Archiv November 2019

Sonntag, 24. November 2019

Rechenschieber in For All Mankind

Meine Frau nervte sich fürchterlich, doch in der in dieser Woche erschienen Folge der Apple TV+-Serie For All Mankind musste ich kurz zurückspulen und das Bild anhalten.

Das Standbild wurde von einem Rechenschieber ausgefüllt — meiner Frau völlig unbekannt, mir noch ganz knapp geläufig (obwohl ich selbst auch zu spät geboren wurde, um noch mit einem solchen Ding zu hantieren).

Ich interessierte mich dafür, von welchem Modell wir sprachen, welches Wernher von Braun (real existierend) der ersten weiblichen Flight Controllerin Margo Madison (fiktiver Charakter) übergibt:

Nestler

Diese rote Zeichenfolge vermochte im Pixelhaufen zu erkennen. Eine kurze Google-Suche lotste mich auf die Web-Site von Rechenschieber-Enthusiasten, und tatsächlich, es gibt einen Hersteller mit diesem Namen:

Nestler bis 1955

Mangels Photos auf der Web-Site konnte ich aber (noch nicht) herausfinden, um welches Model es sich genau handelt — sprich, ob die Ausstattungsspezialisten in Hollywood ihre Geschichts-Hausaufgaben gemacht haben. Ich bin mir zumindest aber fast sicher, dass es sich um ein Modell handelt, welches auf einer Seite Zentimeter-Markierungen besitzt …

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Sonntag, 24. November 2019

Mit autistischen Kindern reisen

In der vergangenen Woche hatten wir auf der Arbeit die „Accessibility Week“. Unzählige Veranstaltungen versuchten uns Mitarbeitern auf die Bedürfnisse von Leuten mit Behinderungen zu sensibilisieren.

Am Freitag wohnte ich einem Referat bei, in welchem ein aus Polen stammender Ex-BBC Journalist uns in bestem Englisch erzählte, wie es ist, einen autistischen Sohn zu erziehen.

Insbesondere folgende Aussage blieb mir in Erinnerung, die besonders schön aufzeigt, wie sich autistische Menschen von „uns“ neurotypischen Menschen unterscheiden (paraphrasiert!):

„One example is going on family vacation: It doesn’t matter to Bartek wether he is going to Hell or Heaven. It matters that he knows when and how he is going there …“

Rafal Motriuk hat seine Erfahrungen in einem Buch niedergeschrieben.

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Montag, 18. November 2019

Navy SEAL empfiehlt auf YouTube, jeden Tag um 4:30 Uhr morgens aufzustehen: Die besten Kommentare

Das Beste an diesem Video sind die Kommentare. Unter anderem diese:

I took his advice and lost my job. My shift started at 3am.

Wake up 3 mins after I go to sleep? That’s a bold move there.

His reasons for waking up early are the same reason why I go to bed late.

My high school football coach was like this. He died at 43

Why wake up at 4am when you can go to sleep at 4am?

Guy: you‘re just winding down and watching stupid youtube videos

Me watching this video at 3 a.m.: The guy in the video is right

Das beste am letzten Kommentar: Ich habe dieses Video in der Nacht von Sonntag auf Montag um 1 Uhr morgens geschaut …

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Montag, 18. November 2019

SUVA: Für einmal eine wirklich gelungene TV-Werbung!

Als wir gestern im Kino waren, wurde uns vor Ford v Ferrari folgender wirklich äusserst gelungener Werbestreifen der SUVA gezeigt:

Quelle: SUVA — Das Leben ist schön, solange nichts passiert

Insbesondere die CGI-Effekte (das sind CGI-Effekte, oder?!) sind für mich auf Hollywood-Niveau.

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Sonntag, 17. November 2019

Wieso Netflix gewinnen wird

Heute waren wir im cineBubenberg und haben uns den Rennstreifen Ford v Ferrari (in Europa als Le Mans ’66 beworben) angeschaut.

Ganz grosses Kino, die Produktion hat mir sehr sehr gut gefallen und gehört neben Niki Laudas Biografie Rush (2013) aus meiner Sicht zu den zwei besten Rennfilmen der letzten zehn Jahre.

