Archiv April 2009

Montag, 6. April 2009

syslog von Ballast befreien

Die /var/log/syslog füllt sich unter Debian Linux sehr schnell mit viel nichtssagendem Ballast, weshalb ich mich heute dazu entschied, mal ein wenig aufzuräumen. Die Meldungen von cron (läuft bei mir jede Minute mit irgendwelchen Befehlen), dhcpd (im Netzwerk gibt es ein Gerät, dass jede Sekunde einen DHCP-Request sendet) sowie snmpd (cacti frägt den Systemzustand in jeder Minute ab) sollten neu aus der /var/log/syslog in eigene Log-Dateien ausgelagert werden.

Folgende Anpassungen an /etc/syslog-ng/syslog-ng.conf taten den Trick.

Als erstes legt man neue Destinationen fest:

destination df_cron { file("/var/log/cron.log"); };
destination df_dhcpd { file("/var/log/dhcpd.log"); };
destination df_snmpd { file("/var/log/snmpd.log"); };

Anschliessend legt man vier neue Filter fest:

filter f_cron { facility(cron); };
filter f_dhcpd { program(dhcpd); };
filter f_snmpd { program(snmpd); };
filter f_noise { not filter(f_snmpd) and not filter(f_dhcpd) and not filter(f_cron); };

Schlussendlich baut man diese als Log-Anweisungen zusammen:

log {
        source(s_all);
        filter(f_syslog);
        filter(f_noise);
        destination(df_syslog);
};

log {
        source(s_all);
        filter(f_cron);
        destination(df_cron);
};

log {
        source(s_all);
        filter(f_dhcpd);
        destination(df_dhcpd);
};

log {
        source(s_all);
        filter(f_snmpd);
        destination(df_snmpd);
};

Nachdem man die Konfigurationsdatei gespeichert hat, startet man syslog-ng neu und erfreut sich über die Ruhe, die nun einkehrt:

# /etc/init.d/syslog-ng restart
$ tail -f /var/log/syslog

Nachtrag

Natürlich wollte ich mir noch ein Bild machen, wie die Situation vor diesen neuen Umleitungen aussah. Erschreckend:

# cat syslog | cut -d " " -f 6 | sort | cut -d "[" -f 1 | sort | uniq -c | sort -r -n
   2534 dhcpd:
   2215 /USR/SBIN/CRON
   1688 snmpd
    392 kernel:
     98 mt-daapd
     55 syslog-ng
     40 postfix/qmgr
     36 avahi-daemon
     31 smartd
     26 ovpn-server
     23 named
     21 postfix/smtp
     19 postfix/cleanup
     18 postfix/pickup
      9 mysqld
      8 apcupsd
      6 ntpdate
      6 /etc/mysql/debian-start
      4 /usr/sbin/cron
      4 postfix/tlsmgr
      3 arpwatch:
      2 postfix/master
      2 mysqld_safe
      1 shutdown
      1 postfix/local
      1 mdadm
      1 init:

Mein Gefühl hat sich bestätigt: Ich habe die richtigen „Übeltäter“ in eigene Dateien ausgelagert.

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Montag, 6. April 2009

G20 ordert Napalm-Nachschub

Motto: „Wir löschen den schwelenden Waldbrand, in dem wir gleich den ganzen Wald abbrennen!“

Kein Wunder, dass Merkel und Sarkozy sich selbst dem charismatisch-konzilianten Obama verweigerten. Sie wollen abwarten, ob die bisherige, durch Schulden finanzierte Stimulierung tatsächlich wirkt, bevor sie noch höhere Schulden machen.

Quelle: SonntagsZeitung, 5. April 2009, „Vieles bleibt Wort“, S. 21.

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Montag, 6. April 2009

Bank Bär sollte ihren Bankern Unterstand für Ferraris bauen

Intern für Aufsehen sorgte Collardi, als er nach seinem Wechsel zu Bär eine Überdachung des Parkplatzes am Zürcher Sitz für 90 000 Franken beantragte, um seine Ferraris und die Luxusautos von Widmer vor Hagel zu schützen. Der Antrag wurde abgelehnt. Heute fährt Collardi mit einem Fiat Cinquecento zur Arbeit.

Quelle: SonntagsZeitung, 5. April 2009, „Aufsteiger muss abbauen“, S. 57.

Früher, als die Börsenticker nur eine Richtung kannten, war der Fall klar: Wenn der Investmentbanker der Bank meines Vertrauens mit einem Ferrari zur Arbeit fuhr, hatte man das gute Gefühl, auf die richtige Bank mit den richtigen Leuten gesetzt zu haben. Die logische Schlussfolgerung aus dem Umstand: Ferrari bedeutet erfolgreicher Besitzer bedeutet gut investiertes Kapital bedeutet saftige Zinsen.

