Archiv 21. Juni 2007

Donnerstag, 21. Juni 2007

Wie einer sin libliche muter verbrent

schriben uss Bern den 15. Decemb. diss 1579 jar, am hausen Wägman, zu Zürich.

Wüss lieber fründ, das sagen einer nitt wyt vonn Bern, für lybliche und alte mutter verbrannt hatt. Er ist … vil zum gangen und … [Die Auflösung ist leider zu schlecht, um den Text anständig entziffern zu können]

Quelle: Zentralbibliothek Zürich

Man ist versucht zu sagen: „Die Wickiana – die stärkste Tageszeitung des 16. Jahrhunderts“. Das Buch ist voll von Katastrophen, Mord und Totschlag und übernatürlichen Erscheinungen.

Über 6000 Bilder warten auf die Entdeckung durch die Netzgemeinde. Man suche im NEBIS-Katalog nach ‚Stichwörter aus dem Titel‘ mit dem Begriff ‚Bildmaterial‘. Auch ganz lustig: ‚Bildmaterial Brand Bern‘

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Donnerstag, 21. Juni 2007

Ueber den Zustand der Umwelt

Podcast-Tipp: June 13, 2007: Science Talk. Jared Diamond on the State of the World Environment

You environmentalist care less for people than you do for some lousy species of earth worm snail dort [?] or furbished louse worm – Okey, let’s talk about lousy earth worms. As all of the gardeners among you know earth worms are the main force maintaining the texture and fertility of our soil. For example: Populations of earth worms are plumething now in China because of China’s heavy use of pesticides and fertilizers. China’s pasture grass production has decreased by 50% in large part because of declines of those lousy earth worms. Now that China has lost half of its food growing potential for its more than 1 billion people you just can calculate how many trillions of dollars that’s worth to the economy.

We have to balance the environment against the economy. […] Environmental problems are relatively cheap and easy to solve if you catch them in an early stage; but at a late stage, they are horrendously expensive or impossible to solve. That’s a lesson that was rubbed into the faces of us americans something like two years ago in August, when, after a decade in which various govermental agencies complained about the economy and didn’t want to spend a couple of hundert million dollars to shore up the dykes around on of our big cities. We then found ourselves faced with a bill of several hundred billion dollars in insurance losses and the cost of rebuilding a major city not to mention a couple of thousands of dead americans.

Quelle: June 13, 2007: Science Talk. Jared Diamond on the State of the World Environment (ca. 11min)

Einige Feststellungen

  • Die Oster-Insel findet wohl überall Erwähnung, wo es um die Umwelt und die Demonstration mangelnder Nachhaltigkeit geht. Dennoch ist immer noch kontrovers umstritten, was genau auf dieser Insel passiert ist.
  • Lustiger Akzent! Ist er Südstaatler?

Lausiger Bücherwurm

Auf meinen Nachttischchen liegen immer noch Diamonds Bücher Guns, Germs, And Steel: The Fates of Human Societies sowie Collapse. Leider bin ich noch nicht über die Einleitung herausgekommen …

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Donnerstag, 21. Juni 2007

Wie viele RSS-Abonnenten habe ich? (oder: Shell-Tricks)

Angespornt durch den Artikel 10 Techniques I Used To Go From 0 To 12,000 RSS Subscribers In Seven Months – With No Ads Or Leverage nahm mich Wunder, wieviele RSS-Abonnenten ich denn ungefähr habe.

Dank meinem Hosting-Provider Genotec habe ich Zugriff auf die RAW Log-Files von Apache. Als Stichprobenraum wählte ich den ganzen Monat Mai.

Zur Analyse lud ich die 31 2007-05-*.gz per FTP auf den lokalen PC herunter. Damit war die Arbeit mit dem Mac-GUI erledigt und ich wendete mich einer Mac OS X Terminal-Session zu.

