisch, aber dennoch – was machen die Polizisten eigentlich in der Ausbildung? Wie man effizient Rapporte schreibt? Nahkampfausbildung sollten die doch nicht nur vom Hörensagen kennen *wunder*

Labels: Politik

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Dienstag, 21. März 2006

Der Franzmann

War on Terror keeps Cheese-eating surrender monkeys at bay

Quelle: French struggle to get US visas

Wieso gerade die Franzosen mit Käse in Verbindung gebracht werden – keine Ahnung. Dabei weiss doch jeder, dass wir ihn erfunden und bereits im Ersten Weltkrieg dank Exporten vergoldet haben. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Franzosen nicht einfach gewöhnlichen Käse, sondern ganz abartig komischen Kreationen

Das „surrender monkeys“ dagegen ist ganz einfach zu deuten.

Was sagt die Wissenschaft?

Cheese Eating
Surrender Monkeys
… Nein, natürlich nicht. Hier die richtig ernste und sachliche Version des Franzmann-Bashings.

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Montag, 20. März 2006

iSight-Klon

Jetzt müssen auch Wintel-Nutzer nicht mehr abseits stehen und können sich eine der Apple iSight täuschend ähnlich sehende Web-Cam leisten …

Quelle: PEARL.

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Sonntag, 19. März 2006

Journalismus zensiert SVP!

Ich bereue es keine Sekunde, das Junge SVP Stammtisch-Blog abonniert zu haben. Aus den dort veröffentlichen Artikeln wird es für einen Linken wie mich möglich, den (zugegebenermassen abstrusen) Gedankengängen der „rechten“ Autoren zu folgen. Erstaunt bin ich vor allem von der sprachlichen Qualität – in dieser Partei gibt es also tatsächlich einige Leute, die mehr als nur einfache Sätze hinkriegen.

Wie bereits in vorhergehenden Artikeln beschrieben, zeichnet sich der typische SVPler in meinen Augen durch seine paranoiden Züge auf, die durch das Gefühl, dauernd zu kurz zu kommen und unterdrückt zu werden, verstärkt werden.

Nun schiessen die Autoren drüben am Stammtisch erneut den Vogel ab – dieses mal mit einer Fundamental-Kritik am Mediensystem. Die vorgängig genannten Charaktereigenschaften tauchen auch in diesem Artikel zu Genüge auf.

Um was es geht: Die JSVP stört sich daran, dass Armin Walpen, Generaldirektor der SRG idée suisse, Gebühren auf den Internetanschluss erheben will, sobald über das Internet TV-Live-Streams in genügender Zahl empfangen werden können. Das ganze artet danach – in gewohnter SVP-Manier – zu einem Rundumschlag auf. Jeder, der irgendwie mit Medien zu tun hat, fällt dem Sperrfeuer zum Opfer. Am Ende des Artikels weiss man: Ohne diese Scheiss-Medien, die die SVP belächelt und nicht genügend Wahlkampfintensiv erwähnt, gänge es uns allen besser. Denn dann, ja dann könnte die SVP ihre Meinung allen einhämmern, ohne nervende Fragen aus dem Teil der Gesellschaft, der ob der SVP-Phrasendrescherei noch nicht ganz verblödet ist.

Pflücken wir die erzürnte Reaktion der JSVP auf diesen Vorschlag doch mal auseinander:

Damit würde die SRG nebst dem Fernsehmonopol faktisch auch das Internetmonopol zugesichert erhalten.

SRG – Fernsehmonopol? Gibt es in der Schweiz nur das Staatsfernsehen? Ich denke nicht. War da nicht was von RTL, Sat.1, Pro Sieben, Tele Bärn … etc.? Meint der Schreiber vielleicht doch eher das Gebührenmonopol? Dasjenige Monopol, mit dem die SRG idée suisse ihre Aktivitäten in allen vier Landesteilen über die Medien TV und Radio finanziert erhält? Auch dieses „Monopol“ bröckelt: Wie der National- und Ständerat erst kürzlich entschieden haben, werden künftig 4% (zur Zeit 44 Millionen SFr.) der Gebührengelder an Privatradios und das Privatfernsehen verteilt:

Der Ständerat gibt dem Nationalrat nach: Die privaten Radio- und Fernsehstationen erhalten damit jährlich 44 Millionen Franken aus dem SRG-Gebührentopf.

Quelle: Vier Prozent für Privatstationen

Gut, da wir dies nun geklärt hätten – was zum Teufel ist ein „Internetmonopol“?! Kann mir das am Stammtisch mal jemand erklären? Das Internet ist in seiner dezentralen Funktionsweise schlecht monopolisierbar. In der Schweiz gibt es zwei grosse Infrastrukturanbieter, Swisscom (ADSL) und Cablecom (Cable-Internet). Diese stellen den technischen Zugang ins Netz der Netze her. Hier spricht man also wennschon von einem Oligopol.

