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Sonntag, 10. Mai 2020

Corona: Die unausweichbare Polarisierung der Gesellschaft?

Bald drei Monate nach dem ersten positiven Corona-Test in der Schweiz zeigen sich die Bruchstellen in unserer Gesellschaft. Die Polarisierung schreitet rasch voran, so scheint es mir. Nicht wegen dem Virus per se, sondern auf Grund der Reaktionen der Politik, Behörden, Wissenschaft und Medien auf die „Pandemie“, sowie der unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen der Massnahmen auf die Bevölkerung.

Anstelle einer von vielen befürchteten zweiten, oder n-ten, Viruswelle sehe ich uns in der zweiten Hälfte des Jahres primär die wirtschaftlichen Realität um die Ohren fliegen. Ich befürchte, dass sich die Polarisierung über die nächsten Wochen deutlich intensivieren wird.

Die sich abzeichnenden Gräben gehen quer durch die Haushalte und Familien. Jetzt verstehe ich besser, wie man sich 2016 in ideologisch gemischten amerikanischen Haushalten an Thanksgiving gefühlt haben musste, frisch nach der Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA. Oder in Grossbritannien in der Zeit nach der Brexit-Abstimmung.

Einige Beispiele? (Immer mit dem Blickwinkel eines Schweizers in der Schweiz)

  • Lockdowners vs. Unlockdowners Leute, die erst wieder aus ihren vier Wänden rauskommen wollen, wenn der ganze Spuk garantiert vorbei ist. Wenn ihnen jemand hoch- und heilig schwört, dass es weder Ansteckungen noch irgendwelche Tote mehr geben wird. Welche sich so aber gleichzeitig anmassen, die andere Hälfte der Gesellschaft in ihre Geiselhaft zu nehmen. Denn es gibt durchaus Leute, welche der massiven Einschränkungen der Bewegungs- und Wirtschaftsfreiheit sowie den unglaublichen Geldsummen (von der Politik zuerst vernichtet, und künftig als „Sugar-Daddy“ ausgeschüttet) seit einiger Zeit nur noch kopfschüttelnd begegnen.
  • Masken-Träger vs. Vermummungskritiker Ähnlich wie die soeben genannten Gruppierungen. Immerhin verstehen die Masken-Träger, dass es nicht die Lösung sein kann, dass wir uns weiter monate- oder jahrelang einschliessen. Aber: Wenn man raus geht, muss man sich (für alle sichtbar!) schützen. Mit Masken und Handschuhen. Es sind diese Leute, die sich entrüsten, wenn jemand es wagt, sich ohne Maske in der Öffentlichkeit zu bewegen. Sie kritisieren die andere Hälfte; die Leute, denen Schutzmassnahmen entweder völlig egal sind, oder aber die es verstanden haben, dass die richtige Handhabung von Masken kompliziert ist. Dass eine Maske deshalb einen falschen Schutz suggeriert und man vielleicht sogar nachlässiger wird (Maske? dann muss ich ja nicht mehr Hände waschen!). Und dass Masken ja Viren- und Bakterien sammeln, und das ganz Nahe beim Mund und der Nase. Immerhin ein kleiner Lichtblick: In China wird es bis Ende Jahr einige neue Multi-Millionäre, eventuell sogar Milliardäre geben, die sich im Masken-Business eine goldene Maske … eh Nase verdienen. Mit freundlichen Grüssen der Panikkäufer im Westen.
  • Drosten-Ultras vs. (alte und neue) Wissenschaftszweifler Leute, die keine Medien mehr konsumieren ausser Drostens mit Hilfe von NDR verkündete „Predigt“. Ihnen stehen Leute gegenüber, denen es nicht behagt, dass man nicht den am lautesten schreienden Wissenschaftler die Deutungshoheit überlassen darf, insbesondere, wenn die die düstersten Szenarien an die Wand malen. Leute, die bemerkt haben, dass Drosten nicht die Wissenschaft ist, und es keinen Konsens gibt, wie gefährlich der Virus und wie schlimm die „Pandemie“ wirklich ist (insbesondere, da wir uns mit jedem Tag weiter von der Apokalypse zu entfernen scheinen). Dass es keinen Konsens gibt, wie (drastisch) der Seuche wirklich begegnet werden muss. Vor allem aber ist Wissenschaft nicht nur der Virologe in Berlin (Virologe, nicht Epidemiologe oder Pandemiologe, sic!), sondern dazu gehören eben auch Volkswirtschaftler, Verfassungsrechtler, Statistiker, Psychologen und so weiter und so fort. In nebulösen Situationen wie im Frühjahr 2020 benötigt man zwingend verschiedene Meinungen.
  • Heimarbeiter vs. Frontkämpfer Heimarbeiter haben es gut: Im Grunde spielt es keine Rolle, wo sie ihre Arbeit leisten, denn dank moderner Technologie kann das überall sein. Der Lohn fliesst im gewohnten Umfang weiter, einige beginnen die Arbeit von zu Hause richtig zu mögen. In ihrem Wattekokon und in ihrer Filterblase eingesperrt realisieren sie (noch) nicht, wie sich die Wirtschaftswelt um sie herum zum Schlechteren zu wenden beginnt (oder direkt auf die Wand zufährt, je nach Blickwinkel). Die bittere Realität ist für viele längst eine andere: Medizinisches Personal, Handwerker, Restaurationsmitarbeiter, Coiffeure und Kosmetiker, Lieferdienste, Putzfrauen können nicht von zu Hause aus arbeiten. Wenn sie noch Arbeit haben und raus müssen, haben einige von den Medien geschürte panische Angst, nächstens tot umzufallen. Andere sind nun bereits arbeitslos, und die Chance auf eine rasche Erholung verschiedenster Industrien ist nicht in Sicht. Die Arbeitslosenzahlen bleiben hoch.

