Archiv 5. September 2007

Mittwoch, 5. September 2007

Blochers kleines Watergate

Nicht schlecht, was sich der rechtsbürgerliche Komplex da wieder einmal leistet. Solche Gspässe gibt es in der Politik wohl jahraus jahrein, in allen Parteien – für einmal kommt alles langsam aber sicher ans Licht. Wahrlich ein filmreifer Stoff. Nicht ganz auf dem Niveau von Oliver Jones JFK, aber für einen gutbürgerlichen Doku-Abend in der Eidgenossenschaft würde der Stoff allemal reichen.

Was ist geschehen?

Gemäss Erkenntnissen der Geschäftsprüfungskommission war Valentin Roschachers Absetzung als Bundesanwalt minutiös und verschwörungsmässig geplant. Ein Schreiben, das nur per Zufall bei einem flüchtenden Schweizer Bankier (Oskar Holenweger) in Deutschland entdeckt wurde, enthält äusserst brisante Informationen:

Dessen Inhalt: „Wer macht wann was und rapportiert an wen?“ Militärstabsmässig schien die ganze Aktion geplant – Ironie des Schicksals, dass das Schriftstück ausgerechnet bei einem guten Kameraden aus Blochers Militärtagen gefunden worden sein soll.

Gleichgeschaltete Medien

In die Aktion involviert scheinen aber auch Journalisten zu sein, die ihre Text-Bomben nicht von ungefähr an bestimmten Daten zündeten. Dass es sich dabei wohl kaum um WOZ-Schreiberlinge gehandelt hat, liegt auf der Hand … Man wird es mir nicht verübeln, wenn ich die Urheber in einem Neubau im zürcherischen Kreis 5 vermute. Dass bei der Weltwoche nicht die vierte Gewalt, sondern eher wie in den guten alten Zeiten der schweizerischen Parteizeitungen politische Agitation im Zentrum steht, wird von Kritikern desöfteren moniert. Mit den Andeutungen der GPK ist ein frisches Kapitel in der Angelegenheit eröffnet worden.

Mensch Christoph!

Da ich Herrn Blocher als unangenehmen, aber äusserst intelligenten Zeitgenossen einschätze, bin ich mir sicher, dass sich kein direkter Link herstellen lässt. Falls schon, dann hat er trotz seiner Erfahrung äusserst dilettantisch gehandelt und wird dementsprechend die Konsequenzen zu tragen haben.

Einem angehenden Historiker wie mir schlägt das Herz höher, wenn der GPK solch blumige Kritik entgegengeschleudert wird wie im folgenden Blog-Artikel:

Das tönt in meinen Ohren nach einer breitangelegten infamen Rufmordkampagne der Linken und der CVP, die zum Ziel hat Bundesrat Blocher auf ähnliche Art wie damals Bundesrätin Kopp loszuwerden.

Bei dieser offensichtlichen Intrige wird offenbar jegliches Mass der Niedertracht und Glaubwürdigkeit überschritten sogar der Zeitpunkt ist absolut passend.

Quelle: Blocher in der Kritik der GPK wegen Rorschacher

Naja – wenn sogar Clinton ein Impeachment überstanden hat, wird wohl auch Blocher im Amt bleiben – falls, ja falls er sich nichts zu Schulden hat kommen lassen.

Labels: Politik, Schweiz

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Mittwoch, 5. September 2007

Bilder der neuen iPods


iPod touch No,2
Originally uploaded by HiLLs14

20:28 Uhr – und die Apple-Web-Site erstrahlt immer noch im alten Glanz (will heissen: Mit den erst kürzlich vorgestellten iMacs auf der Titelseite). 28 Minuten sind seit dem Ende der Veranstaltung im Moscone Center mitten in San Francisco (think eMeidi stand im Januar vor den heiligen Hallen) vergangen, doch vom grossen Wurf ist noch nichts zu sehen und zu hören.

