Kürzlich war ich auf einem Windows-Laptop mit folgendem Problem konfrontiert:
data source C:\Users\mario\AppData\Local\Temp\par-476f6e7a616c6f\cache-63038a22a6dc2bcfc65352f2f3a3448ce3f3ab68\recode_data.xml not found in.
Bei biber handelt es sich nicht um das Tier, sondern um ein Hilfstool aus dem LaTeX-Universum zur Verarbeitung von BibTeX Bibliographiedatenbanken.
Zuerst machte ich Microsoft und die kürzlich von mir aktivierten Offline-Dateien verantwortlich. Schlussendlich musste ich aber realisieren, dass das Problem rein von biber selbst zu stammen scheint. Nachdem ich den Ordner C:\Users\mario\AppData\Local\Temp\par-476f6e7a616c6f\ gelöscht hatte, lief auch biber wieder ohne Probleme durch.
Als Historiker und Geek schlägt mein Herz immer besonders dann höher, wenn sich Technologie und Geisteswissenschaften verschmelzen.
Heutiges Fundstück: Die Reisen von Segelschiffen der Spanier, Niederländer und Briten im 18. und 19. Jahrhundert. Indem die in den Logbüchern enthaltenen Koordinaten digitalisiert und auf eine Weltkarte projeziert werden, erhält man ähnliche Grafiken wie man sie auch von den weltweiten Flugbewegungen her kennt:
Nebenbei: Die Kapitäne und Navigatoren haben deshalb so akribisch Buch über ihre Position, Richtung und Geschwindigkeit geführt, weil es leider Gottes zu der Zeit noch kein GPS gab, welches einem auf Knopfdruck die Position auf den Weltmeeren angab. Nur durch präzise Buchführung konnte verhindert werden, dass man vom Kurs abkam.
Diese Daten werden seit einiger Zeit auch von der historischen Klimatologie herbeigezogen, um jahrhundertealte Klimadaten von den Weltmeeren zu erhalten – eine wahre Schatztruhe!
Offenbar nicht die Eigentumswohnung oder das Auto. Nein, die Waschmaschine:
Demographic researcher Hans Rosling has called the washing machine the greatest invention in the history of the Industrial Revolution. It liberated homemakers from boiling water and washing clothes. For women around the world, it makes the difference between poverty and prosperity.
Ich kann mich aber an eine Vorlesungsstunde bei Prof. em. Dr. Christian Pfister erinnern, in welcher er postulierte, dass mit der Einführung der Waschmaschine das Kleiderwaschen vollständig den (Haus)frauen übertragen wurde. Vorher halfen alle Mitglieder des Haushaltes beim Waschen mit.
Polit-Beobachter Claude Longchamps sucht den Kontakt mit uns. Er und Mark Balsiger setzen sich an unseren Tisch. Balsiger ist ehemaliger Bundeshausjournalist, heute freier Journalist und Autor des Buches Wahlkampf in der Schweiz. Er hat ein Modell entwickelt, das auf 17 Kriterien basiert. Aufgrund dessen ist er überzeugt, dass Jacqueline Fehr und Johann Schneider-Ammann morgen das Rennen machen werden. Fehr schneide bei den wichtigen Kriterien besser ab als Sommaruga, vor allem bei der Vernetzung. Auch Schneider-Ammann könne auf seine Seilschaften zählen.
Meine Gedankenkette bedurfte nicht 17 Faktoren, sondern ein Mü gesunder Menschenverstand: Sommaruga ist bis weit in die Mitte hinein tragbar. Deshalb habe ich deren Wahl bereits am Tag von Leuenberger prophezeit. Gestern war ich kurzzeitig etwas unsicher, doch die heutige „Geburt“ einer neuen Bundesrätin verlief völlig ohne Komplikationen (oder wie Messmer sagen würde: Sommaruga-typisch „aseptisch“) und hat mich doch etwas erstaunt. Am Ende war aber meine Favoritin gewählt. Hoffen wir, dass sie das UVEK kriegt, Schloters Swisscom bändigt, Cablecom unverschlüsseltes DVB-C aufzwingt und im Mobilfunkmarkt endlich den nötigen Wettbewerbsdruck etabliert. Die SBB kann man anfänglich links liegen lassen, und bei der Post muss sie den Spagat zwischen den Rentnern machen, die ihre Post immer noch um jeden Preis am Vormittag kriegen möchten und uns jüngeren, die wichtige Kommunikation längst auf Internet, E-Mail, SMS, Twitter und sonstige Plattformen verlagert haben.
