Posts Tagged ‘Staat’

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Finanzindustrie und Staat hauen Steuerzahler übers Ohr

Wer gedacht hätte, dass mit den Bankenpleiten in diesem Jahr die zügellose Gier der Banker und ihrer Komplizen verschwunden sei, irrt:

Das milliardenschwere Rettungspaket der US-Regierung soll den Geschäftsbanken das Überleben sichern – doch das hindert große US-Banken nicht daran, einen Teil der Kapitalhilfe gleich wieder auszuschütten: als Dividenden an die Aktionäre.

Quelle: USA: Banken zahlen Steuergeld als Dividende – manager-magazin.de

Profiteur Nummer 1: Der Aktienbesitzer (neu-deutsch: Shareholder) (auch wenn die armen Casino-Besucher viel, viel Geld mit Aktien verloren haben, geht es nicht an, diese nun mit Steuergeldern zu alimentieren)

Financial workers at Wall Street’s top banks are to receive pay deals worth more than $70bn (£40bn), a substantial proportion of which is expected to be paid in discretionary bonuses, for their work so far this year – despite plunging the global financial system into its worst crisis since the 1929 stock market crash, the Guardian has learned.

Quelle: Wall Street bankers in line for $70bn payout | Business | The Guardian

Weder in den USA, noch in der Schweiz denken die Banker daran, auf ihre Boni zu verzichten. Diese werden anscheinend mittlerweile als integraler Lohnbestandteil betrachtet wie hierzulande der 13. Monatslohn. Motto: „Boni? Hat’s schon immer gegeben, wird’s auch immer geben!“.

Profiteur Nummer 2: Der Kadermitarbeiter und der Bankmanager (als Anerkennung seiner Leistung in den vergangenen 10 Monaten?)

Langsam aber sicher komme ich mir irgendwie verarscht vor …

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Montag, 27. Oktober 2008

Was die Amis schon alles verbockt haben

[…] the government doesn’t create anything; it just redistributes. Whenever the government bails someone out of trouble, they always put someone into trouble, plus of course a toll for the troll. Every $100 billion in bailout requires at least $130 billion in taxes, where the $30 billion extra is the cost of getting government involved.

[…] If you thought they did a bad job running the post office, Amtrak, Fannie Mae, Freddie Mac and the military, just wait till you see what they’ll do with Wall Street.

Quelle: The Age of Prosperity Is Over – WSJ.com

In der Tat – wenn es auf diesem Planeten ein Staat gibt, dem man jeglichen Eingriff in die Wirtschaft verbieten sollte, dann den USA. Die Frage bleibt aber unbeantwortet, wieso ausgerechnet dieses Land derart Mühe mit der effizienten Führung von Staatsbetrieben hat …

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Donnerstag, 23. Oktober 2008

Unnötiger Infrastrukturwettbewerb

Das EWZ wolle einen Wettbewerb der Dienstleistungsangebote und nicht bei der Infrastruktur, so Messmann weiter. Davon würden letztlich die Kunden mehr profitieren.

Quelle: ICT News – Swisscom und EWZ werden beim Glasfasernetzbau nicht kooperieren

Schön, dass sich die EWZ von der Swisscom im Glasfaserbau nicht hat unterkriegen lassen.

Gerne ziehe ich wieder meine Analogie mit den Autobahnen herbei: Es gibt von Bern auf Zürich auch nicht drei verschiedene Autobahnrouten von drei verschiedenen Anbieter. Welche Autos in welcher Farbe wie schnell auf der einzigen Autobahnstrecke nach Zürich fahren, entscheidet der Kunde selber. Kein Auto wird diskriminiert, weil es von einem Hersteller stammt, den der Betreiber der Autobahn auf dem Kieker hat.

Und so sollte es auch im Glasfaserbau sein. Die Swisscom hat bewiesen, dass sie mit einem Infrastrukturmonopol nicht umgehen kann und dabei den Kunden übermässig schröpft. Deshalb gehören die Glasfasern nicht in die Hände dieses Abzockers!

