Archiv Januar 2008

Donnerstag, 31. Januar 2008

Wer kommentiert auf Winkelried.info?

Winkelried ist derzeit die rechte Bastion in der linkslastigen schweizerischen Blogosphäre. Lieblingsthemen:

Leider ist die Qualität der Beiträge oftmals nicht überzeugend, desöfteren sind Texte wirr und wenig schlüssig.

Schmunzeln musste ich heute, als ein „Richard Flühmann“ einen Abgesang auf den Informatikstandort Schweiz publizierte. Die Linken seien – wie übrigens an etwa allem, was in der Schweiz derzeit krumm läuft – schuld, dass wir hier nicht zur Weltspitze gehörten.

Im Grund geht es im Artikel darum, dass Winkelried seinen Server im Ausland (konkret: Den USA) betreiben muss, um vor Klagen (von Linken) wegen Verstössen gegen Gesetze (die selbstverständlich von Linken erlassen wurden) gefeit zu sein. Skandal!

Schon einmal etwas von Referendum und Initiative gehört?

Die Untersuchung

Wer sich gelegentlich die Kommentare durchliest, wird hier kaum etwas neues entdecken: Die Kommentare auf Winkelried leben von einigen wenigen, sehr Winkelried-affinen Personen. Manchmal kommt es einem vor, als wäre einfach der polternde Stammtisch aus einem ruralen Dörfchen in das Internet übertragen worden – man ist unter sich, jeder Kommentator plappert dem anderen nach und gibt diesem Recht. Und selbstverständlich wird immer sowas von auf den Tisch gehauen.

Total Kommentare: 673

1. schlechtmensch 157 23.33%
2. Kulturbereicherer 83 12.33%
3. framei 58 8.62%
4. derdernichtlesenkann 39 5.79%

Die Hälfte der Kommentare (50%) stammen von diesen vier Personen.

Hintergrund

Zur Analyse der Kommentare habe ich die auf der Web-Site aufgelisteten „Top 100“-Beiträge (= Beiträge mit den meisten Ansichten) heruntergeladen.

Hierzu kopierte ich die Liste aus dem HTML-Quelltext der Homepage, fügte diese in TextMate ein und startete die Bereinigung, um die „nackten“ URLs zu erhalten:

  • Suchen: <li><a href="
    Ersetzen: - (leer)
  • Suchen: /(".*</li>)
    Ersetzen: - (leer)

Übrigens, lieber „Webdesigner“: Standardkonformes HTML umschliesst eine Schlange von <li>s mit einem <ul>-Tag.

Anschliessend liess ich wget die in der Liste aufgeführten URLs herunterladen:

$ wget -i winkelried-urls.txt

Den Rest der Analyse übernahm ein PHP-Script, das die 100 HTML-Dateien mit PCRE nach dem Pattern /<h4>(.*?)<\/h4>\s<br>\s+schrieb/ durchsuchte, von Links trennte und nach Häufigkeit ordnete.

