Samstag, 16. Juni 2007, 12:00 Uhr

Wann kommt Kaliforniens "Big One"?

Als ich Anfang dieses Jahres nach Kalifornien flog, war ich mir durchaus bewusst, dass ich für zehn Tage in einem Gebiet unterwegs sein würde, das auf’s höchste erdbebengefährdet ist.

Schreckenszenario

Als äusserst ängstliche und berechnende Natur malte ich mir aus, wie sich die Katastrophe ereignen würde, während sich unser Flugzeug über die Rocky Mountains hinweg LAX näherte und wir aus den Fenstern des stählernen Vogels das brennende Chaos unter uns bestaunen könnten – schliesslich wünscht sich niemand, dass das grosse Beben kommt, wenn man bereits Fuss auf den Sonnenscheinstaat gesetzt hat …

Erinnerungen werden wach

Gestern Abend wurden mir diese Szenen wieder vor Augen geführt, als ich via Digg auf ein hochauflösendes Photo von San Francisco stiess – geschossen am 28. Mai 1906, mehr als ein Monat nach dem verhängnisvollen Beben, das die Stadt dem Erdboden gleich machte:


Hochauflösendes JPEG mit 7000 × 2748 Pixel (4.32 MB)

Reisevorbereitungen

Während meiner Reisevorbereitungen im Januar informierte ich mich auch über die Gefahr eines Erdbebens. Kurz: Es steht nicht zur Diskussion, ob sich in Zukunft ein mit 1906 vergleichbares Beben ereignen wird, sondern nur wann.

It sounds like a Hollywood disaster movie, all right. But sooner or later, when the Big One hits, it will be all too real. As certain as California’s sunny days, palm trees, and celebrity politicians, a massive earthquake is coming. With more than 300 faults beneath Southern California, and the giant San Andreas fault running through the state, California is a seismic time bomb. A magnitude 7 quake has a 62% chance of hitting San Francisco in the next 30 years, according to the U.S. Geological Survey (USGS); the risk for L.A. is only slightly less. […]

A shaker of that size, especially in the densely packed areas of L.A. or San Francisco, could make the horrific sights from Katrina look almost tame. Because there would be no warning — no CNN satellite shots like the ones that plotted Katrina’s swirling path toward New Orleans — there would be no evacuation. Virtually every one of L.A.’s freeways would be destroyed, says Lucille M. Jones, USGS chief scientist for Southern California. That could cut off supplies and needed help. […]

Quelle: The Day California Cracks

Die Wahrscheinlichkeit eines Erdbebens steigt weiter an, wenn man den Horizont auf 80 Jahre ausdehnt:

Researchers at the University of California, Davis, forecast a 75% chance that San Francisco will be struck by a major earthquake of magnitude 7 or above by 2086.

Quelle: Ghost Cities Of 2100

Brücken als Nadelöhr

Besonders aktuell ist auch folgende Feststellung:

Plans to make the San Francisco Bay Bridge, which was partially destroyed in 1989, more earthquake-resistant have been delayed for eight years over design and funding controversies. Final plans were agreed to only this past July. The federal government’s policies haven’t helped much either. In the most recent Bush Administration budget, FEMA intends to spend three of every four dollars of its $3.4 billion in grant funds on anti-terrorism efforts, leaving little for earthquake preparedness. […]

Gerade erst hat ein explodierender Tanklastwagen gezeigt, wie viel (wenig?) Hitze die Konstruktion aushält. Immerhin: Die Brücke wurde in Rekordzeit und deutlich unter den Budgetvorgaben repariert. Ob man eine solche Brücke bei einer GaK (Grösste annehmbare Katastrophe) auch so schnell wieder für den Verkehr öffnen kann, ist hingegen fraglich. Treffend die Frage eines Diggers, wie die Brücke wohl erst nach einem minütigen Erdbeben aussehen würde?

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Labels: USA

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