Das Endresultat? Ich sehe verschiedene Szenarien:

  • Gleichgültigkeit. Nach ein paar Monaten ist alles vergessen. Die wirtschaftlichen Schäden sind nicht so gross wie gedacht, die „Pandemie“ ist verschwunden, der Aufschwung beginnt. Der Staat — d.h. wir — zahlen die Schulden über die kommenden Jahrzehnte ab, mit ewig tief bleibendem Zins. Manöverkritik ist nicht (mehr) zugelassen, Nestbeschmutzer sollen die Klappe halten, denn alle haben ihr Menschenmögliches gegeben. Es gab zwar hie und da ein paar wenige Fehler, aber im Grossen und Ganzen sollen wir jetzt einfach froh sein, dass es nicht schlimmer gekommen ist. Vorwärts schauen, nicht rückwärts! Und falls der nächste Virus kommt, machen wir alles wie beim letzten Mal. War ja nicht so schlimm.
  • Politisches Reinemachen. Guy Parmelin, der im Dezember 2020 nicht zum Bundespräsidenten gewählt wird, oder der ein äusserst schlechtes Resultat einfährt. Bundesräte, die zurücktreten müssen. Jetzt noch undenkbar, doch in sieben Monaten wird die durch den Lockdown ausgelöste Schockwelle durch die meisten Teile des Systems gerattert sein. Wird es eine PUK geben? Wird ein Gericht über die Verfassungsmässigkeit der drastischsten Massnahmen urteilen? Das Parlament präzisiert das Pandemiegesetz, und weist die Macht des Bundesrates in Schranken — zwingend müssen künftig Kriterien wie Verhältnismässigkeit bei allen Entscheiden berücksichtigt werden. Ausserdem müssen Entscheide auf zuverlässigen, von verschiedenen Seiten geprüften Zahlen basieren, und einschneidende Einschränkungen werden frühstmöglich, nach vorgängig klar definierten Kriterien, wieder rückgängig gemacht. Anstelle dass man Massnahmen zur Verhinderung von X einführt, im Laufe der Massnahme aber dann plötzlich auf die Verhinderung von Y umschwenkt. Die Bevölkerung verliert weiter das Vertrauen in die „dort in Bern“, und verschafft sich in den kommenden Abstimmungen Gehör, indem sie der Classe Politique einen Denkzettel nach dem anderen verpasst.
  • Zementierung der Deutungshoheit und Konsolidierung der heuer erstmals getesteten Machtbefugnisse. Das Gegenteil zur vorherigen Ausführung: Der Bundesrat erhält die beste Zustimmungsraten seit Menschengedenken. Das BAG wird massiv ausgebaut, weil wir mehr Beamte brauchen, nicht weniger, die uns bei der nächsten „Pandemie“ schützen. Beamte, die Gesetzesaufträge nicht ausgeführt haben (Stichwort Maskenbeschaffung), werden als Dank befördert. Die Bevölkerung gewöhnt sich dran, in Pandemien als unmündig erklärt zu werden, und hat internalisiert, dass Lockdown-Anweisungen zu befolgen und nicht zu hinterfragen sind.
  • (Erneuter) Vertrauensverlust in die „Wissenschaft“. Man erinnere sich an das in den 1980ern prophezeite Waldsterben: Wie alle hat auch die Wissenschaft hat nur ein begrenztes Arsenal, um Alarm zu schlagen und eine Bevölkerung zu sensibilisieren. Wählt man das falsche Thema und/oder treten Zukunftsvoraussagen nicht ein, wird man rasch unglaubwürdig. Und wenn nicht unglaubwürdig, nehmen die Kritiker exponentiell zu. Wenn dann aber dereinst eine echte, tödliche Pandemie kommen sollte, wird niemanden mehr auf die Leute hören, die Wolf schreien.
  • Bürgerkrieg. Solange wir nicht Zustände wie in Amerika haben — innerhalb von ein paar Wochen Arbeitslose im zweistelligen Millionenbereich, die mit ihren Ersparnissen und ausgeschöpften Kreditkarten nur ein-zwei Wochen überleben können, sowie eine gleichzeitig bis an die Zähne bewaffnete Bevölkerung — hier völlig unwahrscheinlich. Oder?
  • Die Menschheit stirbt grösstenteils aus. Die Populisten, Vereinfacher und Kritiker lagen falsch. Corona ist ein tödliches Virus, welches die Menschheit in ein paar Jahren grösstenteils dahinrafft. Mad Max lässt grüssen.