  1. Entpacken und zusammenfügen der täglichen Log-Dateien zu einem grossen File
    gunzip *.gz
    cat access_log* > access.log
  2. Herausfiltern der Zugriffe auf atom.xml sowie rss.xml (die beiden Dateien enthalten die Feeds im XML-Format)
    cat access.log | grep atom.xml > access-atom.log
    cat access.log | grep rss.xml > access-rss.log
  3. Isolieren der Hosts (d bedeutet „Delimiter“ oder Trennzeichen; in meinem Fall ist es das Leerzeichen; f bedeutet „Field“). Mit der Kenntnis des Formats des Apache-access.logs sollte es klar sein, dass ich damit die Spalte mit der IP- oder DNS-Adresses des zugreifenden Clients vom restlichen Datenmüll trenne
    cat access-atom.log | cut -d " " -f 1
  4. Nun bringen wir etwas Ordnung in die Sache, fasse Anfragen von identischen Hosts zusammen und geben aus reinem Gwunder auch gleich noch aus, wieviele Anfragen der jeweilige Host verursacht hat:
    sort | uniq -c
  5. Um die Anzahl Abonnenten zu eruieren, benutzen wir das Tool wc (wordcount) mit dem Switch l, der das Tool anweist, Linien (und nicht etwa Wörter) zu zählen
    wc -l

Alle Befehle nacheinander gepipet ergeben folgenden Einzeiler (für Zugriffe auf das altmodische atom.xml):

cat access.log | grep atom.xml | cut -d " " -f 1 | sort | uniq | wc -l

Wer

Die Antwort

Im Monat Mai war mein Blog also von 1634* Lesern abonniert.

*) Bemerkungen

  • Hinter einem Host können sich auch mehrere Leser verbergen (bspw. Google Reader)
  • In dieser Statistik werden auch Hosts gezählt, die im ganzen Monat nur gerade eine Anfrage auf den Feed gemacht haben. Einerseits können dies Leute mit dynamischen IP-Adressen sein, andererseits auch Leute, die ich mit meinem Geschreibsel nicht zu fesseln vermochte.

Qualitative Aussagen

Zu meinen Abonnenten gehören Computer, die (neben anderen) in folgenden Unternehmensnetzwerken stehen:

  • Universität Bern
  • Universität Zürich
  • ZHW
  • ISZ
  • GIBB
  • Universität Leipzig
  • Planetlab MIT/Princeton
  • UCLA Computer Science
  • Ravensbourne College of Design and Communication
  • Espace Media
  • Swisscom
  • Axpo
  • Bundesverwaltung
  • Netstyle
  • Init7
  • Merck

Es scheint sogar einen (?) Leser zu geben, der meine Blogs auf seinem Mobiltelefon liest. Suchthaufen! *zwinker*

Google-Kandidaten aufgepasst!

Eine solche Frage kann einem übrigens während einem Telefoninterview mit Google gestellt werden. Merkt euch als die glorreichen cat, grep, cut, sort, uniq, und ihr seid eurem Traumjob näher.

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Donnerstag, 21. Juni 2007

Klimaskeptiker lassen nicht locker

Climate stability has never been a feature of planet Earth. The only constant about climate is change; it changes continually and, at times, quite rapidly. Many times in the past, temperatures were far higher than today, and occasionally, temperatures were colder. As recently as 6,000 years ago, it was about 3C warmer than now. Ten thousand years ago, while the world was coming out of the thou-sand-year-long „Younger Dryas“ cold episode, temperatures rose as much as 6C in a decade — 100 times faster than the past century’s 0.6C warming that has so upset environmentalists.

Quelle: Read the sunspots

Schrittweise passen die Klima-Skeptiker ihre Argumentation an – während es vor einigen Jahren noch kein Problem war, jegliche Klima-Veränderungen abzustreiten („Wo sind die Beweise?“), findet man heute kaum mehr couragierte Personen, die mit einer solchen Aussage vor die breite Öffentlichkeit stehen.

Neu akzeptiert man zumindest, dass sich in der Erdatmosphäre etwas tut; etwas, das Temperaturen und Niederschlagswerte zunehmend vom langjährigen Mittel abweichen lässt. Weiterhin wird aber – auf etwas höherer Ebene – beruhigt: „Alles halb so wild!“, so die Kritiker. Denn …

  • … die Veränderungen werden garantiert nicht vom Menschen mitverursacht oder beschleunigt. Somit müssen wir unseren Lebensstil auch nicht einschränken oder gar grundsätzlich hinterfragen.
  • … blickt man in die Vergangenheit zurück, finden sich unzählige Variationen im Klimaverlauf. Mal war es kälter, mal war es wärmer – so what? Wie sich niemand über den alljährlichen Schnupfen im Winter aufregt, sollte man sich auch nicht Sorgen über die Klimaerwärmung machen. (Notabene greifen Skeptiker gerade auf diejenige Daten zurück, die von Forschern stammen, die ihrerseits seit Jahren vor den Konsequenzen des Klimawandels warnen)

Einsprache!