Nun, dank der Wirtschaftskrise sollten auch die hinterletzten Gutbegüterten diese Fundamentalgleichung in Frage stellen. Fragt man sich heute nicht eher: Ferrari bedeutet primär einmal, dass das Bonus-Baby seine eigenen Schäfchen ins Trockene gebracht hat, während er mein Kapital nach einer äusserst gründlichen Risikoabschätzung bei Bernie Madoff oder in strukturierte Produkte der Lehman-Brüdern investiert hat. Und für diesen erstklassigen, weltweit einmaligen Service selbstverständlich happige Gebühren von mir und Kickbacks von Bernie und den Leh(m)männern als ihm rechtmässig zustehendes Eigentum betrachtet.

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Sonntag, 5. April 2009

Sag mir wo die Ökonomen sind …

… wo sind sie geblieben?

Beim Durchblättern der Sonntagszeitungen stellt sich einmal mehr die Frage ein, wo sind denn eigentlich all die Ökonomen der Hochschule St. Gallen, der Uni Basel, Zürich, Genf etc., die Elitedenker des INSEAD („Welcome to the Business School for the World“) geblieben, jetzt, wo es doch mal so richtig was zu erklären und zu analysieren gäbe, wo sie mal so richtig zur Sache gehen könnten?

Quelle: Arlesheim Reloaded. Mäuse schultern Elefanten. – Sonntagsfrage

Gute Frage – doch ich weiss nicht, ob wir die Ökonomen wirklich in diesen Postillen suchen gehen sollte, die man widersprüchlicherweise immer noch „Zeitungen“ nennt.

Meine Vermutung: Die schreiben jetzt alle ihre Artikel, die dann in 1-2 Jahren veröffentlicht werden, wenn die Krise wieder vorbei ist (oder aber wir alle in den Trümmern des Kapitalismus nach etwas Essbarem suchen). Genau wissend, dass es gut und gerne 70 Jahre dauern wird, bis eine andere Generation, die die heutige Krise auch dann immer noch untersucht, jemanden stellen wird, der den Geldmarkt mit billigem Geld fluten wird. Oder so ähnlich.

Nachtrag

Bill von The Daily Reckoning stösst ins selbe Horn:

Besides, results from fiscal, monetary and regulatory policies don’t happen overnight. The feedback loop takes years. It took the Bolsheviks seven decades before they realized they’d been had. Friedman’s critique of America’s Great Depression policies didn’t appear until 30 years after the event. In Japan, they still don’t know what they did wrong. And by the time the feds catch on this time, they will have turned an ordinary depression into a great one.

Quelle: Depression: A Natural and Recurring Feature of Capitalism

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Sonntag, 5. April 2009

Digg für Kommandozeilen-Befehle

Eine Schatztruhe für all diejenigen Leute da draussen, die sich hin und wieder auf einer Linux-Kommandozeile bewegen:

Command-line-fu

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Sonntag, 5. April 2009

Hard- und Software für Männer erklärt

Was heisst Software (SW) und Hardware (HW)?

Nehmen wir ein anschauliches Beispiel, die Bundeshaustelefonistin Pia beim Betreten des Marzili. Alles was wir von ihr sehen und anfassen können, aber auch ihr Magen, Herz usw. ist HW. Die Steuerung der Muskeln, die Pia beim Gehen benötigt, das Erkennen ihrer Umgebung und das Kommando zum Zuwinken ist SW. Es wird durch programmierte Abläufe von Pias Hirn aus gesteuert.

Deshalb sind auch viele weibliche Reaktionen (durch unerforschte SW Abläufe ausgelöst) für den oft nur die HW von Pia Erkennenden unerklärlich.

Quelle: Schweizerischer Weg zur digitalen Kommunikation

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Sonntag, 5. April 2009

Pokerspieler schlägt Grossbanken

Andy Beal, a 56-year-old, poker-playing college dropout, is a one-man toxic-asset eater–without a shred of government assistance. Beal plays his cards patiently. For three long years, from 2004 to 2007, he virtually stopped making or buying loans. While the credit markets were roaring and lenders were raking in billions, Beal shrank his bank’s assets because he thought the loans were going to blow up. He cut his staff in half and killed time playing backgammon or racing cars. He took long lunches with friends, carping to them about „stupid loans.“ His odd behavior puzzled regulators, credit agencies and even his own board. They wondered why he was seemingly shutting the bank down, resisting the huge profits the nation’s big banks were making. One director asked him: „Are we a dinosaur?“

[…] [his] head of loan purchases, recalls salesmen from Countrywide laughing at him on the phone when he refused to buy iffy condo paper backed by the two agencies. „Countrywide, Bank of America, Washington Mutual … every single [mortgage seller] thought we were insane,“ Goodman says. „They didn’t know why we cared. They thought Fannie and Freddie guarantees were as good as Treasuries.“

[…] [credit agencies] never downgraded him but scolded him for seeming not to have a „sustainable“ business model. This while their colleagues were signing off on $32 billion of bum collateralized debt obligations issued by Merrill Lynch.