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Mittwoch, 22. Oktober 2008

Franz Jäger hat die Schuldigen an der Finanzkrise ausgemacht

Wäre ja komisch gewesen, wenn die HSG für einmal ihre gutausgebildeten, neoliberalen Studienabgänger für den Schlamassel verantwortlich gemacht hätten. Direkt aus einer seiner Vorlesungen hören wir:

Franz Jäger told us that the financial crisis is the fault of the state and the socialists.

Quelle: Facebook | P. W.

Mich regen solche Kommentare langsam auf. Sie stellen die Banker als hirnlose Zombies dar, die sich wie hungrige Hunde auf den Fleischgeruch von „Staatsgeschenken“ stürzen. Selbst wenn der us-amerikanische Staat Geld viel zu billig verscherbelt hat, selbst wenn er den Wohnungsbau über Mass gefördert hat – es wurde doch keiner dieser Banker gezwungen, in diesem Spiel mitzumachen?!

Zumal gerade diejenigen Bänkeler, die so intelligent und leistungsfähig sind, dass sie zweistellige Millionenboni erhalten … diese Superhirne hätten die vom pöhsen, pöhsen Staat gestellte Falle aus 100 Kilometern erblicken müssen! Aber anscheinend verfügt der Homo oeconomicus bankensis kein Denkvermögen, das über mehr als ein, zwei Quartale hinausgeht. Profit now, think later (oder gar nicht, denn im Notfall erscheint der Staat und behebt den Schaden). Das macht mir nicht gerade Mut, mein Geld bei solchen Joggeln anzulegen.

Was meint denn Franzrl zu den jetzigen Staatsinterventionen? Begrüssen kann er diese ja nicht wirklich, denn gemäss seiner Auffassung (und meiner Befürchtung) wird das Problem vergrössert und verlängert.

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Sonntag, 12. Oktober 2008

Bankenkrise, das neue Brettspiel

Dank: Ändu

Der Clip wäre wirklich zum Totlachen, wenn das Gezeigte nicht so derart nah an die Realität herankommen würde …

Nachtrag: Die Kommentare dazu sind auch sauglatt:

Wer die Spielregeln nicht kapiert, macht den Paulson und darf sich neue Regeln ausdenken

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Freitag, 19. September 2008

Amis sollten (für einmal) auf Reagan hören

The nine most terrifying words in the English language are, ‚I’m from the government and I’m here to help.‘ ––– Ronald Reagan

Toll, was sich die Machthaber der Bananenrepublik nun einfallen lassen, um den Super-GAU vor den Wahlen im November haarscharf abzuwenden:

Wie der Sender CNBC berichtet, denkt die US-Regierung angesichts der Zuspitzung der Finanzmarktkrise über eine Auffanglösung für Bankschulden nach. Das Finanzministerium erwägt Kreisen zufolge die Schaffung einer Behörde zur Abwicklung fauler Kredite: In einer vom Staat organisierten Zweckgesellschaft könnten demnach riskante Papiere und faule Kredite gebündelt werden, die den Unternehmen derzeit massive Probleme bereiten.

Quelle: Hoffnung auf Staatshilfe treibt Dow Jones nach oben

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Donnerstag, 14. August 2008

COBOL ist nicht totzukriegen

State controller John Chiang has said it would take six months to re-configure California’s aging COBOL-based payroll system in order to cut the salaries of California’s 200,000 state employees, under an order from Governor Arnold Schwarzenegger to try and rein in the deficit. […]

Ironically, the only ones who can make the changes – part time retired COBOL programmers – were among 10,000 employees laid off as part of the cuts.

Quelle: COBOL thwarts California’s Governator | The Register

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Freitag, 11. Juli 2008

Lasst die Swisscom nicht über unsere Breitband-Zukunft entscheiden!

