Posts Tagged ‘Armee’

Donnerstag, 2. September 2010

Teure Armee. Typisch Schweiz.

Die Armee verschlingt jedes Jahr über vier Milliarden Franken. Volkswirtschaftlich ins Gewicht fallen zudem die rund 6,4 Millionen Tage, an denen 230’000 Armeeangehörige letztes Jahr wegen des Militärdienstes am Arbeitsplatz fehlten. Ein Gebilde, das solche Unsummen verschlingt und per Verfassung grundsätzlich jeden Schweizer zwingt, ihm nahezu ein Lebensjahr zu widmen, verdient die Beachtung von Öffentlichkeit und Politik. Vor allem aber verdient es einen Departementsvorsteher mit dem Mut zur Veränderung.

Quelle: Zeit für einen Wechsel – Schweiz: Standard – bazonline.ch

Mit den Zahlen aus einem anderen Blog-Artikel kombiniert, ergibt sich folgendes Bild von Staatsausgaben:

Armee 4 Mia. CHF
Staatsgarantie für UBS und Crédit Suisse ca. 6 Mia. CHF
Landwirtschaft 4 Mia. CHF

Ich behaupte ohne Detailstudium, dass bei 1) und 3) noch viel Luft drin ist. Ob die (faktische) Staatsgarantie unter dem Strich mehr Gelder einbringt (in Form von Steuerzahlungen der beiden Grossbanken), müsste noch genauer untersucht werden. Wie viele Steuereinnahmen generierten 6 mittlere, sich gegenseitig konkurrenzierende Banken, die auf keine Staatsgarantie zählen könnten?

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Sonntag, 30. Mai 2010

Der grösste Erdölkonsument der Welt

Mr. Obama is not only America’s president. He also presides over the biggest single user of oil in the world – the US military. The pentagon uses twice as much oil as the entire nation of Ireland. It sends soldiers in oil-burning airplanes to places of no apparent importance where they drive around in oil-burning machines for no apparent reason.

Quelle: US Government to Kill Its Own Economy

Nun, ganz so sinnlos fahren die GIs nicht durch die Gegend, zufälligerweise sind diese ja sehr, sehr Nahe an den Erdölvorkommen stationiert, die die Armee zum Überleben zwingend benötigt.

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Dienstag, 6. April 2010

Die US Army praktiziert Collateral Murder

Wikileaks hat gestern endlich ein Video veröffentlicht, die die „Eliminierung“ von „Terroristen“ durch eine us-amerikanische Apache-Crew über Bagdad zeigt:

Der Pilot und sein Schütze haben dabei einen Photojournalisten, „bewaffnet“ mit seiner Kamera und für seinen Beruf dementsprechend anständigen Linse, irrtümlich als RPG-tragenden Terroristen identifiziert, weshalb die ganze Menschenansammlung sterben musste. Unter den Toten waren auch die zwei irakischen Reuters-Journalisten.

So sieht also Krieg im 21. Jahrhundert aus …

Das Video wurde Wikileaks durch einen Whistleblower im Verteidigungsministerium übermittelt, da sich die Behörde bis heute weigert, das Material gemäss dem Freedom of Information Act öffentlich zugänglich zu machen.

Mittlerweile hat das tragische Ereignis auch Reddit erreicht, wo die ersten „lustigen“ Kommentare online kommen. Hier zwei ausgewählte Fotos:

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Montag, 23. November 2009

Mein Senf zum Waffenexport

Wenige Tage vor der Abstimmungen gehen die Emotionen über die Kriegsmaterialausfuhrverbotsinitiative (Mann ist das ein langes Wort!) hoch. Heute in fiel mir im Getümmel des Zibelemärits und herumfliegenden Konfettibomben wieder einmal die Plakatwerbung der Gegner der Initiative auf: Es stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel, so die Kernaussage. Was sowohl stimmt, als wohl auch gleich die einzig einigermassen von Waffen losgelöste Meldung ist, die man dem Stimmenden in dieser Sache überbringen kann. Und ja, vermutungsgemäss hat die Waffenlobby recht: Verbieten wir die Ausfuhr, verlagern die Unternehmen die Produktion halt ins Nahe gelegene Ausland. Auf Gewinne aus diesem Geschäft verzichtet kein BWLer freiwillig.

