Archiv ‘Medien’

Sonntag, 9. November 2025

Blick: Reisserische Schlagzeilen, wichtige Details tief in den Paragraphen versteckt

Zwei Fälle als Anschauungsbeispiel.

Schock in der Kaserne Lenzburg: Kommandantin rastet aus – und schlägt auf Rekruten ein

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Nein aber auch! Skandal! Wie konnte sie nur.

Selbst wenn man den Einleitungstext liest, hat man grösstes Mitleid mit den Opfern, und es brodelt in einem der Hass auf die Prügelfrau hoch.

Erst im vierten Paragraphen liest man: „Sie [die später verprügelten Rekruten] hielten bei einer Tankstelle, um sich ein Bier zu kaufen, was nicht erlaubt ist, […]“.

Da ich mittlerweile zu alt für diesen Billig-Journalismus bin (darf man das überhaupt noch „Journalismus“ nennen?), habe ich konsequenterweise nach diesem Satz aufgehört zu lesen.

Angela Rosser, die Blick-„Journalistin“, hätte wohl als Reaktion darauf lieber gesehen, wenn die Soldaten, die sich nicht an Befehle, das Gesetz und den gesunden Menschenverstand gehalten haben, zu vier Tagen Klangschalen-Therapie verdonnert worden wären.

3 Kinder und 4 Erwachsene liefern sich wilde Schlägerei im Bezirk Bremgarten AG – die Strafen sind saftig «Ich half nur meinen Töchtern, als sie von einer fremden Mutter verprügelt wurden!»

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Hier ein weiteres Glanzstück, welches aufzeigt, was in unseren Medien schief läuft: Im elften Paragraphen erfahren wir, dass es sich bei der prügelnden Mutter um eine Kubanerin handelt.

Und Ralph Donghi, Blick-„Journalist“, wagt es nicht einmal, dies selber so festzuhalten. Es wird der angeklagte und verurteilte Raufhändler zitiert. Offenbar wäre es berufsgefährdend, wenn man das einfach so in den Artikel schreiben würde. Indem man es in ein Zitat verpackt, ist man als „Journalist“ fein raus.

Ich finde: Die Herkunft der Täterschaft (sprich: Ausländer, Eingebürgerter oder gebürtiger Schweizer) ist in allen Artikeln zu Strafverfahren an erster Stelle zu nennen.

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Sonntag, 9. November 2025

Tamedia Kundendienst unkompliziert per Email erreichen

Auf den Websiten der Produkte des Verlags findet man dem Zeitgeist entsprechend nur Hilfeartikel, Chatbots (mit der Option, an einen Kundendienstmitarbeiter zum Live-Chat weiterverbunden zu werden, wenn man zuerst unzählige Fragen beantwortet hat), und eine Telefonnummer.

Auf Grund einer früheren Interaktion mit dem Kundendienst fand sich in meinem Email-Archiv aber eine auch heute, im November 2025, gültige Email-Adresse des Kundendiensts:

customerservice@tamedia.ch resp. heute customer.service@tamedia.ch

In einem Email habe ich mein Anliegen, welches keiner Rückfrage respektive der Intervention eines „Retention-Spezialisten“ bedurfte, am 1. November geschildert. Umgehend kam ein Auto-Reply mit einer Bearbeitungsnummer zurück. Am 7. November dann lag die Antwort eines Menschen im Briefkasten.

Übrigens: Gemäss Email-Header verwendet Tamedia für die Verarbeitung von Kundenanfragen Salesforce, und die Salesforce Entity ID von Tamedia müsste gemäss Header X-SFDC-EntityId: 500TE00000OQ3B1 lauten.

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Sonntag, 22. Dezember 2024

Wenn man den McDonalds Praktikanten an den Newsletter ranlässt …

… hat man plötzlich ein Lorem Ipsum Email in der INBOX:

Genug Häme — in einer blameless culture und mit Postmortems sollte die Erkenntnis reifen, dass man Newsletter an die ganze Kundschaft nur unter Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips auslösen können sollte.

Und: Allenfalls (wenn man Zeit und technisches Wissen hat, und die Plattform das unterstützt) könnte man sogar automatisierte Tests einbauen, die Emails mit unersetzten Variablen (>Vorname>) und Lorem ipsum Texten nicht zum Versand zulässt.

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Sonntag, 6. Oktober 2024

Woran es bei den Sozialdemokraten seit längerem krankt

Frank A. Meier vor einigen Wochen im Blick:

Zeh zählt auch die Grünen zu denen, die so handeln: nicht nur fern vom Wähler, sondern lehrerhaft überheblich […]

Wird die einstige Partei der Werktätigen von Werktätigen geführt – «von solchen wie uns»? […]

Die Entfremdung zwischen den Genossen und ihrem angestammten Wahlgefolge ist nicht einfach ein kommunikatives Missverständnis. Es ist die Distanz des Personals in den Führungsetagen der Partei zu ihrer angestrebten Zielgruppe. Die falschen Leute erläutern mit akademischem Zungenschlag bürgerferne Politik: von Willkommenskultur über Klimaregeln bis Genderbenimm – ideologisches Kunterbunt aus der universitären Wohlfühlwelt.