Zurück zu Balsigers Modell: Die Menschheit fällt immer wieder dem Aberglauben zum Opfer, mittels Theorien, Modellen und technischen Hilfsmittel Dinge vorauszusagen (Bundesratswahlen) oder zu verhindern (Terroranschläge). Gerade in den USA ist dieses Gefühl der technischen Überlegenheit derart verankert, dass das Land immer wieder auf die Schnauze fällt — weil Terroristen eben Low-Tech operieren. Merke: Manchmal scheint auch einfach das Bauchgefühl Recht zu haben.
The researches of many commentators have already thrown much darkness on this subject, and it is probable that if they continue we shall soon know nothing at all about it. — Mark Twain
Migros, a Swiss supermarket chain, and Barilla, Italy’s leading pasta-maker, both manage their daily deliveries from central warehouses to local retailers using AntRoute. This is a piece of software developed by AntOptima, a spin-off from the Dalle Molle Institute for Artificial Intelligence in Lugano (IDSIA), one of Europe’s leading centres for swarm intelligence. Every morning the software’s “ants” calculate the best routes and delivery sequences, depending on the quantity of cargo, its destinations, delivery windows and available lorries. According to Luca Gambardella, the director of both IDSIA and AntOptima, it takes 15 minutes to produce a delivery plan for 1,200 trucks, even though the plan changes almost every day.
Wessen Namen lasen wir da vor einigen Tagen in einer illustren Liste aus dem Kreise der Rechtsverdreher, Paragraphenreiter und „quasi“-Liebhaber? Richtig:
Aus Anlass des 10-jährigen Jusletter-Jubiläums wurde ein Preis ins Leben gerufen, um die Autorin bzw. den Autor des besten Jusletter-Beitrags auszuzeichnen: Der goldene Paragraph.
Der GOLDENE PARAGRAPH wird an der Jubiläumsfeier vom 4. Mai 2010 zum ersten Mal verliehen. Die Jury besteht aus der 50-köpfigen Fachredaktion von Jusletter.
Die Nominierten sind (in alphabetischer Reihenfolge):
Leider ging der Preis an an Kollega Prof. Dr. Regina E. Aebi-Müller. Fabios Kommentar zur Endausmarchung werde ich leider erst in Amsterdam (Motto: Pfingsterdam 2010) erfahren, doch ich kann es mir schon jetzt in etwa zusammenreimen:
„War ja logisch, dass eine Frau den Preis abräumen musste. Die Jury bestand sicherlich aus 49 Frauen. Die Männer hatten unter diesen Voraussetzungen von Beginn weg keinen Hauch der Chance. Zum Teufel mit dem Matriarchat!“
„Die Gewinnerin heisst Aebi? Ha, dass ich nicht lache! Das sind doch alles Nichtsnutze — egal, ob sie sich mit „i“ oder „y“ schreiben …“
„Als ich das Bild von ihr gesehen habe, musste ich sofort denken: So kann nur eine Linke aussehen!“
Wie auch immer Junge, in deinem zarten Alter schon in einer Liste der besten 20 schweizerischen Juristen zu kommen, ist eine Glanzleistung. Und das mit einem Artikel, den du damals — noch ohne irgendwelche Berufserfahrung notabene — im Elfenbeinturm der Alma Mater Bernensis verfasst hat. Das muss in Amsterdam gehörig gefeiert werden.
Und sollten wir anlässlich dieser Feierlichkeiten mit dem Gesetz in Konflikt treten — uns kann mit Fabio an der Seite rein gar nichts mehr passieren.