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Donnerstag, 7. Mai 2020

Der Mai 2020-Song (von … Juli)

Lyrics

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Dienstag, 5. Mai 2020

Sucharit Bhakdi

Faszinierend! Drosten seit Wochen auf Dauer(werbe)sendung, von Bhakdi höre ich hingegen heute zum ersten Mal.

Hier kommt alles zur Sprache, was in dieser Hysterie falsch gelaufen ist. Panikmache mit Zahlen, Maskentragpflicht, Vorerkrankungen, fragwürdige (Zwangs)Impfungen, Lockdown, Abschaffung der Grundrechte, marode (Italien, Spanien, Grossbritannien) vs. voll leistungsfähige Gesundheitssysteme.

Wer es schnippisch-witzig mag, zieht sich Nuhr im Ersten rein. Weltklasse!

Um dem einen Gegenpunkt zu setzen, führe ich mir regelmässig folgenden Ausschnitt aus der Tagesschau vom 29. März 2020 zu Gemüte:

Immerhin hat uns Herr Neher drei Szenarien zur Auswahl gegeben, hier noch das optimischtiste:

Die Person, die beim Schweizer Fernsehen dann den Beitrag zusammengeschnitten hat, hat sich aus einem mir unerklärlichen Grund dafür entschieden, das pessimistische Szenario als erstes zu bringen …

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Donnerstag, 23. April 2020

Corona-Rechnen an Hand des Kantons Genf

Nachdem ich zu besten Zeiten die Corona-Zahlen mehrmals täglich in Erfahrung gebracht habe, gehen mir die meisten Zahlen mittlerweile sprichwörtlich am Hintern vorbei. Je länger die Krise dauert, je mehr man liest und vergleicht, desto offensichtlicher werden die Schwächen der Corona-Statistiken. Weltweit. Jedes Land wurstelt irgendwie rum.