Bis der Apple-Webmaster die Site doch noch produktiv kriegt, kann man erste Bilder auf Flickr bestaunen:

Flickr: Photos tagged with ipod

PS: Ich will so einen WiFi-iPod. Sofort!

PPS: Ich überlege es mir doch noch einmal – wo bleibt die Mail-Applikation? Fiel diese Weg, weil sie dem iPhone zuviel Konkurrenz gemacht hätte?

PPPS: Wie technophil wäre Bern, wenn es Luzern nacheifern und die ganze Stadte mit kostenlosem WLAN erschliessen würde? Man stelle sich vor, wie rasch der iPod touch zu dem längst herbeigesehnten digitalen Tourist-Guide avancieren würde?

PPPPS: Voila, jetzt scheint der Schalter in Cupertino umgelegt worden zu sein.

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Mittwoch, 5. September 2007

Promo-Team infiltriert Tilllate, Partyguide etc.

Ein Bekannter hat mir folgendes Mail zugespielt:

!..PROMOTER GESUCHT..! Hast du Lust auf einen kleinen Nebenjob? Wir von La Campania sind ein neues Promo-Team am zusammenstellen, weil wir jetzt Schweizweit in vielen verschiedenen Clubs der Schweiz arbeiten. Deine Aufgaben währen: Werbung in denn verschiednen Internetportalen wie Tilllate, Partyguide usw.. Deine Eigene Friendsliste zu erstellen Deine Vorteile: Für jeden Namen der von Deiner Friendsliste an die Party kommt, bekommst du 1.50 Fr. Und du hasst an jeder Party die von La Campania veranstaltet wird 2 Gratis Eintritte. Falls dich das interessiert melde Dich bei: m.********@gmx.ch

Ich glaube kaum, dass die Bürokratie zur Überprüfung der Namen auf der Friendsliste dem Anbieter einen Profit ermöglicht. Abgesehen davon: Mein ganz persönlicher Buch-Tipp.

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Mittwoch, 5. September 2007

Zugangsdaten für registrierungspflichtige Web-Sites

Wer wie ich gerade einem Bekannten Zugang zu Partyguide-Profilen verschaffen muss, ohne dass er sich in einem langwierigen und pingeligen Prozess registriert (just kidding), sei folgende Web-Site empfohlen:

BugMeNot – Partyguide

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Mittwoch, 5. September 2007

Kraftwerkbau wird rasch teurer

Dramatischer Preisanstieg beim Bau neuer Kraftwerke: Laut einem Pressebericht kostet ein Kohlekraftwerk heute 20 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. […]

Hinter dem Preissprung beim Kraftwerksneubau stehen dem Bericht zufolge zwei Ursachen: Zum einen trifft eine hohe Nachfrage auf begrenzte Kapazitäten bei den Anlagenbauern. Zum anderen sind die Preise für Rohstoffe, wie Stahl, Zink oder Nickel sprunghaft gestiegen.

Quelle: Kraftwerke werden immer teurer – und damit auch Strom

Ähnliches habe ich Anfangs Juli für den Bau von AKWs vorausgesagt:

  • Wenn viele Länder gleichzeitig neue Reaktoren bauen wollen, könnte es zu Engpässen vielfältiger Art kommen (das reime ich mir einfach mal so zusammen)

AKWs: Vom Regen in die Traufe

Die Axpo wird im nächsten Jahrzehnt garantiert nicht die einzige Strombude auf der Welt sein, die einen Reaktor auf die Beine stellen will. Will heissen: Das strahlende Ding wird uns wohl deutlich mehr kosten, als man auf Grund heutiger Preise bereits befürchten muss …

Strommarkt-Liberalisierung in den USA gescheitert

Da die Stromversorgung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wieder einen deutlich höheren Stellenwert erlangen wird, erachte ich die Meldungen aus Übersee als erfreulich, wonach Bundesstaaten die Liberalisierungsbemühungen zurückfahren. Infrastruktur mit dieser Wichtigkeit gehört nicht in die Hände von Privatunternehmen!

