Posts Tagged ‘SFO’

Samstag, 1. Juli 2023

Immigration im Flughafen SFO: Ansteh-Dauer berechnen

Bei meinem letzten Flug nach San Francisco International (SFO) am 12. Mai 2023 (ich habe aus anderen Gründen bereits darüber berichtet) mass ich mittels der Stoppuhr meiner Apple Watch, wie lange es dauert, eine ganze Länge (eine Schlaufe, oder ein „Leg“) der Schlange abzulaufen: Am Anfang dauerte der Gang durch eine Länge bis zu 9 Minuten, am Schluss noch 5 Minuten. Wenn ich mich richtig erinnere, galt es 10 Schlaufen zu absolvieren.

Selbstverständlich ist dies nur ein Richtwert — einerseits spielt es eine Rolle, wie viele Immigration Officer an diesem Tag arbeiten, was für Immigration Officer es sind (Dienst nach Vorschrift, oder kleine Sherlock Holmes), sowie auch die Passagiere vor einem sowie deren Herkunft.

Trotzdem ein nützlicher Wert, um einer allfälligen Person mitzuteilen, wann ungefähr man im Ankunftsbereich auftaucht.

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Freitag, 5. Mai 2023

Welche europäische Airline fliegt San Jose (SJC) an?

Da wieder einmal ein Besuch in der Bay Area ansteht, ging am Wochenende wie üblich die Evaluation der günstigsten optimalen Flugroute los.

In der Bay Area gibt es meines Wissens drei Flughäfen, die für internationale Flüge in Frage kommen: San Francisco (SFO), San Jose (SJC) in der South Bay sowie Oakland (OAK) (unter den drei der mit Abstand kleinste Flughafen) in der East Bay.

SFO kenne ich mittlerweile wie meine Hosentasche, doch spätestens seit der Pandemie dauert die Immigration für Nicht-U.S.-Bürger und Nicht-Greencard-Besitzer ewigs. Das letzte Mal habe ich in der Schlange zusammen mit Passagieren aus gefühlt zwei oder drei komplett vollen B777 etwa zwei Stunden verdödelt. Etwas, was man sich nach einem fast 12-stündigen Flug eben genau nicht wünscht. (Ja, ich kenne GlobalEntry und hätte für Mai 2020 in SFO einen Interview-Termin gehabt — aber wir wissen ja alle, was mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat)

Bevor ich mir also gedankenlos bei Swiss das obligate LX38 Ticket holte, überprüfte ich wieder mal meine Optionen.

San Jose (SJC) ist ganz besonders interessant, ist der kleinere, aber topmoderne Flughafen doch nur ungefähr 10 bis 15 Autominuten von Cupertino entfernt, wo die Schwiegereltern wohnen.

Doch: Wie finde ich heraus, ob irgendwelche Flüge aus Europa SJC direkt ansteuern? Am Sonntag nach einer kurzen Google-Suche die Lösung:

FlightConnections

Dank der Visualisierung erkennt man sofort dass genau eine Airline aus SJC nach Europa fliegt. Es handelt sich dabei um British Airways, welche täglich mit einer B787 von London-Heathrow (LHR) nach SJC fliegt.

Ein Zubringerflug bringt einen von ZRH nach LHR, und dort wechselt man in Terminal 5 mit einer Transferzeit von sagenhaft geringen 60 Minuten auf den Langstreckenflug. Wenn mir die Airline selber einen Flug so verkauft, wird das wohl klappen.

Da ich gegenüber Swiss in der Economy fast 400 Franken sparen konnte, habe ich mich rasch entschieden, nächste Woche diesen Flug auszuprobieren. Hätte ich einen Tag früher gebucht, als der Abflugtag noch mehr als 14 Tage in der Zukunft lag, hätte ich noch einmal 130 Franken gespart. Wieder etwas gelernt!

Selbstverständlich bin ich mir bewusst, dass LX38 als Direktflug ab Zürich auf den ersten Blick angenehmer ist. Bezüglich des Layovers in LHR und British Airways mache ich mir doppelt sorgen: Heathrow ist bekannt für seine Verspätungen, und British Airways hat streikfreudiges Personal. Aber die Hoffnung ist gross, dass ich in einem halbleeren Flieger rüberfliege, und in SJC durch die Immigration durchspaziere. Und die B787 gefällt mir ein Mü besser als die B777.

PS: Als Test von FlightConnections habe ich jetzt gerade noch Denver angeschaut: Ich sehe die Destinationen LHR, CDG, FRA, MUC und ZRH.