Mittlerweile interessieren mich eigentlich nur noch die Zahl der Corona-Toten, da ich bis vor kurzem glaubte, dass dies die einzige Zahl ist, die man nicht verfälschen kann. Typisch Menschlich, sich an etwas vermeintlich simplen festzuklammern, um das Geschehen um einen herum zu erklären.

Doch nun hat sogar die Diskussion über die Zahlen der schweizerischen Corona-Toten begonnen. So wie ich die neuesten Erkenntnisse verstanden habe, gilt man hierzulande als Corona-Toter, sobald man positiv getestet wurde und danach das Zeitliche segnet. Wie der K-Tipp in seiner jüngsten Ausgabe aufgezeigt hat, hat man das bspw. mit den Grippetoten in den letzten Jahren nie so gemacht. Die starben jeweils an Krebs, Lungenentzündung, Organversagen, schlag-mich-tot, aber fast nie an der Grippe selbst. Wieso kehrt man das übliche Vorgehen nun um?

Henusode. Die Universitätsspitäler in Genf haben heute Zahlen einer „repräsentativen“ Stichprobe der Bevölkerung auf Covid-19 Antikörper präsentiert. 760 Personen wurden auf diese untersucht. Die Statistiker errechneten aus den Resultaten der zweiten Woche (14. bis 17. April, 471 Personen), dass hochgerechnet 5.5 Prozent der Bevölkerung des Kantons bereits mit Covid-19 infiziert worden sind. 5.5 Prozent ist der Mittelwert der Bandbreite von 3.3 bis 7.7 Prozent.

Wo die Medienmitteilung aufhört, beginnt aus meiner Sicht eigentlich die interessante Rechenaufgabe: Der Kanton zählt knapp 500’000 Einwohner. 5.5 Prozent entsprächen 27’500 Einwohnern. Gemäss corona-data.ch wurden in Genf bisher 4710 Personen positiv getestet.

Erste Erkenntnis: Die Zahl der Infektionen sind also um den Faktor 5.8 höher als angegeben („Dunkelziffer“). Knapp 23’000 Personen haben also Corona überlebt; entweder, weil sie nicht bemerkt haben, dass sie überhaupt krank sind, oder aber, weil die Symptome viel zu mild waren, dass man sie zu einem Test zugelassen hätte.

Doch viel wichtiger ist diese Information, um die Letalität zu berechnen. Von 27’500 infizierten Einwohnern sind Stand heute 205 Personen gestorben (selbe Quelle).

Zweite Erkenntnis: Die Letalität über alle Altersgruppen hinweg beträgt 0.74 Prozent. Eine „normale“ Grippe rafft gemäss dem Robert Koch Institut zwischen 0.1 und 0.2 Prozent der Infizierten dahin. Covid-19 tötet also drei bis vier Mal mehr Leute als die Grippe.

Aber — und so schliesst sich der Kreis wieder — wie oben erwähnt scheinen es sich in der jetzigen Pandemie die Leute einfach zu machen, welche die Todesurkunden ausfüllen: Corona-Opfer. Ende der Diskussion. Dementsprechend könnten die offiziellen Todeszahlen übertrieben sein.

(Einschub: Ein Kollege schreibt mir, dass in Deutschland der Grippe-Ansatz gefahren werde; d.h. Corona-Tote sind an ihren Vorerkrankungen gestorben. Ob das stimmt kann ich nicht beurteilen. Dies jedenfalls könnte erklären, wieso Deutschland pro Capita deutlich weniger Tote zu beklagen hat als andere Länder. Sprich: Sind die Schutzmassnahmen dort gar nicht so viel besser, sondern primär einfach die, die die Statistiken dort verfassen?).

Ob also Corona (in der Schweiz) wirklich drei bis vier Mal mehr Leute getötet hat, wird sich vermutlich erst in Monaten oder gar Jahren zeigen. War ich anfangs wissenschafts- und politgläubig, werde ich immer skeptischer.

Wenn man ganz sauber sein will, berechnet man die Letalität über die Bandbreite der drei angegebenen Zahlen:

Infizierte (Prozent) 3.3 5.5 7.7
Infizierte (absolut) 16’500 27’500 38’500
Tote 205 205 205
Letalität (Prozent) 1.24 0.74 0.53

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Donnerstag, 26. März 2020

Corona KW13: Medienschau

Pandemie

“Massachusetts (not shown here) had been a contender, after reaping the bitter harvest of a super-spread incident involving, somewhat ironically, a biotech conference.”