Inhalte bezahlt man – wenn überhaupt – bei den Inhalte-Anbietern im Internet selbst. Könnten die JSVPler das Inhaltemonopol gemeint haben? Wie geht das jetzt, wenn das Internet dezentral aufgebaut ist und von Millionen unabhängiger Web-Sites besteht? Die JSVP sieht jedenfalls die freie Meinungsäusserung im Internet in Gefahr, weil die SRG Gebühren auf Internetanschlüsse erheben will. Denn, so die Argumentation Walpens, wenn SRG-Inhalte über das Internet empfangen werden können, sollen die Leute dafür auch bezahlen. Pauschal, wie bereits beim Kabelanschluss, ob man die SRG-Sender nun überhaupt im Gerät speichert und gelegentlich konsumiert, oder nonstopp RTL schaut.

Meine Meinung: Es gibt nun mal keine Möglichkeit, solch qualitativ hohen Journalismus, wie ihn die SRG produziert, anderweitig zu finanzieren. Und ja, liebe JSVP, die Qualität unseres Journalismus‘ kann sich international sehen lassen.

Dennoch – ich stehe einer Besteuerung des Internet-Anschlusses skeptisch gegenüber. Aus meiner Sicht kann das Internet im Gegensatz zu einem TV-Anschluss und -Gerät deutlich vielfältiger genutzt werden, weshalb überhaupt nicht mehr auf der Hand liegt, dass jedermann über das Internet TV-Sendungen guckt.

Ich bin mir ganz sicher, dass die Billag nur dann Gebühren einfordern kann, wenn ein Benutzer noch nicht Billag-Kunde ist, er also weder Radio noch TV zu Hause stehen hat und sein Kabel-Anschluss plombiert ist. Wer dagegen bereits jetzt Billag-Gebühren bezahlt, deckt damit auch den zukünftigen Bezug von Inhalten per Internet.

Weder der Rundfunk noch die Printmedien können jene Meinungsvielfalt und publizistische Qualität bieten, die das Internet bietet.

Veto! Blogs sind eine gute Sache, sind aber komplementär zum professionellen Journalismus zu sehen. Blogs sind für mich primär die persönliche, nicht-objektive und gefärbte Meinungsäusserung im Internet. Gerade euer Artikel ist ein Beispiel dafür: Schlecht recherchierte Stimmungsmache. Ein Journalist könnte sich damit schlecht sehen lassen, verstiesse er doch gegen eine Menge selbstauferlegter Berufsprinzipien.

Aber an Blogs finde ich gerade die Amateurhaftigkeit gut – jedermann kann seinen Senf zu einem Thema abgeben. Für fundierte, gut recherchierte, objektive Artikel bleiben aber Zeitungen, Radio und TV weiterhin nötig! Weitwerzweigte Korrespondentennetze, wie sie bspw. die NZZ betreibt, wären durch Blogs nur schwer zu ersetzen. Hier braucht es Lohnzahlungen, die es Korrespondenten erlauben, von ihrer Arbeit zu leben und diese 24h am Tag zu betreiben.

Landesweite Konzessionen für privaten und damit nicht-staatlich kontrollierten Fernseh- und Radiostationen werden fast nie vergeben. Durch das Konzessionierungsmonopol beim UVEK (Bundesamt für Umwelt, Verkehr und Energie) dürfen nur Sender aufs Netz gehen, die den Machthabern und insbesondere Departementsvorsteher Bundesrat Leuenberger genehm sind.

Traurig, aber wahr. Dies aber weniger, weil es dem – gemäss euren Aussagen – von Linken dominierten Staat (Hallo, hab ich den Machtwechsel verpasst?!) und insbesondere dem bösen, bösen Moritz nicht gefällt, wenn unkontrollierbare Stationen auf Sendung gehen, sondern – wieso wohl? Genau. Die Fernseh-Produktion verschlingt Unsummen von Geld. Es kann sich in der Schweiz schlichtweg niemand leisten, private TV-Sender auf die Beine zu stellen, resp. es finden sich kaum Geldgeber, die das grosse Risiko auf sich nehmen. Man erinnere sich an die Schicksale von TV3 und Tele 24. Ob dies an einer allmächtigen SRG liegt, wage ich zu bezweifeln. Privatsender konkurrenzieren primär nicht mit der SRG, sondern mit ihren ausländischen Pendants. Dort liegt der Hund begraben. Der Markteintritt ist schlichtweg zu teuer und zu risikobehaftet.

Im Gegensatz zu Deutschland oder den USA, wo private Sender in meinungsbildender Konkurrenz zueinander stehen, […]

Klar doch – in den USA ist alles besser. Mit Fox, dem Quasi-Staatsfernsehen. Oder haben die in letzter Zeit jemals etwas gegen die Bush-Administration gewettert? JSVP, habt ihr eigentlich überhaupt einen Millimeter Ahnung von der Medienindustrie? Ein Wunder, dass ihr nicht noch gerade Italien in den Olymp der optimal funktionierenden Mediennationen hebt …

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Printmedien, die heutzutage durch das Staatsfernsehen in der Themenwahl beeinflusst werden. Es kommt dabei gar nicht mehr darauf an, wie die Zeitungen über ein bestimmtes Thema berichten. Vielmehr wird schon allein dadurch Meinungsmanipulation betrieben, indem die Zeitungen nur Themen bringen, die zuvor im Fernsehen zu sehen waren. Alles andere wird verschwiegen.

