Archiv Mai 2008

Mittwoch, 21. Mai 2008

Es wird immer Öl geben

Das posaunte Kollege Hebo vorletztes Wochenende in Mäschus Wohnzimmer herum, als ich wieder einmal den Warnfinger hob (Stiller Rufer in der Wüste oder doch eher Doomsayer?).

Aber im Grunde hat er ja Recht: Öl wird es immer geben. Die Frage ist nur, ob man es in genügender Menge aus dem Boden herausbekommt und ob er – Hebo – davon noch irgendeinen Tropfen zu sehen kriegt, den er in seinen Peugeot 206RC einfüllen kann:

„We don’t have any idea where those reserves are going to come from or how we are going to get them out of the ground. The odds of this ever happening are zero.“ –– Matthew Simmons

Quelle: Peak Oil Consequences of Bush’s Failed Energy Policies

Doch das wird ehrlicherweise die geringste Sorge von Hebo und uns Erdölsüchtigen sein. Beim Eintreten der endgültigen Knappheit (nach dem Überschreiten von „Peak Oil“) wird der Erdölpreis gewaltig steigen – ähnlich wie wir es in den letzten Tagen erlebt haben, nur viel rascher und viel höher.

Je länger die Knappheit dauern wird, desto unwichtiger wird der Kauf von horrend teurem Benzin werden. Dies aus zwei einfachen Gründen:

  • Lebensmittelkosten. Lebensmittel sind im Grunde nichts anderes als Energie für den Motor Mensch. Heute benutzen wir eine unvorstellbare Menge Energie (Erdöl), die wir in verschiedenen Prozessen in für Menschen konsumierbare Energie (Nahrungsmittel) umwandeln. Wenn wir den Preis der in Lebensmittel hinein gesteckter Energie steigern, werden die Lebensmittel zwangsläufig teurer. Je teurer die Lebensmittel werden, desto weniger bleibt dem Westler, dem seit Jahrzehnten trainierten Konsumenten, für anderweitige Ausgaben (Reisen, Kino, Unterhaltung, Geräte etc.)
  • Arbeitslosigkeit. Bei weiter steigenden Erdölpreisen ist eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in Gefahr. Zuerst wird es diejenigen erwischen, die unmittelbar am „Tropf“ von billigem Erdöl hängen. Ich denke da beispielsweise an Mitarbeiter von Airlines oder Pizza-Lieferanten. Je mehr der Preis von Erdöl steigt, desto stärker tritt der obige Punkt in Kraft, und desto weniger werden gewisse Dienstleistungen nachgefragt. Mit der starken Abnahme von Nachfragern können die „economies of scale“ nicht mehr ausgenutzt werden und ganze Geschäftszweige werden unrentabel. Nach und nach pflanzt sich das Problem durch die ganze Wirtschaft fort, einem selbstverstärkenden Teufelskreis gleich.

Welche Personengruppen kriegen die Schockwelle als letzte zu spüren? Diejenigen, die mit ihrer Arbeit direkt Nahrung produzieren – auf ihnen lastet derzeit, einer umgekehrten Cheops-Pyramide gleich, das ganze Wirtschaftssystem: Am Ende eines jeden Arbeitstages muss jeder, auch Herr Ospel, etwas Warmes im Magen haben. Spätestens hier sind wir alle Menschen wieder gleicher als gleich. Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass Bauern und die Landwirtschaft in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ein fulminantes Comeback erleben werden.

Nachtrag

Die FTD gibt für die jetzige Situation aber Entwarnung: Ölpreis steigt über 130 Dollar Es hat (noch) genügend Öl für alle, Schuld sind mangelnde Raffineriekapazitäten.

Völlig gegenteilig die Meinung des Spiegels (gefällt mir als Pessimisten natürlich deutlich besser): Experten warnen vor dramatischem Öl-Engpass.

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Mittwoch, 21. Mai 2008

Kein Sex vor der Ehe

“We adults tell them not to have sex until they’re married, and never mind that none of us ever followed that advice.

Quelle: Barbara Miner for ColorLines

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Dienstag, 20. Mai 2008

Arschchlack


Ass Cracken
Originally uploaded by emeidi

Da postet man nichtsahnend einen von weit her sichtbaren weiblichen Füdlispalt auf Flickr, und wenige Tage später ist die Hölle los: 62 Ansichten (es werden tagtäglich mehr) und schon hat das Bild Eingang in die Favoriten-Liste zweier Benutzer gefunden, die … nun ja … solche Spalten … anziehend? finden:

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Dienstag, 20. Mai 2008

Wir ersaufen im Müll

„Wir sind eine Gesellschaft, die unglaublich viel Abfall produziert“, sagt der Psychoanalytiker Mario Erdheim. „Darüber regt sich niemand auf.“ Tatsächlich: Die Menge des jährlich in der Schwiez entsorgten Abfalls würde eine Lastwagenkolonne von rund 800 Kilometer Länge füllen. Heute sind es über fünf Millionen Tonnen, 1985 waren es erst 3.5 Millionen. […] Statt über weniger Abfall nachzudenken, wird bestraft, wer Müll liegen lässt.

