Freitag, 7. Dezember 2007, 16:16 Uhr

Sturmgewehr-Zahlenjongleur Urs Paul Engeler

Smythe hat sich zu einem Kommentar durchgerungen und „für mich“ Engelers Artikel gelesen sowie die wichtigen Passagen herausgestrichen. Folgender Abschnitt ist mir ins Auge gestochen:

Die gesamtschweizerischen Erhebungen, die aktuellste für 2006 ist abzurufen unter Anhaltende Zunahme der Gewaltdelikte, belegen, dass die Gewehre, Revolver, Pistolen und Flinten in der Schweizer Kriminalität eine untergeordnete Rolle spielen. Bei den 198 vorsätzlichen Tötungsdelikten (60 «vollendet») war in 17 Prozent der Fälle eine Schusswaffe das «Tatmittel»; in 35 Prozent der Delikte hingegen, also mehr als doppelt so häufig, wurde ein Messer benutzt

Quelle: Messerland Schweiz

Fragen:

  1. Die Zahlen nennen „vorsätzliche Tötungsdelikte“ – was ist mit „nicht-vorsätzlichen“ (?) Tötungsdelikten? Unfällen mit der Armeewaffe? Suizid? Ich hege die Vermutung, dass Engeler die Wahl bewusst auf „vorsätzliche Tötungsdelikte“ eingeschränkt hat. Sieht im Vergleich zu Messern halt schöner aus.
  2. 198 unvollendete Tötungsdelikte, davon 17 Prozent mit dem Tatmittel „Schusswaffe“. 60 Tötungsdelikte vollendet – wie hoch ist hier das Tatmittel Schusswaffe? 90%? Ich behaupte ohne besseres Wissen einfach mal, dass ich mit einer Waffe jemand deutlich schneller und effektiver umbringe, als wenn ich ihn nach allen Regeln der Metzgerskunst aufschlitze. Gerne lasse ich mir das Gegenteil beweisen (in Theorie, notabene).
  3. 17% von 198 sind knapp 34 Mordversuche. Kann man nicht auch hier eine Vision Zero fordern (ob man sie erreicht, ist eine andere Frage)? Oder muss man die 34 Versuche einfach so hinnehmen – den Eltern des Opfers vom Hönggerberg auf die Schultern klopfen und sagen „That’s life, einmal muss jeder gehen“?

Wie ich in den Kommentaren noch einmal ausdrücklich klargestellt habe:

Ich, Mario Aeby, will nicht, dass mit Schnellfeuerwaffen aus Staatsbesitz gemordet wird!

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