Archiv 17. Mai 2007

Donnerstag, 17. Mai 2007

Republikanische Präsidentschaftskandidaten

Und ich dachte schon, nach George W. könnte es kaum noch schlimmer kommen. Bei einer der Vorausscheidungen zur Kürung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten kam bedenkliches zu Tage (Meinen die das wirklich ernst?!):

Mitt Romney (RMA): Some people have said we have to close Guantanamo … My view is: We have to double Guantanamo!

Tom Tancredo (R-CO): When wo go under, western civilization goes under.

Quelle: Jon Stewart Analyzes the FOX News GOP Debate (Video)

Nur die Spitze des Eisbergs

What we need to realize is that the infamous “Bush bubble,” the administration’s no-reality zone, extends a long way beyond the White House. Millions of Americans believe that patriotic torturers are keeping us safe, that there’s a vast Islamic axis of evil, that victory in Iraq is just around the corner, that Bush appointees are doing a heckuva job — and that news reports contradicting these beliefs reflect liberal media bias.

Quelle: Let’s Not Blame President Bush

Die Kandidaten scheinen Abbild einer grossen Gefolgschaft zu sein. Traurig, aber wohl wahr.

Nebenbei bemerkt: Der Mythos „linke Medien“ scheint auch in Übersee ein Totschläger-Argument gegen die politische Berichterstattung zu sein. Wie klein die Welt doch ist!

Labels: Politik, USA

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Donnerstag, 17. Mai 2007

Ich schaue nicht mehr fern

Diese Aussage ist eigentlich völlig widersprüchlich – denn der Flimmerkasten läuft just in dem Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe. Empfangen wird Pro Siebens Germanys Next Topmodel. Schauen tue es nicht ich, sondern Melanie, die neben mir im Bett liegt.

Während ich „sinnvolleren“ Beschäftigungen nachgehen (produzieren anstelle von konsumieren) merke ich, wie lange ich bereits kein Kommerz-TV mehr geschaut habe (es muss Wochen her sein!). Doch wenn ich mit einem Auge und einem Ohr hinhöre, fühle ich mich bestätigt, dass heute nur noch Müll gesendet wird.

Glücklicherweise wird der Müll von Werbung unterbrochen, ist man versucht zu sagen. Dabei erstaunt es mich, welche Unmengen an Verbraucherinformationen der gemeine TV-Schauer während der Prime-Time über sich ergehen lässt. Seit ich meine wenigen Serien von Interessen aus dem Netz lade, sind Werbe-Unterbrechnungen ein Übel des 20. Jahrhunderts. (Grösstes Problem scheint nebenbei bemerkt die Orangenhaut zu sein. Jä sooo …)

Übrigens: Wenn die germanischen Models nicht an Magersucht gestorben sind, torkeln sie noch heute über den Laufsteg … (ausser die eine oder andere vergisst urplötzlich das Atmen).

Tags: ,
Labels: Allgemein

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Donnerstag, 17. Mai 2007

Liegt der "Marktplatz der Ideen" im Koma?

We are all responsible for the decisions our country makes. We have a Congress. We have an independent judiciary. We have checks and balances. We are a nation of laws. We have free speech. We have a free press. Have they all failed us? Why has America’s public discourse become less focused and clear, less reasoned? Faith in the power of reason—the belief that free citizens can govern themselves wisely and fairly by resorting to logical debate on the basis of the best evidence available, instead of raw power—remains the central premise of American democracy.

American democracy is now in danger—not from any one set of ideas, but from unprecedented changes in the environment within which ideas either live and spread, or wither and die. I do not mean the physical environment; I mean what is called the public sphere, or the marketplace of ideas.

We must stop tolerating the rejection and distortion of science. We must insist on an end to the cynical use of pseudo-studies known to be false for the purpose of intentionally clouding the public’s ability to discern the truth.

Quelle: Book Excerpt: The Assault on Reason

Eine ungute Befürchtung macht sich in meinem Kopf breit: Kann es sein, dass die Grundideen der Aufklärung und des Liberalismus ihr Zenit längst überschritten haben? Es ist ja bei weitem nicht so, dass das System nur in den USA zu kranken scheint …

Dabei könnten sich heute dank der technischen Entwicklung so viele Leute unabhängig informieren, eine Meinung zu den Fakten bilden und diese anschliessend äussern wie wohl nie zuvor. Allzu oft wird bei diesem Prozess aber der Pragmatismus Bauchgefühlen und Ideologien aller Richtungen geopfert.

Labels: Gesellschaft, Politik

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen