Wieder mal ein Drama in drei Akten: Überambitionierte Eltern bringen ihre Kinder ans Limit, damit diese die Zugangsprüfung für das Gymnasium schaffen. Sind die Kinder nicht geeignet, werden Lehrer gemobbt und bei jeder Instanz Einsprachen gemacht – dass ihr Kind ganz einfach das nötige Rüstzeug für den Besuch des Gymnasiums nicht mitbringt, wird gekonnt ausgeblendet:
Die Aufnahmeprüfung ist die kleinste Hürde auf dem Weg zur Matura. Wenn ein Schüler diese Prüfung nicht besteht, ist es wahrscheinlich, dass das Gymnasium nicht das Richtige für ihn ist.
[…] Das Gymnasium ist nicht für gute Schüler gedacht, sondern für sehr gute. Wenn man noch mehr Schüler im Gymnasium zulassen würde, würden viele gute Sekschüler zu schlechten Gymnasiasten.
Zu meiner Schulzeit wurde einem eingebläut, dass die Matura der direkte Weg ins (berufliche) Paradies sei. In den 1990ern herrschte diese Meinung noch in den Köpfen vieler Eltern vor. Anscheinend hat sich seit damals nicht viel geändert.
Mein Rat an die werten Eltern (einem reinen Bauchgefühl entstammend): Schickt eure Kinder um Himmels Willen in eine Berufslehre. Lasst sie die BMS lehrbegleitend – oder spätestens nach Abschluss der Lehre – absolvieren. Unterstützt sie finanziell, wenn sie anschliessend an der Fachhochschule studieren möchten. Aber bitte kein Lari-Fari-Studium, sondern in einem anerkannten und fordernden Fach.
Jemand, der das praktische und fachliche Know-How zum Besuch der FH wirklich mitbringt, gehört alsdann zu den Gewinnern:
So viel verdient ein Fachhochschul-Absolvent
Die Matur und die Uni ist gut und recht – wäre ja komisch, wenn ich als Student eine andere Meinung vertreten würde. Doch mich beschleicht das Gefühl, dass diese Ausbildung zu lange dauert, viele Leute ohne dringend nötige Berufserfahrung ausspuckt und viel zu viele Absolventen am Markt „vorbeiproduziert“ …