Archiv ‘Schweiz’

Freitag, 24. September 2010

NEU: Schwangerschaftstest am Selecta-Automaten

… wahrscheinlich haben sie dafür die Gummis aus dem Angebot genommen.

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Donnerstag, 23. September 2010

Segen und Fluch von Infrastrukturbauten

Simply this, infrastructure is not only expensive to build but it’s expensive to maintain.

Quelle: Why Spending on Infrastructure Won’t Lead to Prosperity

Die Bewohner der USA erfahren diese schmerzhafte Erkenntnis bereits tagtäglich. Überall fehlt es an Geld, um die Infrastruktur (hauptsächlich Strassen und Autobahnen) auf einem für eine westliche Nation (und die letzte verbliebene Supermacht) anständigen Zustand zu erhalten.

In der Schweiz haben die SBB offensichtlich auch erst kürzlich realisiert, was man nicht nur bauen und anschaffen kann, sondern auch unterhalten muss. Konkret: Es reicht eben nicht, nur neue Schnellbahnstrecken zu bauen und neues Rollmaterial anzuschaffen. Die bestehenden Strecken müssen auch unterhalten werden; die im Einsatz befindlichen Züge nutzen sich ab und haben gelegentlich eine Neuausstattung nötig. Und das kostet ein Heidengeld.

Auch unsere Militärs mussten dank der Intervention von SVP-Bundesrat Maurer über die Bücher: Es reicht nicht, die neuesten Kriegsspielzeuge (Flügerlis) anzuschaffen. Diese Dinger brauchen intensive Wartung, sonst sind sie innert kürzester Zeit an Alpwänden zerschellt oder auf Feldern im Seeland notgelandet. Diese Wartung kostet uns, die Steuerzahler, viele Batzeli Geld — komisch nur, dass die sonst so risikoaversen Militärs vor Maurers Marschhalt dummerweise nicht an diese „laufenden“ Kosten der Investition gedacht haben. Investieren wir hier nicht in den Werterhalt, benötigen wir keinen Russen mehr, der diese Flieger vom Himmel holt — das Unvermögen unserer Militärstrategen, langfristig zu denken, macht das schon von alleine.

Dasselbe sehe ich auf Gemeindeebene: Neuenegg verfügt über ca. 70 Kilometer geteerte Strassen. Für eine Gemeinde in unserer Grössenordnung ein sehr hoher Wert. Dass man diese Strassen geteert hat, ist das eine — aber nun hat man eben auch 70 Kilometer Strassennetz, die unterhalten werden müssen. Stichwort: Werterhalt. Leider hat daran weder jemand gedacht noch die Aufwendungen dafür vorsorglich je in ein mittelfristiges Budget aufgenommen.

Obwohl man BWL nicht erst seit einigen Jahren lehrt und in den höheren Etagen der SBB und der Schweizerischen Armee garantiert solche studierten Köpfe zu genüge sitzen, scheint bisher kaum jemand an die Konsequenzen von Infrastrukturanschaffungen und der Pflicht zum Werterhalt gedacht zu haben. Das gibt mir schon sehr zu denken — es ist ja nicht so, dass wir Schweizer auf dem Gebiet der Infrastrukturbauten Anfänger sind …

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Mittwoch, 22. September 2010

30 Prozent der Bevölkerung im Bundesrat untervertreten?

Gerade hat man es wieder gehört, aus dem Munde von Toni Brunner, SVP Parteipräsident und Arithmetik-Flasche:

Es bleibt aber weiterhin so: 30 Prozent der Bevölkerung sind im Bundesrat untervertreten.

Liebe SVP-Grännis, das stimmt einfach nicht. Es sind 30 Prozent der Stimmbevölkerung, Himmelheiland! Ich habe meine Berechnungen bereits vor mehr als 3 Jahren in einem Blog-Artikel dargelegt: Repräsentiert die SVP 30% der Schweiz?

Toni, es sind also auch heute (2010) immer noch nicht 2.47 Millionen, die hinter der SVP stehen (30 % der Wohnbevölkerung), sondern „nur“ deren 553’644 Personen (30 % der Stimmbeteiligten an den Nationalratswahlen 2007).