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Dienstag, 9. Januar 2018

Praxisbeispiel Fahrzeugkategorien US-amerikanischer Mietwagen auf billiger-mietwagen.de

Die Planungen für den diesjährigen Ausflug in die USA laufen gerade auf Hochtouren.

Die von Swiss in den letzten zwei Jahren jeweils im Januar durchgeführte Aktion von Nordamerika-Flügen kam dieses Jahr etwas früher. Das spielte keine Rolle, hatte ich doch den Newsletter abonniert, die automatische Verschiebung in den Unterordner „Unpersönliche Mails“ temporär deaktiviert und war dementsprechend sofort bereit zuzuschlagen, als die Meldung in meiner INBOX ankam.

Das erste Mal in meinem Leben werde ich heuer zum Start der Reise nach San Diego fliegen (4. Mai um 18:15 Uhr, mit Edelweiss — der eindeutig letzte Nordamerikaflug des Tages und gleich auch der späteste Kalifornienflug, der meines Wissens ZRH je verlassen hat), zurück geht es wie üblich mit LX39 von SFO. Ersparnis dank meiner Geduld, nicht über Weihnachten und nicht vor Neujahr zu buchen: Anstelle 2241 CHF für zwei Personen kam man Mitte letzter Woche kurzfristig für 1618 CHF an die Tickets (fast, jedenfalls; ich musste den Abflug von Samstag auf Freitag an Pfingsten schieben, sonst wäre der Gspass noch ca. 150 CHF teurer gewesen — aber ich werde es überleben). Kalifornienflüge (direkt, ohne Umsteigen) in einer europäischen Qualitätsairline für 809 CHF sind ein Schnäppchen.

Natürlich braucht es in Kalifornien (resp. dieses Mal in Nevada, Utah und Arizona) wieder einen Mietwagen. Diese miete ich immer über billiger-mietwagen.de, mit jedem möglichen Versicherungsschnickschnack, d.h.:

  • ohne Selbstbeteiligung / Erstattung d. Selbstbeteiligung
  • Glas-/Reifenschutz
  • Unterbodenschutz
  • Haftpflicht min. 1 Mio. USD

In diesen Belangen bin ich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der Massenklagen und horrenden Schadenersatzzahlungen richtig paranoid.

Als Erinnerung notiere ich mir hier Mal für alle Ewigkeit, was Meetingpoint (Alamo-Reseller) unter Luxusklasse-Auto „wie Hyundai Azera“ (oder Audi A6, BMW 5er und Mercedes-Benz E200) versteht:

Die Kollegen aus dem deutschen Sprachraum, die auf deutsche Karrossen stehen, seien vorgewarnt: Aus Erfahrung sieht man von diesen Geschossen in Amerika leider nichts (nur einmal habe ich es in SJC mit viel Hartnäckigkeit geschafft, dass man mir einen Audi kostenlos ausgehändigt hat). Deshalb bitte nicht auf das Lockvogelangebot reinfallen.

Mit der Buchung gibt es noch ein anderes Problem: Von Luxusklasse kann nicht die Rede sein. Auf dem tatsächlichen Mietwagenvoucher liest man als Anweisung an Alamo mir P4 auszuhändigen, was soviel wie „Premium“ bedeutet (dasselbe auf Deutsch) und nicht Luxus. Oder als SIPP ausgedrückt: PDAR. Das sieht dann so aus:

Luxusklasse ist das aber nicht, denn das wäre L4 Luxury resp. als SIPP ausgedrückt: LDAR:

Eine Aufschlüsselung der SIPP-Codes auf effektive Fahrzeuge findet sich Übersicht Mietwagenklassen mit Fahrzeugen, wird nun aber veraltet sein, da bereits dreijährig.

Doch was wird uns im Mai 2018 nun effektiv erwarten? Höchstwahrscheinlich ein Chevrolet Impala 2017 (wenn wir Glück haben die 2018er Version), wie letztes Jahr über Ostern. Die Theorie Luxusklasse sieht in Realität folgendermassen aus:

Wieso ich kein kleineres Fahrzeug will? Einerseits sind wir dieses Mal zu dritt unterwegs, andererseits passen in den Kofferraum zwei Samsonite Aeris Spinner (Höhe 75 Zentimeter) nebeneinander mit rein. Der günstigste Diebstahlschutz, den man sich ausdenken kann.

