Mittwoch, 12. Dezember 2007, 20:01 Uhr

Stratego

Man kann als Rechtsbürgerlicher lamentieren, was man will – dass heutige Resultat ist wirklich eine „Meisterleistung“, wie es Manfred Messmer in seinem Blog charakterisiert.

Also: Das war eine strategisch-taktische Meisterleistung, die da von den Grünen, der CVP und der SP hingelegt wurde. Die Kandidatin Widmer-Schlumpf gegen Herrn Blocher in Stellung zu bringen, das kann man im Nachhinein als geradezu genialen Schachzug bezeichnen.

Quelle: Taktische Meisterleistung

Da haben sich mehrere Parteien – geeint gegen einen gemeinsamen „Feind“ – zusammengeschlossen und produzieren das wohl schönste, aber auch ein völlig unerwartetes Resultat. Aus diesem Grunde fasziniert mich Politik so: Manchmal kommt es völlig anders, als man denkt.

Die letzten Zweifler wurden nach dem ersten Wahlgang Blochers überzeugt: Wir können es wirklich schaffen! Plötzlich realisierte man, dass man stimmenmässig tatsächlich eine Chance hat – nicht zuletzt wegen der geeigneten Kandidatin, die anscheinend bis zuletzt kaum auf dem Radar aufgetaucht war (immerhin im Blick von heute Morgen stand ihr Name als potentielle Kandidatin geschrieben). Und so kam es dann auch.

Bisher stand die SVP zuoberst auf dem Siegertreppchen, wenn es um strategische Fragen und die Taktik ging – die Wahlkampagne fiel dank in die Hand arbeitender Konkurrenz genau so aus, wie es sich die Parteistrategen erhofft hatten. Doch ab heute werden immerhin die Karten in den Räten wieder neu gemischt. Wäre ich ein SVPler, würde ich mir langsam einige Sorgen machen. Wird die nächste Legislatur eine Mitte-links-Legislatur?

Nachtrag

Was mich aber vielmehr schmerzt ist, wie schwach sich die SVP jetzt zeigt und nicht schon selber den Gang in die Opposition verkündet hat. Stattdessen macht sich die Partei in ihrer Reaktion vom Bündner Kuckucksei abhängig und will sich Blochers Sitz doch noch irgendwie erbetteln. Unfassbar!

Tatsächlich! Die grösste, intelligenteste, hübscheste aller Parteien lässt sich hinhalten, gängeln – von einer Frau, einer Bündnerin, und das für Satte 20 Stunden! Hat’s das schon gegeben? Hell froze over!

Labels: Politik, Schweiz

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