Archiv September 2009

Montag, 28. September 2009

Irrsinn der Generation Internet

„After cunning [???] through nearly 43’000 pictures taken at a scene by the students at a dorm party they have determined that the fire was an accident.“ — „We were able to reconstruct every second of the event. […] We have around 24’000 Photos of the cigarette falling out of his hand from 14 different angles.“

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Montag, 28. September 2009

Grosseinsatz der Polizei

Wir sind in Zug und sehen 2 Polizisten. Meine Frau: aha, ein Grosseinsatz!

Quelle: Twitter / roger levy: Wir sind in Zug und sehen …

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Montag, 28. September 2009

Falsches Mitleid mit Polanski

Denn eigentlich sollte man dem EJPD gratulieren. Dafür gratulieren, dass sich die Schweiz nicht in die Reihe von Bananenrepubliken und Schurkenstaaten stellt. Denn ein geständiger Kinderschänder soll sich nirgendwo auf der Welt verstecken können. Auch nicht wenn er prominent ist. Und schon gar nicht in der Schweiz.

Quelle: Polanski festgenommen – Wo ist der Skandal? | bloggin‘ chm

Wenn er unschuldig ist, wird ihn das amerikanische Rechtssystem ja wohl frei sprechen, oder?

Wer sich für die 1977 erfolgte Vergewaltigung der 13-jährigen in Jack Nicholsons Villa (!) interessiert, liest am Besten das Gerichtsprotokoll der Befragung durch.

Wer ohne Kontext direkt auf die harten Fakten los will, beginnt auf Seite 28:

Q: After he kissed you did he say anything?

[…] A: No, besides I was just going, „No. Come on, let’s go home.“

[…] A. And then he went down and he started performing cuddliness. […] he went down on me or he placed his mouth on my vagina.

Nachtrag

Über die juristischen Hintergründe der ganzen Aktion gibt ein vortrefflicher Artikel von Blogging Remy Auskunft:

FAQ: Verhaftung von Roman Polanski

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Sonntag, 27. September 2009

WaPo über die Gründe hinter Polanskis Festnahme

Wohl weil auch amerikanische Journalisten der alten Schule ihre liebe Mühe mit neuen Technologien haben, die jünger sind als die Druckerpresse, kommen wir in den Genuss folgender Redaktionsdiskussion:

[…] they particularly want to know why now. (has he never set foot in switzerland before?) sheila, theorizes that’s because they’re under intense pressure over ubs and want to throw the U.S. a bone, but can yo ucheck [sic!] with justice department sources there?

Quelle: Swiss arrest Polanski on US request in sex case

Nun, als hätten wir mit der Affäre Ghaddafi nicht schon genügend Probleme. Immerhin sind unsere Banken wohl bald den Kläffer Steinbrück los

Nachtrag

Es waren nicht technophobe Journis der Washington Post, die das Malheur angerichtet haben, sondern die Nachrichtenagentur Associated Press (AP):

AP’s Notes on Roman Polanski’s Arrest Leak Onto News Wires Everywhere

Keine Ahnung, wieso die CMS der Verlagshäuser solche Mitteilungen automatisch publizieren.

Übrigens: Ausgerechnet die AP ist diejenige Agentur, die für die Publikation ihrer professionellen (?) Nachrichtenmeldungen überall im Netz Geld verlangen will … ob bald eine Rechnung ins Haus flattert?

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Sonntag, 27. September 2009

Verlierer und Sieger der Bundestagswahlen in Deutschland 2009

Es muss einem schon zu denken geben, wenn die SPD während einer Wirtschaftskrise so massiv an Stimmen verliert. Aber dennoch gilt es auch die vermeintlichen Gewinner auf den Boden der Tatsachen zu holen:

CDU und CSU erreichen mit gerade einmal knapp 34 Prozent nicht einmal das Niveau von vor vier Jahren. Damit fährt Merkel das schlechteste Ergebnis für die Union bei einer Bundestagswahl seit der Wahl 1949 ein.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Bundestagswahl: Kanzlerin von Guidos Gnaden – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik

In den USA wurde letztes Jahr der erste Schwarze zum Präsidenten gewählt – in Deutschland ist absehbar, dass mit Guido Westerwelle der erste Schwule zum Aussenminister wird. Als gesellschaftlich sehr liberaler Mensch freut mich dies sehr.

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Samstag, 26. September 2009

Unsere neue Miss Schweiz – unverkennbar!

Wahrlich unverwechselbare Merkmale an dieser holden Dame …

Ihre Markenzeichen sind ein Bauchnabel-Piercing und ein Steinchen auf dem Eckzahn.

Quelle: Linda Fäh ist Miss Schweiz 2009 – News Panorama: Leute – tagesanzeiger.ch

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Samstag, 26. September 2009

Steinmeier – 15 Jahre WG-Leben

Naja, den Vorwurf habe ich ja damals schon gehört. Gar nicht so sehr auf die WG bezogen, sondern auf meine Assistentenzeit an der Uni. „Der will nicht raus ins feindliche Leben“, hieß es. Ich fand es wunderbar. Und von der ganzen Zeit, die ich damals zum Arbeiten und zum Lesen hatte, zehre ich noch heute.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Bei Steinmeier in der WG: „Auch du, Genosse, hältst die Küche sauber“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – UniSPIEGEL

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Freitag, 25. September 2009

Munitionsmangel in den USA

According to the National Rifle Association, America’s pro-guns lobby, the people of the USA normally buy about 7 billion cartridges a year (an average of 23 rounds per head). The past year has seen that figure jump to 9 billion. The FBI reports a 25 per cent climb in background checks made prior to gun sales.