Nachtrag: Und jetzt kommt auch noch Fraktionschef Baader und kasperlt herum: Auch er repetiert gebetsmühlenartig diese verfluchten „30 Prozent der Bevölkerung“. Die Chefetage der SVP hat schlicht und einfach einen Knall. Kein Wunder, wird diese Partei mittlerweile nur noch von arithmetikfernen Schichten gewählt. Wahrscheinlich rechnen sich die Parteigenossen an Parteiversammlungen gegenseitig die haarsträubendsten Zahlen vor …

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Mittwoch, 22. September 2010

Rime als hoffnungsloser Sprengkandidat

Die Strategen krochen in den letzten Tagen aus allen Ecken hervor und stellten sich als mögliches Szenario vor, dass Rime die „offiziellen“ Kandidaten der FDP aussticht. So hätte man der SVP mit Blick auf die Nationalratswahlen den Wind aus den Segeln genommen — die Volkspartei hätte dann nämlich 12 Monate lang nicht mehr rumheulen können, dass sie nicht angemessen im Bundesrat vertreten sei.

Doch rückblickend muss man nüchtern–pragmatisch sagen: Das Primat der Politik ist es eben gerade nicht, längerfristig zu denken. Wenn man die Möglichkeit hat, heute (aus eigener Kraft) an die Macht zu kommen, verschiebt man das Vorhaben lieber nicht ein Jahr in die Zukunft. Denn wer weiss, wie die Situation im November 2011 aussehen wird? Ein Jahr in der Politik kann verdammt lange sein.

Das Primat gilt übrigens für Parteien wie Personen zugleich, deshalb hat Frau Widmer–Schlumpf anno dazumal auch die Wahl als Bundesrätin angenommen. Nur Idioten hätten die Bedürfnisse der Partei über die eigenen gestellt.

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Mittwoch, 22. September 2010

Wie viel wissenschaftliche Modelle wirklich wert sind

Polit-Beobachter Claude Longchamps sucht den Kontakt mit uns. Er und Mark Balsiger setzen sich an unseren Tisch. Balsiger ist ehemaliger Bundeshausjournalist, heute freier Journalist und Autor des Buches Wahlkampf in der Schweiz. Er hat ein Modell entwickelt, das auf 17 Kriterien basiert. Aufgrund dessen ist er überzeugt, dass Jacqueline Fehr und Johann Schneider-Ammann morgen das Rennen machen werden. Fehr schneide bei den wichtigen Kriterien besser ab als Sommaruga, vor allem bei der Vernetzung. Auch Schneider-Ammann könne auf seine Seilschaften zählen.

Quelle: Das war die Nacht der langen Messer – Schweiz: Standard – tagesanzeiger.ch

Meine Gedankenkette bedurfte nicht 17 Faktoren, sondern ein Mü gesunder Menschenverstand: Sommaruga ist bis weit in die Mitte hinein tragbar. Deshalb habe ich deren Wahl bereits am Tag von Leuenberger prophezeit. Gestern war ich kurzzeitig etwas unsicher, doch die heutige „Geburt“ einer neuen Bundesrätin verlief völlig ohne Komplikationen (oder wie Messmer sagen würde: Sommaruga-typisch „aseptisch“) und hat mich doch etwas erstaunt. Am Ende war aber meine Favoritin gewählt. Hoffen wir, dass sie das UVEK kriegt, Schloters Swisscom bändigt, Cablecom unverschlüsseltes DVB-C aufzwingt und im Mobilfunkmarkt endlich den nötigen Wettbewerbsdruck etabliert. Die SBB kann man anfänglich links liegen lassen, und bei der Post muss sie den Spagat zwischen den Rentnern machen, die ihre Post immer noch um jeden Preis am Vormittag kriegen möchten und uns jüngeren, die wichtige Kommunikation längst auf Internet, E-Mail, SMS, Twitter und sonstige Plattformen verlagert haben.

