Posts Tagged ‘Finanzkrise’

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Einmann-Raiffeisen

„Stellen Sie sich vor, ich hätte Kundengelder aufs Spiel gesetzt, ich könnte mich im Dorf nicht mehr sehen lassen“

Quelle: FTD.de – Raiffeisenbank Gammesfeld: Drei Produkte – 35.000 Euro Jahresgewinn – Seite 2 von 2 – Finanzdienstleister

Mensch, so geht das doch einfach nicht! Da müssen zweistellige Profite her. Sofort. Jetzt. Koste es was es wolle! Der Kapitalismus funktioniert nur mit Gier und Konkurrenzkampf.

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Donnerstag, 30. Oktober 2008

Finanzindustrie und Staat hauen Steuerzahler übers Ohr

Wer gedacht hätte, dass mit den Bankenpleiten in diesem Jahr die zügellose Gier der Banker und ihrer Komplizen verschwunden sei, irrt:

Das milliardenschwere Rettungspaket der US-Regierung soll den Geschäftsbanken das Überleben sichern – doch das hindert große US-Banken nicht daran, einen Teil der Kapitalhilfe gleich wieder auszuschütten: als Dividenden an die Aktionäre.

Quelle: USA: Banken zahlen Steuergeld als Dividende – manager-magazin.de

Profiteur Nummer 1: Der Aktienbesitzer (neu-deutsch: Shareholder) (auch wenn die armen Casino-Besucher viel, viel Geld mit Aktien verloren haben, geht es nicht an, diese nun mit Steuergeldern zu alimentieren)

Financial workers at Wall Street’s top banks are to receive pay deals worth more than $70bn (£40bn), a substantial proportion of which is expected to be paid in discretionary bonuses, for their work so far this year – despite plunging the global financial system into its worst crisis since the 1929 stock market crash, the Guardian has learned.

Quelle: Wall Street bankers in line for $70bn payout | Business | The Guardian

Weder in den USA, noch in der Schweiz denken die Banker daran, auf ihre Boni zu verzichten. Diese werden anscheinend mittlerweile als integraler Lohnbestandteil betrachtet wie hierzulande der 13. Monatslohn. Motto: „Boni? Hat’s schon immer gegeben, wird’s auch immer geben!“.

Profiteur Nummer 2: Der Kadermitarbeiter und der Bankmanager (als Anerkennung seiner Leistung in den vergangenen 10 Monaten?)

Langsam aber sicher komme ich mir irgendwie verarscht vor …

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Mittwoch, 29. Oktober 2008

Jetzt werden die USA auch noch zum Autobauer …

Two companies that can’t sell their cars asks the US Gov’t for $10 B (taxpayer dollars) to merge into an even bigger company that can’t sell cars.

Quelle: Two companies that can’t sell their cars asks the US Gov’t for $10 B (taxpayer dollars) to merge into an even bigger company that can’t sell cars. : business

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Mittwoch, 29. Oktober 2008

Homo oeconomicus mit dem IQ eines Einzellers?

Of course, there’s nothing in the Manual of Capitalism that allows the feds to fix the price of credit or support the housing market. This was the government at work, not the market. With the misleading signal coming from the credit markets, the capitalists just did what they always do – they overdid it.

Quelle: Investors lose $10 trillion worldwide

Auf dieses Thema bin ich ja auch schon in meinem Artikel Franz Jäger hat die Schuldigen an der Finanzkrise ausgemacht eingegangen.

Mir liegt es überhaupt nicht daran, die US-Regierung zu verteidigen (wie könnte ich auch, mit diesem achtjährigen (Mis-)Leistungsausweis). Es wurden Fehler gemacht, ganz „kapitale“ sogar (schönes Wortspiel), in dem man nach der Dot-Com-Krise Geld praktisch zinslos in die Welt hinausgepumpt hat.

Doch Herrgott nochmal – ist der Homo oeconomicus investensis wirklich derart konditioniert wie ein Hund, dem man ein Stöckchen wirft und dieser ohne einen Meter weit zu überlegen hinterherrennt? Sozusagen der Eizeller des Finanzsystems, was seinen IQ anbelangt? Hat sich wirklich keiner dieser „Masters of the Universe“ überlegt, wie zum Teufel man mit Hypotheken an Arbeits- und Vermögenslose jemals einen Gewinn machen soll? Ist das wirklich das Bild, das die Liberalen und Neoliberalen uns von den Finanzgenies da draussen geben wollen?! Wenn das wirklich so wäre, dürfte man diesen Irren tatsächlich niemals mehr als 10 Fränkli in die Hand drücken …

Oder geht es nur darum, die Weste der Schuldigen in der Privatwirtschaft weiss zu waschen, in dem man nun jegliche Schuld von sich Richtung Regierung weist? Erste E-Mails, die sichergestellt wurden, zeigen auf jeden Fall, dass sich anscheinend einige der Händler und CDO/CDS-Päckli-Schnürer durchaus bewusst waren, welchen in Gold verwandelten Scheiss sie durch die Gegend schickten … Bleibt zu hoffen, dass die Untersuchungen ausgeweitet werden und noch viele, viele amüsante Mails zu Tage gefördert werden.

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Dienstag, 28. Oktober 2008

Weitere Parallelen zur Weltwirtschaftskrise ab 1929?