Zuerst gilt es dem idealistisch gesinnten Zeitgenossen vor Augen zu rufen, was wir Schweizer seit 1848 — und wohl schon zuvor — waren und heute immer noch sind: Opportunistenwölfe in Neutralitätsschafspelzen! Soll heissen: Wenn man es verkaufen kann, produzieren wir es. So weit so gut, hat es uns doch in einigen Bereichen an die Weltmarktspitze gebracht.

Das einzige Problem an Waffen ist aber, dass diese von niemandem gekauft werden, um sie ins Wohnzimmer zu stellen, sondern entweder um abzuschrecken (dann ist’s noch nicht ganz so schlimm) oder aber um sie ihrem klassischen Anwendungszweck zuzuführen: Um damit Menschen umzubringen, was dann wirklich der schlimmschte anzunehmende Fall ist.

Mit diesem Hintergrundwissen bewaffnet [sic!] ist es relativ einfach, den Ausgang dieser einen Abstimmung vorauszusagen.

Und doch möchte ich fragen: Können Manager, die Waffenfirmen managen und nun mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen das wohl schlagendste Argument entdeckt zu haben — können diese Leute wirklich unser Vertrauen erwecken? Wer nicht mit der Wimper zu zucken Waffen ausführt und dabei regungslos in Kauf nimmt, dass damit „Tote“ produziert werden — kann der im Gegenzug wirklich derart viel Mitgefühl für „Arbeitsplätze“ zeigen? Ich glaube eher nein … Diese Jungs kalkulieren auch hier kaltblütig, wie sie es im Geschäftsleben gelernt haben. Aber im seinem Innersten ist halt jeder Schweizer ein kleiner Waffenhändler. Bleiben wir dabei!

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Donnerstag, 29. Oktober 2009

Gesucht: Schweizer Wehrwillen

Den Schweizern ist irgendwann mal in den letzten Jahren der Wille abhandengekommen, sich gegen andere zur Wehr zu setzen.

Quelle: arlesheimreloaded-manfred-messmer – Vom Schweizer Unwillen, sich zu wehren

Wäre Mani Historiker, wüsste er, dass bereits Gen. Wille sel. den Wehrwillen unseres Volkes verloren gegangen sah. Das war um 1900. Seither ist er nie mehr aufgetaucht, dieser Wille, das Land bis auf den letzten Blutstropfen zu verteidigen. Doch irgendwie war es auch nicht wirklich nötig, denn kann sich jemand erinnern, wann die Schweizer Armee das letzte Mal an eine Front gezogen ist?

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Donnerstag, 10. September 2009

Straftatbestände gibt’s …

Der Auditor des Militärgerichts 4 hat Anklage wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, mehrfacher fahrlässiger Körperverletzung, mehrfacher Verletzung von Dienstvorschriften und Missbrauch und Verschleuderung von Material erhoben.

Quelle: Zwei Bergführer und ein Hauptmann müssen vor Gericht (Schweiz, NZZ Online)

Diesen Straftatbestand muss ich mir merken.

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Montag, 24. August 2009

Tod durch Armeewaffen

Es ist einfach nicht richtig. Francesca wurde mit einer Armeewaffe und mit Armeemunition getötet: Ihr Tod ist eine Angelegenheit des Militärs.

Quelle: «Wir leben nicht mehr, wir überleben bloss» – Schweiz: Standard – bernerzeitung.ch

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Mittwoch, 5. August 2009

Köppel, der Hobby-Historiker

Fazit: Die Belächlung des Réduit ist geschichtsblind. Noch so gern hätten die Deutschen die Schweiz in ihr Möchtegern-Weltreich integriert, nicht zuletzt als Truppenreservoir für spätere Feldzüge. Ohne Guisans Alpenriegel hätte die Schweiz ihre Unabhängigkeit verloren.

Quelle: Editorial: Guisans Réduit | Die Weltwoche, Ausgabe 31/2009 | www.weltwoche.ch

Gratuliere, Herr Köppel! Toller Artikel. Am Besten reichen Sie diesen umgehend zu einem Peer-Review bei einer Geschichtszeitschrift ein – und publizieren dann die vernichtende Kritik, die Ihnen ausgestellt wird. Falls man überhaupt darauf eingeht. Selbstverständlich können sie in einem weiteren Editorial genüsslich über „linke“ ignorante Historiker herziehen. Win-win, meiner Meinung nach.