Zum Vorschlag von Sunrise, das Glasfasernetz in eine staatlich gelenkte Firma auszulagern, meint Schloter: „In diesem Fall werden die gesamte Infrastruktur und die Technologieentscheide nicht mehr durch den Wettbewerb bestimmt, sondern durch staatliche Vorgaben.“

Quelle: ICT News – Carsten Schloter wehrt sich gegen staatlichen Aufbau eines Glasfasernetzes

Deshalb gehört der Schweizerische Schienenverkehr seit hundert Jahren zu den weltweit schlechtesten in der Welt, gell Carsten? Was will den Schloter genau? Eine grüne anstelle einer weissen Glasfaser? Der Wettbewerb wird über die Dienste entschieden, die über die Glasfaser angeboten werden.

Ich will mir gar nicht vorstellen, dass die Swisscom auch dieses Mal wieder als Gewinner aus der Diskussion hervorgehen würde. Carsten Schloter weiss genau, dass sein Unternehmen nur und ausschliesslich dank den seit Jahrzehnten geschröpften Monopolrenten so gut positioniert ist. Im freien Wettbewerb würde die Bude auf einen Bruchteil seiner jetzigen Grösse zusammenschrumpfen und von innovativeren Mitbewerbern in den Boden gestampft.

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Sonntag, 29. Juni 2008

Halten wir Mexiko im Auge

the brutal decline of the Cantarell field, and of overall Mexian production is likely to have brutal consequences, as the country loses its main source of exports and the Mexican government its main source of tax income. Social unrest, and massive migration toward the North could be one outcome…

Quelle: The Oil Drum | Countdown to $200 oil: $140 oil and speculation

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Montag, 18. Februar 2008

NZZ rehabilitiert Steuerhinterzieher

In der Sozial-, Gesundheits-, Arbeitsmarkt-, Regional-, Bildungs- oder Technologiepolitik werden wie wild Mittel umverteilt, und der tägliche Kampf um Vorteile in diesem Gewirr beherrscht die Politik. Dass unter einer solchen Politik die Steuermoral leidet, ist nicht erstaunlich: Den Bürgern bleibt ein grosser Teil ihrer Einkommen vorenthalten, Fiskus und Behörden verfügen über ein riesiges Instrumentarium, um die Umverteilung umzusetzen und bis in die Privatsphäre hinein zu überwachen.

Quelle: Deutschland sucht den Kampf mit allen Mitteln

In einem Staat gelten nun einmal Gesetze für alle. Wer sich nicht daran hält, wird bestraft. Ob das nun Scheininvalide, kriminelle Ausländer oder Steuerhinterzieher sind, spielt keine Rolle. Wem der hohe Steuerfuss nicht gefällt, hat grob gesagt drei legale Möglichkeiten:

  • Da bleiben und nichts tun
  • Da bleiben und versuchen, etwas zu ändern (mit ihren Millionenvermögen sollten Top-Manager doch fähig sein, in Berlin anständig lobbiern zu können, verflucht nochmal?!)
  • Die heute herrschende Mobilität ausnutzen und wegziehen

Gerade die Leute, die durch die freie Marktwirtschaft (teilweise übermässig und ungerechtfertigterweise) belohnt werden, sollten auch in der Wahl des Steuerparadieses den Markt spielen lassen. Man ist mobil und zügelt halt in dasjenige Land, dasjenige Bundesland und in diejenige Gemeinde, die die geringsten Steuerfuss aufweist. Steigt der Druck auf die Steuerhöllen, sollte gemäss der Logik des freien Marktes ein Einlenken stattfinden.

Aber nein, stattdessen versucht man es lieber mit krummen Touren, liechtensteinischen Banken und Stiftungs-Konstruktionen. Während bei kriminellen Ausländern kein Journalist darüber sinniert, dass vielleicht auch bei den Rahmenbedingungen etwas krumm laufen könnte, fordert der NZZ-Kommentator, Steuerhinterzieher mit Samthandschuhen anzufassen – denn diese sind „Opfer der Umstände“. Bravo.

Übrigens: Als hätte der NZZ-Verlage die Razzien gerochen, behandelt das NZZ Folio des aktuellen Monats genau das: Steuern. Äusserst lesenswert.

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