Nachtrag

Soeben bin ich aus dem ersten USA-Urlaub in diesem Jahr zurückgekehrt. Gefahren sind wir:

  • Las Vegas: Chrysler 300. (Wikipedia) Mietwagenklasse PXAR anstelle von PDAR. Das Fahrzeug hat mir sehr gut gefallen, insbesondere die Sicht, die Rückfahrkamera, die Position des Armaturenbretts, der Allrad-Antrieb (AWD), die Beschleunigung (zum Überholen entlang den einspurigen Hauptstrassen im Rundkreis Las Vegas, Zion National Park, Antelope Canyon, Monument Valley, Grand Canyon) sowie Apple CarPlay — einziger Kritikpunkt: In den Kofferraum passen im Gegensatz zum Chevrolet Impala keine zwei Samsonite Aeris Spinner rein, weshalb ein Koffer auf dem Rücksitz mitfahren musste. Unglücklich.
  • San Francisco: Chevrolet Impala. (Wie vermutet) Da ich in diesen Ferien den direkten Vergleich mit dem Chrysler 300 hatte, finde ich das Fahrzeug nicht mehr sooo toll wie bei der ersten Miete über Ostern 2017. Gestört haben: Die schwierige Sicht rund um das Auto herum, weshalb die fehlende Rückfahrkamera und fehlende Parksensoren schwerer ins Gewicht fallen (wie auch im Artikel Rental car review: Chevy Impala (a.k.a. GM just can’t help itself) bemängelt, den ich gefunden habe, als ich mit Google abklären wollte, ob in dem Fahrzeug wirklich keine Kamera verbaut ist) und das Armaturenbrett, welches weniger gut angeordnet ist als im Chrysler 300.

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Montag, 2. Oktober 2017

Landeanflug auf SFO

Seit 2011 erlebe ich diesen Landeanflug in der Regel ein, zwei Mal pro Jahr:

Hier scheint es sich um den Jungfernflug (?) der A380 von FRA nach SFO zu handeln.

Verwirrt hat mich der Begriff „DUMBA“, bis mir meine Frau gesagt hat, dass damit wohl die Dumbarton-Brücke gemeint ist.

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Mittwoch, 26. April 2017

Das vor Santa Barbara ankernde Kreuzfahrtschiff identifizieren

Dass man mit der iOS-Applikation von Flightradar24 überall mit Mobilfunkempfang direkt über einem kurvende Flieger ausmachen kann, sollte mittlerweile den meisten Leuten bekannt sein.

So vergewisserte ich mich zum Beispiel am 19. April 2017 — auf dem Gelände der Stanford University in Palo Alto stehend — dass es sich beim Flugzeug mit dem roten Heck im Landeanflug über dem Silicon Valley tatsächlich um LX38 handelte. Um ungefähr 17 Uhr zwar deutlich verspätet, aber ich ging damals davon aus, dass der Wintereinbruch in der Schweiz zu einer Startverzögerung geführt hatte (bestätigt durch ein Facebook-Post von Kollege Stürmer, welcher in einem anderen Flugzeug in ZRH sitzend eine Enteisung über sich ergehen lassen musste).

Gemäss FlightRadar24 erfolgte die Landung um 17:17 Uhr, gemäss Google um 17:22 Uhr (anstelle der eigentlich erwarteten Ankunftszeit von 16:25 Uhr):

Wohl deutlich weniger bekannt ist, dass es eine ähnliche Anwendung auch für Kreuzfahrtschiffe gibt. Als wir nämlich am 16. April am Ende der Pier von Santa Barbara standen, ankerte da ein Kreuzfahrtschiff. Mit einer kurzen Google-Suche stiess ich auf die Web-Site CruiseMapper, welche mir Beschied, dass der langsam beschleunigende Kahn ein, zwei Meilen ausserhalb des Hafens die Star Princess der Princess Cruises war, welche am 11. April in Vancouver abgelegt hatte, nach LA gefahren war und sich nun auf dem Rückweg entlang der Kalifornischen Küste befand:

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Samstag, 20. September 2014

(Verhinderte) Abzocke beim Mietwagenverleih in den USA

Seit ich im Januar 2007 das erste zweite Mal in die USA gereist bin und in Kalifornien mit einem Mietwagen unterwegs war, weiss ich über die Tücken, die unbedarften Touristen beim us-amerikanischen Mietwagenverleih drohen: Man läuft, sozusagen als Touristenfreiwild, Gefahr, unnötige Versicherungen abzuschliessen und auf ein besseres Auto upgegradet zu werden — für wenige Dollars (pro Tag).