Quelle: Hottest Battlegrounds in the CoronaWar: Is “Social Distancing” Kicking In?

“one person[’s antibodies in their blood plasma] can treat two people.”

Quelle: COVID-19’s Stop-Gap Solution Until Vaccines and Antivirals Are Ready

Medizinisches

“If emergency rooms and ICUs are overloaded from COVID-19, we will see more deaths from everything else: from traffic accidents, heart attacks, infections, seasonal influenza, falls and traumas—basically anything that requires an emergency-room response to survive.”

Quelle: A Failure of Systemic Thinking

… aber gleichzeitig auch:

Social distancing is slowing not only Covid-19, but other diseases too

Quelle: Social distancing is slowing not only Covid-19, but other diseases too

Wirtschaft

Gold wird knapp – wegen Tessiner Lockdown

[…] wichtige Schmelzen im Tessin [mussten] ihre Produktion herunterfahren […] “Rund 70 Prozent des weltweit geförderten Goldes wird hierzulande verarbeitet, insbesondere im Tessin, wo drei der fünf grossen hiesigen Barrenhersteller beheimatet sind.”

Quelle: Gold wird knapp – wegen Tessiner Lockdown

Quelle: The day that Bern stood still

Politik

Just wait for Trump to demand that China pay for the pandemic

Quelle: Just wait for Trump to demand that China pay for the pandemic

Quelle:

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Sonntag, 22. März 2020

Weiterführende Corona-Tools

Nach der gestern publizierten Linksammlung von Web-Sites, die sich der Aufbereitung, Aggregierung und Visualisierung von Infektions- und Sterblichkeitszahlen widmen, heute eine neue (vorerst kleine) Linksammlung von Web-Sites, die die Epidemiologie-Nerds da draussen deutlich mehr interessieren dürfte:

[Richard] Neher Lab, Universität Basel: Eine Web-Site, mit welcher man Pandemie-Szenarien auf eine Stadt, einen Kanton/Bundesstaat oder ein Land berechnen lassen kann, inklusive der verfügbaren Spitalbetten sowie Intensivbetten. Für mich ganz klar Rocket Science — ich habe keine Ahnung, wie der Rechner intelligent bedient werden sollte und wie die Resultate zu interpretieren sind. Sehr viele Variablen, mit welchen man spielen kann. COVID-19 Scenarios

Nexstrain / ncov: Eine Web-Site, die das Genom des Corona-Virus analysiert und einen „Stammbaum“ erstellt (das Virus mutiert konstant). Damit ist es möglich, einerseits mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit herauszufinden, wo und wann die Mutter aller Corona-Viren aufgetaucht ist. Andererseits zeigt das Tool auch, von wo (mit der angegebenen Wahrscheinlichkeit in Prozent) der Virus in ein Land/eine Region eingeschleppt wurde. Die zugrundeliegende Daten werden von Forscherteams aus aller Welt unter einer Open Source-Lizenz veröffentlicht. Wunderbar! Tipp: Unter „Search Strains“ nach „Switzerland“ suchen, um die Abstammung der Viren „unserer“ Fälle abzuleiten. Nextstrain / ncov

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Samstag, 21. März 2020

Eine kleine Übersicht der Corona-Statistiken und -Visualisierungen

Folgende Web-Sites habe ich in Safari in einem eigenen Lesezeichen-Ordner abgelegt, damit ich sie rasch wieder finde und sie in einem Rutsch in mehreren Tabs öffnen kann.

