Archiv ‘Schweiz’

Sonntag, 6. Juni 2010

Berufspolitiker: Fluch oder Segen?

Denn Politik war immer schon Burkhalters Leben. Wohl noch kein anderer Bundesrat hat vor seiner Wahl so eindeutig und ausschliesslich von der Politik gelebt. […]

Als professioneller Politiker weiss er zudem, dass hier mit forschen Unternehmermethoden nichts zu gewinnen ist. Um politische Mehrheiten zu schaffen, braucht es hartnäckige Arbeit am Konsens. Wer solche Einsichten verinnerlicht hat, bringt für das Bundesratsamt keine schlechten Voraussetzungen mit.

Quelle: Jetzt übernehmen die Berufspolitiker – Schweiz: Standard – tagesanzeiger.ch

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Montag, 31. Mai 2010

Fachsimpeln mit Swiss Flight-Attendants

Manchmal ist man gezwungen, das Gespräch zweiter Flight-Attendants unserer hiesigen internationalen Airline zu belauschen. Damit man nicht nur Bahnhof versteht, hier ein erster Anriss über deren Arbeitsplätze. Diese sind mit eindeutigen Nummern gekennzeichnet, die man in etwa so anwendet:

„Auf dem gestrigen Flug hatte ich die 3“

Kurzstrecke

(„Short Haul“)

  1. MC (fr. „Maitre de Cabine“)
  2. Business (vorne im Flieger)
  3. Economy (hinten im Flieger)
  4. Economy (hinten im Flieger

Langstrecke

(„Long Haul“)

  • First Class
    • 1l
    • 1r
  • Business Class
    • 1 (MC)
    • 2l
    • 2r
    • 3r
  • Economy Class
    • 3l
    • 4l
    • 4l
    • 4l

Dank: Mäschu

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Mittwoch, 19. Mai 2010

Der Goldene Paragraph: Dann halt beim nächsten Mal!

Wessen Namen lasen wir da vor einigen Tagen in einer illustren Liste aus dem Kreise der Rechtsverdreher, Paragraphenreiter und „quasi“-Liebhaber? Richtig:

Aus Anlass des 10-jährigen Jusletter-Jubiläums wurde ein Preis ins Leben gerufen, um die Autorin bzw. den Autor des besten Jusletter-Beitrags auszuzeichnen: Der goldene Paragraph.

Der GOLDENE PARAGRAPH wird an der Jubiläumsfeier vom 4. Mai 2010 zum ersten Mal verliehen. Die Jury besteht aus der 50-köpfigen Fachredaktion von Jusletter.

Die Nominierten sind (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Alberto Achermann
  • Regina E. Aebi-Müller
  • Heinz Aemisegger
  • Urs R. Behnisch
  • Samantha Besson
  • François Dessemontet
  • Andrea Egbuna-Joss
  • Astrid Epiney
  • Thomas Gächter
  • Heinz Hausheer
  • Urs Hess-Odoni
  • Michael Hochstrasser
  • Daniel Kettiger
  • Peter V. Kunz
  • Jörg Künzli
  • Stefan Meichssner
  • Magnus Oeschger
  • Stefan Oesterhelt
  • René Rhinow
  • Arnold F. Rusch
  • Markus Schefer
  • Fabian Schmid
  • Marianne Schwander
  • François Vouilloz
  • Bernhard Waldmann
  • Carmen Ladina Widmer

Quelle: Weblaw Aktuell / Weblaw actuel » Blog Archive »Jusletter: Der GOLDENE PARAGRAPH

Leider ging der Preis an an Kollega Prof. Dr. Regina E. Aebi-Müller. Fabios Kommentar zur Endausmarchung werde ich leider erst in Amsterdam (Motto: Pfingsterdam 2010) erfahren, doch ich kann es mir schon jetzt in etwa zusammenreimen:

  • „War ja logisch, dass eine Frau den Preis abräumen musste. Die Jury bestand sicherlich aus 49 Frauen. Die Männer hatten unter diesen Voraussetzungen von Beginn weg keinen Hauch der Chance. Zum Teufel mit dem Matriarchat!“
  • „Die Gewinnerin heisst Aebi? Ha, dass ich nicht lache! Das sind doch alles Nichtsnutze — egal, ob sie sich mit „i“ oder „y“ schreiben …“
  • „Als ich das Bild von ihr gesehen habe, musste ich sofort denken: So kann nur eine Linke aussehen!“

Wie auch immer Junge, in deinem zarten Alter schon in einer Liste der besten 20 schweizerischen Juristen zu kommen, ist eine Glanzleistung. Und das mit einem Artikel, den du damals — noch ohne irgendwelche Berufserfahrung notabene — im Elfenbeinturm der Alma Mater Bernensis verfasst hat. Das muss in Amsterdam gehörig gefeiert werden.