Dies war vermutlich mein erster Kinobesuch in der Schweiz in diesem Jahr. Und kaum hatten wir uns in unsere Sessel gesetzt, wurde mir wieder einmal klar vor Augen gehalten, wieso die Zukunft Streamingdiensten gehört (ob es wirklich das Aushängeschild Netflix sein wird, ist aus meiner Sicht noch nicht entschieden und steht immer noch völlig in den Sternen) und Kinos zu einem Nischenprodukt verkommen werden:

  • Gespräche Während die obligatorischen Trailer liefen, unterhielten sich zwei mitteilungsfreudige Zeitgenossen in den hinteren Reihen lautstark über irgendein belangloses ein Thema.
  • Essensgeräusche Ein gutes halbes dutzend Leute um uns herum schienen in den ersten zehn Minuten des Films alle je eine XXXXXL-Packung Pop-Corn zu verdrücken. Konstant wurde Nahrung aus den Behältern geholt, und ich könnte schwören, dass sie es jeweils auf ein ganz bestimmtes Pop-Corn ganz zuunterst im Behälter abgesehen hatten. Schlimmer wurde es gegen die Unterbrechung, als die Teenagerin neben meiner Frau damit begann, ihren nur noch Eisstückchen enthaltenden Starbucks-Eiskaffeebecher mit dem Röhrchen leerzusaugen. Das wiederholte sie im Fünfminutentakt und ich war kurz davor, ihr den Becher zu entreissen und durch das halbe Kino zu schleudern.
  • Territorialkonflikte Die Dame, neben welcher ich Platz genommen hatte, hatte wie ich eine Winterjacke mit dabei. Ist halt kalt im dunklen und feuchten November … Ich legte meine voluminöse Daunenjacke (ein Produkt von von UNIQLO, und nicht von diesem überteuerten, von Hipstern verehrten kanadischen Hersteller) über den Vordersitz, da vor uns niemand sass. Sie hingegen liess den gefühlt ganzen rechten Ärmel der Jacke über die mit mir geteilte Armlehne auf meine Seite „rüberlampen“. Falls es eine Regel gibt, wer im Kino welche Armlehne aus welchem Grund besetzen darf — ich kenne diese jedenfalls noch nicht. Doch irgendwie scheine ich die Arschkarte gezogen zu haben.
  • Zwangspause Wie in Schweizer Kinos üblich gab es in der Mitte des Streifens die Zwangspause. Da wir insgesamt drei Stunden im Kinosessel sassen und ich die Pause tatsächlich nutzte, um mich zu entwässern, ein bisschen weit noch nachvollziehbar. Alle Meisterwerke Hollywoods werden durch diese Pausen aber verhunzt — da kann man sagen was man will.

In all diesen Momenten sehnte ich mich danach, hier zu Hause auf dem Sofa zu sitzen und diesen Film auf unserem neuen OLED 4K-Fernseher mit Sonos DD5.1 Surround-Sound zu geniessen.

Übrigens: Vermutlich regten sich einige der Kinogänger auch über mich auf: Ich war der, der vor allem zu Beginn des Streifens lautstark über Dialoge lachte, die offenbar sonst niemand lustig fand … Bale und Damon bilden ein fantastisches Schauspiel-Duo!

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Dienstag, 12. November 2019

Geschenke für Flugnarren

Heute ist einem Kollegen auf der Arbeit aufgefallen, dass ich einen Stoffbeutel für Elektronikmaterial im Design eines personalisierten Flugzeugtickets mit mir herumtrage.

Nachfolgend eine Liste von Shops und Web-Sites, auf welchen sich Flugzeugliebhaber, Piloten und Flugvernarrte mit weniger und mehr ausgefallenem Material eindecken können.

  • Aviationtag Schlüsselanhänger, die aus den Hüllen von ausgemusterten Flugzeugen gestanzt werden. Ich habe mir einen geleistet, welcher aus einer ehemaligen Swiss-Maschine HB-JMK vom Typ A340 hergestellt wurde. Die Einzelstücke werden in Deutschland handgefertigt, d.h. sind Made in Germany.
  • Airportag Dieser Shop bietet von bedruckten Kissenbezügen über Handy-Hüllen zu T-Shirts und Rucksäcken alles erdenkliche Material an, um Flugnarren zum Entzücken zu bringen. Gekauft habe ich mir in diesem Shop den Stoffbeutel für Elektronik sowie einen Kissenbezug, welche beide an je einen für mich schicksalbehafteten Flug erinnern.
  • NOMO Design Runway Series Als es vor sieben Jahren galt, unsere leere Wohnzimmerwand zu schmücken, habe ich mir zwei grosse, dunkle Poster der Flughäfen SFO und ZRH geleistet. Diese Poster hingen bis zum Frühjahr 2019 an der Wand, wurden nun aber durch ein Photo einer afrikanischen Löwin in Schwarz-Weiss von Adam Rabinowitz ersetzt.

Bei der Recherche zu diesem Artikel bin ich zudem auf folgende interessante Designer/Shops gestossen, welche ich bisher noch nicht getestet habe:

  • 08left Die Poster der Flughäfen erinnern mich an die Kunstsücke von NOMO Design. Hier kann man aber auch Illustrationen von markanten Flughafen-Towern bestellen — leider nicht mit der grossen Auswahl wie bei NOMO Design.
  • PlaneTags Das Pendant zu Aviationtag (s. oben). Das Design der Anhänger erscheint mir weniger hübsch als die deutsche Variante.