Zurück zu Balsigers Modell: Die Menschheit fällt immer wieder dem Aberglauben zum Opfer, mittels Theorien, Modellen und technischen Hilfsmittel Dinge vorauszusagen (Bundesratswahlen) oder zu verhindern (Terroranschläge). Gerade in den USA ist dieses Gefühl der technischen Überlegenheit derart verankert, dass das Land immer wieder auf die Schnauze fällt — weil Terroristen eben Low-Tech operieren. Merke: Manchmal scheint auch einfach das Bauchgefühl Recht zu haben.

Nachtrag: Sogar das Historische Lexikon der Schweiz hat mit seinem einfaktorigen „Modell“ richtig getippt.

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Donnerstag, 16. September 2010

„Wer wird Bundesrat?“ für einmal völlig eigennützig beantwortet

Heute präsentierte Marco Jorio vom Historischen Lexikon der Schweiz HLS an der zweiten Infoclio.ch-Tagung in Bern die Zukunft der Online-Version des Lexikons, dem sogenannten e-HLS.

Jorio unterliess es dabei nicht, die bevorstehenden Bundesratswahlen auf süffisante Art in sein spannendes Referat einzubinden. Sinngemäss:

Nun, wie Sie vielleicht wissen wird jeder Bundesrat im Historischen Lexikon der Schweiz porträtiert. Leider haben wir damit aber zunehmend ein Problem: Seit der Erstausgabe von 2002 sind wir mit der Publikationsreihe bei Band 9 angelangt, der die Begriffe „Mur“ bis „Privilegien“ abdeckt.

Bereits zweimal hat uns in der Zwischenzeit das Parlament einen Strich durch die Rechnung gemacht und Bundesräte gewählt, deren Nachnamen mit B beginnen. Diese Biographien fehlen folglich in der entsprechenden Ausgabe, da diese vor der Wahl der betreffenden Bundesräte erschienen ist.

Sie verstehen deshalb hoffentlich, dass wir vom Lexikon — obwohl ansonsten politisch völlig neutral — angesichts der bevorstehenden Bundesratswahlen zwei persönliche Favoriten haben: Sommaruga fänden wir gut, Schneider-Amman ebenfalls. Keller-Suter wiederum wäre genauso wie Fehr nicht so toll …

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Montag, 13. September 2010

KZs für Asylanten?

Und es wäre auch bei den ersten zehn Rängen zu überlegen, ob man ‚Asylbewerber‘ aus diesen Nationen bis zum endgültigen Asylentscheid nicht in geschlossenen Lagern hält, wo sie sich mit einfachen Arbeiten nützlich machen können (und wer das Lager verlässt, hat seinen Anspruch auf Asyl verwirkt und wird ohne Gerichtsverfahren wieder zurückgeschafft), was im Endeffekt auch den ehrlichen Migranten weiterhilft, da die meisten, die dann in der Kriminalitätsstatistik landen, sowieso nie hätten Asyl bekommen dürfen und illegal eingewandert sein, und vielleicht sogar zum Schein geheiratet haben, damit man sie zumindest nur noch erschwert loswerden kann, sobald sie ihrem inneren Drang nachgeben und auf die schiefe Bahn geraten.

Quelle: Das BfS lässt endlich die Katze aus dem Sack | Snoop InfoSystems

Mousseman (aka René Läderach) hat sich wieder so oft aus der jüngeren europäischen Geschichte inspirieren lassen und bringt einen wahrlich praktikablen Vorschlag an den Tag. Und ich denke, dass er sich als optimale Besetzung für die Rolle des strengen, aber überaus gnädigen KZ-Aufsehers Amon Göth sieht. Wer, wenn nicht er, bringt diesem Asylanten-Pack das Schweiztum und korrekte Verhaltensweisen bei? Eben.

Bei solch rechtsextremen Vorschlägen sträuben sich mir die Nackenhaare und der Linke in mir kommt wieder voll zur Geltung: Toll, wenn man ganze Ethnien und/oder Bürger bestimmter Nationen allesamt in denselben Topf ins selbe KZ wirft …

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Freitag, 10. September 2010

Das Hauptproblem der Telekomindustrie

Users stampeded instead to unlimited data plans and smartphones which offered all these services and hundreds more for free or at prices negotiated with third party providers, rather than the untrusted network operators.