Anbieter meiner Wahl: Holidayautos

Damals entschied ich mich nach der Lektüre unzähliger warnender Forumsbeiträge dafür, über den europäischen Wiederverkäufer Holidayautos einen Mietwagen zu buchen, statt direkt über die Web-Siten der einschlägig bekannten Anbieter wie Budget, National, Enterprise und Alamo. Die Vorteile sind mannigfaltig; unter anderem enthalten die von Holidayautos vertriebenen Pakete über keinen Selbstbehalt bei Schäden und der Gerichtsstand ist in Europa.

Die Anpreisungen auf Holidayautos Web-Site bewahrheiteten sich 2007: Bei der Abholung des Mietautos beim Los Angeles International Airport LAX musste ich zwar immer noch Upselling-Versuche der unter Verkaufs- und Provisionsdruck stehenden Verkäufer abwehren, doch weder bei der Entgegennahme des Mietautos noch bei dessen Rückkgabe musste ich noch irgendwelche Gebühren entrichten. Was man als Schweizer halt erwartet: Man bezahlt den angeschriebenen Preis und erhält nicht noch hunderte Gebühren und Steuern auf den Nettopreis geschlagen, welche sich im Kleingedruckten verstecken.

Mietwagen für Kalifornien 2014-2 (Juli 2014)

Im Juli 2014 war es wieder einmal so weit: Stephanie und ich flogen für zwei Wochen nach Kalifornien und leisteten uns über Holidayautos einen SUV-Mietwagen, um den geplanten zweiwöchigen Road Trip zu bestreiten. Einen SUV deshalb, weil eine Reise von San Francisco über Santa Barbara nach Los Angeles bis hinunter nach Dana Point anstand, wo wir an einer Hochzeit teilnahmen, und anschliessend die Rückfahrt mit Zwischenhalten in Yosemite und Napa. Mit dabei hatten wir Ausrüstung, um Hochzeiten und Wanderungen bis auf fast 2000 Meter zu bestreiten.

Am 21. April 2014 erstanden wir über die Internet-Site von Holidayautos ein günstiges Mietwagenangebot, welches wir am 11. Juli 2014 beim Budget Rent A Car Mietwagenverleih am Flughafen San Francisco International SFO einlösten. Bei der Übergabe achteten Stephanie und ich — wie in den USA leider antrainiert — darauf, dass uns kein zusätzlicher Schmarren angedreht wurde. Unser Kundenberater Andrei, dem Akzent nach aus Osteuropa eingewandert, war höflich, verschonte uns mit nicht enden wollenden Verkaufsgesprächen und wickelte die Abholung speditiv ab. Am Schluss witzelte er noch etwas über Upselling, wir lächelten und zogen mitsamt dem unterschriebenen Vertrag Richtung des roten Mitsubishis von dannen.

Fünfzehn Tage später retournierte ich das Fahrzeug am selben Ort. Wie gewohnt fuhr ich in das Parkhaus hinein, navigierte zum richtigen Stockwerk, lud das Gepäck aus und nahm vom Budget Rent A Car-Handlanger die Rückgabequittung entgegen, nachdem dieser den den Barcode am Auto gescannt und den Füllstand des Tanks geprüft hatte (natürlich hatten wir das Fahrzeug in Millbrae, zwei Autominuten vom Flughafen entfernt, frisch aufgetankt).

Für einige Sekunden stutzte ich, als ich einen Betrag von $206.37 vermerkt sah, machte mir aber keine weiteren Gedanken, weil ich wusste, dass die Kosten von Holidayautos bereits Ende April 2014 vollständig von unserer Kreditkarte abgebucht worden waren und wir uns sicher waren, mit Budget einen Vertrag abgeschlossen zu haben, welcher keine Zusatzkosten beinhaltete.

Kreditkartenabrechnung

Ende August kam das böse Erwachen: Auf der Kreditkartenabrechnung fand sich für den 26. Juli 2014 ein Posten von „Budget Rent A Car, Kahului“ (steueroptimierter Firmensitz auf Hawaii?) in der Höhe von 192.40 CHF:

2014-08-25 Credit Card Charge

(Schweizer Franken deshalb, weil ich bei der Übergabe des Fahrzeugs aus lauter Blödheit die Abrechnung in meiner Landeswährung angekreuzt hatte — bei der Währungsumrechnung profitiert dann zwar nicht Swisscard AECS AG, hingegen aber der Rechnungssteller).