Und sollten wir anlässlich dieser Feierlichkeiten mit dem Gesetz in Konflikt treten — uns kann mit Fabio an der Seite rein gar nichts mehr passieren.

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Montag, 17. Mai 2010

Subventioniert der Gemeinderat Buchholterberg seine SVP-Sektion mit Steuergeldern?

Der Gemeinderat von Buchholterberg hat die aufgelaufenen Gebühren von 237.50 Franken für die Vermietung der Turnhalle Hasenäscht im Zusammenhang mit der SVP-Wahlveranstaltung mit Ueli Maurer auf Gesuch hin erlassen. Dies teilte die Gemeinde mit.

Quelle: BernerZeitung, 14. April 2010, S. 23.

Feststellungen:

  • Ist die SVP-Sektion wirklich nicht fähig, 237.50 Franken aus der eigenen Kasse zu berappen? Wo bleibt die von dieser Partei sonst so vielgelobten „Eigenverantwortung“? Im schlimmsten Falle hätte ja auch Ueli einspringen können — als Bundesrat lebt er ja auch nicht wirklich knapp am Existenzminimum.
  • Dem Gemeindenamen nach ist zu vermuten, dass es sich hier nicht um eine von linken Kräften dominierte Gemeinde handelt … ob eine SP-Wahlkampfveranstaltung auch subventioniert worden wäre?
  • Die Turnhalle trägt einen wahrlich lustigen Namen …

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Montag, 17. Mai 2010

Wie sich ganze Berufstände legitimieren

Unbestritten ist allerdings, dass das Reformmetier seine Eigendynamik entwickelt. Es funktioniere wie das Gesundheitswesen, sagt Reichenbach: je mehr Ärzte, desto mehr Kranke. Der Berner Erziehungswissenschaftler Fritz Osterwalder erklärt: «Jede Verwaltungsstelle im Bildungswesen erfindet neue Reformen, um ihre eigene Existenz zu legitimieren.» Und der Ökonomieprofessor Mathias Binswanger, der an einem Buch über Reformzwänge und sinnlose Wettbewerbe arbeitet, schrieb kürzlich im Magazin «GDI»: «Jeder neue Präsident, Rektor, Direktor oder Chefbeamte einer öffentlichen Organisation muss seine Fähigkeiten zuerst einmal mit einer Reform unter Beweis stellen.»

Quelle: Das Magazin » In der Falle

Kurz: Wer Reformatoren sät, wird Reformen ernten. Wer Juristen sät, wird Gesetze ernten. Und wer Historiker sät, wird Geschichten ernten.

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Mittwoch, 12. Mai 2010

Bald geschafft: Die SBB erreichen 2013 endlich das 21. Jahrhundert

Die neuen Züge kommen ab Dezember 2013 zum Einsatz, zuerst auf der Strecke St.Gallen-Zürich-Bern-Genf. An allen Sitzplätzen sind sowohl in der 1. wie in der 2. Klasse Steckdosen und kabelloses Internet verfügbar.

Quelle: Bombardier schafft 200 Stellen – Spuhler und Siemens «sehr enttäuscht» – News Wirtschaft: Unternehmen – tagesanzeiger.ch

Endlich! Was in den deutschen ICEs seit Jahren möglich ist, wird es in dreieinhalb Jahren endlich auch auf unserer schweizerischen Paradelinie geben: Laptop-Arbeit ohne permanente Angst, dass der Akku schneller entleert als der Zug in Zürich angekommen ist.

WLAN in den Zügen ist nett, aber bis 2013 wird wohl noch ein viel grösserer Prozentsatz der technikaffinen Pendler über ein iPhone oder sonstiges Smartphone verfügen, das Thethering unterstützt.

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Montag, 10. Mai 2010

Von der Tanke direkt zur Koranschule

We are now draining our economy of several hundred billion dollars a year in order to purchase foreign oil in a global market dominated by the huge reserves owned by sovereign states in the Persian Gulf. This enormous and increasing transfer of wealth contributes heavily to our trade and current-account deficits, and enriches regimes in the most unstable region of the world, helping to finance both terrorism and Iran’s relentless effort to build a nuclear arsenal.

Quelle: The Crisis Comes Ashore | The New Republic

Al Gore hat es erkannt — und spricht es unverblümt aus: Die Xenophoben können hierzulande noch lange Burkas und Koranschulen verbieten und jenste Bauverbote in die Verfassung schreiben. Doch solange ausgerechnet diejenigen, die eigentlich mit dem Islam am wenigsten am Hut haben, SUVs fahren und für jede Tankfüllung einen Hunderter liegen lassen, wird das „Problem“ Islamisierung garantiert nicht kleiner werden …

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Mittwoch, 5. Mai 2010

Liebe Mobiliar …

… ich finde es ja wirklich toll, dass ihr auch im vergangenen Jahr so gut geschäftet habt, dass ihr heuer 100 Millionen Franken aus dem Überschussfonds an eure Versicherten ausschütten könnt — mich inklusive.