Quelle: Forbes.com – Magazine Article

Nun, eigentlich fände ich gut, wenn man nur noch als ausgewiesener Pokerspieler Banker werden dürfte … die beiden Tätigkeiten haben deutlich mehr gemein, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Erster weiss auf jeden Fall, wie man blufft und wie man diejenigen erkennt, die ebenfalls bluffen.

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Samstag, 4. April 2009

Medizin reguliert, Finanzsystem dereguliert

Im Gesundheitswesen hat sich der Laisser-faire-Vordenker aber niemals durchsetzen können. Ärzte-Zulassungen sind überall auf der Welt streng reguliert, und kein Politiker würde diese Vorgabe antasten. Zu den Mysterien des Marktfundamentalismus gehört nicht zuletzt, dass er auch von seinen glühenden Verfechtern in der Praxis immer nur halbseitig angewendet wird. Warum haben wir das Weltfinanzsystem dereguliert und existenziell bedrohliche Systemrisiken in Kauf genommen, während es uns andererseits absurd erschiene, auch nur einen Schnupfen kurieren zu lassen von jemandem, der nicht streng überwachte Auflagen erfüllt?

Quelle: DANIEL BINSWANGER: FRIEDMANS FEHLER

Ja, wieso eigentlich?

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Samstag, 4. April 2009

Randal Unrecht getan

Außerdem wurde am 10. Juni 1987 das schon drei Jahre alte Debüt-Album „Debil“ wegen der Texte zu „Claudia hat ’nen Schäferhund“ und „Schlaflied“ indiziert.

Quelle: Die Ärzte – Wikipedia

Jetzt muss ich nur noch rausfinden, ob bei der deutschen Abwrackprämie die Garagisten und Importeure tatsächlich auch noch verpflichtet sind, je 500EUR einzuschiessen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein westeuropäischer Staat ein solches Gesetz erlassen könnte, dass diese beiden ungefragt zu einem Beitrag verpflichtet.

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Samstag, 4. April 2009

Bye bye, Openmoko

He said in his speech that the company had to delay the development of the new Smartphone GTA03 in favor of an other product. Later in a face to face interview he said that almost half of the people working for the company were leaving or had to leave.

Quelle: read this » Blog Archive » Interview Sean Moss-Pultz

Ich bin ein grosser Verfechter von Linux und sonstiger Open-Source-Software. Doch leider verwundert es mich kein bisschen, dass die Realisierung eines Open-Source-Mobiltelefons anscheinend vor grossen Schwierigkeiten steht. Als wäre das nicht abzusehen gewesen … Verschiedene Gründe tragen meiner Meinung nach dazu bei:

  • Hardware-Entwicklung verschlingt viel Geld. Linux konnte sich nur den heutigen Marktanteil ergattern, weil es auf die billig herzustellende und vielerorts vorhandene x86er-Plattform zurückgriff – gefördert, das muss man einfach anerkennen, durch den Erzrivalen Microsoft und sein Windows-Ökosystem. Wenn schon Firmen mit Millionenbudgets wie Samsung, LG, Nokia, Sony Ericsson, Motorola massive Probleme haben und deren R&D-Abteilungen gegenüber dem Platzhirschen mit Apfel-Logo äusserst blass aussehen, wie soll es dann ein Linux-Büdchen mit ein paar wenigen Almosen schaffen, „the next big thing“ zu veröffentlichen?
  • Im Schatten des iPhones. Wie soll man Entwickler wie auch Kunden für ein Gerät interessieren, dass sich zuerst aus dem gigantischen Schlagschatten des iPhones herausboxen muss?
  • Geek only = geek only. Von Geeks, für Geeks. Die einzigen Personen, die dieses Gerät mir gegenüber in den letzten Monaten erwähnt haben, sind bis auf die letzte Stammzelle OSS-Anhänger. In den Augen von auf den Boden gebliebenen Personen haftet solchen Leuten (leider) oftmals das Image eines Spinners an.
  • It’s the Interface, stupid! Schön und gut, wenn ich per SSH auf mein Mobiltelefon zugreifen kann. Doch was bringt’s? Für den Endbenutzer ist die möglichst einfache Bedienung des Gerätes das A&O. Leider bin ich immer noch der Meinung, dass Linux im Vergleich zu Apple und Microsoft massive Schwächen im graphischen Benutzerinterface hat. Das iPhone hat hier einen meilenweiten Vorsprung als alles andere auf dem Markt erhältliche. Multitouch hätte meiner Meinung nach nie von der Open-Source-Hardware-Community entwickelt werden können …

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Labels: Apple, Linux

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