Studium des Vertrags und der Rückgabequittung

Zum Glück hatte ich den am 11. Juli unterzeichnete Vertrag mit in die Schweiz gebracht. Auch die Rückgabequittung vom 26. Juli fand sich noch in den Reiseunterlagen. Als erstes fertigte ich in weiser Voraussicht Scans der beiden Dokumente an und legte die PDFs anschliessend auf meinem Computer ab.

Nun begann das Entziffern der Rückgabequittung und der Vergleich mit dem Mietvertrag. Der Mietvertrag machte unmissverständlich klar, dass uns nach Abzug der über Holidayautos getätigten Buchung Gesamtkosten in der Höhe von sagenhaften $0.01 anfielen:

YOUR ESTIMATED TOTAL CHARGES: X_AGREED__: .01

Ein US-Cent wohl deshalb, weil das Computersystem vom Budget nicht mit kostenlosen Mieten klarkommt:

2014-07-11 Your Estimated Total Charges

Auf dem Rückgabeschein las ich:

2014-07-26 Your Vehicle Charges

Für Laien völlig unverständlich, musste ich mich im Internet erst schlau machen, wie dieses Gibberish aufgeschlüsselt wird. Wichtig war zuerst einmal folgende Linie:

@NON PKG ITEMS 206.38

Mir wurden also irgendwie „nicht paketierte Optionen“ in der Höhe von $206.37 verrechnet. Doch was verbirgt sich dahinter? Etwas weiter unten auf dem Zettel folgt die Auflösung:

PAE/ESP/SLI CHG NON PKG
TRANSP FEE 20.00/RNTL 20.00

Kundenunfreundlicher kann eine Abrechnung nicht daherkommen — aber das hat sicherlich System. Die Zeile PAE/ESP/SLI CHG NON PKG bedeutet, dass die Optionen PAE/ESP/SLI CHG auf NON PKG gebucht wurden. NON PKG sieht man weiter oben referenziert und beträgt $206.37. Excel würde hier wohl wegen einer zu komplexen Referenzierung motzen …

Im Abkürzungsdschungel

Doch was sind PAE/ESP/SLI? Ausgeschrieben:

  • PAE Personal Accident and Effects
  • ESP Emergency Sickness Plan
  • SLI Supplemental Liability Insurance

Siehe auch: PSA…

Soso, eben genau all diesen Schrott, den kein Tourist wirklich braucht, den Mietwagenverleihern aber eine satte Marge einbringt. Der Vergleich mit dem Vertrag brachte folgenden Abschnitt zu Tage:

2014-07-11 PAE ESP SLI

Wie man erkennen kann, hatte ich die Punkte PAE sowie ESP abgelehnt, da diese mit $6.95/Tag respektive $5.00/Tag zu Buche geschlagen hätten. Den Loss Damage Waiver sowie SLI hatte ich zwar akzeptiert, doch mit $0.00/Tag war diese Optionen auch harmlos.

Sonderfall SFO

Die TRANSP FEE 20.00/RNTL ist eine Eigenheit des Regimes der Mietwagenverleiher am Flughafen SFO: In Verträgen mit dem Flughafenbetreiber haben die Mietwagenverleiher vereinbart, dass für jeden Mieter $20 zu entrichten sind, sofern dieser mittels dem AirTrain vom Flughafengebäude zum Mietwagenkomplex transportiert wird. Dies war bei mir zwar der Fall, doch im Original meines Mietvertrags stand diesbezüglich:

2014-07-11 Transportation Fee Included

Dieser Betrag, welcher pro Mietvertrag einmal erhoben werden darf, war glücklicherweise im Holidayautos-Paket enthalten.

Mir schauderte es langsam — wie konnte diese Firma so dreist sein, mir trotz den im Vertrag schwarz-auf-weiss abgelehnten Gebühren Kosten dafür zu berechnen?

Kundendienst

Nun war es Zeit, mich an die Mietwagenverleihfirma selber zu wenden. Budget bietet seinen Kunden über ihre Web-Site an, eine elektronische Quittung (sog. „e-Receipt“) für eine bereits abgeschlossene Vermietung einzuverlangen. Hierzu geht man in die Rubrik contact us und wählt im Abschnitt E-mail Assistance im Dropdown billing question aus. Unter Angabe meiner Vertragsnummer bat ich den Kundendienst, mir doch bitte eine elektronische Kopie der Quittung zuzustellen.

Nach zwei Tagen traf die Antwort mitsamt PDF endlich ein. Und da staunte ich nicht schlecht:

2014-09-05 PAE ESP SLI

Dampfende Scheisse! Ich legte die beiden Verträge — den physischen, mit meiner Unterschrift sowie den elektronischen — nebeneinander, und irgendwie schienen sich nach der Unterzeichnung wie von Geisterhand zwei Optionen von „Declined“ auf „Accepted“ gewechselt zu haben.

