Archiv ‘Wirtschaft’

Dienstag, 2. Dezember 2008

Vorboten der (realen) Krise

„Wir mussten bislang 8000 unserer Wagen abstellen, das sind ca. acht Prozent unserer Kapazität, und dafür rund 170 Kilometer Gleise anmieten“, heißt es in dem Schreiben von Bahn- Logistik-Vorstand Norbert Bensel und Railion-Vorstandschef Klaus Kremper vom vergangenen Freitag.

Quelle: Krise im Güterverkehr: Bahn legt 8000 Waggons still – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

Zusammen mit dem stark eingebrochenen Baltic Dry Index sind das zwei Indikatoren, die ein nahendes wirtschaftliches Unwetter ankünden (wie immer merke ich privat wie auch im Arbeitsalltag aber immer noch nichts von dieser verfluchten Krise – seit September steigen jedenfalls die Firmenkonkurse):

Der Baltic Dry Index (BDI) setzt dabei die Maßstäbe. Dieser Index ist in den zurückliegenden fünf Monaten in der Spitze von rund 11.700 Punkten auf etwa 850 Punkte eingebrochen. Das bedeutet, dass auch der Seetransport von Weizen in dieser Zeit drastisch billiger geworden ist.

Quelle: Niedrigere Transportkosten halten Weizenpreis unten

Tags: ,
Labels: Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Donnerstag, 27. November 2008

Beschränktheit der US-Amerikaner

Any bailout has its downsides.  But if America loses its auto industry, it will lose the suppliers as well and will cease to have a manufacturing sector.

Quelle: Recession Has Only Begun

Wieso zum Teufel soll Amerika seine „auto industry“ verlieren, wenn GM, Chrysler und Ford untergehen sollten? Es gibt ja immer noch unzählige andere Autohersteller wie beispielsweise BMW oder Toyota. Viele Joe Sixpacks und Rednecks haben anscheinend noch nicht begriffen, dass auch ausländische Automarken Fahrzeuge innerhalb der USA produzieren …

Trotz dem Bankrott der Swissair und dem Verkauf der Swiss an die Lufthansa fliegen weiterhin Flugzeuge unser Land an …

Tags: , ,
Labels: Gesellschaft, USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Mittwoch, 26. November 2008

Definiere Comeback Kids

Grossbritannien steht vor grossen wirtschaftlichen Problemen – ein Gradmesser dafür sind die Comeback Kids:

Diese jungen Leute aber haben sich jetzt, in den jüngsten Monaten, bereits Übernamen wie «Boomerang Generation» und «Comeback Kids» angehängt. Was bedeutet: Sie, die vielleicht vor vier, fünf oder auch mehr Jahren aus dem Elternhaus ausgezogen sind, kehren wieder dorthin zurück – oft mit Freund oder Freundin, ja Ehepartnern und gar Kindern.

Quelle: Am Ende des Booms steht die «Boomerang Generation» (Kultur, Aktuell, NZZ Online)

Dann bin ich wohl ein Never been away-Kid …

Tags: , ,
Labels: Funny, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 25. November 2008

In Los Angeles gibt es auch Startups?

Los Angles founders are hustlers and deal makers. They are more focused on the bottom line and care more about their P&L than their products, which tend to be messy.

Folks in Los Angeles are shrewder business people, have better interpersonal skills, but are more full of shit and two faced, […]

Quelle: Jason Nazar’s Blog » Blog Archive » A Tale of Two Tech Cities – Silicon Valley vs. Los Angeles

Tags: ,
Labels: USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Donnerstag, 20. November 2008

Orange sucks!

Der Mobilfunkanbieter Orange hat am 1. November ein neues Abrechnungssystem eingeführt. Mobilfunk-Gespräche werden neu nicht mehr sekundenweise, sondern in Intervallen von 10-Sekunden abgerechnet. Laut dem Internet-Vergleichsdienst Comparis generiert Orange damit Mehreinnahmen von 15 bis 30 Millionen Schweizer Franken pro Jahr, zulasten seiner rund 1 Million Privatkunden.

Quelle: ICT News – Comparis: Orange mit unfairer Preispolitik

Scheiss-Bude! Und ich bin auch noch Kunde von denen … Ein Wechsel zum Monopolisten? Vom Regen in die Traufe.

Tags: , ,
Labels: Schweiz, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Donnerstag, 20. November 2008

Schweizer Bünzlis erobern Hollywood

… dabei ist doch gerade Kollege Dickreuter von den exakten, risikoscheuen Bünzlis nach Venice CA geflohen …

Es gibt Regisseure, die jene Magie nur aus dem reinen Chaos erschaffen können. Ich hingegen bin hier eher schweizerisch: Bei mir ist alles geplant, bis ins Detail. Jeder weiss schon im Voraus, was ich will. Ich schaue sehr aufs Budget, und ich bin sehr pünktlich. «Quantum» ist der allererste Bond-Film in der Geschichte, der am geplanten Drehtag fertig geworden ist. Wir hatten 103 Tage Zeit, und am 103. war der Film abgedreht.

Quelle: Das Magazin » «Ich will sein Geheimnis»

Tags: ,
Labels: Schweiz, USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Dienstag, 18. November 2008

Brotlose Historiker? Das war gestern!