Nachtrag: Die komplette Liste

1 schlechtmensch 157 23.33%
2 Kulturbereicherer 83 12.33%
3 framei 58 8.62%
4 derdernichtlesenkann 39 5.79%
5 viktor 30 4.46%
6 Achilles 27 4.01%
7 tin 18 2.67%
8 Loco 18 2.67%
9 Rose_Auslaender 17 2.53%
10 gebsn 15 2.23%
11 musli_weg 13 1.93%
12 Trojaner 12 1.78%
13 David 11 1.63%
14 und_so 10 1.49%
15 Menahem 8 1.19%
16 Tyrann 8 1.19%
17 Landammann 7 1.04%
18 hinschauende 6 0.89%
19 protectisrael 6 0.89%
20 Rudenz 6 0.89%
21 asylstrasse 6 0.89%
22 schwizli 5 0.74%
23 Rütliborat 5 0.74%
24 benzmann 4 0.59%
25 hoppelhase 4 0.59%
26 Schafspelz 4 0.59%
27 set_it_straight 4 0.59%
28 mauluege 3 0.45%
29 hofmae 3 0.45%
30 emeidi 3 0.45%
31 Oli Garch 3 0.45%
32 white.elefant 3 0.45%
33 Toranaga 3 0.45%
34 elminster 3 0.45%
35 Winkelried 3 0.45%
36 Judith 3 0.45%
37 lionne56 3 0.45%
38 Martin Prochazka 2 0.3%
39 eidgenoss 2 0.3%
40 msarbach 2 0.3%
41 Exackt 2 0.3%
42 Wahlen – Blocher zwischen Staatsstreich und Putsch | DER MISANTHROP 2 0.3%
43 stammtischpolteri 2 0.3%
44 Dumdidum 2 0.3%
45 weissnicht 2 0.3%
46 www.amade.ch 2 0.3%
47 Peter 2 0.3%
48 Tquila_sunrise 2 0.3%
49 Fracas 2 0.3%
50 admin 2 0.3%
51 Markus Giger 2 0.3%
52 KonradBerlin 2 0.3%
53 Iceman 1 0.15%
54 hyde11 1 0.15%
55 Wisi 1 0.15%
56 Winkelruedi 1 0.15%
57 AmonAmarth 1 0.15%
58 links.mitte.rechts 1 0.15%
59 Blocher weg – Unterstützt die SVP! « Leben – Gedanken – Blog 1 0.15%
60 WINKELRIED.INFO » Herman bedauert Äusserungen über Nazi-Zeit 1 0.15%
61 wilderer 1 0.15%
62 donaldson 1 0.15%
63 HellerBarde 1 0.15%
64 Dominik Hennig 1 0.15%
65 omc 1 0.15%
66 David Frankfurter 1 0.15%
67 mousseman 1 0.15%
68 Antisemitismus im Wahlkampf : PROTECT-ISRAEL.CH 1 0.15%
69 WINKELRIED.INFO » SRG-Haldimann: durch Fehler zur Selbsterkenntnis? 1 0.15%
70 M.Giger 1 0.15%
71 Anno_Domini 1 0.15%
72 a.k. 1 0.15%
73 rob debank 1 0.15%
74 grass 1 0.15%
75 Ueli Maurer 1 0.15%
76 Asterix con turbante: la islamización de Germania « NUEVA EUROPA 1 0.15%
77 Mathematiker 1 0.15%
78 jdoute 1 0.15%
79 Eidgenosse 1 0.15%
80 Brielmaier’s Weblog » Schleudertrauma 1 0.15%
81 iceman80 1 0.15%
82 anaximander123 1 0.15%
83 BurimAlbania 1 0.15%
84 GeistesWelt :: Zottel rettet die Schweiz :: September :: 2007 1 0.15%

Labels: Blogosphäre, IT, Linux, Schweiz

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Donnerstag, 31. Januar 2008

Parlament.ch unter Microsoft?

Anfang Januar wurden gegenüber der Netzwoche von anonymer Seite schwere Anschuldigungen gegen den CIO der Bundesversammlung, Andreas Sidler, im Zusammenhang mit der Auftragsvergabe für dieses Projekt erhoben. Sidler wurde vorgeworfen, die ausgereifte und gut funktionierende Lösung, auf der Parlament.ch bis dahin beruht hatte, gegen eine unausgereifte Microsoft-Variante ausgetauscht zu haben.

Quelle: Hackerangriff auf Parlament.ch: War der Hacker ein Insider?

Netcraft meldet jedenfalls, dass Parlament.ch unter Windows Server 2003/IIS 6.0 läuft. Erbärmlich.

Wie sagt man so schön?

No One Ever Got Fired For Choosing Microsoft

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Labels: Schweiz

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Donnerstag, 31. Januar 2008

Kommunisten beherrschen das Wetter-Machen

Diese chinesischen Kommunisten machen alles möglich:

Chinese make Olympic weather bow to Party’s will

Marx und Lenin wären stolz auf sie …

Labels: Funny

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Donnerstag, 31. Januar 2008

Wo sind all die iPhones?

Our readers think they have found the million unaccounted-for iPhones discussed in an earlier post — phones that were bought but then never activated on the networks of the wireless carriers that are Apple’s partners. They are all around the world, in many countries where Apple has not yet worked out deals with local carriers, indicating that these phones have been “unlocked.” A sample of some of the comments (with a little editing for punctuation):

Quelle: Where Are Those Million iPhones? Everywhere.