Quelle: Frank A. Meyer – Die Kolumne: Top down

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Montag, 5. Februar 2024

„Grüner, und gerechter“

Meine Befürchtung: Ein ganzes Land, komplett falsch abgebogen.

Als Gegenpol Friedrich Merz‘ Aussage:

„Hauptfeinde“ in unserem Land sind „die 20-jährigen Studienabbrecher in der Grünen Bundestagsfraktion, die uns von morgens bis abends die Welt erklären“

Quelle: CDU-ParteitagMerz nennt Grüne „20-jährige Studienabbrecher“, die Welt erklären wollen

„Hauptfeinde“ finde ich aber schon gerade etwas … hart ausgedrückt. Politische Gegner?

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Montag, 5. Februar 2024

Die Meinungskorridore verengen sich

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Sonntag, 21. Januar 2024

The Crown: Mutter Middleton kommt nicht so gut weg

Gestern haben wir die letzte Episode der letzten Staffel von Netflix‘ The Crown geschaut.

Bis jetzt habe ich nicht genau verstanden, wieso die Drehbuchautoren ausgerechnet die Hochzeit von Charles und Camilla als Ende der Serie ausgewählt haben.

Schliesslich lebte und repräsentierte Queen Elizabeth II. das Vereinigte Königreich noch 17 Jahre weiter (Hochzeit Charles & Camilla: 8. April 2005, Tod Queen Elizabeth II: 8. September 2022).

Die letzte Staffel schreitet im Schnellzugstempo durch die Geschehnisse nach dem Tod Dianas. Die sich anbahnende Romanze zwischen Prince William und Kate Middleton nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. Doch die Middletons kommen in der Serie meiner Meinung nach sehr, sehr schlecht weg — als unglaublich kalkulierendes Mutter-Tochter William-Jäger-Gespann.

Zuerst dachte ich, dass dies eine Überspitzung der Drehbuchautoren sei, doch ein Artikel in Vanity Fair zeigt auf, dass die dargestellten Ereignisse vermutlich recht Nah an der tatsächlichen Geschichte dran sind: The Crown: Did Carole Middleton Really Mastermind Kate and Prince William’s Relationship?.

Und wieder kann ich mir nicht verkneifen, William und Kate, sowie auch Harry, beim Schauen der Serie vorzustellen. Surreal.

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Samstag, 20. Januar 2024

Hypothese: Schweizer Armee so abgewrackt, dass wir jetzt die NATO brauchen

Spannender Artikel von Gastautor Albert Stahel auf Inside Paradeplatz: Die Schweizer Armee – ein Relikt vergangener Zeiten.

Wenn ich den Artikel richtig (überspitzt) zusammenfasse, haben wir unsere Armee mit all den Reformen seit der 1989 angekündigten Armee 95 derart abgewrackt, dass wir mittlerweile nicht mehr autonom verteidigungsfähig sind, und uns deshalb nun der NATO an die Brust werfen müssen.

Auch ich trage Schuld daran, war ich in jungen Jahren doch extremst armeekritisch, und habe so zu oft so abgestimmt, dass die Schweizer Armee jetzt das ist, was sie ist.

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Montag, 20. November 2023

Irgendwie kommt mir Hari Seldons Todesbecken bekannt vor …

Mein Eindruck von Apples Fernsehserie Foundation ist gespalten:

Einerseits hat das Produktionsteam unzählige und unglaublich schöne Landschaften aufgesucht, um die zwei Seasons mit all seinen Planeten und Umgebungen zu filmen — umwerfend. Ich bin nicht sicher, ob bezüglich der Landschaftsphotographie eine andere TV-Show Foundation das Wasser reichen kann. Eins ist klar: Apple hat hier keine Kosten gescheut.

Andererseits hatte ich anfänglich Mühe mit der Story, welche mich nicht komplett mitreissen wollte. Doch die zweite Staffel nimmt ab der Hälfte so richtig Fahrt auf und wurde ein Knüller, mit einem Grande Finale. Doch auch in der zweiten Staffel gab es einige Einbrüche bei der Erzählung.

Spoiler: Nun, gestern wurde also der (wieder) fleischgewordene zweite Hari nach der ersten Hälfte der zweiten Staffel in einem künstlichen Pool an einer von Wellen zerpeitschten, von Felsen zerklüfteten Küste ertränkt. Der geübte und aufmerksame Serienschauer ahnt: Vermeintlich.

Doch darum geht es nicht. Der Todespool und die Umgebung kamen mir irgendwie unheimlich bekannt vor … Als ich dann noch die kurz nach den Filming Locations gegoogelt habe (IMDb: Filming & production, Foundation Locations, Reddit: Filming locations list), sowie auch ein Prosa-Artikel darüber gelesen: Inside ‘Foundation’s Jaw-Dropping Practical Sets and Global Filming Locations, bestärkte mich der Hinweis auf die kanarischen Inseln, in mein Photo-Archiv einzutauchen.

Und siehe da, am 26. Juli 2005 schoss ich in Hermigua auf der kanarischen Insel La Gomera folgendes Photo:

Offiziell heisst es Pescante de Hermigua oder Piscina Natural.

Aus dem Reddit-Thread habe ich folgende Lokalitäten herausoperiert (kein Gewähr):

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Sonntag, 10. September 2023

Presseschau Krieg in der Ukraine (September 2023)

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