*muhahahaaa* Langsam aber sicher wird euer Artikel wirklich lächerlich. Ich schlage vor, dass ihr einmal Studien über die Themenwahl von Zeitungen, Radio und Fernsehen von Instituten der Medien- und Kommunikationswissenschaften hier in der Schweiz studiert. Ah, geht ja nicht, auch die Institute sind von linken Genossen infiltriert. Und sowieso: Für die Bildung wollt ihr ja auch kein Geld locker machen, abgesehen von wirtschaftlich gewinnversprechenden Studiengängen alles abschaffen. Ob das die Zahl der kritisch-mündigen Bürger steigert?

Kein vernünftiger Geschäftsmann wird seine Firmenwerbung im Tagi publizieren, wo das Verfahren bürokratisch und kompliziert ist, wo doch im Internet auf Google sehr viel günstiger geworben werden kann.

Ja, das Zielpublikum ist ja auch deckungsgleich. Dilettanten!

Diese [Publigroupe AG] wiederum profitiert davon, indem sie für Drittpersonen unsichtbar die Finanzen der Medienkonzerne steuert und so wiederum die Redaktionsbüros beeinflusst.

Da ist es wieder, dieses unterschwellig paranoide Konspirationspalaver. Aber selbstverständlich ist klar, dass in der Zeitungsbranche die privatwirtschaftlichen Verlage dem Markt unterworfen sind. Sie können nur solange ein Produkt anbieten, wie es durch Inserate und Abonnemente finanziert werden kann. Für einmal erblickt ihr einen gewissen Zusammenhang, zieht aber die falschen Schlüsse daraus.

Die SRG, die Grosskonzerne Ringier und Tamedia, das Departement Leuenberger sowie Zensurparteien aus dem linken Lager gehören zu den Verliern der Informationsgesellschaft.

Mumpitz. Die Blogosphäre ist – wie die von euch derart gescholtene Schweizer-Presse – linkslastig. Wie sagte es Augstein so schön:

Im Zweifelsfalle links.

Dieses Motto wird in alle Ewigkeit bestand haben!

(Viel Stuss später …)

Deshalb gibt es nur eines: sämtliche staatskritischen Kräfte der Schweiz werden und müssen die Streaming-Gebühren bekämpfen, um die Medien endlich zur Räson zu bringen.
Zensur hat in einer Demokratie nichts verloren. Wir werden nicht eher ruhen, bis in der Schweizer Presse endlich Meinungsfreiheit herrscht.

Meinungsfreiheit im Sinne der SVP: Die Medien schreiben nur noch das, was die SVP auch für richtig hält. Die linke Staatspropaganda wird der Bevölkerung vorenthalten, weil diese schädlich für den Geist des Volkskörpers wäre …

Labels: Politik, Wirtschaft

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Sonntag, 19. März 2006

Ch.ch Kinowerbung

Adrian Kamer hat – angestossen durch meinen Artikel IT-Bundesbeamte machen Ernst – ausgerechnet, wieviel uns Steuerzahler die Werbung für das Schweizer Portal Ch.ch gekostet hat:

Ausgegangen von den 36 Tagen Werbedauer in deinem Post und einer Cliplänge von 1 Minute ergibt sich folgende grobe Rechnung:

(5 Wochen * 60 Sekunden * 2278 Januar Sekundentarif ) + 7.6% MwSt. = 735’338 CHF

Dazu kommt ja dann auch noch die Herstellung des (das hochglanz Attribut passt doch wirklich!)

Quelle: Mail von Adrian Kamer an mich, 4. Februar 2006.

Danke für die Berechnungen!

Irgendwie ist es in letzter Zeit arg still geworden um das Portal. Läuft da noch was? Kann man den Anstieg der Benutzerzahlen mit dem Werbe-Effort korrelieren? Fragen über Fragen. Warten wir’s ab.

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Sonntag, 19. März 2006

Menstruation revisited

15. September 2005
NEPAL

das oberste gericht hat die in verschiedenen teilen des landes ausgeübte „tradition“, nach der frauen während der menstruation in einen kuhstall gesperrt werden, dort altes essen bekommen und zusätzlich verbale mißhandlungen erleiden müssen ,als „böse“ verurteilt.die regierung hat einen monat zeit das zu verbieten und zu unterbinden.

Quelle: against repression – against prisons

So als Addendum zu meinem Artikel Gebrauchte Tampons spenden.

Dank: frischgebachener Pappi Kure

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