Archiv 29. Mai 2007

Dienstag, 29. Mai 2007

Leistungs- und Beitragsprimat

In Bezug auf die Pensionierung hört man immer wieder von den im Titel genannten Begriffen. Da ich mir den Unterschied bisher nicht merken konnte, hier eine kurze Merkhilfe:

  • Leistungsprimat Die Rente orientiert sich am zuletzt bezahlten Lohn (egal, ob man nun einen Monat oder zwanzig Jahre für diesen Lohn gearbeitet hat – Richtig, „Herr der Ringe“ aka „dr Aut“?)
  • Beitragsprimat Die Rente orientiert sich an den effektiv in die Pensionskasse einbezahlten Beiträge

Das aus offensichtlichen Gründen in Ungnade gefallene Leistungsprimat bringt bestehende Pensionskassen in Not, wie folgendes Beispiel der „Publica“ zeigt:

Die Schaffung der Publica war 2003 der erste Schritt der Pensionskassenreform. Sie ist die grösste Pensionskasse – und ist in Schieflage geraten. Mit dem noch gültigen System des Leistungsprimats kosten die ausbezahlten Renten mehr, als diese Generationen angespart haben. Die Renten der bereits pensionierten Bundesbeamten werden teilweise von der aktiven Generation finanziert. Mit 55 000 Versicherten und 42 000 Rentnerinnen und Rentnern besteht zudem ein krasses Missverhältnis im Mitgliederportefeuille. […]

Quelle: Der PVB, 19/2007, 30. November 2006, „Rette sich wer kann: Dem Bund laufen die Leute weg“, S. 5.

Von Nachhaltigkeit keine Spur! Meine Generation wird die Fehler unserer Väter und Grossväter auszubaden haben …

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Dienstag, 29. Mai 2007

Wieso der Musik-CD-Verkauf wirklich eingebrochen ist

While CD sales are down, the number of households with DVD players more than tripled over the past five years to 84 million and sales of DVDs rose to 1.1 billion from 313 million in 2001. Does anyone really think that consumers could buy 800 million more DVDs, worth $10 billion or more, without cutting back on some other entertainment spending? Similarly, the number of households with broadband Internet connections almost quadrupled to over 36 million. […]

Quelle: Music CD, I’m just not that into you

Einleuchtend. Bei mir ist die Situation vergleichbar: Anstelle von Musik-CDs habe ich in den letzten Jahren viel eher DVDs gekauft – und Vinyls von Trance-Klassikern.

Die Unterhaltungsindustrie, und die Musikindustrie im Speziellen, macht den Fehler, dass sie quasi einem Tunnelblick gleich nur ihre Verkaufszahlen sieht und dabei nicht bemerkt, dass das Geld in andere Bereiche abfliesst. Wie schön drückt es der Autor doch aus:

Established players almost always fail to adapt to change. It’s the nature of a free market. […] So you won’t be surprised to learn that if you look at the five-year stock market performance of the 130 or so sub-industry sectors tracked by Morningstar, radio, film and TV producers, broadcast TV, advertising and media conglomerates are five of the 12 worst performers, the very worst.

Bravo, BusinessWeek!

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Dienstag, 29. Mai 2007

Mails serverseitig filtern mit .procmailrc

Auf der Arbeit komme ich in den Genuss eines Unix-Mailservers und eines SSH-Zugangs auf ebendiesen (der mittlerweile etwas veraltete „Big Iron“-Ansatz hat wohl nicht mehr lange Bestand und ich fürchte um meine liebevoll eingepflegten procmail-Filter). Damit sind alle Voraussetzungen erfüllt, um eintreffende E-Mails serverseitig zu filtern.

Der Vorteil gegenüber einer clientseitigen Filterung (mit Apple Mail übrigens ein Kinderspiel) liegt auf der Hand: Greife ich zum Beispiel mit einem Mobiltelefon auf den IMAP-Server zu, liegen weniger Nachrichten in der INBOX, was sich in einer schnelleren Übertragung wiederspiegelt.

Syntax

Ein kleiner Ausschnitt aus meiner .procmailrc:

:0
* ^Subject.*new station eth0.
IMAP/arpwatch-n

:0
* ^From.*arpwatch
IMAP/arpwatch

Der Aufbau ist recht simpel:

  • :0 Der Ursprung dieser Zeichenfolge entzieht sich meiner Kenntnis; die Bedeutung lautet „Es folgt eine Regel“
  • * Signalisiert einen Filter. Nachfolgend werden reguläre Ausdrücke („regular expressions“) angefügt. ^ bedeutet beispielsweise „am Anfang einer Zeile“; das Gegenteil wäre $, was „am Ende einer Zeile“ bedeutet. Ein . (Punkt) ist ein Platzhalter für genau ein Zeichen, ein .* (Punkt mit nachfolgendem Stern) bedeutet „eine beliebig lange Zeichenkette“ usw. usf.
  • IMAP/arpwatch bedeutet den Zielordner; eine grosse Datei im .mbx-Format

Bestimmte E-Mails weiterleiten

Vor einigen Tagen kam der Wunsch auf, bestimmte automatisch generierte Mails an gewisse Leute auf der Arbeit weiterzuleiten. Von Hand wäre das sehr mühsam gewesen, ein Eingriff in den Programmcode (Drupal) stand ebenfalls ausser Diskussion.

Doch wieso in die Ferne schweifen? .procmailrc bringt alles mit, um auch so etwas auf drei Zeilen zu bewerkstelligen:

:0 c
* ^Subject.*Kontodetails f
! user@server.tld
  • :0 cc“ weist procmail an, eine Kopie der Nachricht zu erstellen (damit ich die Nachricht weiterhin in meine INBOX geliefert erhalte)
  • * Signalisiert (immer noch) einen Filter (siehe oben)
  • ! user@server.tld Die Nachricht wird an die Mail-Adresse user@server.tld weitergeleitet

Weiterführendes

5. Mails lokal zustellen

Labels: Linux

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