Essentiell

Swiss COVID19 Tracker: Von Kollege Flöru empfohlen. Die bisher beste Datensammlung und Visualisierung zu Coronas Besuch in der Schweiz. Swiss COVID19 Tracker

Mark Handley, University College London: Obwohl visuell nicht wirklich ansprechend aus meiner Sicht die beste Seite zum Thema für einen weltweiten Überblick. Logarithmische Visualisierung, Vergleich verschiedenster Länder/Regionen gegeneinander (mittels Fälle pro Millionen Einwohner), mit Hilfslinien, welche das tägliche Wachstum kennzeichnen — 22 und 35 Prozent. CoVID 19 Worldwide Growth Rates

Our World in Data: Empfohlen von Jean-Louis Gassee ist das die nach dem Swiss COVID19 Tracker die zweitbeste Entdeckung in den letzten Tagen. Our World in Data ist die Homepage, und von dort finden sich in einer eigens geschaffenen COVID-19-Rubrik interessante Auswertungen. Die derzeit interessantesten: COVID-19: Total confirmed cases vs. Total confirmed deaths, und dann vielleicht auch noch COVID-19: Tests conducted vs. Total confirmed cases (leider OHNE Switzerland) (Wie ich jetzt erst realisiere wird die unten verlinkte WEF-Visualisierung von Our World in Data eingebunden).

COVID19 Trend Tracker: Die Analyse- und Visualisierungssoftware Tableau kennen mittlerweile alle, welche gelegentlich grössere Datenmenge analysieren müssen. Ganz schön ist hier die Nebeneinanderstellung verschiedenster Länder, sowohl linear als auch logarithmisch COVID19 Trend Tracker

CSSE, John Hopkins University: Die Referenz-Web-Site zum Verlauf der Corona-Pandemie; meines Wissens die autoritäre Quelle. Coronavirus COVID-19 Global Cases by the Center for Systems Science and Engineering (CSSE) at Johns Hopkins University (JHU)

Der Bund (Paywall) Die neusten Zahlen zum Schweizer Covid-19-Ausbruch

DER SPIEGEL Live-Daten zum Coronavirus: Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick

The New York Times Coronavirus Deaths by U.S. State and Country Over Time: Daily Tracker

Ferner liefen

World Economic Forum Trajectory: Ähnlich was Mark Handley macht, aber alles in einer grossen Grafik, und dementsprechend unübersichtlich. Die Hilfslinien zeigen hier, in wie vielen Tagen sich die Fallzahlen verdoppeln (aus meiner Sicht der besser greifbare Massstab als „22%“ oder „35%“). WEF Trajectory

Coronavirus Act Now: Eine Web-Site, die pro US-Bundesstaat aufzeigt, wie sich die Fallzahlen unter verschiedenen Massnahmen entwickeln könnten, wie viele Spitalbetten zur Verfügung stehen und wann der letzte Zeitpunkt ist, um die Fallzahlen noch markant zu beeinflussen. Why you must act now

Tagesanzeiger: Einfache Visualisierung und Fallzahlen. ACHTUNG: Direktlink, also ohne Paywall oder irgendwelchen Firlefanz drumherum; nur die Grafik und die Zahlen. Die einzige hier verlinkte Seite auf Deutsch. Weltweite Sars-CoV-2-Infektionsfälle

Coronavirus Dashboard: Von einem us-amerikanischen High School-Stundenten entwickelte Web-Site. Tabellen, mit Länderzahlen, gruppiert nach Kontinenten. Coronavirus Dashboard

Worldometer: Auf dieser Seite habe ich im Februar 2020 seinerzeit die Mortalität nach Altersstufe ausfindig gemacht und war (anfänglich) noch beruhigt für meine Altersgruppe, aber schon damals besorgt um meine Eltern und Grossmutter. COVID-19 CORONAVIRUS OUTBREAK

Corona Tracker: Von Kollege Tomas stark frequentiert und empfohlen. Visuell äusserst ansprechend, aber im Grunde nur eine Kopie der autoritativen Web-Site von John Hopkins. Corona Tracker

COVID19info.live: Ein weiterer Abklatsch von John Hopkins, schwarzer Hintergund mit beissenden Farben. Etwas sauberer aufbereit, inlusive einer netten Weltkarte. COVID19info.live

Covid-Trends Kurz zusammengefasst: Wenn die Kurven senkrecht nach unten gehen, haben wir gewonnen Trajectory of COVID-19 Confirmed Cases

Und hier noch ein Thread auf Hacker News: Ask HN: What is the best Covid-19 dashboard?

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