Quelle: asymco | Why OPK was fired

Auch hierzulande haben Swisscom und Cablecom einen sehr schlechten Ruf, so empfinde ich es jedenfalls. Orange und Sunrise wiederum spielen die Rolle der Underdogs. Sie sind zwar nicht wirklich so böse — aber mal ehrlich, wie viele „dropped calls“ ich und Kollegen wohl schon auf der Strecke Zürich–Lausanne gehabt haben? Die kann man kaum mehr zählen.

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Dienstag, 7. September 2010

Professionelle Exekutivpolitiker

Reiner Eichenberger hat am 19. Juli 2010 in einer Kolumne in der BernerZeitung proklamiert, dass die schweizerische Politik statt Gemeindefusionen voranzutreiben lieber den Exekutivpolitikermarkt deregulieren würde — sprich, dass es dem Stimmvolk künftig auch möglich sein müsse, Gemeinderäte zu wählen, die nicht auf dem Gemeindegebiet wohnen. So könne sich eine neue Berufsgattung von professionellen Gemeinderäten entwickeln. Dies würde den Kanton Bern und seine Gemeinden weiter bringen als Fusionen.

Mein Vater hat mich auf die Kolumne aufmerksam gemacht und sein Unverständnis dafür ausgedrückt. Da ich nun schon auf mehr als zwei Jahre in einer Gemeindeexekutive zurückblicken kann, stehe ich Eichenbergers Vorschlag gar nicht so skeptisch gegenüber.

Verwurzelt …

Natürlich ist es ein Vorteil, wenn man das Dorf gut kennt, dessen Geschicke man als einer unter fünf, sieben oder neun Räten lenkt. Werden Quartiere oder Weiler genannt, weiss man, wo sich diese befinden und wer dort wohnt oder ein Gewerbe betreibt. Einwohner sind ein Begriff und man weiss um deren Eigenarten. Auch ist es wahrscheinlich, dass man in seiner Freizeit im Dorf unterwegs ist um kulturelle Aktivitäten, gesellschaftliche Treffen oder die Umwelt zu geniessen. Schlussendlich muss man wohl auch anmerken, dass ein Gemeinderat vielleicht etwas sensibler mit Steuergeldern umgeht, wenn er selber jährlich einen Teil davon entrichtet.

… verfilzt?

Doch diese Verwurzeltheit hat auch ihre Schattenseiten: Man kennt sich. Und dies manchmal viel zu gut. So gut, dass sich schlussendlich jeder etwas schuldet, sich gegenseitig Aufträge zuschanzt oder unliebsame Konkurrenz aus dem Nachbardorf (oder gar dem Nachbarkanton) vom Hals hält. Umgangssprachlich ist diese Vernetzung auch als „Filz“ bekannt. Unter dem Motto des „Heimatschutzes“ und dem Hinweis, dass lokale Unternehmen ja Steuern abliefern, wird so die freie Marktwirtschaft untergraben, was dazu führt, dass der Steuerzahler nicht die optimale Leistung für sein Geld erhält.

Kandidatenmangel

Weiter — und da gehe ich mit Eichenberger völlig einer Meinung — sind Personen immer weniger gewillt, öffentliche Ämter auszuüben. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Entschädigung, die für das Zielpublikum solcher Ämter einfach nicht attraktiv ist. Meistens sind es ja bekanntlich Leute um die 50 Jahre, die sich als Exekutivpolitiker betätigen — wobei ich anmerken möchte, dass es ergrauten und verglatzten Herren durchaus gut tun kann, wenn sich auch junge Erwachsene in der Dorfpolitik engagieren.

