Archiv 15. Juni 2007

Freitag, 15. Juni 2007

Wir unechten Liberalen sollten Adam Smith gründlich lesen

Yet rather than demanding that costs be fully internalized, the corporate libertarians are active advocates of eliminating government regulation, pointing to potential cost savings for consumers and ignoring the social and environmental consequences. Similarly they advise localities in need of employment that they must become more internationally competitive in attracting investors by offering them more favorable conditions, i.e., more opportunities to externalize their costs through various subsidies, low cost labor, lax environmental regulations, and tax breaks.

[…] The corporate rationalists fail to mention that one way firms increase their „efficiency“ is to externalize more of their costs. […] When corporate libertarians promote practices that allow corporations and wealthy investors to socialize their costs and privatize their gains, they reveal their fidelity to a political interest rather than to economic principles.

What we now have is not a market economy. It is increasingly a command economy centrally planned and managed by the world’s largest corporations to maximize financial returns to top managers and the wealthiest shareholders at the expense of the rest of society.

Quelle: The Betrayal Of Adam Smith

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Freitag, 15. Juni 2007

Die FDP und höhere Benzinpreise

Auf den ersten Blick empfand ich den überraschenden Vorschlag der FDP als prüfenswert, Motorfahrzeugsteuern abzuschaffen und dafür die Benzinpreise zu erhöhen, um so Vielfahrer (Neusprech: Umweltverschmutzer) zu bestraffen.

Dank des Bundes aber weiss ich nun, dass der Vorschlag wohl unter „Wahlkampf-Furz“ einzuordnen ist, denn …

Rein rechnerisch bewertet, wirkt der FDP-Vorschlag nur wenig lenkend. Der Wegfall der heute bei vier Prozent liegenden Autoimportsteuer wäre vorab beim Kauf grosser, teurer Wagen eine – einmalige – Entlastung. Entscheidender ist der Wegfall jährlich wiederkehrender Kosten. Die Annahme: Wer einen Mittelklassewagen mit sechs Litern Verbrauch fährt und die rund 500 Franken kantonale Motorfahrzeugsteuer nicht mehr bezahlen muss, kann künftig die ersten 40’0000 Kilometer pro Jahr sorglos fahren. Erst anschliessend kostet die motorisierte Freiheit gelenkt nach FDP-Vorgabe etwas mehr als bisher.

Quelle: Der Bund, 9. Juni 2007, „Sparsam tanken dank der FDP“, S. 7.

Ungenügend, setzen. Hop Swiz! *augenverdreh*

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Freitag, 15. Juni 2007

ZKB sucks!

Der frühere Konzernchef der Zürcher Kantonalbank (ZKB), Hans Vögeli, hat selber mit Sulzer-Optionen gehandelt. […] Laut «Bilanz» hat Vögeli privat auf steigende Sulzer-Aktien gesetzt, während er seiner Bank vorgeschrieben hat, die Finger von Sulzer zu lassen.

Quelle: Ex-ZKB-Chef Vögeli hat selber mit Sulzer-Optionen gehandelt

Super-GAU für die ZKB: Seit der Aufruhr um den Sulzer-Deal läuft die Medienberichterstattung heiss. Wäre ich in dieser Bank in leitender Position tätig, würde es mir langsam etwas zu heiss auf dem Bürostuhl.

Ich assoziiere mittlerweile folgende Dinge mit der ZKB (für einmal, völlig unwissenschaftliche, ohne Quellenbelege):

  • Sexuelle Belästigung
  • Porno-Konsum am Arbeitsplatz
  • Parallelgeschäfte von Investment-Bankern (noch dreister: „Front-Running“, wieder so ein Schlagwort gelernt!)
  • Absolut keine Kontrollen
  • Zweck einer Kantonalbank?

Ich hätte einige Gewissensbisse, wenn mein Geld für diese Bank „arbeiten“ würde – mangels Vermögen und meiner seit Jahren (mehr oder weniger) geschätzten Hausbank Crédit Suisse muss ich glücklicherweise keine Konsequenzen ziehen. Doch wahrscheinlich lege ich als normaler Bürger andere Kriterien an eine Bank, als dies millionenschwere Investoren tun. Und eigentlich haben sie recht: Was schert mich der moralisch-ethische Mist, wenn ich am Ende des Monats ein dickes Plus auf dem Bankkonto habe?

Law & Order

Ich hoffe, dass die Justiz wenigstens dieses eine Mal so richtig durchgreift. Wenn es nach der SonntagsZeitung geht, ist es sowieso bald mit dem „lustigen Händlerleben“ bei der ZKB vorbei. Alarmierend:

Den Bankern waren auch beim Erwerb der Aktien kaum Grenzen gesezt [sic]. Wenn sie für ihre Kunden oder für die Bank Aktien kauften, konnten sie die gleichen Titel ungestraft in ihr Depot legen. Bei anderen Banken darf man nicht einmal daran denken, dies zu tun. […]

Quelle: SonntagsZeitung, 10. Juni 2007, „Bankenkommission zieht die Schraube an“, S. 70.