(Bitte unbedingt auf den Link klicken und die aufgelisteten Stories aus den einzelnen Ländern durchlesen – einfach nur verblüffend)

Auch ich kann berichten: Ein Kollege in meinem Alter aus Bern hat auch ein iPhone. Meines Wissens in New York gekauft, in die Schweiz importiert und dann mit Hilfe von unzähligen Web-Seiten und Tools von Hand entsperrt.

Eher überrascht war ich, als mir eine Bekannte von ihrem ca. 45-jährigen Ehemann erzählte, der sich ebenfalls ein iPhone geleistet hat. Für den Unlock hat dieser aber auf eine käufliche Software zurückgegriffen.

Ah, und noch was: Beide sind Windows-Benutzer, haben also keine Macs zu Hause stehen.

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Labels: Apple

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Donnerstag, 31. Januar 2008

Wie werde ich mein Stgw los?

Folgende Dokumentation zeigt, wie schnell einen die Armee mit einem Sturmgewehr ausstattet, aber wie schwierig es ist, dieses wieder loszuwerden …

Merke: Um das Stgw zu erhalten, spielt der Strafregisterauszug keine Rolle. Um es aber abgeben zu können, muss man einen unbedenklichen Leumund vorweisen. Hä? Genau das habe ich auch gedacht. Argumentation: Wenn jemand Einträge im Strafregister hat, könnte es ja sein, dass im Gewissenszeugnis, das der Soldat ebenfalls vorlegen muss, unwahre Tatsachen enthält. Umkehrschluss: Wer schon jemanden totgeschlagen hat (und folglich einen Eintrag im Strafregister vorweist), hat keine Chance, seine Armeewaffe abzugeben …

Doch genug gefaselt, hier die zweiteilige Sendung von YouTube:

Via: www.monoceros.ch

Dank: Kollege Kure.

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Donnerstag, 31. Januar 2008

SBB-Zugpositionen online verfolgen

Zuerst gab es wurde ich auf das Google Maps Mash-Up aufmerksam, das mit Radardaten gefüttert wurde und so die Flüge im Schweizerischen Luftraum anzeigte …

radar.zhaw.ch

… doch dasselbe gibt es jetzt auch schon lange für unsere geliebte SBB:

www.swisstrains.ch

Die Daten stammen von einer mehr oder weniger offiziellen SBB-Web-Site – ich wusste gar nicht, dass die SBB derart „Open Sourcig“ sind …

prosurf.sbb.ch

Isch äbe scho geil!

Dank: Kollege Kure.

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Mittwoch, 30. Januar 2008

Sek Neuenegg gewinnt LEBE Web-Award!


Gewonnen!
Originally uploaded by emeidi

Heute durfte ich zusammen mit Franz, Lehrer (und Webmaster, was man nun verdienterweise erwähnen muss), an der Verleihung des ersten LEBE Web-Awards (Ausschreibung) teilnehmen.

Die Einladung der LEBE war absichtlich vage formuliert: Aus 35 bernischen Schul-Web-Sites gehöre die Web-Site der Sekundarstufe I Neuenegg zu den fünf Besten. Welche dieser fünf Schulen den Award aber gewonnen hatte, sollte sich erst heute Nachmittag um 16 Uhr in den Räumlichkeiten des „Berufsverbandes der Lehrerinnen und Lehrer“ zeigen.

Für einmal war ich überpünktlich (dafür unrasiert) und stand bereits 10 Minuten vor dem abgemachten Termin vor dem Gebäude an der Monbijoustrasse 36.

Erstaunt durfte ich feststellen, dass im selben Gebäude auch Dreamlab Technologies einquartiert sind, mit denen ich momentan anderweitig zu tun habe … Item!

Franz war schon vor mir da und sass drinnen in der Wärme – was ich aber leider nicht wusste und so mit der kalte Januarluft zu kämpfen hatte. Kurze Zeit später erblickte er mich durch das Fenster im Erdgeschoss und holte mich herein in die gute Stube. Vertreter der anderen vier Gewinner-Schulen hatten es sich bereits in den Stühlen bequem gemacht.

Die Konkurrenz

Anhand der E-Mail-Adressen konnte ich im Vorfeld bereits zwei der vier Konkurrenten „abchecken“:

Positiv überrascht war ich von der Schule Krauchthal. Ich vermutete, dass hier ein Designer dahinter gesessen haben müsste.