Quelle: Der Beobachter, 10/2008, „Ruhe und Ordnung mit dem Eisernen Besen“, S. 35.

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Dienstag, 20. Mai 2008

Indikatoren der schwächelnden US-Wirtschaft

This past week I went to my local lube and car wash. The manager and I were talking while I was waiting on my vehicle to be washed. He told me that a year ago they would do anywhere between 80 and 100 oil changes in a typical day. But, with the rising fuel prices business has dropped to an average of somewhere between 50 and 60. As for car washes, he said that they were doing upwards of 400 a day. At present, business has dropped to between 60 and 100 per day.

Quelle: US Toxic Economy and the Questionable Stock Market Advance :: The Market Oracle :: Financial Markets Analysis & Forecasting Free Website

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Montag, 19. Mai 2008

Allseitig geschätzte ITler

Wer wird in den grossen Banken und Versicherungen zuerst rausgeschmissen, wenn das Kader mal wieder etwas verospelt hat? Der IT-Staff, dessen Wertschätzung im Unternehmen irgendwo zwischen Putzkolonne und Telefonistin angesiedelt scheint. Statt dessen sollte man das ganze HR-Personal feuern, das die Zeit lieber dafür aufwendet, um StudiVZ und Co. nach Sauf-Bildern von potentiellen neuen Arbeitnehmern abzusuchen, anstatt die Lebensläufe richtig zu lesen und damit nicht gleich aufzuhören, wenn dort nicht «Uni-Studium Informatik mit Master abgeschlossen» steht.

Quelle: InfoWeek, April 2008, „Quereinsteiger non grata“, S. 1.

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Montag, 19. Mai 2008

Es ist an der Zeit, schlechte Risiken loszuwerden

Amerika ist das größte Sicherheitsrisiko für die globalen Finanzmärkte.

[…] Von 2002 bis 2007 stieg das Verhältnis von Ausleihungen zu haftendem Kapital bei den großen Fünf von 30:1 auf 41:1. Soll heißen: 41 Dollar Schulden waren mit einem Dollar eigenem Geld gesichert.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Globale Finanzkrise: Warum die Wall Street ein schlechtes Vorbild ist – Wirtschaft

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Sonntag, 18. Mai 2008

Wird es kühler? Top, die Klimawette gilt!

Die Wette, die wir vorschlagen, ist ganz einfach und bezieht sich direkt auf die Voraussage, die Keenlyside et al. in ihrem Nature-Artikel über die globale Temperatur treffen. Sollte die Durchschnittstemperatur in den Jahren 2000 bis 2010 (ihre erste Voraussage) tatsächlich niedriger oder gleich der Durchschnittstemperatur in den Jahren von 1994 bis 2004 (*) sein, zahlen wir ihnen 2500 Euro. Ist sie höher, zahlen sie uns 2500 Euro. Wer diesen Teil der Wette gewinnt, wird sich Ende 2010 erweisen.

[…] Der Fairness halber sehen wir auch eine Ausstiegsklausel vor. Im Falle eines großen Vulkanausbruchs oder eines Meteoriteneinschlags auf die Erde, der die Temperaturen unter das Niveau von 1994-2004 drückt, ließen sich die Voraussagen von Keenlyside et al. nicht mehr verifizieren. Dann gilt die Wette als unentschieden.

Quelle: KlimaLounge | Die Klimawette

Dank: Drew

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Sonntag, 18. Mai 2008

PDF unter Mac OS X in ASCII-Text umwandeln

pdftotext

Wenn es auch HTML sein kann: PDF in HTML umwandeln? Gmail!

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Sonntag, 18. Mai 2008

Unerwartete Steuereinnahmen

Auch Kalifornien scheint Mühe zu haben, mit unerwartet hohen Steuereinnahmen umzugehen. Gouverneur Schwarzenegger schlägt in einem Interview die Schaffung eines „rainy-day fund“ vor, um die Fluktuationen zwischen einzelnen Steuerjahren auszugleichen:

It’s only because, as I said, when there’s a spike in revenues … they grab off that money and spend it and commit it to ongoing programs…. And then everyone expects that this will now continue, but in fact it doesn’t because, as Davis experienced, the next year it was down and the revenues were flat. […]

What we want to do, kind of, is eliminate that problem and say … any revenues that come in that’s beyond 5% goes into a rainy-day fund, and keep it there. And when the revenues are down like right now … we can use this rainy-day fund to supplement the shortfall and soften the blow, not that you can solve the problem, but soften the blow….

Quelle: Schwarzenegger on taxes, immigration and more

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