Kontrovers: Insider sollten belohnt werden

Zwecks Anregung einer Diskussion frage ich ketzerisch:

Wieso liberalisiert man eigentlich Insider-Handel nicht? Ist es nicht gerade ein Grundkonzept des freien Marktes, dass zwar nicht jeder über dieselben Startbedingungen verfügt, aber genau das stimulierend auf den Wettbewerb wirkt und schlussendlich alle davon profitieren? Der Beste kann doch auch der sein, der sich ein weitreichendes Informanten-Netzwerk aufgebaut hat, an der richtigen Position sitzt und über genügend Liquidität verfügt – wieso sollte es einer solchen Person verboten werden, nicht umgehend davon zu profitieren? Da rieche ich sozialistische Gleichmacherei, die abgeschafft gehört.

Nachtrag: Auch eine Liberalisierung wäre natürlich eine gute Idee – relevante Informationen werden dem Meistbietenden verkauft.

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Freitag, 15. Juni 2007

Überwachungsstaat Elternhaus

When George Thomas was eight he walked everywhere. It was 1926 […] and he regularly walked six miles to his favourite fishing haunt without adult supervision.

Fast forward to 2007 and Mr Thomas’s eight-year-old great-grandson Edward enjoys none of that freedom. He is driven the few minutes to school, is taken by car to a safe place to ride his bike and can roam no more than 300 yards from home.

Quelle: How children lost the right to roam in four generations

Karte der Jagdgebiete der vier Generationen

Wenn ich mir das gesagte so durch den Kopf gehen lassen, war ich auch noch ein solch‘ „glückliches“ Kind. Bis etwa in die 4. Klasse gab es in unserem Haushalt weder Fernseher, noch eine Spielkonsole und schon erst recht keinen Computer. Das „Unheil“ begann rückwirkend mit der fixen Installation der Glotze in der Stube – die Schulferien bestanden nun darin, sich von morgens bis abends jede noch so doofe Sendung reinzuziehen. Natürlich auf Privatsendern, weshalb wir es uns mit der Zeit zum Sport machten, in gegenseitiger Konkurrenz die Werbungen an ihren ersten Sekunden Bild und Ton zu erraten. Der wenig später angeschaffte Gameboy führte zu ersten grossen Konflikten unter uns Geschwistern. Mein Bruder setzte sich die grösste Zeit durch und spielte solange, bis die Augen brannten, die Ohren heiss wie Herdplatten waren und man kaum mehr klar denken konnte – und noch in der Nacht davon träumte, dass man gleich von Tetris-Klötzen erschlagen würde. Als dann der erste PC, ein IBM XT als Entsorgungsgabe der Uni, den Weg in unseren Haushalt fand, war es dann auch um mich geschehen. Hier konnte ich mich durchsetzen – „Wo isch dr Märu?“ – „Vorem PC dänk!“ hiess es ab dann. Die Apokalypse kam, als man Ende der 90er ein-, zweimal täglich online ging.

Vor dieser Entwicklung war ich oft zusammen mit meinen Geschwistern und anderen gleichaltrigen Kindern aus dem Quartier im nahe gelegenen Wald, wo wir aus kleinen Ästen und Moos „Zwärgehüsli“ bauten, Flüsse stauten oder uns auf dann und wann so richtig eins auf die Nase gaben. Fortbewegungsmittel war das Velo (mein Favorit: Der blaue Eingänger mit Rücktritt aus dem Jumbo – so geil!), wohin es uns trieb wurde von keiner erwachsenen Person überwacht. Höchstens die Nachbaren griffen manchmal zum Telefonhörer, wenn wir wieder einmal den damals äusserst häufigen Baustellen einen Besuch abstatteten und es uns in luftiger Höhe auf dem Kran gemütlich machten. Dort wo heute überall Häuser stehen war eine Wiese, und mitten darauf stand ein Baum, wo wir verschiedene Male mit dem Bau eines Baumhauses begannen, ohne das Vorhaben je zu Ende zu bringen.

Heute gehe ich nur noch aus dem Haus, wenn ich an die Uni oder die Arbeit muss (Ausnahme: Marzilibesuche im Sommer). Der Fussweg zur Bushaltestelle dauert wenige Minuten, und wenn ich selbst diese kurze Strecke nicht mehr gehen mag, schnappe ich mir meinen mobilen Untersatz, auch bekannt als „kleiner Weisser“.

Irgendwie Schade – der Geist wäre willig, doch das Fleisch ist schwach, daran etwas zu ändern. Hund und Nachwuchs könnten die dringend nötige Initialzündung dazu geben …

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Freitag, 15. Juni 2007

Der ultimative Trance-Guide

Während im Hintergrund gerade Ralph Fridges frisch eingetroffene Vinyl mit dem Titel Angel dudelt, bin ich . Alle Jahre wieder stosse ich auf folgende Web-Site, wenn ich mich an den Ausbau meiner Trance-Sammlung mache:

Global-Trance.co.uk

Das Nachschlagewerk schlechthin für Trance-Begeisterte. Unzählige Tracks aus längst vergangenen Zeiten (ja, früher war in diesem Musik-Genre alles besser, oder zumindest anders) warten hier darauf, entdeckt zu werden. Hat man einen Favoriten entdeckt, genügt der Blick rüber zu Discogs Marketplace, um sich die entsprechende Scheibe zu ordern.

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