Doch sobald man sich genauer mit der Web-Site befasst, tauchen einige Fragen auf. Mir persönlich ist die Benutzerführung zu wenig klar, es wird zu viel Wert auf das Design gelegt: Es ist sehr farbenfroh, aber dementsprechend auch unruhig. Wenn auch die Idee, die Web-Site nicht nach Rubriken, sondern nach Zielgruppen zu ordnen, ein gutes, aber viel zu selten gesehenes Konzept ist.

Jedenfalls erachtete ich diese Web-Site als ernsthaften Konkurrenten.

Die Spannung steigt

Persönlich rechnete ich nicht damit, gleich auf den ersten Platz vorzustossen. Wichtig war mir, nicht auf dem „letzten“ Gewinnerplatz zu landen. Und tatsächlich fiel mir ein Stein vom Herzen, als auf Platz 5 nicht die Sek Neuenegg aufgerufen wurde.

Den vierten Platz wiederum war mir auch nicht genehm. Denn damit reicht es nicht auf das Siegertreppchen. Wenn wir schon den fünften Platz hinter uns gelassen hatten, sollte es dann doch gleich einer der Plätze drei bis eins sein. Und das Schicksal war uns wohlgesinnt: Platz Vier wurde ausgerufen, und es war wieder nicht unsere Web-Site.

Da der Platz auf dem Siegertreppchen erreicht war, war ich kaum mehr beunruhigt, jetzt konnte passieren was wolle. Könnte es wirklich sein, dass wir gar das Undenkbare geschafft hatten? Langsam mussten wir uns mit diesem Gedanken auseinandersetzen. Der dritte Platz wurde ausgerufen, ein neuer strahlender Sieger gekürt, aber es waren nicht wir beide, die aufstehen mussten, um den Preis und das Zertifikat in Empfang zu nehmen.

Platz zwei – die Spannung stieg sichtlich. Gebannt achtete ich auf die Lippen des Preisverleihers und erhoffte zu erkennen, ob er nun gleich „… ist die Sssssssssssssssseeeeee…“ aussprechen würde. Tat er nicht.

Und so kam es, dass Franz schlussendlich mit einem schwarzen MacBook in der Hand als Hauptpreis dastand und ich das Zertifikat in die Hand gedrückt erhielt.

Der Rest ist schnell erzählt: Nach dem Apéro und dem obligatorischen Fotoshooting ging es nach „getaner“ Arbeit nach Hause. Schliessen müssen wir beide unsere Web-Sites mit neuen Inhalten befüllen.

Rezept für eine gute Web-Site

Ohne der LEBE vorzugreifen, die in ihrer Zeitschrift demnächst die fünf Gewinner-Web-Sites portraitieren wird, möchte ich kurz mein Rezept für eine gute Web-Site bekannt geben:

  • Saubere technische Ausführung durch den Profi Die Schule wird von einem Profi oder einer Web-Agentur begleitet, die sich um die technische Ausführung kümmert. Wahl und Reservierung eines Domainnamens, Miete eines Hosting-Pakets, Wahl und Installation eines Content Management Systems CMS (heute Pflicht!), ein frisches, aber nicht überbordendes Design, hohen Ansprüchen genügendes HTML und CSS, Einrichtung von E-Mail-Adressen.
  • Engagierter Unterhalt der Site durch den Auftraggeber Sobald die Web-Site mit den Initialinhalten online gegangen ist, müssen die Inhalte in regelmässigen Abstand aktualisiert werden. Hierzu muss der Auftraggeber über die entsprechenden Werkzeuge verfügen, um Anpassungen selbständig, rasch und effizient aufschalten zu können (wo wir wieder beim Punkt CMS wären).

Franz ist sehr engagiert und unterhält die Rubrik Aktuelles mit Herzblut. Dies ist der Grund, wieso Besucher immer wieder auf das Angebot zurückkehren und merken, dass sich etwas tut; die WüsteWeb-Site lebt! Mit Text und Bild (die Digitalkamera scheint bei Schulausflügen immer dabei zu sein und Schnappschüsse einzufangen) werden die Besucher unterhalten.