„It would probably have to be the consulting and advising work I have done for investment banks and hedge funds,“ came the reply. „In the glory days of 2006, demand for a historical financial perspective was very high and there was a point when it was not impossible for me to get $100,000 for a one-hour speech at some extravagant hedge-fund manager conference in an exotic location.“

Quelle: The Ascent of Money and Descent of Niall Ferguson :: The Market Oracle :: Financial Markets Analysis & Forecasting Free Website

Sagt niemand anderes als Pop-Historiker Niall Ferguson, der im zitierten Artikel arg auseinandergenommen wird (auch an einem Seminar hier in Bern wurde an seinem Bestseller Pity of War kein gutes Haar gelassen). Ich reihe mich deshalb – wider besseren Wissens – in die Riege der Ferguson-Kritiker ein und schliesse mit den Zitaten meines Vorredners:

Niall Ferguson, Harvard egghead and knit-browed global media star,

Tags: ,
Labels: Medien, USA, Wirtschaft, Wissenschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Montag, 17. November 2008

Wollen Arbeiter das wirklich?

Nachtrag: Der Artikel stammt aus dem Jahr 2005. Wie viele Arbeiter wohl heute Däumchen drehen? Und ob diese „Beschäftigungsprogramme“ von 2005 etwas zur miserablen Ertragslage von GM & Co. beigetragen haben?

„We just go in and play crossword puzzles, watch videos that someone brings in or read the newspaper,“ he says. „Otherwise, I’ve just sat.“

Pool is one of more than 12,000 American autoworkers who, instead of installing windshields or bending sheet metal, spend their days counting the hours in a jobs bank set up by Detroit automakers and Delphi Corp. as part of an extraordinary job security agreement with the United Auto Workers union.

Quelle: Jobs bank programs — 12,000 paid not to work – 10/17/05

Auch wenn ich als Sozialdemokrat durchaus Affinitäten zu Gewerkschaften habe – aus meiner Sicht ist es fragwürdig, Jobs auf Biegen und Brechen am Leben zu erhalten, für welche es offensichtlich keine Zukunft mehr gibt. Erfüllt es einen Arbeiter, den ganzen Tag lang rumzusitzen, die Zeitung zu lesen und Kreuzworträtsel auszufüllen?

Die „Big Three“ der US-Autoindustrie muss man dem freien Markt überlassen. Sollten GM, Ford und Chrysler vor die Hunde gehen, gibt es auf der restlichen Welt durchaus noch innovative Autobuden, die Fahrzeuge produzieren, die dann auch irgend jemand auf dem US-Automarkt kaufen will.

Ich bin davon überzeugt, dass die alternativen Anbieter das Vakuum rasch füllen würden. Aus meiner Sicht muss man nicht Angst haben, dass auch noch die letzten Jobs in der US-Autoindustrie flöten gehen – vor Ort zu produzieren wird auch in Zukunft noch bestand haben. Vielleicht nicht mit verhältnismässig hohen Löhnen und Sozialleistungen – doch so lange es den Arbeitern auch mit den neuen, tieferen Löhnen möglich ist, ihre Familien anständig zu ernähren und ein würdiges Leben zu führen, habe ich kein Problem damit.

Nachtrag

Toyota entlässt aus Prinzip keine Mitarbeiter, wenn die Förderbänder still stehen. Denn:

“At the end of all this, our hope is that we’ll end up with a more skilled North American workforce.” It means that while these employees were not manufacturing automobiles, they were in training. They were doing safety drills, participating in productivity improvement exercises, attending presentations on material handling and workplace hazards, taking diversity and ethics classes, attending maintenance education and taking a stream of online tests to measure and record their skill improvements. Toyota is shifted the Texas and Indiana workers temporarily to Toyota plants whose assembly lines were moving at full speed, such as the Camry assembly plant in Georgetown, Ky. In addition to all of this, the workers also spent some time painting the plants and even helped build Habitat for Humanity homes. And they were getting paid.

Quelle: What Toyota knows that GM doesn’t

Bei dieser Firma befürworte ich dieses Vorgehen – nicht etwa wegen meiner grossen Sympathien für japanische Unternehmen, sondern weil die Bude bewiesen hat, innovativ zu sein und Qualitäts-Fahrzeuge auf den Markt zu werfen. Wenn die Rezession durch ist, wird Toyota wieder Tausende von Fahrzeugen verkaufen. Bei GM bin ich mir da nicht so sicher …

Tags: ,
Labels: Politik, USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Sonntag, 16. November 2008

Kein US-Unternehmen darf mehr kaputt gehen!

Neben Lehman Brothers und ein paar kleineren Bänklis scheint kein Unternehmen in den USA zu existieren, das seinen Untergang selbst verschuldet hat:

If the government wants to spend $25 billion to protect auto workers, it would do better to transfer the money to them directly (perhaps by cutting each worker a check for $10,000) rather than by keeping their unproductive employer in business.

Quelle: Just Say No to Detroit – WSJ.com

Labels: USA, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen

Samstag, 15. November 2008

Die besten Autobauer der Welt

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende und NRW-Ministerpräsident, Jürgen Rüttgers, stellt den deutschen Herstellern über den Fall Opel hinaus Hilfen in Aussicht. „Wir müssen der deutschen Autoindustrie helfen. Sie baut die besten Autos der Welt“,

Quelle: Krisengipfel im Kanzleramt: Merkel macht Opel zur Chefsache – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

Mögen die Deutschen die „besten“ Autos bauen (meine Meinung aus Sicht eines neutralen Beobachters: Toyota), doch anscheinend ging bei all den Lobgesängen und Schulterklopfen unter, dass man vielleicht auch darauf achten sollte, dass mit dem „besten Autos“ dann auch Gewinne erzielt werden (wäre das nicht eine logische Konsequenz, wenn man das „beste“ Auto auf dem Markt besitzt? Irgendwie gelten in Rüsselsheim wohl andere Marktkräfte …)

Tags: ,
Labels: Politik, Wirtschaft

Keine Kommentare | neuen Kommentar verfassen