At deregulation’s peak in 2000, two dozen states and the District of Columbia had either moved to competitive generation […] This week, Ohio became the eighth state to roll back its restructuring, as Gov. Ted Strickland proposed restoring regulated power company monopolies. And it’s not likely to be the last domino to fall as the last decade’s experiments are reversed.

Quelle: Another Domino Falls as US Electric Power Deregulation Roll Back Continues

Der arme Milton wird sich in seinem Grab (wieder einmal) von der einen auf die andere Seite drehen.

Gründe für den U-Turn sind unter anderem erwartete Preisaufschläge für Konsumenten von 25 bis 30 Prozent („marktgerechte Preise“). Politiker fürchten nicht zuletzt um ihre Wiederwahl, weshalb man auf diese Weise die Wähler zufrieden stellen möchte:

[…] Strickland’s plan could well become a template for other states now wrestling with higher-than-expected energy costs that will be felt full-on by customers in a real deregulated market place.

Ins selbe Horn bläst die Financial Times Deutschland:

[…] Würde sich der Staat erst zurückziehen, so die Erwartung, werde der freie Markt alle Probleme lösen. 1998 fiel der Startschuss.

Heute ist die Ernüchterung groß. Zum Beispiel in Hamburg, wo die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) an Vattenfall verkauft wurden. „Mit dem heutigen Wissen war es ein Fehler“, sagte Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust kürzlich, dessen Vorgänger den Verkauf verantwortet hatte. Die Stadt habe keinen Einfluss mehr auf die Strompreise. „Ein staatliches Monopol wurde durch ein Quasimonopol auf privater Seite ersetzt.“ Die Kunden klagen weiter über steigende Strompreise.

[…] Es hat nicht funktioniert. Der Staat hat sich zurückgezogen, aus einem funktionierenden Sektor der öffentlichen Daseinsfürsorge – und einen Selbstbedienungsladen geschaffen.

Energie – Teure Fehlzündung

Labels: Energie, Wirtschaft

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Mittwoch, 5. September 2007

PowerMac G4 (AGP) aufmotzen

Heute habe ich auf der Arbeit einem betagten PowerMac G4 (AGP Graphics) eine brandneue Festplatte (80GB, 7200rpm) sowie zusätzliche 512MB RAM (Neu total 832MB) spendiert.

Obwohl ich der Speichererweiterung einen grösseren Nutzen einräume (mehr Programme können gleichzeitig geöffnet werden, es muss weniger virtueller Speicher auf die Platte ausgelagert werden), sind die Geschwindigkeitssteigerungen bei der Festplatte besser messbar und viel frappanter. Die Tests wurden kurz nach dem Neustart mit Xbench durchgeführt:

WDC WD102AA SAMSUNG SP0842N
Sequential Uncached Write (4K Blocks) 13.82 MB/sec 46.52 MB/sec
Sequential Uncached Write (256K Blocks) 12.98 MB/sec 44.99 MB/sec
Sequential Uncached Read (4K Blocks) 7.84 MB/sec 8.99 MB/sec
Sequential Uncached Read (256K Blocks) 10.38 MB/sec 48.50 MB/sec
Random Uncached Write (4K Blocks) 0.28 MB/sec 1.34 MB/sec
Random Uncached Write (256K Blocks) 7.97 MB/sec 28.55 MB/sec
Random Uncached Read (4K Blocks) 0.29 MB/sec 0.55 MB/sec
Random Uncached Read (256K Blocks) 8.02 MB/sec 22.02 MB/sec

Inwiefern sich diese Geschwindigkeitssteigerung um teilweise 3-400% im Alltagsbetrieb bemerkbar macht, wird sich zeigen müssen.

Gründe für die gemessene Geschwindigkeitssteigerung (nach Relevanz geordnet):

  • Umdrehungsgeschwindigkeit von 7’200 anstelle 5’400rpm
  • Zugriffszeit von 8.9ms anstelle von 11.5ms
  • UATA133 anstelle von UATA66 (wobei der PowerMac dennoch nur UATA66 spricht)

Labels: Apple

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