Wer der Urheber dieser Urkundenfälschung — anders lässt es sich nicht sagen — ist, lässt sich nur vermuten. Entweder ist es Andrei, der seine monatlichen Verkaufsziele erreichen muss und aus Erfahrung weiss, dass viele dummen Touristen ihre Verträge nicht mit nach Hause nehmen — oder es ist sein Vorgesetzter, der entgegen jeglicher Logik Verträge nach der Unterzeichnung im Computersystem anpassen kann. Ein Fall für den Internal IT Audit!

Am Rande sei noch erwähnt, dass der e-Receipt für diese Zusatzdienstleistungen Kosten von $314.25 ausweist, weiter unten auf dem Beleg dann aber der effektiv abgebuchte Betrag von $206.37 steht. Wohin verschwanden die $107.88, welche mir nicht verbucht wurden? Auch dieser Widerspruch bestätigte mich in der Annahme, dass die Jungs ihre IT-Systeme nicht unter Kontrolle haben.

Reklamation

Ausgerüstet mit diesen Unterlagen brauchte es danach drei Anläufe, um von Budget häppchenweise zur Rückzahlung des abgebuchten Betrags zu bewegen. Zuerst erfolgte eine Rücküberweisung von $186.74, doch getreu dem Shareholdervalue und der Gewinnmaximierung verpflichtet, behielt Budget den Restbetrag aus mir unerfindlichen Gründen zurück. Nach erneuter Intervention wurden mir kürzlich noch weitere $19.63 rückerstattet (diese aber nicht von BUDGET RENT A CAR, KAHULUI, sondern von BUDGET RENT-A-CAR, SAN FRANCISCO — wahrscheinlich, weil es sich um die „irrtümlich“ ebenfalls verrechneten Transportkosten handelt, die spezifisch in SFO erhoben werden. Sonst käme ja deren Buchhaltung durcheinander!). $186.74 + $19.63 = $206.10, sprich ich zahlte unter dem Strich 27 US-Cent drauf, um zu meinem Recht zu kommen (meine Opportunitätskosten von mindestens zwei Stunden Informationen zusammentragen, recherchieren und E-Mails schreiben nicht eingerechnet).

Eine Antwort auf mein letztes gehässigtes E-Mail mit einem Ultimatum für die Rückzahlung erhielt ich nicht. Einzig wurde ich danach noch zwei Mal von automatisch generierten E-Mails belästigt, welche mich zu meiner Kundenzufriedenheit befragen wollten, doch mit meiner klaren Meinung wollte ich Budget dann doch verschonen.

Chargeback über Swisscard AECS AG

Da die Überweisung etwas auf sich warten liess, schaltete ich zur Sicherheit auch noch meine Kreditkartenfirma Swisscard AECS AG ein, um einen sog. Chargeback einzuleiten. Hierzu hatte ich über die (für einmal völlig unprofessionelle und unmotivierte) Hotline ein entsprechendes Formular verlangt, welches mir in den folgenden Tagen physisch (!) per Post zugestellt wurde.

Hintergrund: Das Kleingedruckte der Kreditkartenabrechnungen liest sich so, dass eine Abrechnung 30 Tage nach Erhalt als akzeptiert gilt, wenn man nicht widerspricht. Diesbezüglich wollte ich auf Nummer sicher gehen, wenn die Transaktion effektiv wie von Budget gewarnt 30 bis 60 Tage zur Verarbeitung benötigt hätte. Zum Glück ist das Geld bereits 14 Tage nach der Intervention vollständig angekommen.

Merke

  • Amerikanischen Unternehmen und deren Mitarbeitern ist schlicht nicht (mehr) zu trauen. Im Zeichen des Shareholder Values werden Kunden auf dreiste Art verarscht und geschröpft.
  • Aus diesem Grund sind auf USA-Reisen alle physischen Verträge und Belege, die man erhält, aufzubewahren, in die Heimat überzuführen und zu Hause sicher zu lagern, bis die Kreditkartenrechnung für den gesamten Reisezeitraum erfolgt ist.
  • Jegliche Abklärungen und Kommunikation mit Dienstleistungsunternehmen sollten in solchen Fällen schriftlich resp. elektronisch erfolgen, damit man das Bündel an Dokumenten kommentarlos an den Kreditkartenanbieter senden kann.

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