Würdet ihr aber auch noch auf diese blöden, nichtssagenden Schreiben mitsamt der faltbaren Postkarte zum Thema Überschussfonds verzichten, könnte der Aufwand für Produktion und Versand dieser Sendung ebenfalls an die Kunden weitergegeben werden. Oder noch besser: Ihr stellt gleich euer ganzes Marketing-Team auf die Strasse, welches mit solcher Geldverschwendung glänzt.

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Dienstag, 4. Mai 2010

Was bringt mir die SuisseID?

Derzeit läuft gerade die PR-Kampagne des Bundes und der Privatwirtschaft über jeden Kanal, um uns Bürgern die SuisseID näherzubringen. Mit dieser Karte — ähnlich einer Debit- oder Kreditkarte — soll ich in Zukunft online einwandfrei als diejenige Person identifiziert werden können, für die ich mich ausgebe.

Interessiert daran sind vor allem die Behörden, um in der Schweiz endlich e-Government anbieten zu können, das den Namen verdient. Nebenbei könnte die Karte auch für Online-Shops benutzt werden.

In der Weltwoche bloggt schreibt der in der Schweizer Blogging- und Twitterszene bekannte Andreas von Gunten (ich sass übrigens am Twitterbeer am Oktoberfest in Pfäffikon neben ihm), wieso wir die SuisseID nicht wirklich benötigen. Kurz zusammengefasst:

  • Geographische Insellösung. Das Produkt gibt es nur für den schweizerischen Markt. Im Umgang mit internationalen Online-Anbietern wie Facebook, Google werden wir weiterhin auf das gute alte Passwort angewiesen sein.
  • Technische Insellösung. Mit iPhone und iPad wird das Internet endlich richtig mobil — und dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch weiter verstärken. Die SuisseID setzt aber einen Computer mit USB-Anschluss voraus, um das Lesegerät benützen zu können.

Fazit

Die SuisseID ist ein Produkt aus dem letzten Jahrhundert, mit welchem dem Kunden vorgegaukelt wird, bereit für das 21. Jahrhhundert gemacht zu werden.

Oder wie es Andreas schreibt:

Das eigentliche Problem bei der SuisseID liegt also nicht einfach darin, dass sie keinen Nutzen stiftet und trotzdem im schlechtesten Fall 21 Millionen Franken Steuergelder kostet. Die SuisseID ist eine Gefahr für das offene Internet und für die offene Schweiz. Mit der SuisseID bauen wir eine digitale Mauer um unser Land, denn für unseren kleinen Markt werden ausländischen Anbieter kaum eine weitere Extrawurst implementieren.

Quelle: SuisseID: Eine teure Lösung für nicht existierende Probleme | Die Weltwoche | www.weltwoche.ch

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Sonntag, 2. Mai 2010

9 Lehrer für 1 Klasse

Letzten Mittwoch organisierte mein Lehrer aus der vierten Klasse einen Elternabend. Als er erzählte, dass heute 9 Lehrpersonen für 22 Schüler zuständig sind, musste ich 3x leer schlucken. Logopädie-, Religion-, Sport-, Sonderwasweissichauchimmerpersonal.

Quelle: Internet Briefing Blog / Neun (9!) Lehrpersonen für 22 Schüler

Der Grund dafür scheint schnell gefunden: Viele Lehrer arbeiten heute nur noch Teilzeit, weshalb automatisch mehr Lehrer pro Klasse/Fach nötig werden. Zu verübeln ist das den Ausbildnern nicht, schliesslich erfordern die heterogenen, aufmüpfigen Schulklassen von heute deutlich mehr Aufwand und Engagement — sozusagen ein „Siebesiech“, wer heute Vollzeit unterrichtet und dabei mittelfristig kein Burn-Out erleidet.

Ob heute auch mehr „Spezialisten“ ausgebildet werden, kann ich nicht sagen. Unser Klassenlehrer in der Sekundarschule unterrichtete uns auf jeden Fall in den Fächern Deutsch, Englisch und in Geographie. Desweiteren kam ich mit drei meiner Kollegen in den Genuss, bei ihm auch den Lateinunterricht als Vorbereitung auf das Gymnasium zu besuchen.

Ein anderes Problem ist, dass viel mehr Lehrer heute in andere, weniger anstrengende Sparten wechseln. Favorit ist hierbei die Erwachsenenbildung. In diesen Klassen sitzen Leute, die aus eigenem Antrieb etwas lernen wollen und verhalten sich dementsprechend ruhig.

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