Die Lohnsumme der Mitfünfziger ist in der Regel derart hoch, dass sich eine Reduktion des Pensums zu Gunsten der Gemeinderatstätigkeit stark im Portemonnaie spürbar macht — sofern es der Arbeitgeber überhaupt toleriert, dass sich der Mitarbeiter unter der Woche auch noch in der Lokalpolitik engagiert und manchmal auch während der Arbeitszeit an Sitzungen verschwindet.

Natürlich können Exekutivpolitiker auf lokaler Ebene weiterhin der Vollbeschäftigung nachgehen, doch darunter leidet im schlimmsten Falle unweigerlich das Ressort (ausser die Verwaltung holt die Kohlen aus dem Feuer). Ob den Gemeinden auf diese Weise auf lange Frist gedient ist, ist für mich sehr fraglich. Ein Exekutivmitglied sollte nämlich nicht nur Zeit haben, um permanenten Feuerwehrübungen gleich die dringendsten Probleme zu lösen. Zunehmend sind auch strategische Überlegungen gefragt, die über den Zeitraum von wenigen Monaten bis einer Legislatur hinaus von grosser Wichtigkeit wären. Dafür braucht es aber zeitliche und finanzielle Freiräume, die heute Milizler kaum mehr haben.

Aufstockung der Verwaltung oder Professionalisierung der Exekutive?

Deshalb sehe ich längerfristig folgende zwei Szenarien: Entweder wird die Verwaltung ausgebaut, mit grösseren Kompetenzen ausgestattet und agiert zunehmend autonom vom politischen Betrieb — oder aber die Exekutive wird gestärkt, indem man vermehrt auf fähige Personen setzt, die nicht nur Führungserfahrung, sondern auch entsprechendes Fachwissen mitbringen, um ihre Ressorts zu leiten. Welcher Partei diese Personen angehören, tritt dann endlich genauso in den Hintergrund, wie die Vernetzung in der Gemeinde. Wichtig ist primär, dass sie ihr Handwerk verstehen und die durch sie gelenkte Gemeinde dem Steuerzahler diejenigen Dienstleistungen möglichst günstig erbringt, die wirklich gewünscht werden.

Ein enorm grosser Vorteil hat übrigens die Engagierung professioneller Gemeinderäte: Gefällt das Benehmen des Politikers nicht, wird er spätestens am Legislaturende kommentarlos abgewählt. Leisten Verwaltungsmitarbeiter schlechte Arbeit oder schiessen Böcke, ist es ungleich schwieriger, diese auf die Strasse zu stellen. Wann, sollten sich Leser dieses Blogs überlegen, wurde in ihrer Gemeindeverwaltung zum letzten Mal jemand entlassen?

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Donnerstag, 2. September 2010

Teure Armee. Typisch Schweiz.

Die Armee verschlingt jedes Jahr über vier Milliarden Franken. Volkswirtschaftlich ins Gewicht fallen zudem die rund 6,4 Millionen Tage, an denen 230’000 Armeeangehörige letztes Jahr wegen des Militärdienstes am Arbeitsplatz fehlten. Ein Gebilde, das solche Unsummen verschlingt und per Verfassung grundsätzlich jeden Schweizer zwingt, ihm nahezu ein Lebensjahr zu widmen, verdient die Beachtung von Öffentlichkeit und Politik. Vor allem aber verdient es einen Departementsvorsteher mit dem Mut zur Veränderung.

Quelle: Zeit für einen Wechsel – Schweiz: Standard – bazonline.ch

Mit den Zahlen aus einem anderen Blog-Artikel kombiniert, ergibt sich folgendes Bild von Staatsausgaben:

Armee 4 Mia. CHF
Staatsgarantie für UBS und Crédit Suisse ca. 6 Mia. CHF
Landwirtschaft 4 Mia. CHF

Ich behaupte ohne Detailstudium, dass bei 1) und 3) noch viel Luft drin ist. Ob die (faktische) Staatsgarantie unter dem Strich mehr Gelder einbringt (in Form von Steuerzahlungen der beiden Grossbanken), müsste noch genauer untersucht werden. Wie viele Steuereinnahmen generierten 6 mittlere, sich gegenseitig konkurrenzierende Banken, die auf keine Staatsgarantie zählen könnten?

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