Montag, 4. Juni 2007
Wie wahr diese Aussage doch ist: Die letzten Arbeitstage habe ich damit verbracht, von einer „Windows“-Hölle in die nächste zu tappen. Stunden gingen für den Support von unerklärlichen Fehlermeldungen drauf, wovon ein Problem immer noch nicht gelöst, eines mittels eines unbefriedigenden und teuren Workarounds (Upgrade auf eine neue Applikationsversion) und nur gerade eines tatsächlich gelöst werden konnte.
Active Sync 4.2
Wie viel Zeit habe ich wohl dank dieser astreinen Arbeitsbeschaffungsmassnahme aus Redmond bereits vergeudet? In regelmässigen Abständen versagt die Applikation, die für den Adress- und Termin-Abgleich von Smartphones und Outlook sorgt, den Dienst. Leser meines Blogs wissen von meiner Hassliebe spätestens seit der Veröffentlichung von Active Sync 4.0 sucks sowie etwas später Active Sync 4.x still sucks.
Letzten Donnerstag war es wieder so weit: Active Sync erkannte weder das angeschlossene Gerät, noch konne es dazu bewogen werden, eine Synchronisation vorzunehmen. Eine De- und Neuinstallation der Applikation, welche das Problem wohl gelöst hätte, war nicht möglich, weil der Installer ebenfalls streikte. Wahrlich kein neues Problem.
Nach der Zuhilfenahme von Sysinternals mächtigen Tools, allen voran FileMon, das in Echtzeit Zugriffe auf alle Dateien protokolliert; einem Hinweis des Besitzer des Gerätes, dass er vereinzelt „MAPI“-Errors zu Gesicht bekommen habe, und eine darauf ausgerichete Google-Suche brachten die Lösung dann auf’s Tapet:
- Löschen der Datei C:\WINDOWS\SYSTEM32\MAPI23.DLL
- Ausführen des Befehls fixmapi.exe
Durch wundersame Hand lief die Deinstallation dann tatsächlich der durch, und auch die gleich anschliessende Neuinstallation der Software klappte für einmal ohne Kopfzerbrechen.
JRE 6
Heute musste ich einen mit Windows XP Professional bestückten Laptop mit dem neuesten „Java Runtime Environment (JRE)“, Version 6, ausstatten.
Die Installation brach in der Mitte des Gefunzels mit folgender Fehlermeldung ab:
Error 1722. There is a problem with this Windows Installer package. A program run as part of the setup did not finish as expected. Contact your support personnel or package vendor.
Quelle: Error 1722. There is a problem with this Windows Installer package.
Obwohl das Problem bei den „Giele“ von Sun bereits derart bekannt zu sein scheint, dass man dazu schon einen Knowledge-Base-Artikel verfasst hat, halfen die auf der Seite angepriesenen Abhilfen nicht. Auch im Internet herumgereichte Tipps, man solle das JRE ja nicht in Pfaden abspeichern, die kurlige Umlaute enthalten, machten angesichts der englischen Ordnerstruktur des Gastsystems keinen Sinn.
Die Deinstallation aller vorhergehend installierten Java-Updates (Version 5.x) hat ebenfalls keine Abhilfe gemacht, als ebenso nutzlos erweis sich das Leeren des Ordners ...\Lokale Anwendungsdaten\Temp.
Bis jetzt habe ich keine Lösung für dieses Problem gefunden; der Computer läuft nun wohl oder übel ohne Java-Unterstützung.
Office 2000
Dass eine Office-Installation in meiner Karriere als Supporter jemals derart gebockt hätte, kann ich mit gutem Gewissen verneinen. Doch letzten Donnerstag fand die Premiere in dieser Sache statt: Jeder Versuch, Office 2000 auf einen Rechner mit Windows 2000 zu installieren, schlug mit folgender Fehlermeldung fehl:
Windows files must be installed for your installation to proceed
Aha. Leider hatte ich die Installations-CD nicht zur Hand; ein Netzwerkpfad liess sich mit dem überlegt ausgestalteten Dialogfenster nicht auswählen.
Microsoft führt diesen Fehler in seiner Knowledge-Base, doch das umbiegen des SourcePath brachte in meinem Fall nichts, weil sich kein I386-Ordner auf der Festplatte fand. Auch als ich mir die Installationsdisk „Windows 2000 SP4 integrated“ besorgt, den entsprechenden Ordner auf die Festplatte kopiert und die Registry gemäss Anleitung von Microsoft angepasst hatte, bockte die Installation.
Mittlerweile läuft Office 2003 auf dem zickigen Gerät.
Fazit
Man möge es mir verzeihen, wenn ich wieder einmal Mac OS X ins Spiel bringe: Die Installation einer Applikation auf dieser Plattform besteht einzig und allein aus dem Ziehen des Applikations-Icons in den Programme-Ordner. Fertig. Die Applikationen sind derart ausgelegt, dass fehlende Einstellungsdateien beim ersten Start angelegt werden – für jeden User im jeweiligen Library-Ordner. Soll ein Programm gelöscht werden, so zieht man das Applikations-Icon auf den Papierkorb. Zwar bleiben so unter Library noch Überbleibsel zurück – von einer DLL-Hell, wie man sie von Microsoft Windows kennt, dennoch keine Spur.
Es ist ein Armutszeugnis, dass uns Microsoft auch 2007 noch derart komplexe Installationsanwendungen zumutet. Hier liegt eine andere Philosophie als bei Mac OS X zu Grund: Das Installationsprogramm ist dafür zuständig, dass alles an den richtigen Ort kopiert wird (C:\WINDOWS\, …\SYSTEM, …\SYSTEM32, \Gemeinsame Dateien, \Programme) und die richtigen Registry-Schlüssel erstellt werden. Startet der Anwender das Programm zum ersten Mal, geht man davon aus, dass die vorangegangenen Schritte erfolgt sind.
Ich bete, dass Windows 7 diesbezüglich endlich einen Gesinnungswandel durchmachen wird, damit sich all die Päckli-Schnürer in den Grossunternehmen erfreulicheren Aufgaben zuwenden können.