Archiv ‘Wirtschaft’

Montag, 25. Mai 2009

US-Alltagsphänomen Working Poors

working full time for a part-time income has become the fate of greater and greater numbers of Americans. In fact, the U.S. minimum wage, adjusted for inflation, has never regained its 1968 value. The average income of a full-time worker at Walmart, today the nation’s largest private employer, is only slightly more than $17,000 a year.

[…] The payday loan, too, is a liar loan of sorts, though the relevant lie is told not to the banker or mortgage broker but to yourself: that you’re still making it, you’ve hit a brief rough patch, everything will work itself out soon. You end up at the payday-lending office only if you have caught at least a glimpse of prosperity, and are desperately trying to keep this mirage in view.

Quelle: Usury country: Welcome to the birthplace of payday lending—By Daniel Brook (Harper’s Magazine)

Als Sozialdemokrat bin ich wie der im lesenswerten Artikel genannten Martin Luther King der Meinung, dass wer arbeitet, auch genügend zum Leben verdienen sollte. Damit meine ich keine Staatsgarantie für jährlich zwei Wochen Ferien auf den Malediven, sondern ausreichend Nahrung, ein Dach über dem Kopf, kostenlose Schulbildung und eine Krankenversicherungen, die einem bei schweren Krankheiten nicht in den Privatkonkurs treibt.

Und doch fragt die liberale Hälfte in meinem Kopf: Was gibt uns Angehörigen einer westlichen Konsumgesellschaft das Recht, mehr einzufordern als was ein Durchschnittsinder oder ein -chinese erhält? Sind unsere Arbeitsbedingungen und Löhne der Normalfall, oder sind es vielleicht doch eher tragischerweise diejenigen in Entwicklungs- und Schwellenländern?

Egal. Solang der Staat anscheinend über Milliarden verfügt, um eine Grossbank zu retten, dürfen ruhig auch Normalsterbliche in den Genuss des Geldregens und eines anständigen Lebens kommen.

When that industry was consolidated nationally, Eaton began looking for another line of work. He settled on short-term loans—cash today to tide a worker over until payday, offered at triple-digit annual interest rates. Eaton took out a second mortgage on his house and opened up Check Cashing, Inc. on December 2, 1991.

Mutet es nur mir paradox an, dass Herr Eaton, zwecks Aufbau seines Kurzfrist-Konsumkreditgeschäfts eine zweite Hypothek aufnimmt?

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Donnerstag, 14. Mai 2009

Die Börse zeigt nach oben, die Fundamentals nach unten

While it may be the case that the pace of economic decline is no longer as negative as it was at the peak of the post-Lehman credit contraction, the reality is that employment, output, organic personal income and retail sales are still in a fundamental downtrend.

Quelle: USA Follows the Same Downward Slide As GM

Aber das schöne an der liberalen Marktwirtschaft ist, dass sich jeder auf eine der beiden Seiten schlagen kann … und danach einfach nur noch hoffen und beten muss.

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Freitag, 8. Mai 2009

Kauft Apple wirklich Twitter? Ein möglicher Grund

Kollege Burgdorfer in einem kürzlich erschienen Artikel:

It just occurred to me, that there is actually a perfect reason for Apple to buy Twitter. In fact, it could turn Twitter into a massive money making machinery.

Quelle: The Perfect Reason why Apple should buy Twitter

Kurz zusammengefasst hat Apple gemäss Burgi einen Masterplan: Twitter soll das SMS-System ersetzen. Ich finde das eine bescheuerte Idee, und zwar aus folgenden Gründen:

I don’t think so:

  • 25 Million Twitter users compared to 4 billion mobile handsets being manufactured in 2010 (estd.)
  • Twitter is proprietary bullshit (from a technical point of view), SMS is standardized. SMS is used by billions out there and I don’t see how you wanna convert billions of accustomed SMS users to become Twitter fans over night.
  • Usual people don’t get the concept of Twitter. Do you really want your sensitive love letter sms to end up on Twitter.com? Twitter is 1:n, while SMS stays 1:1 (of course you can send private messages through Twitter, but its the default setting that matters: Twitter = public, SMS = private)
  • Twitter is discrete – if you miss a message from someone, it doesn’t really matter … but what about the SMS from your girlfriend telling she’ll be 10 minutes late for your date? You don’t wanna get this info by Twitter, do you?
  • You need a permanent internet connection to receive Twits. SMS you get on every GSM network, even if it is dead slow (much less overhead than HTTP).

Always remember that Apple is following the KISS approach. Why a) put in a middleman (Twitter) and b) why replace a common standard? I hope they don’t buy Twitter, but if they do, please Apple, don’t pay a too high price for it. It’s just a hype, after all!

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Mittwoch, 6. Mai 2009

Alles wieder gut an den Aktienmärkten! Kauft!

People who had no idea there was anything wrong with the world financial system two years ago, now say the problem has been fixed. Who fixed it? The people who had no idea what was wrong with it, of course.

Quelle: China Makes Recession Recovery

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Dienstag, 5. Mai 2009

Der kurze Wahn vom Aktienglück

„Everyone ought to be rich!“ hiess es schon in den 1920ern, als die grossen Finanzhäuser und Trusts dem kleinen Mann Aktien andrehten. Es brauchte nach der Grossen Depression einige Generationen, bis sich wieder eine Menge Dumme fanden, die ihr kleines Vermögen bereitwillig in Aktien investierten:

The proletariat began buying stocks in the ’80s. The ’shareholder nation‘ was a dream of Maggie Thatcher and Ronald Reagan: Everyman a Capitalist.