„Isch de äbe doch nid so eifach!“.

Das Nicht-Handeln damit zu begründen, dass der Planet in seiner Geschichte bereits dutzende oder gar hunderte (?) solcher Veränderungen durchgemacht hat, ist fragwürdig. Es geht nicht darum, ob der Planet solche Klimaveränderungen schadlos überstanden hat, sondern ob es auch den Menschen und unseren affenähnlichen Vorfahren gelungen ist, allfällige negative Konsequenzen zu meistern. Von denjenigen, die es nicht geschafft haben, wissen wir ja eben gerade nichts – weil sie davongestorben sind und auf Grund ihres Entwicklungsstandes kaum Überreste hinterlassen haben.

In der Schule wurde mir gelehrt, dass die Dinosaurer vor ca. 65 Millionen ausstarben, weil ein gigantischer Meteorit in den Golf von Mexiko einschlug. In der Folge wurden – ähnlich einem Vulkanausbruch – Milliarden von Staubteilchen in die Atmosphäre gewirbelt, die die Sonnenstrahlung abschwächten. Es kam zu einer globalen Abkühlung der Atmosphäre. Die auf Sonnenwärme angewiesenen Reptilien verendeten in den kommenden Jahren und Jahrzehnten und machten Platz für die besser gerüsteten Säuger – der Meteoriteneinschlag bedeutet die nötige Initialzündung, die am Ende ihrer Entwicklung (?) schlussendlich den Homo sapiens sapiens, die „Krone der Schöpfung“, hervorbrachte.

Diese (künstlich) verursachte Klimaveränderung hatte also weitreichende Konsequenzen auf das Leben auf unserem Planeten. Und um die Konsequenzen, die die vorausgesagte Klimaerwärmung in den nächsten fünfzig Jahren verursacht, sollte es in der heutigen Diskussion auch gehen!

Komplexität macht anfälliger

Auf dem Planeten leben so viele Menschen wie noch nie – der Planet muss soviele Menschen wie noch nie ernähren. Die Erde ist von äusserst komplexen menschgemachten Systemen umzogen – Kommunikations-, aber auch Transport- und Gesellschaftsnetze. Dieses Räderwerk funktioniert momentan innerhalb der selbst gesetzten Parametern – „wie geschmiert!“ eben (so geschmiert, dass wir unsere Lebensweise nicht zwingend anpassen müssen. Das Erdöl wird zwar teurer, doch wir fahren weiterhin wie die Verrückten Auto). Doch leider ist zu befürchten, dass die Klimaveränderung (bekannte und unerwartete) Auswirkungen auf unzählige kleine Rädchen dieser komplexen Maschinerien haben wird und diese die Effekte verstärkt weitergeben werden. Die Empfänger solcher Schockwellen werden schlussendlich wir selbst sein.

Der Grund für die Unbesorgtheit breiter Schichten ist simpel: Die wenigsten wissen um die mannigfaltigen Zusammenhänge unserer „lebenserhaltenden“ Systeme. Ein Blick auf Kriegserfahrungen (auch von neutralen Nationen wie der Schweiz) würde viel zum Verständnis beitragen. Doch die Generation, die den Krieg erlebt hat, ist alt und badet selbst allzuoft in Unbekümmertheit (wie wollte man es ihren Angehörigen auch verübeln). Gerade Zeitzeugen könnten uns verständlicher machen, wie schnell die Blockierung einiger wichtiger „Rädchen“ das Alltagsleben erreicht – und für unbestimmte Zeit verändert.

Prophylaxe

Aus meiner Sicht kann man sich tage- und nächtelang streiten, um wie viele Grad es nun effektiv wärmer wird und welchen Anteil der Mensch an dieser Entwicklung trägt. Deutlich wichtiger aber ist es, endlich zu akzeptieren, dass wir uns für den Worst-Case wappnen müssen. Tritt er nicht ein – tant pis. Tritt er ein, werden wir froh sein um jede Vorsichtsmassnahme, die getroffen wurde.

Wieso sollte die Prophylaxe, die in allen professionellen Bereichen unserer Gesellschaft (in der Wirtschaft, insbesondere dem Verkehr; von der Armee, der Politik, wie auch jeder selbst in seinem eigenen Leben) betrieben wird, gerade bei diesem die ganze Menschheit betreffenden Thema nicht angewendet werden? Dies käme einem Verrat unserer „zivilisierten“ Prinzipien gleich – doch vielleicht wollen wir es ja so …

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