Archiv 26. Mai 2007

Samstag, 26. Mai 2007

The Next Big Thing

Of course good ideas alone are not enough. There are always plenty of good ideas. The real money is in taking existing ideas and twisting the idea just far enough to make it work in a fantastic new way. Think Google vs. AltaVista; Apple vs. all previously existing laptops and mp3 players; YouTube vs. all previously existing video sites, etc. In addition to ideas, you need creativity, resources, connections, and luck [..]

Quelle: The Final Days of Google

Sag ich doch schon lange: Im Grunde genommen ist es nicht derart schwer – man nehme ein Geschäftsmodell, dass in der realen Welt erfolgreich ist, und übertrage es auf das Internet. Selbstverständlich nicht 1:1, sondern durch geschickte Anpassungen dort, wo dem Benutzer ein Mehrwert geliefert wird. Fertig ist „The Next Big Thing“. Nach diesem Schritt braucht man noch ganz viel Venture-Kapital, ein Old-Boys-Network und etwas Publizität – fertig.

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Samstag, 26. Mai 2007

Danke USA! Ganze Arbeit im Irak

[…] Renommierte britische Experten warnen in einer schonungslosen Analyse davor, dass der Irak in seiner derzeitigen Form binnen eines Jahres nicht mehr existieren könnte.

  • Die Macht sei an lokale Religions- oder Stammesführer übergegangen.
  • Die irakische Regierung sei nur mehr einer von mehreren „staatsartigen Handlungsträgern“. Sie sei „weitgehend unerheblich“, was das gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Leben angehe.
  • Dem Staat drohe die Spaltung und damit der Zusammenbruch.

Quelle: Irak droht kompletter Kollaps

Danke USA. Wirklich toll, was ihr uns da eingebrockt habt. Dabei gingt doch ihr gerade (vordergründig) in den Irak, um das Land zu demokratisieren. Irgendetwas ist da massiv schief gelaufen. Werden die Truppen abgezogen, bevor sich die Lage stabilisiert hat (besteht diese Möglichkeit überhaupt noch?), könnte das Pulverfass endgültig explodieren

Geschichtsprofessor als Prophet

Im Sommersemester 2003 besuchte ich an der Universität Bern das Proseminar „Die Schweiz in römischer Zeit“ bei Professor Bleckmann. Die Invasion hatte gerade begonnen; und unser Professor teilte uns seine Einschätzung mit – basierend aus jahrtausenden alten Erfahrungen der Römer (der imperialistischen Macht schlechthin, die einmal den ganzen Mittelmeerraum unter ihrer Ägide vereinte). Seine prophetische Aussage: Die USA könnten mit der Okkupierung eines Landes wie dem Irak nur scheitern. Man müsse sich nur ein wenig mit der römischen Geschichte auskennen, um zu diesem eindeutigen Schluss zu kommen. Die Römer besetzten nur diejenigen Reiche, die gewisse, mit dem römischen Reich „kompatible“ Strukturen boten. Der Irak schien diese nicht zu haben. Bleckmann sollte mit seinen Befürchtungen Recht behalten.

Aus Geschichte lernen

Ähnlich die Aussagen eines anderen Professors der Alten Geschichte, Grzybek, der über die Eroberung und Okkupierung des alten Ägyptens durch Alexander den Grossen las. Die Invasoren konnten sich daraufhin nur deshalb etablieren, weil deren Kampf gegen die bestehenden Okkupanten (Perser) von der Lokalbevölkerung als „Befreiung“ gedeutet wurde. Die nicht-ägyptischen Ptolemäer konnten sich die nächsten dreihundert Jahre auf dem Thron halten, weil sie sich den lokalen Gegebenheiten anpassten (Alexander liess sich als Pharao ausrufen) und die lokale Elite in verantwortungsvolle Posten hoben.

Einem solchen anpasserischem Gebaren einer westlichen Demokratie würde natürlich mit Kopfschütteln begegnet.

Mehr dazu: Die Eroberung Ägyptens (332–331 v. Chr.)

Labels: USA

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Samstag, 26. Mai 2007

Grossbritannien soll den Euro einführen

Solange Großbritannien den Euro nicht einführt, will der Autobauer Honda in dem Land nicht mehr investieren. Ein geplanter Werksausbau wird gestoppt.

Für ein Unternehmen wie Honda […] ist es ärgerlich, verschiedene europäische Währungen in seinen Kalkulationen zu berücksichtigen. In England produzierte Fahrzeuge, die im Rest Europas verkauft werden sollen, können sich zum Beispiel schlagartig verteuern, wenn der Kurs des britischen Pfunds steigt. Für das Unternehmen stellt das ein Absatzrisiko dar, das sich direkt auf die zu veranschlagenden Produktionskosten niederschlägt.

Quelle: Honda macht Investitionen in England von Euro-Einführung abhängig

Ich wusste gar nicht, dass Japaner so direkt und fordernd sein können … Ich schliesse mich den asiatischen Autobauern an, aber aus weniger tiefsinnigen Gründen: Für mich als Touristen ist es bequemer, für Reisen ins europäische Ausland immer dieselbe Währung einzupacken. Auch die Umrechnung ist einfacher – schliesslich hat sich der Schweizer in den letzten Jahren daran gewöhnt, Euro-Preise mit 1.5 zu multiplizieren (derzeit: 1.6).

Selbstverständlich weiss ich aber, dass ein Land den Euro nicht den Touristen zuliebe einführen wird. London als einer der grössten Finanzplätze der Welt hat sicherlich ein Interesse daran, eine von der europäischen Zentralbank unabhängige Währung zu besitzen. Bevor ich mich aber in die Nesseln setze, überlasse ich eine weitergehende Argumentation den Volkswirtschaftlern.

Labels: Politik, Wirtschaft

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