Posts Tagged ‘Finanzkrise’

Sonntag, 26. Oktober 2008

Finanzkrise: Vor- oder Nachteil für die EU?

Die Demonstranten wollen einen zügigen Beitritt des Landes in die Europäische Union.

Quelle: Jetzt will Island in die EU – News Ausland: Europa – bernerzeitung.ch

Als ich vor einigen Wochen mit den Leuten von yes an der Challenge Europe 2008 in Brüssel weilte, waren sich viele Leute einig: Bei einer schweren Wirtschaftskrise der Schweiz stünden die Chancen gut, dass ein EU-Beitritt für das Land plötzlich der letzte Ausweg werden würde.

Keiner konnte damals erahnen, dass in Island, einem kleinen Inselstaat im Atlantik, genau dieser Prozess nun abläuft: Das Land steht vor dem Bankrott, weil seine Banken sich enorm „überlüpft“ haben (mit ein Grund: der Filz zwischen Chefetage der Banken und der Regierung).

Ob ein solches Szenario 1:1 auf die Schweiz übertragen werden kann, weiss natürlich niemand. Einer meiner Professoren war vor einigen Monaten der diametral entgegengesetzten Meinung, dass Wirtschaftskrisen die EU selbst zerstören könnten.

Bestes Beispiel auch hier wieder die Finanzkrise: Von einem einheitlichen Handeln keine Spur. Zuerst garantieren die Iren (kürzlich noch als Lissabon-Verräter gebrandmarkt) ihren Bankkunden alle Einlagen. Die Briten verstaatlichen Northern Rock und schiessen später Geld in die Banken ein. Die Deutschen schnüren ein Rettungspaket, die Franzosen ziehen nach, wollen aber gleich auch noch wichtige Industrien vor ausländischen Käufern schützen usw. usf.

Derzeit macht es den Eindruck, als ob die EU ein Schönwetterprojekt ist – solange der Wirtschaftsmotor brummt, finden das Projekt alle toll. Kommt man aber dem Kollaps erschreckend nahe, werden wieder Partikularinteressen verfolgt.

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Samstag, 25. Oktober 2008

Hedge Funds eleminieren sich selbst

His views were echoed by Professor Nouriel Roubini, a former US Treasury and presidential adviser known for his accurate prediction of financial crises, who estimated that up to 500 hedge funds would fail within months.

Both men were speaking at the same hedge fund conference in London yesterday, and Prof Roubini said he would not be surprised if the US and other countries soon had to close their stock markets for more than a week to halt descent into „sheer panic“.

Quelle: GLG chief Emmanuel Roman warns thousands of hedge funds on brink of failure: financial crisis – Telegraph

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Freitag, 24. Oktober 2008

Unbeabsichtigte Konsequenz des Short Selling-Verbots

The more hedge fund investors want their money back, the more selling in the markets. The very regulation designed to prevent falling stock prices via short selling may accelerate falling stock prices via hedge fund redemptions.

Quelle: $4.1 Billion in Investor Funds Have Been Frozen Overnight

Ein klassischer Fall, wie überreagierende Regierungen alles noch viel, viel schlimmer machen.

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Freitag, 24. Oktober 2008

Was bringt mir Papiergeld?

Trotzdem ist Bargeld zurzeit bei der Kundschaft höchst gefragt. Und sie holen es sich nicht nur am Schalter, sondern leeren auch die Bankomaten.

Quelle: Das grosse Abheben beginnt – News Zürich: Stadt Zürich – tagesanzeiger.ch

Die Leute da draussen machen einen Denkfehler: Hyperinflation. Der Staat druckt Geld, bis die Druckerpressen glühen – und plötzlich haben die zehn Tausendernoten nur noch den Wert von Toilettenpapier …

Gold ist die bessere Anlage – denn glücklicherweise hat noch kein Staat herausgefunden, wie man Gold auf einfache Art und Weise vermehren kann. Das Angebot dieser Alternativwährung ist limitiert und frei von staatlicher Einflussnahme.

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Freitag, 24. Oktober 2008

Arme, arme Banker!

Bis zum Jahresende mit 200’000 arbeitslosen Bankern zu rechnen

Quelle: Entlassungswelle an der Wall Street (Wirtschaft, Aktuell, NZZ Online)

Oooh, das tut mir aber leid!

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Freitag, 24. Oktober 2008

Der Bundesrat hätte die UBS intelligenter retten müssen

Wirtschaftspsychologe Christian Fichter im Tagi:

Ich fand es persönlich nicht ideal, dass der Bundesrat die UBS stützt. Und auch wie er es kommunizierte: Wenn das Volk schon nicht Ja oder Nein sagen kann, hätte die Aktion vielleicht besser im stillen Kämmerchen stattfinden sollen. Hätten sich Bundesrat und UBS-Führung geeinigt, dass man im schlimmsten Fall von Illiquidität einspringt, wäre mir das lieber gewesen. Und auch besser für das internationale Ansehen des Finanzplatzes Schweiz – hier hat man meiner Meinung nach eine grosse Chance verpasst. Ausserdem: Dass die Schweiz die UBS unterstützt, bedeutet eher einen Vertrauensverlust als einen Vertrauensgewinn. Waren vorher schon Zweifel an der Kapitalkraft der UBS vorhanden, dann wurden diese doch erst recht genährt.