Merke: Die Web-Site einer Schule ist kein Selbstzweck, sondern ein Kommunikationsmittel. Es richtet sich an potentielle Neuzuzüger, die sich für das Schulwesen im Dorf interessieren; es richtet sich an bestehende „Kunden“ (Eltern und Schüler); aber auch an Ehemalige. Ich hoffe, dass dies noch lange so bleibt.

Labels: Bern, Schweiz, Web

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Mittwoch, 30. Januar 2008

Gewonnen!


Gewonnen!
Originally uploaded by emeidi


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Mittwoch, 30. Januar 2008

Kredit-Party abgeblasen

But the problem, as the Financial Times so elegantly put it, is that the “credit orgy” is over. The liquor ran out. The music stopped. And someone called the cops. Bush and Bernanke show up with a few more bottles of booze, but the guests are already putting on their coats and fumbling for their car keys.

Quelle: Frightened Investors Have Knocked Down Stocks

Ich liebe The Daily Reckoning für diese immer so süffig geschriebenen Analysen der Finanzwelt!

Redewendungen, die man sich angesichts der unsicheren Wirtschaftsentwicklung unbedingt merken sollte:

  • „When the shit hits the fan …“

    if the shit hits the fan, a person or an organization gets into serious trouble.

    Quelle: shit hits the fan

  • „When the chicken come home to roost …“

    if you say that chickens are coming home to roost, you mean that bad or silly things done in the past are beginning to cause problems.

    Quelle: chickens come home to roost

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Mittwoch, 30. Januar 2008

Ospels Vermächtnis

UBS-Abschreiber steigen auf über 20 Milliarden

Früher als erwartet gibt die UBS Zahlen zu 2007 bekannt: Demnach hat sich die Lage seit Dezember noch verschlechtert, der Reinverlust für das Gesamtjahr beträgt 4,4 Milliarden Franken.

Quelle: UBS-Abschreiber steigen auf über 20 Milliarden

Wie wird die Geschichte Marcel Ospel einreihen? Mir kommen drei Dinge in den Sinn:

  • Vom KV-Stift zum Verwaltungsratspräsident. Darf und muss man ihm hoch anrechnen. Das schafft kaum jemand.
  • 20 Millionen Bonus, 20 Milliarden Abschreiber. Spätestens jetzt würde ich mich als Aktionär fragen, was Ospel besser als ein Strassenwischer gemacht hat …
  • (Gro)Undertaker. Die Swissair wurde gegroundet, weil er in den kritischsten Stunden der schweizerischen Qualitätsairline „telefonisch nicht erreichbar“ war. Zu seiner Entschuldigung sei gesagt: Solche Probleme löst man nicht fünf vor zwölf, sondern bereits viel früher.

Im Verlauf des vierten Quartals habe die UBS zudem die Bilanz und die risikogewichteten Aktiven reduziert. Dabei habe sie auf gewissen Positionen auch Verkaufsverluste realisiert, so die Grossbank.

Ähnlich wie bei den Franzosen und dem angeblich „unter Radar“ fliegenden 50-Milliarden-Gambler braucht auch die UBS noch flüssige Mittel. Wenn diese verdampfen, müssen halt „Positionen“ in äusserster Hektik aufgelöst werden – Verlust hin oder her.

Übrigens mit ein Grund, wieso der Goldpreis Mitte Januar nachgegeben hat: Gewinnmitnahmen, Gold wird verkauft, um die Verluste in den Aktienportfolios wettzumachen.

Der Grund des hastigen Verkaufs liest man einige Sätze später:

Die UBS gab weiter bekannt, dass die Kernkapitalquote per Ende Jahr auf 8,8 Prozent gesunken ist. Die Mindestanforderung beträgt acht Prozent.

Eine solche Entwicklung war längst klar – wieso würde man sonst in einer Nacht- und Nebelaktion Geld aus einem Singapurischen Staatsfonds einfliegen und die Aktionäre übergehen? Zu einem Wucherzins, notabene. Aber was will man als UBS auch tun? Der Markt macht den Preis – wer verzweifelt nach Geld lechzt, muss halt auch Knebelverträge eingehen.

Der Basler Bebbi an der Unternehmensspitze sollte sich ja exzellent mit den Basel II-Anforderungen auskennen …

A propos: Was würde passieren, wenn Privatkunden begännen, ihre Gelder von der UBS abzuziehen? Würde das die Bank überhaupt spüren? Domino-Effekt?

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