Ich bin zwar immer noch Geschichtsstudent, aber in meinem Studium habe ich gelernt, dass es einer historischen Arbeit nicht würdig ist, wenn man weder den aktuellen Forschungsstand darlegt, noch zu seiner Argumentation ausschliesslich ein einziges Werk zitiert.

Nach einer kurzen Recherche im Bibliothekskatalog gehe ich davon aus, dass es sich bei Köppels Zitat konkret um die 20-seitige Publikation

Stüssi-Lauterburg, Jürg. – Allein : die Schweiz zwischen dem 5. März 1940 und dem 5. August 1941 / von Jürg Stüssi-Lauterburg. – Aarau : Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg Geschäftsstelle, 2004 [003566411]

Quelle: IDS Basel Bern 003566411

handelt.

Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg? Dieser Name tönt spontan äusserst verdächtig. Und siehe da, die im Studium anerzogene quellenkritische Hinterfragung erweist sich in diesem Fall als äusserst treffend:

Die Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg hat sich zum Ziel gesetzt, die Leistungen der Aktivdienstgeneration wahrheitsgemäss darzustellen. Sie ist eine Dachorganisation, der über 20 Organisationen mit rund 25’000 Mitglieder angeschlossen sind. Sie unterstützt Personen und Publikationen, die ein gewisses Gegengewicht setzen zum Trend, die Schweiz und ihre damaligen Verantwortlichen zu verunglimpfen. Die IG wehrt sich dagegen, dass das Ansehen der Schweiz wieder demontiert wird.

Quelle: Interessengemeinschaft Schweiz – Zweiter Weltkrieg

Wir sehen hier die Heirat zwischen Thesenjournalismus und tendenzieller Geschichtsschreibung in grosser Perfektion. Aber bei der Weltwoche und ihren Machern ist das ja Programm.

Darf man zudem raten, ob es sich bei den 25’000 Mitgliedern um mehrheitlich Historiker handelt? Ich denke kaum; viel eher wird sich dahinter die AUNS und sonstige Vereinigungen verstecken, die die – seinerzeit durchaus taktisch kluge – Propaganda von der „geistigen Landesverteidigung“ und vom „Réduit“ bis heute als bare Münze nehmen.

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Dienstag, 14. Juli 2009

Polit-Einmaleins für die sozialistischen Arbeiter von 1918

Emil Sonderegger, Kommandant der Truppen in Zürich während des Landesstreiks im November 1918:

Ich habe nie etwas mit der Politik zu tun gehabt und besitze nur die einfachen, aber nicht von den Details der Praxis getrübten politischen Grundbegriffe des einfachen Bürgers. Diese sagen mir, dass es Pflicht einer Regierung ist, Verfassung und Gesetz durchzuführen. Verfassung und Gesetz aber erforden die volle Handlungsfreiheit des Bürgers. Wohl kann man ja der Ansicht sein, der Schutz der wirtschaftlich schwächeren Klasse erfordere für sie ein besonders Koalitionsrecht unter Opferung eines Teiles der persönlichen Freiheit des einzelnen. Wenn man dieser Ansicht ist, muss man suchen, ihr gesetzliche Form zu geben. Ist sie dann der Wille der Mehrheit des Schweizervolkes, so wird sie Gesetz. Die Regierung wird dann dieses Gesetz durchführen, und die Truppe wird sie unterstützen. Bis jetzt aber ist nichts davon vorhanden, es besteht nicht einmal ein Vorschlag dafür.

Quelle: Frey, Daniel: „Vor der Revolution? Der Ordnungsdienst-Einsatz der Armee während des Landesstreiks in Zürich“, Zürich, 1998, S. 204.

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Montag, 6. April 2009

Zum Zustand der USA

We mortgaged our future and the future has now begun.

Quelle: Clusterfuck Nation by Jim Kunstler : Strange Days

Kunstler prophezeit Ausschreitungen in den USA, die die Vietnam-Proteste und den amerikanischen Bürgerkrieg wie Zärtlichkeiten von frisch Verliebten aussehen lassen wird. Der Mob rüstet sich seinem Eindruck nach, um den Bonus-Babies die materiellen Besitztümer zu nehmen. Mal schauen …

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