Es wäre jedoch falsch, anzunehmen, dass erst mit den Nationalsozialisten jene Entwicklung begonnen hätte, die schliesslich bei der Verschmelzung der wichtigsten Zweige der Grossindustrie mit dem Apparat der staatlichen Wirtschaftspolitik endete. Dieser Prozess ist vielmehr in dem grösseren Zusammenhang des Wandels vom liberalen Konkurrenzkapitalismus des 19. Jahrhunderts zu monopolisierten und kartellierten Wirtschaftssystem der Zwischenkriegsjahre zu sehen, das immer stärkere Eingriffe des Staates bedurfte, um nicht an den ihm immanenten Konjunkturkrisen zugrunde zu gehen.

Quelle: Dieter Petzina, „Autarkiepolitik im Dritten Reich. Der nationalsozialistische Vierjahresplan“, Stuttgart 1968, S. 17.

Wenn ich das so lese, schwant mir Böses. Wenn sich Geschichte ähnlich wiederholt, haben wir erst nur den klitzekleinen Anfang von Staatsinterventionismus gesehen – erwartet uns die nächsten 5-10 Jahre noch viel, viel mehr in dieser Hinsicht? Und steht am Schluss vielleicht gar so ein richtig grosser, seit langem nicht mehr dagewesener Weltkrieg?

Noch können es die „Masters of the Universe“, die superintelligenten Ökonomen sowie die Politiker anders richten als vor 80 Jahren …

Eine Entwicklung lässt sich aber wohl nicht mehr stoppen:

Um so schockartiger wandten sich grosse Teile der Bevölkerung mit der Weltwirtschaftskrise vom Wirtschaftsliberalismus ab, in dem sie die Ursache der Krise erblickten.

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Montag, 27. Oktober 2008

Vögelts jetzt die Österreicher?

Austria’s bank exposure to emerging markets is equal to 85pc of GDP – with a heavy concentration in Hungary, Ukraine, and Serbia – all now queuing up (with Belarus) for rescue packages from the International Monetary Fund.

Quelle: Europe on the brink of currency crisis meltdown – Telegraph

Zu früh gelacht. Im nächsten Abschnitt steht:

Exposure is 50pc of GDP for Switzerland, 25pc for Sweden, 24pc for the UK, and 23pc for Spain. The US figure is just 4pc. America is the staid old lady in this drama.

Deshalb: Jetzt wird ganz Europa zur Schlachtbank geführt. Ich hätte gerne das Entrecote!

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Montag, 27. Oktober 2008

Verluste gehören zur Marktwirtschaft …

… wie das Amen zur Kirche!

It would be nice if you could get a guarantee in life that you’d never lose money no matter what kind of decision you made. But no such guarantee exists. It just happens that we live in an age where no one expects to lose at anything, ever. This goes for kid’s soccer games as well as financial markets. But if there aren’t real winners and losers, you don’t have a real market.

Quelle: Europe Faces Day of Reckoning in Emerging Market Debt

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Montag, 27. Oktober 2008

Wir stecken in einer Finanzkrise wenn …

… capitalists are being told what to do by a bunch of socialists and communists.

Quelle: Europe Faces Day of Reckoning in Emerging Market Debt

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Sonntag, 26. Oktober 2008

Wuffli-FDP oder Schneider-Amman-FDP?

Für mich wäre ganz klar Letztere die bessere politische Partnerin:

Schneider-Ammann fordert im «SonntagsBlick», der Bund müsse zur Bonus-Rückforderung Notrecht anwenden, wie er es bei den Stützungsgeldern von 66 Milliarden Franken für die UBS getan habe: «Wenn man die Riesensumme für das Rettungspaket in kurzer Zeit beschliessen konnte, dann kann man auch mit der gleichen Kraft die Boni-Geschichte auf einen neuen, besseren Weg bringen.»

Quelle: «UBS-Boni mit Notrecht zurückholen» – News Wirtschaft: Unternehmen & Konjunktur – bernerzeitung.ch

Bravo, Herr Schneider-Ammann! Wäre ich nicht der SP verpflichtet, hätten Sie garantiert meine Stimme.

Aber selbstverständlich ist unser Bundesrat und die Nationalbank viel zu sehr mit den Interessen der Finanzwirtschaft verbandelt. Würden wir auch bei dieser Boni-Geschichte mit Notrecht handeln, wäre Schaden für den Bankensektor klar. Doch die Schweiz müsste in einer solchen Krisensituation alles unternehmen, um in Zukunft nicht mehr auf einen gesunden Bankensektor angewiesen zu sein. Wenn wir mit dem bisherigen Modus operandi weiterfahren, haben wir a) nichts aus der Krise gelernt und b) erhalten ein nicht lebensfähiges System im künstlichen Koma.

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Sonntag, 26. Oktober 2008

CVP: Wer nicht mit uns ist …

… ist gegen uns! Gutes Druckmittel welches beispielsweise die Regierung Bush beim Waffengang im Irak auch angewendet hat:

Die CVP stehe hinter dem Rettungspaket. Die SP nehme mit ihrem Populismus die Destabilisierung des Systems und somit schweren Schaden in Kauf.

Quelle: Parteien im Bann von Finanzkrise und Lohnexzessen (Schweiz, NZZ Online)

Politik, die unter Zeitdruck und solchen Drohungen gemacht werden soll, hat den Namen definitiv nicht verdient! Wenn abweichende Meinungen nicht mehr erlaubt sind, können wir ja gleich den Einparteienstaat ausrufen …

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