Quelle: «Extreme Volatilität führt zu Panik» – News Wirtschaft: Unternehmen & Konjunktur – tagesanzeiger.ch

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Freitag, 24. Oktober 2008

Finanzkrisen und ihre politischen Auswüchse

Adolf Hitler in einer Rede am 10. Juli 1932:

Der deutsche Bauer verelendet, der Mittelstand ruiniert, die sozialen Hoffnungen vieler Millionen Menschen vernichtet, ein Drittel aller im Erwerbsleben stehenden deutschen Männer und Frauen ohne Arbeit und damit ohne Verdienst, das Reich, die Kommunen und die Länder überschuldet, sämtliche Finanzen in Unordnung und alle Kassen leer.

Quelle: Max Domarus, 1965, „Hitler. Reden 1932 bis 1945“, S. 115.

Und wer war daran Schuld? Hitler in einer Rede vom 16. Februar 1932:

Der Nationalsozialismus stellt die Lebensgesetze des Volkes höher als die Interessen des internationalen Finanzkapitals, welche zur Vernichtung aller naturgemässen Grundlagen des deutschen Volkes und der deutschen Wirtschaft geführt haben.

Blüht uns so etwas ähnliches in den nächsten Jahren auch wieder? Wehe, denn solche Finanz- und Wirtschaftskrisen scheinen in Vergangenheit ja den Grundstein für einen Weltkrieg gelegt zu haben …

(Als Historiker muss ich natürlich beifügen, dass sich Geschichte nicht wiederholt. Aber manchmal entwickeln sich Dinge doch sehr ähnlich)

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Mittwoch, 22. Oktober 2008

Die Finanzkrise hat auch was Gutes! Ehrlich!

Financial crisis is great. if bankers need to move out of zurich, we’d finally have some space again..

Quelle: Facebook | M. A.

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Mittwoch, 22. Oktober 2008

Franz Jäger hat die Schuldigen an der Finanzkrise ausgemacht

Wäre ja komisch gewesen, wenn die HSG für einmal ihre gutausgebildeten, neoliberalen Studienabgänger für den Schlamassel verantwortlich gemacht hätten. Direkt aus einer seiner Vorlesungen hören wir:

Franz Jäger told us that the financial crisis is the fault of the state and the socialists.

Quelle: Facebook | P. W.

Mich regen solche Kommentare langsam auf. Sie stellen die Banker als hirnlose Zombies dar, die sich wie hungrige Hunde auf den Fleischgeruch von „Staatsgeschenken“ stürzen. Selbst wenn der us-amerikanische Staat Geld viel zu billig verscherbelt hat, selbst wenn er den Wohnungsbau über Mass gefördert hat – es wurde doch keiner dieser Banker gezwungen, in diesem Spiel mitzumachen?!

Zumal gerade diejenigen Bänkeler, die so intelligent und leistungsfähig sind, dass sie zweistellige Millionenboni erhalten … diese Superhirne hätten die vom pöhsen, pöhsen Staat gestellte Falle aus 100 Kilometern erblicken müssen! Aber anscheinend verfügt der Homo oeconomicus bankensis kein Denkvermögen, das über mehr als ein, zwei Quartale hinausgeht. Profit now, think later (oder gar nicht, denn im Notfall erscheint der Staat und behebt den Schaden). Das macht mir nicht gerade Mut, mein Geld bei solchen Joggeln anzulegen.

Was meint denn Franzrl zu den jetzigen Staatsinterventionen? Begrüssen kann er diese ja nicht wirklich, denn gemäss seiner Auffassung (und meiner Befürchtung) wird das Problem vergrössert und verlängert.

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Mittwoch, 22. Oktober 2008

Die Geschichte wiederholt sich

Derzeit verfasse ich gerade eine Proseminararbeit über Nazi-Landwirtschaft. Bei der Recherche (ertappt, auch ich benutze Wikipedia, um mir einen Überblick über die Lage zu verschaffen) stiess ich auf folgenden Artikel, der nicht etwa die aktuellen Ereignisse der letzten Wochen schildert, sondern die Situation von 1929 beschreibt:

Dem Staat gelang es, mit großangelegten Interventionen – von der Übernahme großer Banken über Umstrukturierungen bis hin zu flankierenden Aufsichtsmaßnahmen – den Kollaps des deutschen Finanzsystems zu verhindern. Womit sie jedoch in der Bevölkerung ihren letzten Kredit verspielt hatte. Gewerkschaften und Kommunisten wetterten gegen die Sozialisierung der Verluste. Eine antikapitalistische Haltung der Bevölkerung war, allein schon durch die wirtschaftliche Krise an sich weit verbreitet, da nun aber das Kabinett sich scheinbar vor allem für das Großkapital und die unpopulären Banken in die Bresche warf, brachte dies keinerlei Sympathie – im Gegenteil.

Quelle: Weimarer Republik – Wikipedia

Mir stellt sich angersichts dieser Parallelen die Frage, ob wir in ein paar Jährchen von den Geistern, die wir gerade rufen, heimgesucht werden – wie damals in den 1930ern (Stichwort: Nationalsozialismus und New Deal).

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