Bald sind Wahlen – und jeder Kandidat, der etwas auf sich hält, präsentiert sich mit einem neuen Stilmittel im Web: Video-Clips. Insbesondere die SVP und ihre Schergen setzen voll auf dieses Mittel, um neue Wählerschichten (Generation YouTube?) zu gewinnen.
Einerseits gäbe es da einmal die nationale Wahlkampfplattform, wo Statistiken nach jeglichen Regeln der Kunst geschändet werden. Andererseits springen auch andere Exponenten auf den von der Mutterpartei aufgegebenen Kurs auf – so etwa Thomas Fuchs.
Da will ich nur hoffen, dass der Fuchs nicht ernst macht mit der Top-Level-Domain tv, die er für seine Web-Site gewählt hat. Das Wahlkampf-Getrommel mit düsteren Stimmen und der für diese Partei obligatorischen Angstmacherei, die der Tagi als dominantes Element des SVP-Wahlkampfs verortet, ist sowohl bei Maurer als auch bei Fuchs äusserst ausgeprägt. Würden wir uns ausschliesslich über solche Web-Sites informieren – man müsste meinen, die Welt stünde kurz vor dem Untergang.
Die erste Persiflage auf das „Sozialhilfe statt Arbeit“-Video (äh, nein, umgekehrt: „Arbeit statt Sozialhilfe“, natürlich), das wohl das Wählersegment Jugendliche ansprechen soll („Föht doch no grad afa Gränne, heiland nonemau!“ möchte man den finster und traurig dreinblickenden Jungschar zurufen), liess nicht lange auf sich warten:
Dank: LuLu
Übrigens: Markus Notter hat für die Regierungsratswahlen auch auf Videos gesetzt. Diese sind im Gegensatz zur SVP-Kost recht amüsant, wenn auch inhaltsleer.
Was lernen wir? Geschmäcker sind verschieden und ungleich über die Parteien verteilt.