Quelle: Ammo rationing at Wal-Mart as panic buying sweeps US • The Register

Da braut sich was zusammen – bald gehen die neo-konservativen Christen auf alles los, was sich bewegt. Civil War Reloaded?

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Freitag, 25. September 2009

Lasst nur noch Männer Medizin studieren! Oder?

Es wäre demnach in unser aller Interesse, bei der Zulassung zum Medizinstudium Männer zu bevorzugen.

Quelle: Arlesheim Reloaded. Mäuse schultern Elefanten. – Bevorzugt beim Medizinstudium Männer

Hmmm. Aber kann man das denn nicht bei allen Studiengängen sagen? Schliesslich lässt sich das „Phänomen“ Teilzeitarbeit nicht auf Medizinstudentinnen beschränken, sondern trifft auf einen Grossteil aller Frauen zu, die Ausbildungen absolviert haben (was ich hier überhaupt nicht als wertend festhalten möchte). Deshalb müsste man – Manfred Messner folgend – konsequenterweise Frauen zurück an den Herd verbannen, wie das die prinzipientreue Jasmin Hutter derzeit gerade demonstriert. Nur so kann man der Verschleuderung von „Staatsgeldern“ entgegenhalten.

Nun, ich persönlich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Frauen Teilzeit arbeiten. Und noch sympathischer erscheint mir (derzeit, weit weg von familiären Verpflichtungen), wenn auch Männer Teilzeit arbeiten und sich an ein, zwei Tagen in der Woche um den Nachwuchs kümmern. Wenn die junge Familie sich so über Wasser halten kann, wen soll das dann gross stören?

Ketzerisch gefragt: Für was liessen wir Ärztinnen Vollzeit arbeiten, wenn es nach dem Aussterben der Alten keine Kinder mehr zu pflegen gäbe? Respektive: Wir könnten dieser Logik folgend den Ärztinnen ja auch einfach verbieten, Kinder zu kriegen. Darauf sollen sich eine andere Bevölkerungsschicht spezialisieren. Tönt mir alles ein wenig … zu sehr marktwirtschaftlich.

Wenn man das Problem bereits im Ursprung marktwirtschaftlich angehen würde, müssten die Studiengebühren derart auf ein exorbitantes Niveau gesteigert werden, dass ausgebildete Ärztinnen nicht darum herum kämen, 100 oder gar 120 Prozent zu arbeiten – und zwar bis ans Lebensende – um die angelaufenen Studienkosten abzuzahlen.

Und schlussendlich hat noch niemand gefragt, ob denn Ärzte, die 100 Prozent arbeiten (was nicht 42 Stunden, sondern 60 und mehr Stunden die Woche entspricht) denn 40 Prozent bessere Leistungen bringen als Ärztinnen, die 60 Prozent arbeiten. Ich bin ja wohl nicht der erste, der gehäufte Fehldiagnosen und Kunstfehler mit überarbeitete Belegschaftsärzten in Verbindung bringt. Rechnet sich das ganze dann immer noch?

Fazit: Ich glaube, wir fahren einfach mal so weiter wie gehabt. Wenn wir das Gesundheitssystem schliesslich derart zurechtrationalisiert haben, dass nur noch die pöhsen, pöhsen teilzeitarbeitenden Ärztinnen ein Problem darstellen – ja nun dann sind wir sowieso bereits im Paradies angelangt.

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Donnerstag, 24. September 2009

Die materialistischen Frauen von heute

Die Liebe spielt in der Welt eine grosse Rolle. Schon deshalb ist es wichtig, zu wissen, welches die Ideale der Frauen und Mädchen seien. Der Jüngling zieht die Cravatte an, von der er überzeugt ist, dass sie seiner Angebeteten gefalle. Die Jungfrau die Bluse, die dem Jüngling imponiert. Der junge Mann strebt nach all den Eigenschaften, die dem jungen Mädchen erstrebenswert sind. Ebenso das Mädchen. Für die Entwicklung der jungen Menschen ist es deshalb von höchster Bedeutung, wie die Ideale der jungen Mädchen beschaffen seien. Und mit denen ist es heute noch recht schlimm bestellt, womöglich noch schlimmer als mit denen der jungen Männer. Die Mädchen aller Klassen finden den jungen Mann am idealsten, der ihnen ein ungesorgtes Heim verspricht – dass er eine nette Cravatte auch noch haben soll, ist selbstverständlich. Nicht dass die jungen Mädchen etwa schlimmer wären von Natur als die jungen Männer. Aber ihnen wird so viel vorgeschwatzt von frühester Jugend an, dass sie schon Heldinnen sein müssten, wenn ihnen die Wissenschaft, die Kunst und der Sozialismus wichtiger scheinen, als eine schöne Blouse und Büsibändel, an dem man einen guten Versorger anbinden kann.

Quelle: Fritz Brupbacher: „Zweck des Lebens“, Zürich 1912.

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