Das erinnert mich an den Spruch „If all you have is a hammer, everything looks like a nail!“. Und an dieses Experiment, das man in den USA vor einigen Jahrzehnten durchgeführt hat: Freiwillige, völlig gesunde Menschen opferten sich im Namen der Wissenschaft und liessen sich in psychiatrische Anstalten einweisen, indem sie sich als geistig gestört auswiesen. Jeder (?) wurde behandelt, und bei jedem (?) Probanden wurde eine psychische Störung diagnostiziert.
Aber das ist halt so im medizinisch-psychologischen Metier: Lieber nicht zum Doktor gehen, denn der findet bestimmt immer irgendwas, was nicht stimmt.
Geniales Video – selbst wer diese 20 Minuten nicht hat, sollte die Präsentation von Dan Pink trotzdem schauen. Ultrakurzzusammenfassung:
Das Gerücht, dass Menschen in Wissensgesellschaften produktiver sind, wenn sie für ausserordentliche Arbeiten finanziell belohnt werden, ist falsch. Die Wissenschaft kann seit 40 Jahren nicht nachweisen, dass Boni und dergleichen zu besseren Leistungen führen. Wieso die Superhirnis in der UBS ihrem Ospel 18 Millionen Boni gezahlt haben, wird – neben dem mittlerweile offensichtlich gewordenen Missmanagement – hier noch doppelt fragwürdiger.
Das wichtigste Gut für Wissensarbeiter ist Autonomie. Keine Sitzungen, keine engen Zeitpläne – dafür das Selbstbestimmungsrecht, wo, wann und wie man etwas tun will. Nur, indem man Arbeiter von äusseren Zwängen befreit, kann sich deren Hirn entfalten (kommen wir hier schon ins Anarchistische hinein?!)
Aus meiner Sicht spricht dieses Video auch sehr stark für die Einführung eines Grundeinkommens. Gerade ein solches Grundeinkommen würde diese offensichtlich so nutzbringende Autonomie innerhalb der ganzen Gesellschaft etablieren lassen. Die grösste Gefahr wäre das Müssiggängertum – doch als Optimist, wie ich in solchen Dingen bin, sähe ich eine kreative Explosion.
Und ja, natürlich kenne ich Atlassian – wusste aber nichts von deren Fedex Day mit dem Motto „You have to deliver in one day!“
But giving them money? „An idiotic idea,“ says Lüttwitz, insisting that it isn’t the right way to teach them to be hardworking.
[…] Parents are now able to pay tuition, and the proportion of children attending school rose to 92 percent last year. The school has used the additional revenue to buy paper, pens and ink for its printers. The rate of malnourishment among the children has plunged from 42 to 10 percent. The local police crime statistics show a decline in theft and poaching. People with AIDS are responding more effectively to treatment, now that their nutritional needs are being met more consistently. „Suddenly the children were wearing shoes,“ says the teacher. A man went to see Dirk and Claudia Haarmann. Beaming from ear to ear, he asked: „Don’t you see?“ They asked him what he meant. „Don’t you see? I now have trousers and a t-shirt. I am now a person.“
Mario Aeby, geboren am 25. September 1980 in Bern, Schweiz
Ein Weblog über IT (Linux, OSS, Apple), Heim-Automation; mein mittlerweile abgeschlossenes Geschichtsstudium; Erkenntnisse aus meiner aktuellen Tätigkeit in der Informationssicherheit, meine Erfahrungen als IT-Berater, IT-Auditor, Web-Developer und IT-Supporter; die Schweiz, den Kanton Bern, meine ursprüngliche und auch wieder aktuelle Wohngemeinde Neuenegg, meine vorherige Wohngemeinde Bern, über lokale, regionale und globale Politik; meine Reisetätigkeit und Erfahrungen mit anderen Kulturen; und zu Guter letzt auch das Älter werden.
Alle in diesem Blog gemachten Aussagen und Meinungen sind persönlich und nicht als Ansichten meines aktuellen und/oder meiner bisherigen Arbeitgeber zu verstehen.