Quelle: The New Capitalists Were Not Real Capitalists

Eine sehr gute Abhandlung über die Prämissen der letzten 30 Jahre, die Bill Bonner da präsentiert. Ganz treffend ist auch folgende Passage:

A real capitalist is eager to cut his labor costs. If hourly wages rose too high…he’d want to move to a lower-cost production center. And if the managers asked for too much – he’d fire them and get new ones.

But neither the working stiffs nor the suits shared the owners‘ interest in cutting labor costs and preparing for the future.

Nun sind wir also wieder einmal an einem Scheideweg. Wie 1930 glauben einige, dass nun bereits das Schlimmste überstanden ist und beginnen wieder damit, Aktien zuzukaufen. Mal schauen, ob nach 2009 ein weiteres 1932 folgt. Die Bärenrally hält jedenfalls ihren Knüppel bereit.

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Montag, 4. Mai 2009

Missmanagement, wohin das Auge reicht

here are the same economists who mismanaged the economy, offering advice to governments who mismanaged their regulatory roles, about how to keep mismanaged companies alive, so that bondholders who mismanaged their investments might not go broke.

Quelle: The Greatness of a Depression is Commensurate to the Government’s Efforts to Prevent It

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Sonntag, 3. Mai 2009

Direktzahlungen der USA an Israel

Das Land scheint ja massiv von Subventionen aus Übersee angewiesen zu sein – schon blöd, wenn man den Gegnern Israels (den Arabern) dank dem stetig steigenden Bedarf nach Erdöl ebenfalls Unsummen in den Arsch schiebt:

Die Organisation engagiert sich nach eigenen Angaben jährlich für 100 Gesetzesvorhaben und konnte bisher Militär- und Finanzhilfen für Israel in Höhe von mindestens 110 Milliarden Dollar sowie zahlreiche Sanktionen der USA gegen Iran, Syrien und die palästinensische Hamas durchsetzen.

Quelle: Amerikas mächtigste Lobby lahmt (International, NZZ Online)

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Donnerstag, 30. April 2009

Führungscockpit für Gemeinden

«In den Exekutiven kleiner und mittlerer Gemeinden wird vieles aus dem hohlen Bauch entschieden», sagt Christoph Miesch vom kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung.

Da hat er leider nicht so unrecht …

«Dabei werden in einer Datenbank Informationen aus verschiedenen Quellen gesammelt und auf einer Website präsentiert»

Quelle: Computer- statt Politprogramm – News Region: Bern & Region – bernerzeitung.ch

… doch ob wir hier wirklich das Ei des Kolumbus gegen solche Entscheide gefunden haben? Erinnert mich stark an den Portal-Hype, der im Internet vor einigen Jahren für Furore gesorgt. Jedes Unternehmen investierte in ein Portal und ch.ch wurde auf ebendiesem Rohrkrepierer-Konzept aus dem Boden gestampft. Heute spricht niemand mehr von Portalen, weil sich die hochfliegenden Erwartungen nicht erfüllt haben.

Wenn dieses Cockpit dann doch eher nur ein Wiki sein soll – nun gut, damit könnte ich leben. Dann sollte man es aber auch als solches verkaufen. Auf alle Fälle sollten sich Kommunalpolitiker nicht zu sehr auf dieses Werkzeug freuen: Sollte es wirklich funktionieren, werden sie nämlich arbeitslos. Die Gemeinderäte werden durch eine Computersoftware ersetzt, die anhand von mathematischen Formeln über die Geschicke der Gemeinde entscheidet. Wollen wir Sesselkleber es wirklich so weit kommen lassen?

An der Suisse Public (9. – 12. Juni 2009) wird das Produkt einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Gerne lasse ich mich – trotz meiner hier geäusserten Skepsis – von der Nützlichkeit des Produktes überzeugen.

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Donnerstag, 30. April 2009

Unnütze Konjunkturforschung

Diese Kollegen wollen davon ablenken, dass sie auch nichts Genaues wissen und im Prinzip Kaffeesatzleserei betreiben.

Quelle: Konjunkturprognosen: „Im Prinzip Kaffeesatzleserei“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

Sage ich doch schon lange: Mit Konjunkturprognosen ist es wie momentan mit der Schweinegrippe: Presse, Radio und TV plappern hysterisch nach, was irgendwer irgendwo sagt. Falls sich zwei Wochen überhaupt noch jemand an die angeblich bombensicheren Aussagen erinnert, mussten diese bereits längst korrigiert werden.

Aus meiner Sicht kann man Konjunkturforschungsstellen in die Wüste schicken, ohne irgendwelches „Wissen“ einzubüssen – weil es eben ungesichertes Pseudowissen ist.

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Dienstag, 21. April 2009

US-Banken faktisch insolvent

Von den 19 grössten Banken sollen 16 insolvent sein.

Quelle: Dubiose Gerüchte: Mehrheit der US-Banken insolvent? – News Wirtschaft: Unternehmen – tagesanzeiger.ch

Manche mögen rufen: „Was, so viele?!“ – ich wundere mich hingegen, dass es nicht eigentlich alle sind … Sollte sich dieses Gerücht nur annähernd bewahrheiten, hat nicht etwa Osama und seine Muslim-Brüder die USA an den Rand der Vernichtung gebracht, sondern die Elite des Landes selbst. Klassisch.

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