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Samstag, 9. November 2019

sed unter macOS an Hand von duplicity

Momentan gleise ich gerade die Migration von tarsnap mit Amazon S3 zu duplicity mit Backblaze B2 auf. Hauptgrund: Die verhältnismässig hohen Kosten.

Da MacPorts nur die veraltete duplicity-Version 0.7.17 liefert, welche mit folgender Fehlermeldung den Upload der Backup-Chunks verweigert …

Attempt 1 failed. AttributeError: B2ProgressListener instance has no attribute '__exit__'
Attempt 2 failed. AttributeError: B2ProgressListener instance has no attribute '__exit__'
Attempt 3 failed. AttributeError: B2ProgressListener instance has no attribute '__exit__'
Attempt 4 failed. AttributeError: B2ProgressListener instance has no attribute '__exit__'
Giving up after 5 attempts. AttributeError: B2ProgressListener instance has no attribute '__exit__'

… habe ich mir ein Script geschrieben, welches Version 0.7.19 herunterlädt, kompiliert und in meinem Heimverzeichnis installiert.

Diese Version wiederum hat aber leider das Problem, dass die shebang-Zeile in ~/Library/Python/2.7/bin/duplicity folgendermassen lautet:

#!/usr/bin/env python2
...

Meine MacPorts-Installation kennt kein Executable mit dem Namen python2 und duplicity stirbt deshalb mit folgender Fehlermeldung:

env: python2: No such file or directory

Mein Installationsscript passt das duplicity-Script nun mit sed, dem Stream Editor, an. Da mit macOS das BSD sed mitkommt und nicht das GNU sed, muss man für ein Inline-Replacement folgendermassen vorgehen, damit es klappt:

sed -i "" 's/env python2$/env python2.7/g' /Users/user/Library/Python/2.7/bin/duplicity

Die leeren Quotes nach -i müssen zwingend angegeben werden, ansonsten erscheint die nachfolgende Fehlermeldung (vgl. Sed: ’sed: 1: invalid command code R‘ on Mac OS X).

sed: 1: invalid command code m

Wer mehr über die Unterschiede in den verschiedenen seds erfahren will, liest sich folgenden Artikel durch BSD/macOS Sed vs. GNU Sed vs. the POSIX Sed specification.

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Samstag, 9. November 2019

Einen nicht mehr reagierenden Apple TV vom Sofa aus mit der Fernbedienung neu starten

Gestern tat unser Apple TV 4K keinen Wank mehr, obwohl wir uns eigentlich die brandneue Apple TV+ Serie For All Mankind reinziehen wollten. Obwohl der Sony Bravia OLED auf den richtigen HDMI-Input geschaltet war, blieb das Bild schwarz. Die weisse LED des Apple TVs leuchtete gleichzeitig klar sichtbar.

Was nun? Zu faul, um aufzustehen, das Stromkabel des Apple TV 4K zu ziehen, googlete ich kurz im Netz. Und siehe da:

Using the Siri remote, one can force Apple TV to restart, even when it is frozen. Simply hold down the Menu and Home (TV screen) button for about 6 seconds. The front light on your Apple TV base unit will start flashing rapidly. Release the buttons and your Apple TV will restart. It takes about 30 seconds to restart, […]

Quelle: Fix Frozen Apple TV 4

Gesagt, getan. Kurz danach startete die Pilotfolge, welche wir aber nicht zu Ende schauen konnten, weil die bessere Hälfte jetlag-bedingt eingeschlafen war … heute Abend versuchen wir es noch einmal.

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Samstag, 9. November 2019

Mehr Ferien für Angestellte der Stadt Bern

Wer tagtäglich für uns Einwohner „chrampft“, soll die nötige Anerkennung dafür bekommen:

Drei Tage mehr Ferien für die Stadtangestellten

Ab dem nächsten Jahr haben die Stadtangestellten unter 50 Jahren neu 25 Tage Ferien im Jahr.

Berner Zeitung, 7. November 2019

… wobei mir gleich anschliessend folgender Zeitungsartikel in den Sinn kam:

Städtevergleich: Berns Angestellte sind auffällig häufig krank

In der Deutschschweiz belegt das Stadtberner Personal bei den Krankenheitstagen den Spitzenplatz. Das zuständige Amt will handeln.

Der Bund, 14. August 2019

Sind wir also gespannt, ob die Angestellten künftig weniger häufig krank sind, da sie sich drei Tage pro Jahr länger ausruhen können. Oder aber, weil die Versuchung reduziert wird, die bisher „fehlenden“ drei Ferientage mit Krankheitsmeldungen zu „kompensieren“.

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Labels: Arbeit, Bern

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